Autor Thema: Fröhliche DSA-Blubberrunde (mit Lästern) - die 2te  (Gelesen 297172 mal)

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Offline Akhorahil

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Re: Fröhliche DSA-Blubberrunde (mit Lästern) - die 2te
« Antwort #375 am: 27.12.2009 | 08:50 »
Zitat
Tja, das ist D S A ! Was erwartet du eigentlich? Das irgendwas fair abläuft?

*gähn* Gegenfrage : Warum sollte es nicht fair sein ?

Um das konkrete Beispiel zu gebrauchen : warum nimmt man nicht einfach den NSC so wie er ist ?

1. Das ist KEIN Start-NSC ! Der Kerl ist erfahren. Er wird schon im Laufe seiner Karriere einen Grund für diese Diskrepanz haben ( früherer/aktiver Pakt, vergeigtes Ritual etc., ja, auch dadurch kann man sich sowas einfangen ).
2. Es gibt keine Möglichkeit für die Spieler, diese Diskrepanz zu entdecken. Warum sich also darüber aufregen ?
3. Fällt es ins Gewicht, das er etwas aus der Reihe tanzt ? Nein ! Wenn der Kampf für meine Gruppe dadurch spannender wird, geb ich ihm auch noch gerne Eiserner Wille 2 und Aurapanzer dazu oder pumpe einfach die MR.
"Habt ihr eine Schaufel ?"
"Ja - aber warum ?"
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Offline Xemides

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Re: Fröhliche DSA-Blubberrunde (mit Lästern) - die 2te
« Antwort #376 am: 27.12.2009 | 11:09 »
Nein, ich meinte die Aussage die sich oben auf die GP bezog. Was du da nennst sind alles Fehler, die nicht vorkommen sollten. Aber auch bei der Redaktion geht sowas leider oft genug durch die Lappen, da man mitunter gar nicht die Zeit hat, alle Regelblöcke nochmal zu korrigieren. Denn man setzt eigentlich auch voraus, dass die Autoren die Regeln beherrschen. Aber wie gesagt: ja, das sind Fehler.

Okay, aber es ist nun mal die Redaktion, die dafür zuständig ist, alles Korrektur zu lesen. Und es ist ja nicht der erste Fehler, der in die Kritik gerät, weil die Autoren die Regeln nicht kennen oder dachten, eine Regel wäre anders.

Nun müsste man doch eigentlich mal eine Konsequenz daraus ziehen und überlegen, wie man verhindert, dass sowas immer wieder vorkommt.

Zitat
Wo ich nicht zustimme, ist bei den SF. Dort sind explizit nicht alle aufgeführt, da steht immer "wichtige Sonderfertigkeiten". Und manche Vorstufen kann man einfach weglassen, wenn die End-SF da steht. Ich führe Linkhand nicht auf, wenn ein NSC Schildkampf I hat. Es ist dann klar, dass er es hat.

Nur dass ich nicht im Kopf habe, welche SF für welche anderen SF notwendig sind. Und wenn nicht dann die NSC im Helden-Generator eingebe werden mir immer SF nicht angezeigt etc. pp.

@Akhorahil:

Mir als SL ist es wichtig, dass es fair ist und für NSC die selben Voraussetzungen gelten wie für die SC und diese auch eingehalten werden, auch wenn die Spieler das nicht mitbekommen. Mit der Begründung, die Spieler bekommen das nicht nicht, kann ich alles mögliche rechtfertigen, von den Fähigkeiten der NSCs bis zu gedrehten Würfeln.


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Re: Fröhliche DSA-Blubberrunde (mit Lästern) - die 2te
« Antwort #377 am: 27.12.2009 | 11:13 »
@Akhorahil:

Mir als SL ist es wichtig, dass es fair ist und für NSC die selben Voraussetzungen gelten wie für die SC und diese auch eingehalten werden, auch wenn die Spieler das nicht mitbekommen. Mit der Begründung, die Spieler bekommen das nicht nicht, kann ich alles mögliche rechtfertigen, von den Fähigkeiten der NSCs bis zu gedrehten Würfeln.
Kannst Du gerne so sehen. Ich halte das ja für quasi-religiösen Unfug, der seit Jahren von Rattenfängern und falschen Propheten gestreut wird. Gleiches Recht für alle und eine konsistente, plausible Spielwelt ist ja in Ordnung und wichtig. Bei mir wird es aber sicherlich niemals Standardisierungsgrade geben, bei denen jegliche Fähigkeiten so kontrollierbar sind, dass die gesamte Fantasywelt vermessen werden kann.  "Vermessen" trifft es dabei übrigens gleich in dreifacher Hinsicht ganz gut.

