Autor Thema: Auftragsmord, Folter und Vergwaltigung im Rollenspiel  (Gelesen 35028 mal)

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Preacher

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Re: Auftragsmord, Folter und Vergwaltigung im Rollenspiel
« Antwort #150 am: 24.08.2009 | 23:35 »
Wie klingt denn das?
Als wechselst Du den Bezugspunkt deiner Argumentation willkürlich. Zwecklos.

Offline Timo

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Re: Auftragsmord, Folter und Vergwaltigung im Rollenspiel
« Antwort #151 am: 24.08.2009 | 23:36 »
Meine langjährige TT Karriere auch als Judge hat mir bewiesen es gibt keinen GMV.

@Seelenjägertee und K4M
Für euer Seelenheil, der Link zum Greasemonkey Ignore Funktionskript:
http://blog.wawoozle.de/?p=141

Da du es ja nicht direkt ansprichts, was ist mit der 8MM Situation in der die Mitspieler mit kranker Scheiße konfrontiert werden wollen um sie zu stoppen?
Explizite Darstellungen können nämlich auch ein Mittel sein um Dringlichkeit zu erzeugen und Spieler stärker ins Spiel zu ziehen, denn es macht einen Unterschied zwischen ab12:der Serienmörder tötet Frauen fangt ihn und keine Jugendfreigabe:Mörder tötet von mindestens einem Charakter ein Familienmitglied und das wird evtl. auch noch in einer Cutscene beschrieben.

Es macht ja schon einen Unterschied ob das Opfer unbekannt ist oder ob das Opfer dem Charakter bekannt war, ectl. sogar ein bei den Spielern beliebter NSC und die Rettung nur extrem knapp verpasst wurde im Gegensatz zu ihr hattet keine Chance sie zu retten.
"The bacon must flow!"

Kleiner 4. Mann

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Re: Auftragsmord, Folter und Vergwaltigung im Rollenspiel
« Antwort #152 am: 24.08.2009 | 23:38 »
Als wechselst Du den Bezugspunkt deiner Argumentation willkürlich.
Okay, was war denn der Bezugspunkt?
Du fragst, was ich machen würde: Ich kann auch sagen "Ja, nur noch Blümchenpflücken", wobei hier "Blümchenpflücken" heißt "Dinge, von denen ich mir sicher bin, daß sie ihn nicht aus der Fassung bringen". Das ist jetzt warum ein falscher Bezugspunkt? Weil es eine Deiner eigenen Alternativen explizit aufgreift?

Offline mat-in

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Re: Auftragsmord, Folter und Vergwaltigung im Rollenspiel
« Antwort #153 am: 24.08.2009 | 23:40 »
Die Grenze liegt also zwischen der Darstellung/Thematisierung von Grausamkeiten und dem Genuß der dargestellten Grausamkeiten.
Genau so...

Nur leider ist das Thema schon wieder... ganz anders.

Offline Thalamus Grondak

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Re: Auftragsmord, Folter und Vergwaltigung im Rollenspiel
« Antwort #154 am: 24.08.2009 | 23:43 »
Ist aber, wie man schon daran sieht, daß oben skizziertes Mord/Folter/Vergewaltigungsszenario und "Wache überwältigen" auch nur ansatzweise als vergleichbar gesehen werden, scheinbar offline eher verfügbar.
Ich habe es nicht als Vergleichbar dargestellt: Lesen hilft.
Ich habe gefragt, und du bleibst die Antwort schuldig, woher deine Mitspieler deine Grenze kennen sollen, wenn für dich schon das anfragen der Grenze scheinbar eine Beleidigung darstellt.

Bisher dachte ich immer, das müsste ich nur irgendwelchen Ökolehrerinnen und verqueren Pastoren erklären, aber beim Rollenspiel handelt es sich um ein Spiel. NICHTS was da gespielt wird passiert wirklich, und eine Gruppe die eine Vergewaltigung ausspielt, ist (nur an dieser Info gemessen) genauso Pervers oder nicht Pervers wie ein Romanautor, oder Regisseur der solche Geschehnisse in seinen Geschichten verarbeitet.
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Kleiner 4. Mann

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Re: Auftragsmord, Folter und Vergwaltigung im Rollenspiel
« Antwort #155 am: 24.08.2009 | 23:45 »
Da du es ja nicht direkt ansprichts, was ist mit der 8MM Situation in der die Mitspieler mit kranker Scheiße konfrontiert werden wollen um sie zu stoppen?
Ich dachte, das sei klar.
Wenn es vorgesehen ist, das explizit auszumalen: Würde ich nicht mitspielen. Finde ich geschmacklos, mache ich nicht mit. Wenn mich die Runde fragt "Hey, wollen wir uns alle Teile von Saw zusammen in einem Marathon angucken", wäre es zum Vergleich ebenso. Nur ist das eben eine Aktivität, die nicht so langfristig angelegt ist.

