Autor Thema: Auftragsmord, Folter und Vergwaltigung im Rollenspiel  (Gelesen 35007 mal)

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Kleiner 4. Mann

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Re: Auftragsmord, Folter und Vergwaltigung im Rollenspiel
« Antwort #75 am: 24.08.2009 | 14:02 »
Zu dem von Zornhau geschilderten Fall: Es stellt sich die Frage , ob man mit einem psychisch kranken Mitspieler überhaupt Rollenspiele spielen sollte. Ich nehme ja auch keinen Herzkranken zum kollegialen Fußballspielen mit.

Und wenn jetzt einer sagt: "ja, aber das wußte man vorher nicht." In Ordnung, aber jedem obliegt auch die Pflicht auf sich selbst acht zu geben. Der psychisch Kranke dekompensiert, weil er eine Szene nicht verkraftet, der Herzkranke weil er die körperliche Belastung nicht verträgt.
Psychische Probleme mit körperlichen Gebrechen in dieser Weise gleichzusetzen, ist doch nun wirklich ein wenig sehr naiv. Erstens bedingen psychische Erkrankungen eben auch oft eine Einschränkung der Kommunikationsmöglichkeiten und zweitens sind die nunmal viel stärker stigmatisiert als körperliche, so daß es da gute Gründe zur Zurückhaltung gibt.

Offline Thalamus Grondak

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Re: Auftragsmord, Folter und Vergwaltigung im Rollenspiel
« Antwort #76 am: 24.08.2009 | 14:04 »
Der klassische Auftragsmord oder Wetwork ist jedoch ein beliebtes Erzählelement nicht nur im Rollenspiel. Er ist zweckgebunden und wird unter bestimmten Voraussetzungen sogar als moralisch "richtig" gesehen.
Oh, eine Vergewaltigung kann sogar der Aufhänger einer Geschichte sein, gibt es diverse Filme und Romane drüber. Ob es ein besonders hehreres Ziel ist, die Goblins in einer Höhle zu töten, um an das Artefakt zu kommen (reine Machtgier) oder eine Vergewaltigung zu starten um ebenfalls niederste Triebe zu befriedigen, sei dann mal dahingestellt.
Im wahren Leben habe ich weder für Vergewaltiger, noch für Mörder Verständnis. In der Fiktion befinde ich mich aber auf einer ganz anderen Erfahrungsebene.

Was den Egoismus und die Rücksichtsnahme angeht: Ich würde sagen, alles was einen Film ab18 machen würde, müsste vorher mit allen Spielern abgesprochen werden, ob sie mit soetwas einverstanden sind.
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Offline Der Oger (Im Exil)

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Re: Auftragsmord, Folter und Vergwaltigung im Rollenspiel
« Antwort #77 am: 24.08.2009 | 14:04 »
Das stimmt schon. Mich erstaunte das auch eher wegen der sehr geringen Beschreibungstiefe  und im Kontext der restlichen Kampagne. Das kann man hier natürlich schlecht erklären.
Zudem: ich fand es selbst nicht so krass, dabei bin ich doch der, der bei Folterszenen im Film immer die Augen zumacht und die Ohren zuhält, bis meine Freundin mir anzeigt, dass es vorbei ist.

Ich denke, der angedeutete Schrecken ist immer wirkungsmächtiger als der plastisch - detaillierte.

Ansonsten: Zustimmung zu Boba und Zornhau.

Man sollte auch daran denken, das es in einer korrekt ausmodellierten Welt auch Konsequenzen gibt - immer. Bei D&D wird das noch durch Gesinnungen unterstützt, aber sie sollten überall zu finden sein.

