Disney hatte schon immer ernstere Stoffe im Portfolio. Ich kann mich bis heute erinnern, wie im Nachmittagsprogramm auf RTL (Damals hatten die noch eins, das diese Bezeichnung verdient ...) ein Film über ein paar junge Leute lief, die auf einer Insel stranden. Die verreckten wie die Fliegen durch ganz normale Unfälle, wie sie Stadtmenschen in der Wildnis passieren, und zwar nicht gerade auf "Huch, jetzt ist er von uns gegangen"-Weise, sondern sehr explizit. Kein Splatter jetzt, aber zu zeigen, wie jemand, der an einer Koralle festhängt durch die einsetzende Flut ersäuft, während man - ist ja Disney - noch bis zum Schluss mit der wundersamen Rettung rechnet, ist schon ganz schön hart. Besonders dann, wenn die Programmplaner (Die offenbar schon damals nur am Rande mit dem Inhalt der Programmpunkte vertraut waren ...) das Ganze ins Kinderprogramm - ist ja Disney - stecken.
Wie schon gesagt, Disney ist ein globaler Medienkonzern, der (und sei es über Tochterfirmen) sehr verschiedene Zielgruppen bedient. Was die Geldgeberseite angeht, haben die vermutlich auch Anteile an Holdings, die wiederum Pornos finanzieren. Da steht dann aber natürlich nicht Disney drauf. Ich denke daher mal, das auch Marvel weitestgehend in Eigenverwaltung weiter arbeiten wird, nur eben mit mehr finanzieller Rückendeckung und der Einschränkung, ab und an ein funktionales Rädchen im Gesamtkonzept des Konzerns sein zu müssen. Beispielsweise bekommt dann der Punisher zwar keine Micky-Maus-Ohren verpasst, darf aber nur auftreten, wenn es gerade mit dem Ruf vereinbar ist, den Disney zum jeweiligen Zeitpunkt haben will.