Wenn die SCs an solchen Dingen teilhaben, wäre es ähnlich, und ich würde mir darüber hinaus Gedanken machen, ob ich noch irgend etwas mit den Spielern rollenspielen will.

Zitat
Explizite Darstellungen können nämlich auch ein Mittel sein um Dringlichkeit zu erzeugen und Spieler stärker ins Spiel zu ziehen,
Ja, ich weiß. Aber es gibt bestimmte Grenzen der Dinge, in die ich mich ziehen lassen will, und die ist da erreicht. Und wenn die anderen das alle gerne möchten, ist das offensichtlich die falsche Kampagne für mich. Was ist daran so schwer?
« Letzte Änderung: 24.08.2009 | 23:52 von Kleiner 4. Mann »

Offline Tequila

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Re: Auftragsmord, Folter und Vergwaltigung im Rollenspiel
« Antwort #156 am: 24.08.2009 | 23:49 »
Im Rollenspiel sind Vergewaltigungen für mich ein absolutes No-Go, wohingegen ich Filme wie Irreversible, Baise moi oder Menschenfeind wirklich großartig finde....beklemmend zwar, aber nichts desto trotz großartig...

Mit Mord/körperlicher Gewalt im Rollenspiel habe ich keinerlei Probleme, habe aber z.B. festgestellt, das meiner Gruppe eine Szene im WHFR sehr an die Nieren ging, als ich beschrieb, wir ein Werwolf sein Opfer zugerichtet hat. Damit war für mich klar, in Zukunft weniger explizit zu beschreiben.

Folter habe ich nie als ein Problem empfunden, würde aber niemals explizit beschreiben, wie ein SC gefoltert wird.

Mich wundert jedoch die breite Ablehnung der Folter (im Spiel) hier im Thread. Da muss euch doch eine Serie wie 24 ein absolutes Grauen sein, oder?

Kleiner 4. Mann

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Re: Auftragsmord, Folter und Vergwaltigung im Rollenspiel
« Antwort #157 am: 24.08.2009 | 23:52 »
Ich habe es nicht als Vergleichbar dargestellt: Lesen hilft.
Ich habe gefragt, und du bleibst die Antwort schuldig, woher deine Mitspieler deine Grenze kennen sollen, wenn für dich schon das anfragen der Grenze scheinbar eine Beleidigung darstellt.
Natürlich hast Du es verglichen. Du hast gesagt: Hm, Deine Grenze könnte ja auch schon bei der Wache sein. Es ist jedem, der ein bißchen nachdenkt, klar, daß dem nicht so ist.

Zitat
NICHTS was da gespielt wird passiert wirklich, und eine Gruppe die eine Vergewaltigung ausspielt, ist (nur an dieser Info gemessen) genauso Pervers oder nicht Pervers wie ein Romanautor, oder Regisseur der solche Geschehnisse in seinen Geschichten verarbeitet.
Ich setze einfach mal dagegen: Eine im Sinne der Autoren (unter Annahme der Ernsthaftigkeit) gespielte RaHoWa-Runde. Oder sonstige rollenspielerischen Ausdünstungen rechtsradikaler Szenegruppierungen beiderseits des Atlantiks (obwohl ich nicht weiß, ob die hiesigen Braunbären sowas schon fertiggebracht haben.)
Setze ich das mit jeglichen Gewaltszenen gleich? Nein.
Halte ich das für schlimm im Sinne von gesellschaftlich gefährlich? Auch nicht.
Aber widerlegt das das Argument, daß ja alles nur ein Spiel und daher per se moralisch nicht bewertbar sei? Aber hallo.