@ Eulenspiegel: Du weißt schon, das es mehr Schubladen gibt, als Blümchenspiel und Darque ?
Oger ist jetzt nicht mehr traurig. Oger darf jetzt seinen Blog in die Signatur aufnehmen: www.ogerhoehlen.blogspot.com


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Offline Joerg.D

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Re: Auftragsmord, Folter und Vergwaltigung im Rollenspiel
« Antwort #78 am: 24.08.2009 | 14:04 »
Zornhau, lies dir mal mein Post 21 durch und setze es in Verbindung mit den restlichen Aussagen. Das scheinst du leider nicht gemacht zu haben.

Dann wirst Du sehen, dass ich sehr wohl der Meinung bin, das es Grenzen gibt, die durch die Gruppe gesetzt werden. Aber wenn die Gruppe gerne an ihre Grenzen gehen will, dann sträube ich mich nicht.

Ich kann nix dafür, dass du ständig mit kaputten Leuten zu spielen scheinst, die nicht dazu in der Lage sind sich dem SL mitzuteilen. Ich kann auch nichts dafür, wenn du nicht dazu in der Lage bist, deinem SL zu sagen, dies und das will ich nicht.

Kommunikation mit dem SL ist nun einmal das A&O  beim Rollenspiel. Wennich zum Anfang einer Runde frage wie hoch ich denn die Sex und Gewaltschwelle legen soll, muss bei mir keiner einen Seelenstriptease machen. Es reicht völlig aus, wenn er wie der Woozle sagt: "Ich hätte gerne die FSK ab 16 Variante."

Dann gibt es diese Variante, denn der mit dem samftesten Gemüt ist für die Setzung der Limits zuständig. Ich sage eher, es besser für dich bei einem anderen SL zu spielen, als nicht auf seine Wünsche einzugehen.
Wer schweigt stimmt nicht immer zu.
Er hat nur manchmal keine Lust mit Idioten zu diskutieren.

Online Sashael

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Re: Auftragsmord, Folter und Vergwaltigung im Rollenspiel
« Antwort #79 am: 24.08.2009 | 14:08 »
Wennich zum Anfang einer Runde frage wie hoch ich denn die Sex und Gewaltschwelle legen soll, muss bei mir keiner einen Seelenstriptease machen. Es reicht völlig aus, wenn er wie der Woozle sagt: "Ich hätte gerne die FSK ab 16 Variante."
Darf man auch sagen, ich hätte gerne einmal Sex FSK 12 mit Gewalt FSK 16 und viel Pommes?  >;D
"Ja natürlich ist das Realitätsflucht. Was soll daran schlecht sein? Haben Sie sich die Realität in letzter Zeit mal angesehen? Sie ist grauenhaft!"


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Offline Boba Fett

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Re: Auftragsmord, Folter und Vergwaltigung im Rollenspiel
« Antwort #80 am: 24.08.2009 | 14:09 »
Darf man auch sagen, ich hätte gerne einmal Sex FSK 12 mit Gewalt FSK 16 und viel Pommes?  >;D
klar! ;D  :d
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Offline Zornhau

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Re: Auftragsmord, Folter und Vergwaltigung im Rollenspiel
« Antwort #81 am: 24.08.2009 | 14:10 »
Zu dem von Zornhau geschilderten Fall: Es stellt sich die Frage , ob man mit einem psychisch kranken Mitspieler überhaupt Rollenspiele spielen sollte.
Es wußte (außer dem Betroffenen) KEINER in der recht großen Runde etwas von der psychischen Erkrankung.

Und er hatte auch schon monatelang in dieser Kampagne mitgespielt. Ohne jegliche Auffälligkeit und ohne die SPIELFREUDE daran zu verlieren.

Er selbst wußte natürlich nicht, daß und wie detailliert ich solch eine Szene durchführen würde. Ich hielt das damals für eine gute Idee, sie entsprach meinen literarischen Vorbildern und meiner eigenen Vorstellungswelt, "wie eine harte Fantasy-Welt nun einmal sein sollte".

Hier nun zu sagen: "Selbst schuld!" und einfach so weiterzumachen, ist einfach inakzeptabel.