Offline Xemides

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Re: Fröhliche DSA-Blubberrunde (mit Lästern) - die 2te
« Antwort #378 am: 27.12.2009 | 11:31 »
Das heißt Regeln gelten bei dir nur für die Spieler ?

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Offline Falcon

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Re: Fröhliche DSA-Blubberrunde (mit Lästern) - die 2te
« Antwort #379 am: 27.12.2009 | 11:51 »
Bei mir gelten die Regeln auch für den SL allerdings ist es bei uns schon öfters vorgekommen, daß wir nachher einstimmig gesagt haben, mit gedrehten Ergebnissen wäre diese und jene Szene wesentlich besser gewesen. Es gab nach Regeln also nichts zu erzählen.

und das ist manchmal schade.

Bei mir hat z.b. letzens ein NSC das Kampagnenende im Kampf gelöst. Während die Spieler sich mit Handlangern abgemüht haben.
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Offline Jens

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Re: Fröhliche DSA-Blubberrunde (mit Lästern) - die 2te
« Antwort #380 am: 27.12.2009 | 11:57 »
Foren sind manchmal so ermüdend.
Vielleicht könnte es aber auch an der Uhrzeit deines Postings liegen... ;)

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Re: Fröhliche DSA-Blubberrunde (mit Lästern) - die 2te
« Antwort #381 am: 27.12.2009 | 12:29 »
Das heißt Regeln gelten bei dir nur für die Spieler?
Nein. In der von mir oben gewünschten konsistenten, plausiblen Spielwelt gelten selbstverständlich für die SC die gleichen Regeln wie für NSC.

Ein Raidri Conchobair beispielsweise sollte zwar ein irrsinnig guter Kämpfer sein und vielleicht auch über diverse Fähigkeiten verfügen, die die SC noch nie gesehen haben. Aber es sollte für SC die Möglichkeit bestehen, sich mit genügend Aufwand und Erfahrung die gleichen oder andere, ähnlich verblüffende Fähigkeiten anzueignen.

Eine Nahema darf als verhüllte Meisterin mit ein paar Jahrhunderten Erfahrung selbstverständlich im Kettenhemd auflaufen und nach Belieben herumzaubern. Und ebenso selbstverständlich sollte der SL einem SC mit ähnlicher Machtfülle ganz analoge Möglichkeiten eröffnen.

Aber: das alles sollte erst nach und nach erspielt werden und dafür steht DSA. Das hat zumindest bei denen, die diese Beziehung verstehen, nichts mit Kleinhalten der SC zu tun. Es handelt sich vielmehr um ein Bewahren des Staunens, des Ungewissen, des Mythischen. Das ist bereits im Kern so eine Art Gegenthese zu (A)D&D. Die regeltechnische Ausdifferenzierung bis in die letzten Winkel der Spielwelt empfinde ich als störend und entmystifizierend. Ich mag die totale Reglementierung von Settings nicht immer.

Das Unverständnis, das mir beim Formulieren dieser Position heutzutage entgegenschlägt, dokumentiert überspitzt formuliert den schleichenden Sieg der Rollenspiel-Technokratie. Mit Michael Ende ausgedrückt: Phantásien ist weitgehend vernichtet, die grauen Herren haben gewonnen.

Falcon: Ich stimme Dir vollkommen zu. Das ist auch aus meiner Sicht eines der Probleme komplett würfeloffener Spiele: die Dramatik bleibt, dem Zufall ausgeliefert, zu oft auf der Strecke. Ich habe unter anderem deshalb, aber auch wegen 786 weiterer Gründe in den meisten Runden nix gegen charmanten Illusionismus.

