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Es ist gut, dass es bei DnD Gut und Böse gibt, denn das legitimiert das töten von Bösen.

Stimme zu
Stimme nicht zu

Autor Thema: Es ist gut, dass es bei DnD Gut und Böse gibt, denn das legitimiert das töten...  (Gelesen 17707 mal)

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Offline Retronekromant

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Was hat Legitimation (das deutlich in die Law/Chaos-Richtung geht) mit der moralischen Achse (Good/Evil) zu tun?

Frag ich mich auch.

Aber ich kann mich nur der Minderheit anschließen: "Das ist D&D".

Wer es anders handhabt, der hat D&D nicht verstanden. Es gibt keine Grauzonen. Es gibt Gut (1), Neutral (0) und Böse (-1). Lawful (1), Neutral (0) und Chaotisch (-1).

Anders funktioniert es nicht. Punkt, aus, ende.

Wer das nicht mag, der möchte bitte DSA oder weiß-Gott-was spielen ;)
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Offline Selganor [n/a]

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Wer es anders handhabt, der hat D&D nicht verstanden. Es gibt keine Grauzonen. Es gibt Gut (1), Neutral (0) und Böse (-1). Lawful (1), Neutral (0) und Chaotisch (-1).
Wenn es keine Grauzonen gibt, was ist dann "Neutral"?

Was hat es mit den Zahlen auf sich? Addiert man die zusammen oder nimmt man die einzelnen Teile miteinander mal?

BTW: Als ich mit D&D begonnen habe gab es nur Rechtschaffen, Neutral und Chaotisch.

Gut und Boese waren damals kein Teil der Gesinnung.
Abraham Maslow said in 1966: "It is tempting, if the only tool you have is a hammer, to treat everything as if it were a nail."

Offline Retronekromant

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Damit will ich einfach nur ausdrücken, dass es nichts dazwischen gibt. Kein 0.5 und kein -0.3

Es ist wie bei den Quanten ;)
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Offline Selganor [n/a]

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Wenn es zwischen den beiden Gesinnungsachsen keine Abstufungen gibt... warum hatten dann Ebenen wie die Beastlands/Happy Huntinggrounds Gesinnungen wie "Neutral good with chaotic tendencies"? (nur um mal ein offizielles Zitat zu bringen)
Abraham Maslow said in 1966: "It is tempting, if the only tool you have is a hammer, to treat everything as if it were a nail."

Offline Tudor the Traveller

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Es ist nunmal ein Raster. Wie Schulnoten. Eine 2+ ist eine 2 und eine 2- ist eine 2. Genauso ist es mit den Gesinnungen. Eine Gesinnung hat wie ich schonmal schrieb, eine Bandbreite. Der eine ist dann näher am einen Rand, der andere näher am anderen.

Der Hardliner-RG hat vielleicht RN-Tendenzen, ist aber so "gut", dass er noch im G-Bereich bleibt usw.
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Offline Zornhau

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Damit will ich einfach nur ausdrücken, dass es nichts dazwischen gibt. Kein 0.5 und kein -0.3
In Deinem D&D vielleicht, aber in MEINEM gab es so etwas SCHON IMMER!

In unseren Runden war selbstverständlich, daß der Spielleiter einen Alignment-Graphen (auf Millimeterpapier) führt und diesen nach jeder Sitzung aktualisiert. Und diese graphische Methode war zumindest millimetergenau und NICHT binär bzw. ternär.

Wir hatten so auch einige "böse" Überraschungen - auch bei wichtigen, ja geradezu TRAGENDEN Spielercharakteren einer Runde, die durch die "Gelegenheit" das Ungute zu tun, die sie ergriffen hatten, eben "böse" abgestürzt sind.

Das hat unsere Spielrunden deutlich bereichert, weil es in D&D eben wirklich HARTE Folgen hat, wenn man nicht mehr als "Gut" oder "Neutral", sondern als "Böse" registriert wird.