Offline Der Oger (Im Exil)

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Re: Auftragsmord, Folter und Vergwaltigung im Rollenspiel
« Antwort #158 am: 24.08.2009 | 23:52 »
Sind ja nur zwei Seiten weiter anstatt der versprochenen acht.  
Der Oger sagt: Leute, so geht das nicht. ;D

@ Psychische Erkrankungen: JEDER Mensch hat ein eigenes Risiko, seelisch zu erkranken. Bei einigen ist die Schwelle dafür niedriger als bei den meisten, aber jeder hat es. Schlafentzug "interessante Zeiten" und Drogen sind wunderbare Mittel, eine Psychose herbeizuführen.

Und JEDER Mensch hat Merkmale, die man in einem bestimmten Licht als pathologisch betrachten kann - einzig der Leidensdruck jedes Menschen und seiner Umgebung ist für mich ein Indikator für Krank / Nicht Krank.  
Deswegen bitte ich darum, das Wort normal immer mit Anführungszeichen zu sehen.

Mal eine steile Vorlage:

Es wird, unter anderem bei der pathologischen Entwicklung von Triebtätern eine genetische und frühkindliche Vulnerabnilität (Anfälligkeit) angenommen, die durch den Konsum von tatrelevanten Medien (Pornographie, Snuff) um ein vielfaches verstärkt wird, bis der Punkt des Kontrollverlustes erreicht ist. Ähnliches gilt für Spielsüchtige, Amokläufer, WoW - Abhängige.

Nun nehmen wir einmal an, ich habe einen oder mehrere Spieler, die auf eines der genannten Reize - Mord, Folter, Vergewaltigungen, andere sexuelle Deviationen - stehen, womit auch die Vulnerabilität entsprechend höher ist als beim Normalrollenspieler (TM).

Ich würde also bei einem solchen Spieler, technisch gesehen, die Vulnerabilität und den Ausbruch einer solchen Erkrankung - die im schlimmsten Fall im völligen Kontrollverlust endet - deutlich senken.

Dies würde also bedeuten: Ich würde, wenn ich einem Spieler, der mir aktiv und deutlich signalisiert, das er Freude an einem solchen virtuellen Kontrollverlust hätte, nachgeben würde, mich mitverantwortlich an der Erhöhung seiner Vulnerabilität und einem theoretischen echten Kontrollverlust machen.

Ich weiß das diese Theorie ein bigott klingt, da in vielen normalen Rollenspielen (TM) eine Menge Gewalt vorkommt, und BADD würde mir sicher offen zujubeln. Dem halte ich entgegen:

1. Normalrollenspieler (TM) fordern diese Exzesse nicht ein, der Prädisponierte tut es. Gleiches gilt für Normalspielleiter (TM), die diese Dinge nicht anbieten, oder schlimmer noch, aufzwingen.
2. Normalrollenspieler (TM) haben, sollten diese Dinge eintreten, eine niedrigere Vulnerabilität, sprich, die Chance, das es zu einem Kontrollverlust kommt, ist gering bis kaum vorhanden.
3. Dem Normalrollenspieler geht es darum, andere Dinge zu erfahren, als blutige Schlachtorgien, Folterungen und Verstümmelungen, Vergewaltigungen und Pädophilie. Dem Prädisponierten geht es um genau diese Dinge.

Als Gegenargument fällt mir dazu ein:
Kontrollverlust - Täter sind ja gewissermaßen häufig gefangen in ihrer eigenen Welt, sind sich ihrer eigenen inneren Monstrosität bewusst. Solche, die diesen Anteil während des Rollenspiels auf den Tisch bringen (es im vertrauten Kreis von Freunden offenbaren) entwickeln damit vielleicht eine Coping - Strategie. Oder werden darin bestärkt.

@ Toleranzargument: Habe ich mit meiner Theorie recht (die ich noch nicht für bewiesen halte), dann zieht es nicht, weil jedes Gutheißen dieser Form von Rollenspiel zu einem Kontrollverlust in RL beitragen KANN. Habe ich unrecht, dann stellt die Form keine Gefahr in dieser Hinsicht dar, und es hat Bestand.
Oger ist jetzt nicht mehr traurig. Oger darf jetzt seinen Blog in die Signatur aufnehmen: www.ogerhoehlen.blogspot.com


Welche Lösung bleibt da noch? - Ruft die Murderhobos!