Was übrig bleibt von solcherlei Über-Simulationismus ist oftmals die demystifizierte Langeweile. Wahrscheinlichkeit wird zur Beliebigkeit, Spannung zu Würfelei, der Charakter zum Tabellenblatt und das schauspielerische Darstellen zum verlachten Treppenwitz.

So. Habe das nun mal in einer Gegenposition deutlich überspitzt. Hoffe, dass etwas klarer wird, was ich meine. Auf Flamewars lasse ich mich aber nicht ein. Mehr gerne per PM.
« Letzte Änderung: 27.12.2009 | 12:31 von TAFKAKB »

Offline Falcon

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Re: Fröhliche DSA-Blubberrunde (mit Lästern) - die 2te
« Antwort #382 am: 27.12.2009 | 14:24 »
bevor du mir zustimmst. Ich sehe da wenig Alternative. Unsere Runden sind zu aufgeklärt, als daß noch Spannung aufkommen würde, wenn sich denn der SL über die Regeln hinwegsetzt. Das würde also nichts verbessern.
Die Szenen wären dann in der Theorie besser, spielen sich dann aber genauso unspannend.

die einzige alternative, die ich sehe ist dann mitten im Spiel zu fragen, ob es jetzt in Ordnung wäre wenn statt A nicht eher B passiert wäre:
"Ist das für euch in Ordnung wenn der NPC hier im Vorbeigehen jetzt KEINEN kritischen Treffer landet und den Bösewicht umhaut, den ihr seit 12Monaten Spielzeit jagt?"
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Humpty Dumpty

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Re: Fröhliche DSA-Blubberrunde (mit Lästern) - die 2te
« Antwort #383 am: 27.12.2009 | 14:35 »
bevor du mir zustimmst. Ich sehe da wenig Alternative. Unsere Runden sind zu aufgeklärt, als daß noch Spannung aufkommen würde, wenn sich denn der SL über die Regeln hinwegsetzt. Das würde also nichts verbessern.
Die Szenen wären dann in der Theorie besser, spielen sich dann aber genauso unspannend.

die einzige alternative, die ich sehe ist dann mitten im Spiel zu fragen, ob es jetzt in Ordnung wäre wenn statt A nicht eher B passiert wäre:
"Ist das für euch in Ordnung wenn der NPC hier im Vorbeigehen jetzt KEINEN kritischen Treffer landet und den Bösewicht umhaut, den ihr seit 12Monaten Spielzeit jagt?"
Ich stimme Dir zu, sehe aber durchaus Alternativen. Oder besser: die Alternative, die ich mit Abstand am coolsten finde, ist ein gemeinschaftlicher Illusionismus (geht in Richtung Partizipationismus, ist aber nicht das gleiche):

Spieler und SL arbeiten zusammen, um eine coole Geschichte zu erzählen. Insbesondere sind alle erwachsen genug, um bei Bedarf und im Angesicht einer coolen Idee behutsam zu railroaden. Das Wörtchen "behutsam" ist dabei jedoch entscheidend, will man einerseits die üblichen Dämlichkeiten und Langweiligkeiten eines komplett ergebnisoffenen Spiels umgehen, andererseits aber auch nicht steuernd in Situationen eingreifen, bei dem einer der Spieler um seinen Charakter zittert. Insofern ist das definiti nur etwas für Spieler mit hinreichender emotionaler Intelligenz und lässt sich weder in Regeln noch in expliziten Gruppenverträgen festhalten. Man kann nach und nach gemeinschaftlich den gewünschten Grad an Eingriffen justieren, aber letztendlich müssen die Spieler in der Lage sein, das erforderliche Fingerspitzengefühl aufzubringen. Daran scheitern sehr viele Runden.

Offline Falcon

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Re: Fröhliche DSA-Blubberrunde (mit Lästern) - die 2te
« Antwort #384 am: 27.12.2009 | 14:54 »
die sind vielleicht nicht so intelligent wie ihr.