Und es hat dazu geführt, daß besonders die mittleren Alignments, LN, N, CN wirklich nicht gerade leicht zu spielen waren und die - GEWOLLTE - Gratwanderung an innerer Einstellung und gelebtem Verhalten stets spannend war.


Mehr dazu HIER.

Heretic

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@Brandin: Mach mal bitte noch einen Thread auf, dann bekommst du auch von mir ne ernsthafte Antwort, ansonsten kannst du von mir nur einen generischen Flame erwarten...
Denn: Wawoozle und Tudor the Deadish haben recht...!!!

Offline Zornhau

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Der Hardliner-RG hat vielleicht RN-Tendenzen, ist aber so "gut", dass er noch im G-Bereich bleibt usw.
Wie haltet Ihr das fest?

Ich finde ja, daß der alte Alignment-Graph durchaus eine sehr gute und einfach zu führende Sache ist, die sehr schön nachvollziehbar macht, welche Aktionen einen gerade wieder ein dickes Stück in bestimmte Richtungen bewegt haben.

Das Interessanteste, was ich damals durch das Führen von Alignment Graphen festgestellt habe, ist, wie SCHWIERIG "Neutral" eigentlich ist.

Neutral ist nämlich NICHT etwa "KEIN" Alignment, sondern Neutral ist engagiert um den AUSGLEICH bemüht.

Bei D&D und AD&D gab es KEINE DRÜCKEBERGER!

JEDER hatte ein Alignment. Und damit hatte JEDER eine Grundmotivation, wodurch und - vor allem - WIE er der Welt seinen Stempel aufdrücken wird.

Und genau entlang dieser für eine Kampagne (= Spielwelt eines Spielleiters) festgelegten, global gültigen Alignments muß sich das gezeigte Verhalten prinzipiell in JEDER Handlung eines Spielercharakters bewerten lassen.

Das Führen von Alignment Graphen mag ein Grund dafür gewesen sein, warum wir in unseren Runden so gut wie KEINEN Charakter an die Evil-Alignments verloren hatten. Nicht etwa, daß alle "strahlende Helden" gewesen wären! Aber bei manchen sah man auf dem Alignment-Graphen klar, wie sehr sie am lavieren waren, mal hoch, mal runter, mal links, mal rechts.

Wenn man eine graphische Darstellung der Alignments hat und Änderungen verfolgt, so ist das z.B. für die sich nie zu irgendwas bekennenden "Chaotic"-Spieler sehr interessant: zu häufiges Zustimmen in Konfliktsituationen, wo es sogar die SINNVOLLSTE Lösung wäre, nach geordneter Weise zu verfahren, führt zu einem Rutsch in Richtung Lawful. Irgendwann ist man AUFGRUND SEINES VERHALTENS nicht mehr Chaotic, sondern man ist Neutral oder gar Lawful!

Wer auch immer sich ein Alignment aussucht, EGAL welches, der kauft damit einen ganzen Packen Vorteile (z.B. Zugang zu bestimmten magischen Resourcen und Religionen), und einen ganzen Packen Nachteile. - Und es wird ERWARTET, daß man diese Nachteile auch AUSSPIELT, d.h. daß sie die Charakter-Entscheidungen auch jenseits der nackten "Effizienz" beeinflussen.

Ein Lawful-Charakter, der zu sprunghaft ist, der sich "aussucht", wann er welche Ordnungen einhält, der ist schnell im Neutralen gelandet. Ein Neutraler Charakter, der sich ständig nur den Zielen der Guten widmet und dabei nicht darauf achtet, daß auch die Bösen mal ungeschoren wegkommen, oder daß ein Gleichgewicht der Kräfte hergestellt wird, statt daß eine Seite das Übergewicht bekommt, der rutscht schneller AUS seinem Alignment raus, als sonst was. - Daher sind die True Neutral Charaktere auch so schwer zu spielen.