Kleiner 4. Mann

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Re: Auftragsmord, Folter und Vergwaltigung im Rollenspiel
« Antwort #159 am: 24.08.2009 | 23:54 »
Mich wundert jedoch die breite Ablehnung der Folter (im Spiel) hier im Thread. Da muss euch doch eine Serie wie 24 ein absolutes Grauen sein, oder?
Ist sie, aber nicht unbedingt deswegen.
Es ist aber teilweise genau wie bei Dir mit der sexuellen Gewalt. Im Film gehen Dinge, die im Rollenspiel nicht gehen, und letzteres insbesondere nicht, wenn SCs am Werke sind.

Offline Joerg.D

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Re: Auftragsmord, Folter und Vergwaltigung im Rollenspiel
« Antwort #160 am: 25.08.2009 | 00:01 »
Mich wundert jedoch die breite Ablehnung der Folter (im Spiel) hier im Thread. Da muss euch doch eine Serie wie 24 ein absolutes Grauen sein, oder?

*Ironie an*
Nein, die Folter in 24 folgt doch genau wie das Auslöschen von Orks oder die Vergewaltigung von Alex einem höheren Zweck.
*Ironie aus*

@ Chaos Aptom
Lass dich überraschen, wie sehr ich Eure Charaktere durch die Mangel drehe, um Emotionen zu erzeugen und Stimmung auf zu bauen. Wir spielen ja eher die FSK ab 18 Variante, auch wenn ihr nicht foltert und vergewaltigt und Eure Gegner für gewöhnlich gefangen nehmt.
Wer schweigt stimmt nicht immer zu.
Er hat nur manchmal keine Lust mit Idioten zu diskutieren.

Offline kirilow

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Re: Auftragsmord, Folter und Vergwaltigung im Rollenspiel
« Antwort #161 am: 25.08.2009 | 01:00 »
Mich fasziniert die starke Unterscheidung zwischen dem, was im Film für angemessen und erträglich erachtet wird gegenüber dem Rollenspiel. Es haben ja schon min. zwei Leute hier gesagt, dass das für sie einen Unterschied macht.
Ich finde dies verwunderlich, da ich bei Filmen und Büchern oft emotional involvierter als im Rollenspiel bin. Also ich weine eher bei einem traurigen Film (selbst bei Kitsch!) als im Rollenspiel.
Habt Ihr Lust, das mal auszuführen? (Ist es bei Euch mit der emotionalität besipielsweise andersherum?)

Gruß
kirilow
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Eulenspiegel

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Re: Auftragsmord, Folter und Vergwaltigung im Rollenspiel
« Antwort #162 am: 25.08.2009 | 01:12 »
Wenn die SCs an solchen Dingen teilhaben, wäre es ähnlich, und ich würde mir darüber hinaus Gedanken machen, ob ich noch irgend etwas mit den Spielern rollenspielen will.
Und wenn dir ein Kumpel vorschlägt, Saw zu schauen:
Würdest du dir dann auch überlegen, ob du noch irgend etwas mit ihm zusammen schauen würdest?

Oder würdest du sagen: "Nein danke, Saw schaue ich mir nicht an. Aber wenn du dir mal etwas harmloseres anschauen willst, komme ich mit."

Offline Tequila

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Re: Auftragsmord, Folter und Vergwaltigung im Rollenspiel
« Antwort #163 am: 25.08.2009 | 01:17 »
Zitat
Mich fasziniert die starke Unterscheidung zwischen dem, was im Film für angemessen und erträglich erachtet wird gegenüber dem Rollenspiel. Es haben ja schon min. zwei Leute hier gesagt, dass das für sie einen Unterschied macht.
Ich finde dies verwunderlich, da ich bei Filmen und Büchern oft emotional involvierter als im Rollenspiel bin. Also ich weine eher bei einem traurigen Film (selbst bei Kitsch!) als im Rollenspiel.
Habt Ihr Lust, das mal auszuführen? (Ist es bei Euch mit der emotionalität besipielsweise andersherum?)

Gruß
kirilow


Da ich wohl angesprochen bin:

Ich denke nicht, das im Rollenspiel eine ausgewalzte Vergewaltigung von Nöten ist, um einen besonderen Effekt zu erzielen. Auch traue ich kaum jemanden zu, einen solchen Vorgang so zu beschreiben, das er auf mich eine ähnliche Wirkung hat, wie z.B. Irreversible.

Verstehe mich nicht falsch, auch und gerade bei Irreversible empfinde ich nahezu körperliche Schmerzen, wenn ich diese Szene sehe, da sie so verdammt realistisch dargestellt ist.