Ich wüsste jedenfalls nicht, wie man an den Ergebnissen drehen soll und sich gleichzeitig einreden soll, daß etwas gerade knapp und spannend ausgegangen ist.
Wir tun das übrigens auch, ich denke mal die meisten sogar, denn dahinter steckt nicht viel. Das passiert meist dann, wenn die Spieler dem SL entgegen kommen, obwohl sie genau wissen, was er vorhat. Man senkt dann aber trotzdem den Spannungsmoment.
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Humpty Dumpty

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Re: Fröhliche DSA-Blubberrunde (mit Lästern) - die 2te
« Antwort #385 am: 27.12.2009 | 20:13 »
die sind vielleicht nicht so intelligent wie ihr.
Vielleicht (ich überhöre mal einen möglichen, unsachlichen Angriff; war vermutlich nicht beabsichtigt). Allerdings hat das mit Intelligenz aus meiner Sicht ohnehin wenig zu tun.

Ich wüsste jedenfalls nicht, wie man an den Ergebnissen drehen soll und sich gleichzeitig einreden soll, daß etwas gerade knapp und spannend ausgegangen ist.
Machen zumindest wir auch keineswegs gleichzeitig. Das wär ja offensichtlicher Quatsch.

Wir tun das übrigens auch, ich denke mal die meisten sogar, denn dahinter steckt nicht viel. Das passiert meist dann, wenn die Spieler dem SL entgegen kommen, obwohl sie genau wissen, was er vorhat. Man senkt dann aber trotzdem den Spannungsmoment.
Exakt so verhält es sich damit. Und manchmal macht eben einer der Spieler oder der SL klar, dass in einer bestimmten Szene oder Unterszene bitte rules as written gelten sollen. Und dann ist das auch so. Ich finde das ja auch nicht schwierig, aber die ganzen absurden Diskussionen genau über diese Punkt sowie die unfassbaren Grabenkämpfe deuten auf das Gegenteil hin. Wenn man mal Stichworte wie "Willkür", "Taschenlampenfallenlasser" oder "Railroading" in die Runde wirft und sich die Reaktionen und entstehenden Diskussionen anschaut, frage zumindest ich mich schon, ob die Leute noch einigermaßen klar in der Birne sind.

Offline kirilow

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Re: Fröhliche DSA-Blubberrunde (mit Lästern) - die 2te
« Antwort #386 am: 27.12.2009 | 20:36 »
Ich habe unter anderem deshalb, aber auch wegen 786 weiterer Gründe in den meisten Runden nix gegen charmanten Illusionismus.
Schon recht. Aber um "charmanten Illusionismus" zu erleben, muss man ja nicht eine solche Regelmonstrosität wie DSA 4.1 in Bewegung setzen.
Der Kummerkasten von Dr. Sommer-kirilow ist im rsp-blog Forum. Hier ist sein Postfach voll.

Humpty Dumpty

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Re: Fröhliche DSA-Blubberrunde (mit Lästern) - die 2te
« Antwort #387 am: 27.12.2009 | 20:52 »
Schon recht. Aber um "charmanten Illusionismus" zu erleben, muss man ja nicht eine solche Regelmonstrosität wie DSA 4.1 in Bewegung setzen.
Das ist fraglos korrekt. Macht ehrlich gesagt auch niemand, den ich persönlich kenne. Mich eingeschlossen. Aber dafür ist Aventurien extrem geil  ;D

Offline Xemides

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Re: Fröhliche DSA-Blubberrunde (mit Lästern) - die 2te
« Antwort #388 am: 27.12.2009 | 21:01 »
Das Wörtchen "behutsam" ist dabei jedoch entscheidend, will man einerseits die üblichen Dämlichkeiten und Langweiligkeiten eines komplett ergebnisoffenen Spiels umgehen,

Sagen wir mal so, ich spiele jetzt seit 25 Jahre Rollenspiel, und ich bewerte davon eigentlich keine Runde als Ergebnisoffen, allen voran die DSA-Runde in der ich spiele und die G7-Runde die ich leite.

Für mich wäre ergebnisoffenes Spiel etwas ziemlich neues.

Ich wüsste auch nicht, was an Ergebnissoffenheit Dämlich oder Langweilig sein soll.