Ohne einen Alignment Graphen bekommt der Spieler kein Feedback für die Bewertung seiner Aktionen durch den Spielleiter. Das verbale Feedback "Du bist schon ziemlich am Rand zu Chaotic. Nochmal so was, und Du bist nicht mehr Neutral Good." hilft hier erfahrungsgemäß weniger, als es dem Spieler zu ZEIGEN, für welche Aktionen er wie weit in Richtung Chaotic gerutscht ist.

Ich halte sehr viel von der Verwendung von Alignment Graphen und davon, daß Alignments ALLESAMT als Motivationen, als Engagement im positiven, aktiven Sinne verstanden werden. - Drückeberger-Alignments gibt es NICHT (erst in den lame-ass modernen D&D-Varianten).

Offline Tudor the Traveller

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Ehrlich gesagt habe ich das bisher immer nur pi mal Daumen gemacht. Gerade weil jeder die Gesinnungen etwas anders einstuft. Man hat zu schnell Diskussionen ob eine Tat jetzt stärker in eine bestimmte Richtung ausschlägt.

Neutral ist nicht "nichts" sondern von jedem ein bisschen. Eben dazwischen. Ich komme am besten mit zusätzlichen Hilfsgesinnungen aus, wie ich ja schonmal schrieb.

"Skrupel":

Ein guter Krieger hat größte Skrupel das offensichtlich böse Drachenbaby einfach so zu töten. Wenn er zu der Überzeugung gelangt, dass er das Baby töten MUSS, um die Region vor großem Schaden zu bewahren, dann ringt er sich am Ende dazu durch, es auf möglichst schonende Art ins Jenseits zu befördern.

Ein böser Krieger hat keinerlei Skrupel, ein Drachenbaby zu töten, egal welcher Gesinnung. Wenn es ihm im Weg ist - zack. Eventuell weidet er sich sogar an dem Machtgefühl, dass er dabei hat, und quält es extra.

Ein neutraler Krieger hat zwar Skrupel, überwindet sie aber leichter als der gute Krieger. Hier führt die Überlegung, dass der Drache in ein paar Jahren eine ernste Bedrohung der Region darstellt, an der der Krieger ein persönliches Interesse hat, zu der Entscheidung, das Drachenbaby schnell und effizient zu töten. Er quält es nicht, versucht aber auch nicht, so sanft wie möglich zu sein.

"Prinzipientreue":

Ein rechtschaffener Krieger tötet ein Drachenbaby, wenn es das Gesetz verlangt oder er davon ausgehen muss, dass das Baby eine Bedrohung der öffentlichen Ordnung darstellt. Wie er vorgeht, hängt von seinem 2. Gesinnungsaspekt ab.

Ein chaotischer Krieger macht mit dem Drachenbaby, was immer seine persönlichen Ideale ihm vorschreiben. An die Auswirkung auf die Öffentlichkeit verschwendet er wenig Gedanken.

Ein neutraler Krieger in der R-C-Achse findet den Mittelweg. Er wägt ab, wie groß der Nutzen des Drachenbabys lebendig oder tot bzw. die Bedrohung für die Region ist im Gegensatz zu seiner individuellen Haltung und was am Ende für ihn schwerer wiegt.
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Offline SeelenJägerTee

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Provokante These - Provokante Antwort:
Es ist scheiße, dass es bei DnD Gut und Böse gibt, denn das legitimiert das töten von Bösen.

ChristophDolge

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Jetzt muss ich mal fast ein wenig ranten:

Zitat
Ich finde das Gesinnungs-System nicht schlecht. Es ist ein probates Mittel, um eine komplexe Gesinnung kurz und knackig festzulegen.