Aber Rollenspiel spiele ich zur leichten Unterhaltung, da brauche ich sowas nicht (Was auch damit zusammenhängen mag, das ich Leute, die sowas explizit im "Spiel" darstellen wollen, ernsthafte seelische Probleme unterstelle. Wobei hier die Betonung auf Explizit liegt. Wird sowas erwähnt, weil es der Handlung dient, finde ich es immer noch nicht gut, ich brauch es nicht im Spiel, aber jeder nach seiner Fasson! Nun ist es aber so, das ich oftmals das Gefühl habe, das jemand, der sowas auswalzt, eher versucht eigene Komplexe zu kompensieren (Wer ihn kennt: Norbert, Nemesis einiger Rollenspielcons).

Um mir einen Film wie Irreversible zu geben, muss ich mich schon in einer besonderen Stimmung befinden, Filmgenuß hat für mich einen anderen Stellenwert als ein Spiel, ein Film darf/muss auch schon mal weh tun.

Offline kirilow

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Re: Auftragsmord, Folter und Vergwaltigung im Rollenspiel
« Antwort #164 am: 25.08.2009 | 01:38 »
Lieber Tequila,

ja Du warst angesprochen und danke für die Antwort!
Ja, verstehe, was Du meinst, da ist auch was dran. Ich glaube auch nicht recht, dass man im Rollenspiel so rasch an die Ernsthaftigkeit und Intensität von Film und Buch herankommt. Und manches findet man in der seichten Variante halt als unangemessen.

Grüße
kirilow
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Offline Zornhau

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Re: Auftragsmord, Folter und Vergwaltigung im Rollenspiel
« Antwort #165 am: 25.08.2009 | 01:46 »
Nachdem hier ja - wie ich finde UNPASSEND, aber das wäre nochmal wieder ein anderes Thema - Rollenspiel/Filmvergleiche angestellt wurden und FSK-Altersfreigabe in Bezug auf Spielrunden erwähnt wurde, und nachdem in Dem Anderen Forum dazu auch schon mal eine Diskussion lief:

Warum haben eigentlich Rollenspiele KEINE Altersangabe des empfohlenen Spieler-Alters (eine "Freigabe" können sie ja eh nicht haben, da dazu eine freigebende Prüfinstanz notwendig wäre)?

Was spräche denn FÜR eine Altersangabe in der Art "Funky Colts - für Spieler ab 12 Jahren" oder "Cthulhu - für Spieler ab 18 Jahren" oder "Arcane Codex - dieses Spiel enthält Gewaltanwendungen, die für Spieler unter 18 Jahren nicht geeignet sind"?

Was spräche denn GEGEN eine solche Altersangabe?

Brettspiele haben solche Altersangaben - und zwar schon SEHR lange. Ich kann mich noch entsinnen auf manchen Rollenspiel-Produkten ein "Age 12 and up" gelesen zu haben.

Warum nicht eine Altersangabe?


Und noch weiter gefaßt: Ähnlich wie bei den Nahrungsmittelangaben könnte man doch außen auf das Spiel Angaben zu Gewalt, Sex, usw. machen.


Was wären hier die Vorteile und was die Nachteile?

Offline kirilow

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Re: Auftragsmord, Folter und Vergwaltigung im Rollenspiel
« Antwort #166 am: 25.08.2009 | 02:03 »
Was wären hier die Vorteile und was die Nachteile?
Der offenischtliche Nachteil ist, dass es Quatsch ist. Anders als bei Brettspielen (wo es um die Komplexität geht) und bei Filmen (wo es um Gewalt,Moral und Sex geht), ist bei Rollenspielen das Kriterium nicht sinnvoll festzumachen. Schließlich gestalten die Spieler das Spiel; die ganze Cthulhu-Kiste ist eigentlich nicht schrecklicher als die Zeichentrickfilme, die ich im Kinderprogramm sehen kann. Meinen grausamsten One-Shot hatte ich bei PP&P.

Kurz: es liegt nicht im Spiel sondern bei den Spielern, wie altersfrei es am Spieltisch aussieht.

EDIT: Mir fällt gerade ein: DSA hatte sowas früher (bei Schmidt-Spiele), ich glaube die Empfehlung war ab 14 Jahre.