Eine gute Geschichte kann sich aus daraus ergeben, dass man ergebnisoffen spielt. Und man kann sich als SL mal überraschen lassen und muss nicht darauf achten, das alles so weiter läuft wie bisher.

Damit meine ich nicht dass alles Zufallsgesteuert ist. Das wäre dann wirklich langweilig.

Jörg D. Ausführungen zu seinen Kampagnen z.B. halte ich durch aus für ziemlich ergebnisoffen, ohne dass alles Zufallsgesteuert ist.



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Humpty Dumpty

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Re: Fröhliche DSA-Blubberrunde (mit Lästern) - die 2te
« Antwort #389 am: 27.12.2009 | 21:40 »
@ Xemides: Ich vermute ein Missverständnis und versuche mich an einer alternativen Erläuterung. Ergebnisoffenheit ist eines von mehreren, total hippen Schlagworten. Viele Runden wollen auf einmal ganz regelkonform spielen, die Welt im Spiel erschaffen, offen würfeln, keinem Plot folgen, sich nicht einengen lassen und so weiter. Daran ist auch überhaupt gar nichts auszusetzen und das macht bestimmt viel Spaß. Aber man sollte parallel nicht ausblenden, dass man sich dadurch auch ein paar negative Sekundäreffekte einhandelt, die sich einfach nicht wegdiskutieren lassen.

Beispiele solcher Negativeffekte bestehen beispielsweise im oben von Falcon beschriebenen Umstand, dass die Spielrunde zu der Überzeugung gelangt, dass alle Anwesenden mehr Spaß gehabt hätten, wenn einer der Beteiligten beim kritischen Treffer korrigierend eingegriffen hätte (z.B. der SL durch Würfeldrehen oder ein Spieler durch Eingriff in die Narration). Alternativ äußern sich solche Negativeffekte zum Beispiel über irrelevante, unpassende oder langweilige Ergebnisse von Zufallstabellen. Oder Ereignisse, die vollkommen an den Spielern vorbeilaufen. Oder was auch immer. Das sind die Nachteile eines ergebnisoffenen Spiels und im Resultat häufig dämlich, weil inkonsistent, lächerlich, unpassend oder schlicht langweilig. Man kann das nun offensiv angehen und als Feature verklären ("Dann wissen die Helden wenigstens, was sie geleistet haben und was nicht.") , leugnen ("Unsere Story im ergebnisoffenen Spiel ist genauso gut!") oder auf unzureichendes Material ("Die Zufallstabelle ist dann halt schlecht.") bzw. Fähigkeiten ("Nur 1% der SL kann vernünftig leiten.") schieben. Meinetwegen. Ich glaube das aber nicht und halte das sogar für Mumpiz. Und deshalb schrieb ich oben, dass ich das
Zitat
für quasi-religiösen Unfug [halte], der seit Jahren von Rattenfängern und falschen Propheten gestreut wird.

Kurzum: Sandboxing, ARS, Ergebnisoffenheit, taktisches Spiel, Old School und all die anderen Schlagworte klingen letztendlich toller als sie tatsächlich sind. Alle haben sie zweifelsohne ihren Reiz und erweitern das Repertoire von Gruppen beträchtlich. Doch sie haben ihren Preis. Gäb es keine störenden Dysfunktionalitäten, würden schließlich alle so spielen. Das ist aber nicht der Fall, denn andere Herangehensweisen und Methoden machen ebenfalls Laune. Auch die haben aber ihre Problemchen, klar.

Ich halte mich in der Konsequenz deshalb lieber wie ausgeführt an ein eklektisches Prinzip. Amen  ;)
« Letzte Änderung: 27.12.2009 | 21:48 von TAFKAKB »

Offline Falcon

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Re: Fröhliche DSA-Blubberrunde (mit Lästern) - die 2te
« Antwort #390 am: 28.12.2009 | 02:17 »
Zitat
Aber man sollte parallel nicht ausblenden, dass man sich dadurch auch ein paar negative Sekundäreffekte einhandelt, die sich einfach nicht wegdiskutieren lassen.
Genau, Ich kann keiner Methode wirklich den Vorzug geben und so lange niemand den heiligen Rollenspielgral findet, kann RPG aus dem Grund dieses Kompromisses zwischen Geschichte und Spielfreiheit für mich niemals ein rundum zufriedenstellendes Spielerlebnis sein.