Eben nicht. Schon Zornhaus merkwürdiger Gesinnungs-Graph zeigt doch, wie unsinnig das als Mittel ist, um abzubilden, wie ein Charakter tickt. Gesinnung lässt sich nicht auf einem 2-dimensionalen Plot von gut-böse und chaotisch-rechtschaffend abbilden. Gesinnung ist ein n-dimensionales Hypervolumen mit n=Anzahl der möglichen Einstellungen, in denen man sich positionieren kann. Das D&D-Gesinnungssystem ist genauso albern wie die Einteilung politischer Strömungen in links und rechts. Gerade die Anekdoten und unterschiedlichen Einstellungen dazu, wie Leute unterschiedlicher Gesinnung zueinander stehen und aufeinander reagieren, zeigt doch, dass es ein absolut artifizielles ****-system ist, dessen größte Verbesserung eine ersatzlose Streichung wäre. Gesinnung schafft keine Charaktere mit Tiefen und Schattierungen, Gesinnung schafft platte Karikaturen von Charakteren.

Offline Naga

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@Tudor:
Und was ist, wenn der Spieler einfach nur sagt "Ich schlage dem Drachenbaby den Kopf ab"? Kriegt der dann Bösie-Punkte oder Goodie-Punkte, steigen dann seine Chancen bei der Garde oder bei den Punks? Unterbricht der SL dann die Sitzung, um die inneren Motive des Charakters bei seiner Tat zu erforschen?

Offline Zornhau

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Schon Zornhaus merkwürdiger Gesinnungs-Graph zeigt doch, wie unsinnig das als Mittel ist, um abzubilden, wie ein Charakter tickt.
Das ist ja NICHT "mein" Alignment-Graph, sondern DER Alignment-Graph, wie man ihn zu benutzen auch angehalten wurde.

Gesinnung lässt sich nicht auf einem 2-dimensionalen Plot von gut-böse und chaotisch-rechtschaffend abbilden.
Das klappt aber seit dem blauen Basic-Set (wo noch alle neun Alignments enthalten waren, die später auch in AD&D zu finden waren) BESTENS.

Gerade die Anekdoten und unterschiedlichen Einstellungen dazu, wie Leute unterschiedlicher Gesinnung zueinander stehen und aufeinander reagieren, zeigt doch, dass es ein absolut artifizielles ****-system ist, dessen größte Verbesserung eine ersatzlose Streichung wäre.
Also wenn man sich z.B. AD&D anschaut, dann ist dort JEDES EINZELNE Subsystem "absolut artifiziell". Das Kampfsystem gleich vorne dran.

Es ist halt eine ABSTRAKTION. - Die kann man verwenden, oder jeder Spieler studiert erst einmal was Passendes und kommt dann wieder zum Spielen.

ChristophDolge

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Nachtrag:

Zitat
Schon Zornhaus merkwürdiger Gesinnungs-Graph zeigt doch, wie unsinnig das als Mittel ist, um abzubilden, wie ein Charakter tickt

Das richtet sich weniger gegen Zornhaus Gesinnungsgraphen als gegen das Gesinnungssystem als solches - wenn man sich solcher Hilfsmittel bedienen muss, um die Regeln zu interpretieren und gangbar zu machen, sind die Regeln einfach schlecht designt. Punkt.

Edit:
Zitat
Das klappt aber seit dem blauen Basic-Set (wo noch alle neun Alignments enthalten waren, die später auch in AD&D zu finden waren) BESTENS.

Meine Erfahrungen haben mir gezeigt, dass es sich mit meiner Vorstellung von einem echten Charakter nicht deckt.

Edit 2: Da ich D&D erst ab Version 3.0 kenne, will ich der Oldschool die Gangbarkeit von Alignment-Regeln nicht automatisch absprechen - leider finde ich im Internet nix, was mir detailliert erklärt, wie der Graph genau funktionieren soll.
« Letzte Änderung: 24.08.2009 | 21:18 von DerDolge »

Offline Christoph

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Ich halte nichts von dem Gesinnungskram, genausowenig davon Charaktere anhand dessen zu beurteilen - was zu einer eingeschränkten Charakterdarstellung führt - sobald die Spieler nämlich beginnen "künstlich" ihre Gesinnung zu halten.