Grüße
kirilow
« Letzte Änderung: 25.08.2009 | 02:06 von kirilow »
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Offline Zornhau

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Re: Auftragsmord, Folter und Vergwaltigung im Rollenspiel
« Antwort #167 am: 25.08.2009 | 02:43 »
Der offenischtliche Nachteil ist, dass es Quatsch ist. Anders als bei Brettspielen (wo es um die Komplexität geht) und bei Filmen (wo es um Gewalt,Moral und Sex geht), ist bei Rollenspielen das Kriterium nicht sinnvoll festzumachen. Schließlich gestalten die Spieler das Spiel
GENAU!

Und daher halte ich auch überhaupt NICHTS von Film-Vergleichen und FSK-Angaben, wenn es um Rollenspielrunden geht.

Ein Film ist FERTIGGESTELLT - den kann man sich, so, wie er ist, wieder und wieder anschauen. Er wird nicht spontan mal brutaler oder sexuell anzüglich oder politisch agitierend oder religiös doktrinierend. Das passiert in diesem Medium NICHT.

Eine FSK-Freigabe erfolgt auf einem FERTIGGESTELLTEN Produkt. Einem Film, der sich NICHT ÄNDERT.


Das Besondere des Mediums Rollenspiel ist aber, daß es während des Spielens von ALLEN MITGESTALTET wird. JEDER konsumiert und JEDER gestaltet. Und trotz Mega-Railroading-Kaufabenteuern ist NIEMALS ein bestimmter Ablauf einer Spielrunde sichergestellt oder auch nur mit Bestimmtheit aus einer engen Zahl an Möglichkeiten auswählbar.

Diese SPIELFREIHEIT und GESTALTUNGSFREIHEIT ist es, die man im Rollenspiel weit über Computerspiele, Filme, Bücher usw. zur Verfügung hat. Und diese ist gleichzeitig auch der Grund, wieso Vergleiche mit Filmen, Computerspielen, Büchern so WENIG AUSSAGEKRÄFTIG sind.

Von so einem Vergleich hat man NICHTS.

Da rührt keinerlei Handlungsempfehlung für den Transfer in die eigene Spielrunde her.

Und - wie oben mit dem PP&P-Beispiel angeklungen ist - man kann mit dem HARMLOSESTEN Setting die übelsten, psychisch belastendsten Szenen bekommen, wie man auch mit ach so "harten, darquen, dystören" Settings sehr leichtherzig frisch drauflos spielen kann, ohne auch nur einmal in emotionale Bedrängnis zu geraten.

Es liegt nicht einmal wirklich in den Händen der  Entwickler solcher Spiele, WIE diese denn nun gespielt werden. - Auch mit einem Baseball-Schläger soll man eigentlich Baseball spielen, NICHT Leute verstümmeln. Aber welchen Einfluß hat der Hersteller des Baseball-Schlägers darauf, wie dieser eingesetzt wird?

Der Verlag eines Rollenspielproduktes und der Entwickler des Produktes können entsprechende Hinweistexte außen und innen aufführen. Und mehr können sie nicht. - Der Rest der Verantwortung liegt bei den SPIELENDEN selbst.

Und genau diese sind es, die eigentlich die Handlungsempfehlungen brauchen.

Offline Darkling ["beurlaubt"]

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Re: Auftragsmord, Folter und Vergwaltigung im Rollenspiel
« Antwort #168 am: 25.08.2009 | 05:37 »
@k4m:
Ich habe gefragt, und du bleibst die Antwort schuldig, woher deine Mitspieler deine Grenze kennen sollen, wenn für dich schon das anfragen der Grenze scheinbar eine Beleidigung darstellt.
Ich finde auch, dass du die Antwort - hier ist eine Frage ohne konkretes Beispiel gestellt - noch schuldig bist.

@Zornhau:
Mir fallen auf Anhieb tatsächlich mehrere (und nicht wenig) Rollenspiele ein, die entweder eine Altersempfehlung ausschreiben oder einen anders gearteten Disclaimer beinhalten, wer doch bitte in welchem Fall die Finger von dem Produkt lassen soll. Ein Beispiel findet sich auf der ersten Seite nach dem Cover links unten.
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Offline Thalamus Grondak

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Re: Auftragsmord, Folter und Vergwaltigung im Rollenspiel
« Antwort #169 am: 25.08.2009 | 07:29 »
Natürlich hast Du es verglichen. Du hast gesagt: Hm, Deine Grenze könnte ja auch schon bei der Wache sein. Es ist jedem, der ein bißchen nachdenkt, klar, daß dem nicht so ist.
Ok, Du bist also der Meinung, das das ein Vergleich ist. ist es nicht: Aber seis drum. Vllt guckst du nochmal irgendwo was man unter einem Vergleich versteht.