Zitat von: Tafkakb
Vielleicht (ich überhöre mal einen möglichen, unsachlichen Angriff; war vermutlich nicht beabsichtigt). Allerdings hat das mit Intelligenz aus meiner Sicht ohnehin wenig zu tun.
Das hatte ich hierraus abgeleitet
Zitat von: Tafkakb
Insofern ist das definiti nur etwas für Spieler mit hinreichender emotionaler Intelligenz und lässt sich weder in Regeln noch in expliziten Gruppenverträgen festhalten [...]aber letztendlich müssen die Spieler in der Lage sein, das erforderliche Fingerspitzengefühl aufzubringen. Daran scheitern sehr viele Runden.
Vielleicht war das aber auch nur ein unbeabsichtigter Rundumschlag.  ;)
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Offline Xemides

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Re: Fröhliche DSA-Blubberrunde (mit Lästern) - die 2te
« Antwort #391 am: 28.12.2009 | 07:06 »
Hallo,

TAFKAKB, ich habe ja gar kein Problem damit, wenn jemand so lieber spielt oder überhaupt anders spielt als ich. Aber wenn jemand seinen Weg als einzig wahren darstellt und andere Wege als Irrweg darstellt, so frage ich mich immer, wer hier denn religiös verblendet ist  ;)

Mein persönlicher Weg wäre übrigens eine Mittelweg aus allem. Ich lehne ja den Plot oder eine gute Geschichte nicht grundsätzlich ab, das gibt es ja auch durch eine ablaufende Timeline im Hintergrund, die von den Spieler beeinflußt werden kann. Zufallstabellen würde ich nur ergänzend einsetzen aber nicht als alleiniges Mittel.

Was ich allerdings durchziehe ist, Würfelergebnisse so einzusetzen, wie sie fallen, auch wenn ich verdeckt würfel. Wenn man da das Ergebnis nach Coolness nehmen würde, könnte man sich das Würfeln ja auch gleich sparen. Entweder man würfelt und erkennt das an, oder läßt das Würfeln gleich. Bisher hat sich noch niemand darüber beklagt. Das einzige was ich ändere ist manchmal ein tödliches Ergebnis auf eine Verkrüppelung.

Begriffe wir ARS oder Stimmungsspiel lehne ich sowieso ab, da ich gleube, dass diejenigen, die da eine spezielle Richtung pur spielen die Minderheit sind und die meisten einen Mittelweg benutzen, wie auch ich.

Mit ergebnissoffenem Spiel meine ich vor allem, dass es keine festgelegten Abenteuerziele gibt und dass die Spieler alles in der Welt machen und beeinflussen wollen, was es in der Welt gibt.

Kein Ereignis ist so geschützt, dass es nicht verändert werden kann, und kein NSC ist so geschützt, dass er getötet werden kann.

Wenn ich das Hinterfrage, dann eher aufgrund der Motive der Helden, dass zu tun als dass ich es verhindern würde.

« Letzte Änderung: 28.12.2009 | 07:09 von Xemides »
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Re: Fröhliche DSA-Blubberrunde (mit Lästern) - die 2te
« Antwort #392 am: 28.12.2009 | 09:15 »
Aber wenn jemand seinen Weg als einzig wahren darstellt und andere Wege als Irrweg darstellt, so frage ich mich immer, wer hier denn religiös verblendet ist  ;)
Dann sind wir uns ja einig. Hervorragend.

Offline 6

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Re: Fröhliche DSA-Blubberrunde (mit Lästern) - die 2te
« Antwort #393 am: 28.12.2009 | 10:19 »
Um mal eine komplett andere Meinung in den Ring zu werfen:
Viele Spieler wollen, überspitzt ausgedrückt, Final Fantasy als Rollenspiel. Also einen interessanten Plot dem man entlangradeln kann, während man das eigentliche Spiel spielt.
Ich bin viel lieber suess als ich kein Esel sein will...
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Offline Akhorahil

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Re: Fröhliche DSA-Blubberrunde (mit Lästern) - die 2te
« Antwort #394 am: 28.12.2009 | 10:42 »
Zitat
Aber wenn jemand seinen Weg als einzig wahren darstellt und andere Wege als Irrweg darstellt, so frage ich mich immer, wer hier denn religiös verblendet ist.