Eulenspiegel

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Neutral ist nämlich NICHT etwa "KEIN" Alignment, sondern Neutral ist engagiert um den AUSGLEICH bemüht.
Da ihr ja mit Milimeterpapier gespielt habt, würde mich folgendes interessieren:
Ihr habt einen rechtschaffen neutralen Charakter, der durch einige Einbrüche/Taschendiebstähle auffällt und daher Richtung chaotisch neutral wandert.

Würde dieser Charakter denn dann die "neutrale Zone" betreten oder würde er diese einfach überspringen und nachdem er "rechtschaffen neutral" verlassen hat plötzlich in "chaotisch neutral" auftauchen?

Zitat
JEDER hatte ein Alignment. Und damit hatte JEDER eine Grundmotivation, wodurch und - vor allem - WIE er der Welt seinen Stempel aufdrücken wird.
Jain. D&D ist ja erstmal nur ein Regelwerk.
Ob es Drückeberger gibt oder nicht, wird jedoch vom Setting bestimmt.

Das heißt, es können im Setting durchaus NSCs auftauchen, die überhaupt kein Alignment haben.

Wo ich dir beipflichte ist, dass es keine SC-Drückeberger gibt.

Offline Tudor the Traveller

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Das Prinzip einer Vereinfachung ist aber schon allen klar? Vereinfachte Modelle sind nicht dafür gedacht, komplexe Sachverahlte wiederzugeben. Niemand kritisiert, dass TP nicht die tatsächlichen komplexen Sachverhalte einer Verletzung widergeben.

@Naga: Wenn er einfach so dem Baby den Kopf abschlägt, ist der Typ entweder gestört oder tatsächlich böse. Eingfach so, ohne einen Gedanken an das getötete Leben zu verschwenden, tötet sonst keiner. Falls jetzt irgendwelche Vergleiche zu Berufsgruppen kommen, die Töten erfordern, dann muss man das differenziert betrachten, denn der Fall liegt da anders. Der Soldat oder der Wissenschaftler, der Feind bzw. Versuchstier tötet, tut das auch nicht einfach so, sondern hat sich da so seine Gedanken zu gemacht.

Da ihr ja mit Milimeterpapier gespielt habt, würde mich folgendes interessieren:
Ihr habt einen rechtschaffen neutralen Charakter, der durch einige Einbrüche/Taschendiebstähle auffällt und daher Richtung chaotisch neutral wandert.

Würde dieser Charakter denn dann die "neutrale Zone" betreten oder würde er diese einfach überspringen und nachdem er "rechtschaffen neutral" verlassen hat plötzlich in "chaotisch neutral" auftauchen?

Entweder ist das ein sehr spezieller Fall oder du hast das Gesinnungssystem nicht verstanden. Ein RN Typ klaut nicht ohne weiteres, weil es nicht seiner Gesinnung entspricht. Er könnte vielleicht durch einen Schlag des Schicksals oder sonstwie in die Situation kommen. Er würde aber vor dem Diebstahl zurückschrecken, weil er das damit verbundene Unrecht hasst. Selbst wenn er sich dazu durchringt, weil er nicht drumherum kommt, hätte er damit ein echtes Problem, das sein Gewissen belastet. Er bliebe RN. Ganz anders als ein CN Typ, den das Unrecht dabei nicht tangiert. Der Typ müsste also eine 180° Kehre in seiner Weltsicht machen. Das ist nicht ausgeschlossen. Er würde dann direkt als CN neu eingestuft. Graduelle Verschiebungen kommen nur mit gradueller Änderung der Einstellung.
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Eulenspiegel

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Entweder ist das ein sehr spezieller Fall oder du hast das Gesinnungssystem nicht verstanden. Ein RN Typ klaut nicht ohne weiteres, weil es nicht seiner Gesinnung entspricht.
Es kann passieren, dass jemand in eine schwere Krise gerät und sich dadurch seine Gesinnung wechselt. (Soll durchaus vorkommen, dass ein ehemals rechtschaffene Person durch besondere Umstände korrumpiert wird und plötzlich chaotisch ist. - Oder das ein ehemals rechtschaffene Person in ein menschenverachtendes, totalitäres Regime gelangt und dort feststellt, dass er die hiesigen Gesetze doch nicht akzeptieren kann.)