Wie ich schon schrieb: die SELBSTEINSCHÄTZUNG eines (jeden!) einzelnen sieht so verdammt oft VÖLLIG ANDERS als die realen Gegebenheiten aus, daß darauf überhaupt KEIN VERLASS ist.

Ich erlebe das im Kampfkunst-Training auch oft genug, wo insbesondere Einsteiger meinen "Das pack ich schon." und ich ihnen sage "Wenn ihr merkt, daß es Euch belastet, dann macht von selbst eine Pause." - Diese Pause machen sie NICHT. Da ist nämlich zum einen der Gruppendruck, der sie dazu bringt einfach MIT ALLEN ZUSAMMEN weiterzumachen (und das gilt in einer Spielrunde sogar noch viel mehr, finde ich - man will den anderen ja nicht das Spiel verderben, indem man sich "bockig" stellt). Und dann die mangelnde Urteilskraft über die eigenen Reserven, die mangelnde Achtsamkeit auf den eigenen Körper, die "Blindheit" für die Überlastungssignale des eigenen Körpers, usw.

Ich sage rundheraus, daß meinem Eindruck nach die aller-allermeisten Menschen ihre psychische Belastbarkeit, ihre Empfindlichkeiten, ihre eigenen Grenzen, ab denen sie schon spürbare Schäden davon tragen werden, NICHT VERLÄSSLICH einschätzen können.

Und hinzu kommt noch, daß man sie selbst, wenn man sie verläßlich eingeschätzt hätte, auch noch KOMMUNIZIEREN KÖNNEN muß. - Denn was beim Spielleiter oder den Mitspielern als "No-Gos" ankommt, mag was anderes sein, als das, was man GEMEINT hat.



Ich sehe es so: An der Verantwortung KOMMT MAN NICHT vorbei!

Man kann versuchen sich zu drücken. Man kann versuchen sie auf die Geschädigten abzuwälzen. Man kann sich die Verantwortung selbst "ausreden". - Alles extrem problematische Arten des Umgangs mit solchen sensiblen Themen und - noch wichtiger - mit FÜHLENDEN MENSCHEN.

Kleiner 4. Mann

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Re: Auftragsmord, Folter und Vergwaltigung im Rollenspiel
« Antwort #82 am: 24.08.2009 | 14:10 »
NEIN, so ist Krieg eben, der ist grausam und blutig.
Die Art von Mitläufertum, die aus derartigen Sprüchen im Allgemeinen resultiert, hat mich immer schon angekotzt.
Wenn die Spielwelt eine grausame und brutale ist und das meinetwegen auch vom Spielleiter verdeutlicht wird - okay. Das heißt aber noch lange nicht, daß mein Charakter, meine Identifikationsfigur, mein Alter Ego in dieser Welt so drauf sein muß. Und für den unwahrscheinlichen Fall, daß doch, daß also jeder in dieser Welt Folter, Kindermord und Sklavenschinderei okay findet, dann ist die Welt zu scheiße, als daß ich darin spielen wollte.

Offline Boba Fett

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Re: Auftragsmord, Folter und Vergwaltigung im Rollenspiel
« Antwort #83 am: 24.08.2009 | 14:15 »
@Eulenspiegel:
Ich habe meinen Standpunkt dargelegt, da dieser hier im Eingangsbeitrag erfragt wurde.
Ich bin nicht bereit mit Dir meinen Standpunkt zu diskutieren.
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Ludovico

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Re: Auftragsmord, Folter und Vergwaltigung im Rollenspiel
« Antwort #84 am: 24.08.2009 | 14:17 »
@Zornhau
Danke für den tollen Post! Den find ich richtig gut.

Was spricht übrigens gegen ein "STOP" mitten in der Beschreibung, wenn es einem zuviel wird?

Offline SeelenJägerTee

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Re: Auftragsmord, Folter und Vergwaltigung im Rollenspiel
« Antwort #85 am: 24.08.2009 | 14:18 »
@K4M
Wenn du gelesen hast: Der SC hat die Umgebracht.