Ebenfalls Zustimmung. Allerdings muss hier sehr genau hinschauen, von vielen wird eine einfache Stellungnahme zum persönlichen Geschmack und eine eigene Meinung gleich als religiöser Fanatismus abgestempelt, obwohl dies in der Mehrheit der Fälle nicht so ist.

Und um auf 6`s Statement einzugehen : ich persönlich habe damit überhaupt kein Problem damit. Manchmal ist das sogar ganz gut, weil man sich dann rollenspielerisch auf die kleinen Details konzentrieren kann. Nicht immer, aber manchmal.
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Offline Naga

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Re: Fröhliche DSA-Blubberrunde (mit Lästern) - die 2te
« Antwort #395 am: 28.12.2009 | 22:01 »
Zitat
Es handelt sich vielmehr um ein Bewahren des Staunens, des Ungewissen, des Mythischen.

Aber die einfachste Methode, dieses Mysthisch-Erhabene kaputt zu machen besteht doch darin, es in ein Regelbuch zu packen und den Spielern in die Hand zu drücken. Ob für jetzt oder später in ihrer Heldenlaufbahn ist dabei doch Wurst. ;)

Und das ist doch auch der Unterschied zwischen Settings wie Cthulhu, Shadowrun und DSA auf der einen Seite, und D&D oder Diablo auf der anderen:
- Bei der einen Spielweise wird es immer einen größeren Fisch im Teich geben, und der Reiz liegt mit darin, damit klarzukommen.
- Bei der anderen liegt der Reiz darin, irgendwann der größte Fisch im Teich zu sein.

Kann beides reizvoll sein, aber die erste Methode find ich dann doch langfristig reizvoller, weil sie eben das Mythische erhält und ausbaut statt es nur als nächsthöheres Power-Level zu behandeln.

Vielleicht ist meine Wahrnehmung da aber auch von diversen Mitspielern geprägt, die in ihrer frühen Jugend mit persönlichen Drachen Gareth erobert haben und dergleichen (nebenbei völlig unabhängig voneinander), und jetzt besonders Wert darauf legen keine Superhelden zu spielen und den Mächten der Spielwelt ihren Raum zu lassen. ;)

Samael

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Re: Fröhliche DSA-Blubberrunde (mit Lästern) - die 2te
« Antwort #396 am: 28.12.2009 | 22:43 »
Aber: das alles sollte erst nach und nach erspielt werden und dafür steht DSA. Das hat zumindest bei denen, die diese Beziehung verstehen, nichts mit Kleinhalten der SC zu tun. Es handelt sich vielmehr um ein Bewahren des Staunens, des Ungewissen, des Mythischen. Das ist bereits im Kern so eine Art Gegenthese zu (A)D&D. Die regeltechnische Ausdifferenzierung bis in die letzten Winkel der Spielwelt empfinde ich als störend und entmystifizierend. Ich mag die totale Reglementierung von Settings nicht immer.

Ich finde du vergleichst hier Äpfel mit.... keine Ahnung, Backsteinen?

Was hat eine regeltechnische Ausformulierung der Fähigkeiten sehr hochstufiger SC mit Entmystifizierung der Spielwelt zu tun? Doch wohl überhaupt nichts, oder?


Offline Felix R

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Re: Fröhliche DSA-Blubberrunde (mit Lästern) - die 2te
« Antwort #397 am: 28.12.2009 | 22:54 »
IMHO hat es insofern etwas damit zu tun, da bei DSA in (meines Wissens nach) relativ vielen Runden das Spielleiteramt durch die Runde wandert.

Auch hat es etwas mit dem Spielstil vieler DSA Runden zu tun - da wollen auch die Spieler eine Geschichte erzählt bekommen.
Soll heissen, es muss nicht nur für die Charaktere spannend sein sondern auch für die Spieler.