Das Milimeterpaper macht doch nur dann Sinn,w enn Leute auch mal etwas tun, was nicht ihrer Gesinnung entspricht. (Falls jeder nur entsprechend seiner Gesinnung handeln würde, bräuchte man kein Millimeterpapier.)

Zitat
Selbst wenn er sich dazu durchringt, weil er nicht drumherum kommt, hätte er damit ein echtes Problem, das sein Gewissen belastet. Er bliebe RN.
So wie ich Zornhau verstanden habe, zeichnen sie auf dem Millimeterpapier die TATEN ihrer Chars nach.
Das heißt, wenn ein RN plötzlich stiehlt, hätte er natürlich Gewissensbisse. - Aber seine TAT hätte dafür gesorgt, dass er auf dem Millimeterpapier in Richtung CN rutscht.

Offline Naga

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@Tudor:
Wenn ich dich richtig verstehe, dann ist für dich die Motivation ausschlaggebend (im Gegensatz zu Zornhau): In deinem Beispiel bringen alle das Drachenbaby um, nur aus verschiedenen Gründen. Und wie soll die der SL mitbekommen? Er kann dem Charakter ja schlecht in den Kopf schauen. Oder müssen die Spieler jede Aktion ihrer Charaktere erklären, damit der SL seine Punkte verteilen kann?

Offline Thalamus Grondak

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Die Zweiachsige Gesinnung ist der Größte Entwicklungssprung in den letzten 100 Jahren gewesen. Mit dem D&D Gesinnungssystem kann man ALLES abbilden. Es ist schlicht Genial! PUNKT!

Was es nicht ist, ist eine legitimation Böse Wesen zu Töten, höchstens für einen anderen Bösen, warum, das hat Haukrinn schon geschrieben.

Das Gesinnungssystem schafft es Gesellschaftliche Verhältnisse in allerkürzester Zeit wiederzugeben.
Es schafft es einem Spieler eine grundsätzliche Linie für die Entscheidungen seines Chars an die Hand zu geben.
Es schafft es jeden SC und jeden NSC, ja jedes Wesen im D&D-Kosmos in das Götter- und Magiesystem einzubinden.
Bei D&D hat jeder seinen Platz und sein Schicksal in der Welt, wie es sich für gute Fantasy gehört.

War jetzt etwas pathetisch was? Aber es ist halt so.
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Offline Retronekromant

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Wenn es zwischen den beiden Gesinnungsachsen keine Abstufungen gibt... warum hatten dann Ebenen wie die Beastlands/Happy Huntinggrounds Gesinnungen wie "Neutral good with chaotic tendencies"? (nur um mal ein offizielles Zitat zu bringen)

Weil eine EBENE mehrere Bewohner hat vielleicht ? :)
Weiß nicht, aber: Eine Ebene ist auch kein (N)SC

Fakt ist: Jeder NSC und SC hat eine Gesinnung, selbst eine Schleimpfütze hat eine Gesinnung. Und die ist Neutral. Und Neutral ist überhaupt nicht "schwierig" zu halten und genauso wenig "um den Ausgleich bemüht" (außer vielleicht TN Druiden). Jedenfalls nicht - und darauf kommt es an - in den Regeln. Neutral ist ein hungriger Wolf. Neutral ist ein Schleimpilz im Dungeon.

Es wird bei dieser ganzen Diskussion sehr viele Meinungen beigetragen, ohne konkret Bezug auf die Regeltexte zu nehmen. Und in denen ist es doch so schön und ausführlich erklärt.


