Zur These Rollenspiel funktioniert besser ohne Visualisierung:
Der Spielleiter erläutert und beschreibt die Szenerie, d.h. Landschaft oder Gebäude, teilnehmende andere Charaktere a.k.a. NSCs, und die Interaktion jener Charaktere. Die Spieler versetzen sich in die Rolle ihrer Charaktere, und reden bzw. handeln demnach wie sie es für ihren Charakter definiert haben.
Soweit Teil eins, bis hierhin brauche ich keinerlei Miniatur und kein Spielfeld. Ich empfände es eher als störend, weil es die erzählerische Athmosphöre, die der SL von sich gibt belästigen würde.
Sollte es bei uns zum Kampf kommen, und das tut es gelegentlich schon, brauchen wir aus mehreren Gründen keine Miniaturen und kein Spielfeld:
a) Unsere Kämpfe sind nicht auf absolute Exaktheit ausgelegt, wer wie flankiert, wer wieviele Fuß vom anderen entfernt steht ist unwichtig. Wir erläutern, wie wir einzeln im Kampf vorgehen, und der SL geht neutral gesonnen darauf ein. Wenn uns ein Gegner im Nahkampf erreicht, dann erreicht er uns halt, Punkt. Es geht viel Spontanität verloren, wenn man seine Kampfrunden bis zur Perfektion taktisch vorausdenkt. Kampf heißt, dass viele Dinge in wenigen Augenblicken passieren, das wahren wir.
b) Wenn wir Miniaturen sehen, denken wir, es geht um irgendein Tabletop. Daher haben wir sie verbannt, weil es uns kein Spaß macht, sie zu benutzen.
c) Bequemlichkeit
Soviel nur zu "Rollenspiel braucht keine Visualisierung".
Ich nehme das Wort Rollenspiel wörtlich, Interaktion und Hineinversetzen in Charaktere, nicht mehr. Dafür reicht Vorstellungskraft.
Bei D&D geht es nicht nur um Kämpfe; schade wenn man D&D auf Kämpfe reduziert, die einzelnen Settings bieten viel mehr als das.