Für jene, die so spielen, stellt ein Hintergrund, in welchem viele Details bekannt gemacht und regeltechnisch definiert werden, ein Problem dar.
Schließlich wird es schwer für den Spieler, "Spannung" zu empfinden, wenn er die Details kennt.


In Systemen, in welchen die Spieler sich eher aufs Spielen und Erleben eines Charakters (vor allem Storytelling Systeme würd ich sagen) oder auf das kooperative
Lösen von Problemen und Gegners (Dungeoncrawl, D&D & Co) ist das jeweils weniger ein Problem - bei ersterem da man nicht selbst die Spannung empfinden möchte
sondern eine Person darstellt, welche die "Spannung" empfindet; bei zweiterem, weil es schlichtweg eher sekundär ist und die ausführlichen Fakten & Regeldaten
das ganze dem Spielleiter erleichtern und den Spielern mehr Vertrauen darin gibt, dass es keine "Willkührlichkeiten" gibt.


Ergo - für eine Gruppe DSA Spieler würden zu viele Details und zu viele Regelfakten ein Problem darstellen.

Ich möchte jetzt nicht sagen, wie groß diese Gruppe ist, ob sie einen Großteil der DSA Spielerschaft ausmacht oder nicht oder sonstiges.
Persönlich find ich es schade, dass in DSA "Erhalt des Mystizismus" mit "möglichst wenige Infos an Spielleiter  & Spieler geben" gleichgesetzt ist, da es der von mir
bevorzugten Art zu spielen nicht endgegen kommt und mir als Spielleiter arbeitet bereitet. Aber da spreche ich nur für mich und grob meine Mitspieler.

Samael

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Re: Fröhliche DSA-Blubberrunde (mit Lästern) - die 2te
« Antwort #398 am: 28.12.2009 | 22:59 »

Für jene, die so spielen, stellt ein Hintergrund, in welchem viele Details bekannt gemacht und regeltechnisch definiert werden, ein Problem dar.
Schließlich wird es schwer für den Spieler, "Spannung" zu empfinden, wenn er die Details kennt.


Also darf ein Spieler die Regeln nicht kennen, sonst wird es unspannend? Das entzieht sich völlig meiner Logik. Sollten die spannenden zu lüftenden Geheimnisse nicht in der Hintergrundswelt stecken und weniger in der Spielmechanik?*


*Wie es übrigens auch bei (A)D&D ist, das ja weiter oben eine Spitze abbekommen hat.

Offline Felix R

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Re: Fröhliche DSA-Blubberrunde (mit Lästern) - die 2te
« Antwort #399 am: 28.12.2009 | 23:04 »
Zunächst - solltest du die Spitze in meinem Post gesehn haben (weiss jetzt nicht, worauf genau du "weiter oben" beziehst), ich wollte da keine austeilen.

Was die Regelmechanik und die Nichtkenntnis dieser angeht - ganz so überspitzt sollte man es nicht sehen.

Aber du könntest sagen, es gibt das "allgemeine Regelwerk" das jeder kennen darf/sollte dass Allgemeine Dinge regelt und
in welchem nix sooo großes versteckt ist.

Größere Mysterien aber werden nicht verregelt bzw diese nicht bekannt gemacht, da es eben den Mystizismus nehmen würde -
genauso wie "harte Fakte" zu "Hintergrundwissen". Sprich, die Enschränkung bezieht sich auf Fluff und Crunch ab nem gewissen
Macht/Meta/Insgesamtplot/... Level.

Für mich persönlich ist das eben schade, da ich Sandbox/freies Spiel bevorzuge und da möglichst viele Infos, egal ob Fluff oder
Crunch, meiner Meinung nach immer gut sind.

DSA ziehlt aber (IMHO) vor allem auf den Teil der Spielerschaft ab, der eben auch als "reale Person" Spannung erleben will.
Eben deshalb sind viele Abenteuer eher Geschichten zum Vorlesen in welchem die Spieler mit ihren Charakteren Proben würfeln und
das ganze vor allem "erleben".

Aus leidiger Erfahrung - ich möchte diesen Spielstil NICHT werten!