Die Frage: Warum ist das hinterhältige Aufschlitzen der Kehle einer völlig unschuldigen Wache, die einfach nur ihre Arbeit macht, um die eigene Gier zu befriedigen etwas so offensichtlich wengier schlimmes, als z.B. eine Vergewaltigung um die eigene Gier zu befriedigen?

Mit so platten Phrasen wie "wer nachdenkt dem ist das klar" kannst Du dich nicht flüchten. Ohne Antwort darauf, muss ich annehmen, das deine Meinung dazu völlig unreflektiert und damit Wertlos ist.
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Offline Jens

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Re: Auftragsmord, Folter und Vergwaltigung im Rollenspiel
« Antwort #170 am: 25.08.2009 | 08:09 »
Und daher halte ich auch überhaupt NICHTS von Film-Vergleichen und FSK-Angaben, wenn es um Rollenspielrunden geht.
Ich würde hier trennen - zwischen Rollenspielen und Spielrunden. Für Spiele ist es in der Tat nicht besonders sinnvoll, aber in Spielrunden ist es doch schon eine sehr praktische Absprache zu sagen "Gewalt und Sex FSK 16 und bleibt im Genre", da hat man seine Grenzen, in denen die Runde agieren soll, hinreichend deutlich gemacht, finde ich.

Kleiner 4. Mann

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Re: Auftragsmord, Folter und Vergwaltigung im Rollenspiel
« Antwort #171 am: 25.08.2009 | 09:39 »
Die Frage: Warum ist das hinterhältige Aufschlitzen der Kehle einer völlig unschuldigen Wache, die einfach nur ihre Arbeit macht, um die eigene Gier zu befriedigen etwas so offensichtlich wengier schlimmes, als z.B. eine Vergewaltigung um die eigene Gier zu befriedigen?
Soviel zum Bezugspunkt. Ernsthaft: Wenn Dir der fundamentale Unterschied zwischen:
Zitat
Kinder entführen, vergewaltigen, freilassen und zu den Eltern zurückbringen, einen Tag später die Eltern vor dem Augen des Kindes foltern, vergewaltigen und umbringen, dann dasselbe mit dem Kind
... und...
Zitat
Wache unter Gewaltanwendung überwältigen
... nicht klar ist, und wenn jemand, der obiges gerne spielen möchte, in Deinen Augen auch nichts wesentlich anderes tut als jemand, der zweiteres gerne spielen möchte, dann kann ich Dir auch nicht helfen.

(Im Übrigen würde ich - jedenfalls in der Theorie, ob man's dann wirklich fertigbringt, weiß man ja nie - unter bestimmten Umständen auch in der Realität einer Wache die Kehle durchschneiden oder sie mit einer anderen herkömmlichen Methode ausschalten. Aber natürlich würde ich nie und unter keinen Umständen auch nur auf die Idee kommen, oben beschriebenes Mord/Folter/Vergewaltigungsszenario o.ä. zu verwirklichen.)

Offline Merlin Emrys

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Re: Auftragsmord, Folter und Vergwaltigung im Rollenspiel
« Antwort #172 am: 25.08.2009 | 09:41 »
Ich weiß nicht so recht warum dieses Thema so interessant und kontrovers ist. Man muss dazu doch gar keinen Konsens finden außer in der Gruppe und da habe ich noch nie Probleme in der Praxis gehabt.
Hm, das klingt für mich ein wenig nach: "Ich weiß nicht so recht, wozu diese Rampe neben der Treppe gut sein soll. Man muß doch nur die Treppe benutzen und da habe ich noch nie Probleme in der Praxis gehabt." Eine Rollenspielrunde leiten, mag einfach klingen (so einfach wie eine gerade, ebene Straße benutzen), aber es gibt Momente, wo man an einer kleinen Treppe steht und merkt: Hoppla... hier komme ich doch nicht so einfach hoch wie andere.

Man kann sich an die Grenzen ja auch herantasten, vor allem bei einer Gruppe, mit der man häufiger spielt.