Wenn du in meinen Kriegskampagnen einen Soldaten Spielen würdest, der seinem Kameraden der das tun will in den Arm fällt: "Dann fände ich das super!"

Aber ich werden den Spielern nicht verbieten "Kriegsverbrechen" zu begehen - sie müssen nur mit den Konsequenzen leben können, dass der Feind dann wohl auch keine Gnade mehr zeigt.

EDIT: Aber was mich viel mehr ankotzt, als die oben beschriebene Szene ist die Computerspielwelt.
In der Charaktere von Encounter zu Encounter ziehen und namelnlose Gegner zu Tausenden abschlachten.
Das ist - finde ich - noch viel brutaler.
Das mache ich zwar von Zeit zu Zeit auch gerne - aber man sollte bitte nicht so tun, als ob das nicht irgendwie eine feige Art ist sich den Konsequenzen zu entziehen.
« Letzte Änderung: 24.08.2009 | 14:22 von SeelenJägerTee »

Offline Wawoozle

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Re: Auftragsmord, Folter und Vergwaltigung im Rollenspiel
« Antwort #86 am: 24.08.2009 | 14:19 »
Was spricht übrigens gegen ein "STOP" mitten in der Beschreibung, wenn es einem zuviel wird?

Nichts.... aber oft ist es dann schon zu spät oder der von Zornhau beschriebene Gruppenzwang greift.
Ihr wollt doch alle den Nachtisch zuerst !

Offline kirilow

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Re: Auftragsmord, Folter und Vergwaltigung im Rollenspiel
« Antwort #87 am: 24.08.2009 | 14:19 »
@K4M
Stellen wir da doch lieber Tötung und Tötung gegenüber. Sexualmord eines Täters, der sich an der Leiche vergeht vs. Raubmord eines Täters, der die Ladenkasse mitgehen läßt. Zum einen ist es einfach Realität, daß fast jeder das erste als "schlimmer" ansehen wird. Und zum anderen ist das auch logisch:
Denn der erstere Täter gewährt auch theoretisch kein Entrinnen. Die Tötung ist ein Ziel, nicht ein Mittel.
Der Räuber hingegen würde, so denkt man, niemanden umgebracht haben, wenn er das Geld auch so bekommen hätte.
1. Naja, Du hattest doch gesagt, dass Du Mord&Totschlag zur Erreichung von Zielen besser findest als Vergewaltigung.
2. Ich finde eben diese Haltung im realen Leben auch bigott und den Sexualstraftäter nicht schlimmer. Betrachtet man es nämlich von der anderen Seite (des Täters), so hat jemend, der gerne Sex mit Leichen hat, doch keine andere Wahl , als jemanden zu töten. Der Räuber könnte auch einfach arbeiten gehen.
3. Das ist aber eine andere Debatte, die wir hier nicht unbedingt beginnen sollten; ich wollte nur Deine Antwrt nicht einfach so übergehen.

Gruß
kirilow
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Offline Chaosdada

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Re: Auftragsmord, Folter und Vergwaltigung im Rollenspiel
« Antwort #88 am: 24.08.2009 | 14:22 »
2. Ich finde eben diese Haltung im realen Leben auch bigott und den Sexualstraftäter nicht schlimmer. Betrachtet man es nämlich von der anderen Seite (des Täters), so hat jemend, der gerne Sex mit Leichen hat, doch keine andere Wahl , als jemanden zu töten. Der Räuber könnte auch einfach arbeiten gehen.
Und der Nekrophile kann sich einen Job bei einem Bestattungsunternehmen suchen (wenn er vorher noch nicht aufgefallen ist)...