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Es kann passieren, dass jemand in eine schwere Krise gerät und sich dadurch seine Gesinnung wechselt. (Soll durchaus vorkommen, dass ein ehemals rechtschaffene Person durch besondere Umstände korrumpiert wird und plötzlich chaotisch ist. - Oder das ein ehemals rechtschaffene Person in ein menschenverachtendes, totalitäres Regime gelangt und dort feststellt, dass er die hiesigen Gesetze doch nicht akzeptieren kann.)

Richtig. Dem habe ich ja nicht widersprochen.

Das Milimeterpaper macht doch nur dann Sinn,w enn Leute auch mal etwas tun, was nicht ihrer Gesinnung entspricht. (Falls jeder nur entsprechend seiner Gesinnung handeln würde, bräuchte man kein Millimeterpapier.)
So wie ich Zornhau verstanden habe, zeichnen sie auf dem Millimeterpapier die TATEN ihrer Chars nach.
Das heißt, wenn ein RN plötzlich stiehlt, hätte er natürlich Gewissensbisse. - Aber seine TAT hätte dafür gesorgt, dass er auf dem Millimeterpapier in Richtung CN rutscht.

Jein. Eine Gesinnung ist ja nur eine Grundhaltung. Das heißt der Charakter handelt überwiegend entsprechend seiner Gesinnung. Er ist immernoch Launen, Ängsten etc. unterworfen, die gesinnungsfremde Taten auslösen können. Die Frage ist aber eigentlich nicht nach der Tat, sondern nach der Auswirkung der Tat auf das Weltbild.
Der Diebstahl wäre eine CN Tat, die man auf dem mm-Papier entsprechend festhält. Eine Gesinnungsverschiebung bedingt aber, dass sich gesinnungsfremde Taten häufen. Tat und Gesinnung stehen dabei in einer gegenseitigen Abhängigkeitsschleife. Anders gesagt: Wenn der RN Typ wiederholt stiehlt, ist er entweder nicht mehr RN oder es liegt ein äußerer Zwang vor, dem sich der Handelnde nicht entziehen kann. Es ist anzunehmenm, dass er damit gar nicht glücklich ist und jederzeit eine andere, nämlich RN, Handlungsweise vorzöge.
Letztendlich muss man fragen "warum stiehlt der Typ, obwohl es nicht seiner Gesinnung enstpricht?". Die Antwort, also die Motivation, liegt ja meist im Spiel relativ offen.

Ich muss dazu sagen, dass ich das Nachhalten mit mm-Papier für übertrieben halte. Wie bei Schulnoten kann es aber die Übersicht und Bewertung der Taten eines Charakters erleichtern.
Überhaupt gefällt mir der Vergleich mit Schulnoten recht gut. Ein 3er Schüler liefert nunmal im Mittel befriedigende Leistung. D.h. nicht dass er nicht auch mal besonders gut oder schlecht sein kann. Nur wenn er langfristig besser oder schlechter wird, verschiebt sich sein Notenschnitt.

Edit: @Naga: Der unterstrichene Satz ist die Antwort. Du must niemandem in den Kopf gucken. Meistens kann man sehr leicht abschätzen, was die Spieler treibt.
« Letzte Änderung: 24.08.2009 | 22:45 von Tudor the Deadish »
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Offline Naga

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Die Antwort, also die Motivation, liegt ja meist im Spiel relativ offen.

Jo: "Die Charaktere tun, was sie für richtig halten." Darauf kann man so ziemlich alles abbilden.

Offline SeelenJägerTee

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Manchmal tun Menschen aber auch etwas, was sie für falsch halten - z.B. um am Leben zu bleiben.

Heretic

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Manchmal tun Menschen aber auch etwas, was sie für falsch halten - z.B. um am Leben zu bleiben.
Und trotzdem gibt es Menschen, die für ihre Ethik und Moral in den Tod gehn, und das muss nicht zwangsläufig eine negative Gesinnung sein!