Wenn die Leute bei einer blutigen Nase schon blass werden, dann sollte man da nicht weitermachen. Wenn sie selbst fröhlich Elektroschocks verteilen und unbedingt Waterboarding ausprobieren wollen, dann kann man solche Elemente wohl auch einbringen.  
Wenn man wirklich in der Lage ist, alle Teilnehmer im Blick zu behalten und ihr Verhalten zu deuten, ja. Aber obwohl ich gerne betone, daß Rollenspiel die Aktivität einer Gruppe ist: Sobald es zu einer solchen Thematik kommt, muß der Fokus sich auf den je einzelnen Spieler richten. Und ich würde vermutlich mit keinem Spieler weiter zusammenspielen, der in diesem Moment nicht den jeweils am wenigsten vertragenden Spieler zum Maß der ganzen Runde macht. Wenn also zwei von vier Spielern foltern und sich einer dabei reaktionslos zeigt (weil er damit nicht zurechtkommt und vollauf damit zuganze ist, still zu kompensieren, was da abgeht), dann sind naturgemäß zwei Spieler im Aufmerksamkeitszentrum des Spielleiters, aber nicht der, der gerade ein Problem hat. Wenn das ohnehin schon einer der stilleren ist, ist das mit dem "herantasten" unter Umständen doch gar nicht so einfach.

Offline Beral

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Re: Auftragsmord, Folter und Vergwaltigung im Rollenspiel
« Antwort #173 am: 25.08.2009 | 09:47 »
Was spräche denn FÜR eine Altersangabe in der Art "Funky Colts - für Spieler ab 12 Jahren" oder "Cthulhu - für Spieler ab 18 Jahren" oder "Arcane Codex - dieses Spiel enthält Gewaltanwendungen, die für Spieler unter 18 Jahren nicht geeignet sind"?
Das ist nicht vergleichbar mit den Altersangaben auf Brettspielen. Dort geht es darum, ein Mindestalter (und manchmal auch ein Höchstalter) anzugeben, welches Voraussetzung ist, um am Spiel gemäß der Spielidee teilnehmen zu können. Bei einem 12+ Brettspiel geht es also nicht darum, 8-jährige vor Grausamkeiten zu schützen, sondern anzudeuten, dass 8-jährige in der Regel noch nicht reif genug sind, das Spiel und seine Idee zu kapieren.

Was du vorschlägst, ist eine Schutzfunktion. In diesem Spiel gibt es Blut, oh wie böse, unter 18 bitte nicht anfassen! Das halte ich für Quatsch, nicht nur für Rollenspiele, sondern die Schutzfunktion im Allgemeinen. Wir alle waren jung und haben lange vor 18 Horror und Pornos genossen und keiner von uns ist deswegen psychisch krank geworden. Die Labilität der Jugendlichen wird bei uns kolossal überbewertet, was in hirnrissiger Überbeschützung ausartet.

Eine Altersempfehlung wie bei Brettspielen, also eine, die nicht schützen soll, sondern die angibt, für welchen Reifegrad ein Spiel entwickelt wurde, fände ich für Rollenspiele prinzipiell gut. Ich denke aber, dass nur wenige Rollenspiele ein Konzept haben, welches sich explizit und fundiert an psychischen Reifestadien orientiert; und ohne solche Konzepte machen Altersempfehlungen auch keinen Sinn.
Spielertyp: Modellbauer. "Ich habe das Rollenspiel transzendiert."

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Offline Boba Fett

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Re: Auftragsmord, Folter und Vergwaltigung im Rollenspiel
« Antwort #174 am: 25.08.2009 | 09:48 »
Im Übrigen würde ich - ... - unter bestimmten Umständen auch in der Realität einer Wache die Kehle durchschneiden ...

Geht es Dir eigentlich noch gut?
Hypothetische Betrachtungen sind ja durchaus okay. Aber das sprengt meinen Rahmen dessen was ich bereit bin zu akzeptieren.

Wäre ja nicht so, dass ich hier die einzige Person bin, die dir sagt, dass du ihr unmöglich erscheinst.

Und ich möchte betonen, dass es auch Leute gibt, die das gleiche denken, sich hier nur nicht äußern mögen, um dann nicht dicht geflamed zu werden.
« Letzte Änderung: 25.08.2009 | 09:55 von Boba Fett »
Kopfgeldjäger? Diesen Abschaum brauchen wir hier nicht!