Online Sashael

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Re: Auftragsmord, Folter und Vergwaltigung im Rollenspiel
« Antwort #89 am: 24.08.2009 | 14:23 »
EDIT: Aber was mich viel mehr ankotzt, als die oben beschriebene Szene ist die Computerspielwelt.
In der Charaktere von Encounter zu Encounter ziehen und namelnlose Gegner zu Tausenden abschlachten.
Das ist - finde ich - noch viel brutaler.
http://darklegacycomics.com/196.html

Und dann einfach weiterlesen.  >;D
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Offline Crimson King

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Re: Auftragsmord, Folter und Vergwaltigung im Rollenspiel
« Antwort #90 am: 24.08.2009 | 14:25 »
Schade, dass dieser interessante Thread leider ziemlich schnell in die übliche über abstruse Einzelfälle geführte Rechthaberei ausgeartet ist.  :(
Nichts Bessers weiß ich mir an Sonn- und Feiertagen
Als ein Gespräch von Krieg und Kriegsgeschrei,
Wenn hinten, weit, in der Türkei,
Die Völker aufeinander schlagen.
Man steht am Fenster, trinkt sein Gläschen aus
Und sieht den Fluß hinab die bunten Schiffe gleiten;
Dann kehrt man abends froh nach Haus,
Und segnet Fried und Friedenszeiten.

J.W. von Goethe

Offline Edwin

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Re: Auftragsmord, Folter und Vergwaltigung im Rollenspiel
« Antwort #91 am: 24.08.2009 | 14:25 »
Allgemein:
Vor ein paar Jahren war ich ein extremer Spinnenphobiker...quatsch, war eine richtige Paranoia.
Mir hat schon die Vorstellung von den Viechern gereicht...nicht zu sprechen von der Beschreibung eines Fähigen SL.

Hätte ich damals gesagt, dass die Spinnen doch bitte gegen Skelette getauscht werden sollen: NIE!
Hätte ich Spinnen im Spiel furchtbar gefunden: Klar!

Wo ist da eure Verantwortung?
Es gibt potentiell Millionen von phobischen Objekten, oder Trigger für einen Borderliner oder oder oder.
Wer da Rücksicht nehmen will, kann eigentlich GAR NICHTS mehr machen.

Guten Tag! Ja, ich bin ein sprechendes Pferd mit einer Kerze auf dem Kopf, aber kommunizieren Sie doch bitte mit mir so unbefangen wie mit bipedalen vernunftsbegabten Lebewesen auch!

Kleiner 4. Mann

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Re: Auftragsmord, Folter und Vergwaltigung im Rollenspiel
« Antwort #92 am: 24.08.2009 | 14:25 »
@K4M1. Naja, Du hattest doch gesagt, dass Du Mord&Totschlag zur Erreichung von Zielen besser findest als Vergewaltigung.
Äh. Nein. Besser oder schlechter sind da untaugliche Kategorien. Das eine ist für mich in einem fiktiven Konzept akzeptabel, und das andere nicht.

Zitat
Ich finde eben diese Haltung im realen Leben auch bigott und den Sexualstraftäter nicht schlimmer. Betrachtet man es nämlich von der anderen Seite (des Täters), so hat jemend, der gerne Sex mit Leichen hat, doch keine andere Wahl , als jemanden zu töten. Der Räuber könnte auch einfach arbeiten gehen.
Ach nein, in eine Diskussion um einen abstrakten Schuldbegriff soll das hier nun wirklich nicht ausarten. Ich gehe davon aus, daß man eine Wahl hat - und was viel wichtiger ist: Rollenspielcharaktere haben definitiv eine.

@ Chaosdada
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Offline kirilow

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Re: Auftragsmord, Folter und Vergwaltigung im Rollenspiel
« Antwort #93 am: 24.08.2009 | 14:26 »
Schade, dass dieser interessante Thread leider ziemlich schnell in die übliche über abstruse Einzelfälle geführte Rechthaberei ausgeartet ist.  :(
Entschuldigung!
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Offline Boba Fett

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Re: Auftragsmord, Folter und Vergwaltigung im Rollenspiel
« Antwort #94 am: 24.08.2009 | 14:34 »
Wo ist da eure Verantwortung?

