Verdeckte Würfe sind sinnvoll, wenn es einen Unterschied zwischen der subjektiv wahrgenommen Qualität einer Handlung und der tatsächlichen Qualität der Handlung gibt, bzw. geben kann. Im offenen Kampf ist sowas sinnlos, weil ich sehe, ob ich erfolgreich bin oder nicht. Aber wenn der Waldläufer auskundschaftet, ob ein Waldweg frei von Räubern ist, kann er auch etwas übersehen (Misserfolg der Probe), aber sich sicher sein, dass er nichts übersehen hat. Von solchen Diskrepanzen zu wissen, kann von den Spielern mit Recht als sehr nervig empfunden werden; denn unabhängig davon, ob man dieses Wissen verwendet oder nicht, es nimmt die Spannung weg.
Statt den Wurf zu verdecken, wurde hier mehrmals als Alternative genannt, die Schwierigkeit zu verdecken. Das ist von der Funktion her genau das gleiche: Der SL verdeckt mögliche Diskrepanzen zwischen subjektiver und objektiver Erfolgseinschätzung. Verdeckte Würfe sind schlicht eine Möglichkeit, Fehleinschätzungen der Charaktere authentisch wirken zu lassen, statt sie künstlich ausspielen zu müssen.
Wir wollen ja auch nicht am Anfang eines spannenden Films wissen, wie er endet. Wenn mir jemand das Ende verrät, kann ich immer noch "Ah!" und "Oh!" rufen, aber das eigentliche Erlebnis, der Nervenkitzel, ist dann dahin.