Gegenüber... wem?
Meinen Mitspielern, die problemlos auch anders Spaß am Spiel haben und die freundliche Bitte um Rücksicht einfach mit einem freundlichen "kein Problem" quittieren...?
Oder wen meinst Du?
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Offline Edwin

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Re: Auftragsmord, Folter und Vergwaltigung im Rollenspiel
« Antwort #95 am: 24.08.2009 | 14:37 »
Zitat
Gegenüber... wem?
Meinen Mitspielern, die problemlos auch anders Spaß am Spiel haben und die freundliche Bitte um Rücksicht einfach mit einem freundlichen "kein Problem" quittieren...?
Oder wen meinst Du?
Nein. Ich meinte jene psychisch Kranken, welche sich oftmals eben gerade in ihrem Problembereich nicht (richtig) ausdrücken können.
Hier wird gefordert, vorsorglich Rücksicht zu nehmen.
Ich meine, dass man das angesichts des bunten Gartens an psychischen Krankheiten nicht kann.
Irgendwas ist immer für irgendwen traumatisch.
« Letzte Änderung: 24.08.2009 | 14:39 von Boba Fett »
Guten Tag! Ja, ich bin ein sprechendes Pferd mit einer Kerze auf dem Kopf, aber kommunizieren Sie doch bitte mit mir so unbefangen wie mit bipedalen vernunftsbegabten Lebewesen auch!

Offline Chaosdada

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Re: Auftragsmord, Folter und Vergwaltigung im Rollenspiel
« Antwort #96 am: 24.08.2009 | 14:38 »
"Sexy Losers"-Leser?
Nein, kenne ich nicht.

"Ich konnte nicht anders" ist auf jeden Fall - insbesondere im RPG - eine schlechte Ausrede.

Offline Zornhau

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Re: Auftragsmord, Folter und Vergwaltigung im Rollenspiel
« Antwort #97 am: 24.08.2009 | 14:39 »
Hier wird gefordert, vorsorglich Rücksicht zu nehmen.
Ich meine, dass man das angesichts des bunten Gartens an psychischen Krankheiten nicht kann.
Irgendwas ist immer für irgendwen traumatisch.
Und deswegen soll man dann ÜBERHAUPT KEINE Rücksichten nehmen?

Oder welche Handlungsempfehlung folgerst Du daraus?

Offline Edwin

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Re: Auftragsmord, Folter und Vergwaltigung im Rollenspiel
« Antwort #98 am: 24.08.2009 | 14:42 »
Ich folgere daraus, sich an den üblichen Geschmacksempfindungen zu orientieren, wie sie z.B. durch Bücher des jeweiligen Genres vermittelt werden.

Es geht nicht darum KEINE Rücksicht zu nehmen, sondern diese auf eine gewisse Mehrheitsgruppe einzuschränken.
Guten Tag! Ja, ich bin ein sprechendes Pferd mit einer Kerze auf dem Kopf, aber kommunizieren Sie doch bitte mit mir so unbefangen wie mit bipedalen vernunftsbegabten Lebewesen auch!

Offline kirilow

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Re: Auftragsmord, Folter und Vergwaltigung im Rollenspiel
« Antwort #99 am: 24.08.2009 | 14:46 »
@Zornhau
Der Punkt ist doch: es ist schwer Rücksicht zu nehmen, wenn man nicht weiß, worauf. Dies ist doch unter anderem die Moral Deiner Geschichte.
Es kann ja auch der umgekehrte Fall eintreten: alle Spieler wünschen sich das An-die-Tür-Nageln als Spielelement. Dann sollte das auch möglich sein. Im Extremfall könnte man ja sonst vor lauter präventiver Rücksicht gar keine typischen Rollenspielabenteuer mehr spielen.
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