Danke für die Postings
Ja, dem Typen hat das Buch wohl so wenig gefallen, dass er es nur dieser drei Zeilen für wert befand. Vermutlich kann ich da noch froh sein :-)
1. War er schwierig vom "Drehbuchschreiben" zu "Buchschreiben" zu kommen, bzw. muss man sich da viel anpassen, oder hast Du das aus dem Bauch heraus gekonnt?
- Ob ich es "kann" sehen wir dann. (Hui, ein Reim). Also wenn es jetzt um Schwierigkeiten beim Umstellen geht - die hatte ich zumindest nicht. Oder soll ich sagen, ich habe sie in meiner Ignoranz nicht bemerkt? Ein Drehbuch ist einem Roman nicht unähnlich und es schadet auch nix, wenn man die Struktur eines dreiaktigen Spielfilms als grobe Linie nimmt.
2. Hast Du viel geschrieben und auch wieder verworfen, während der Arbeit, oder ging es runter wie Öl?
- Ich schreibe generell sehr diszipliniert. Ich setze mich hin und schreibe. Das musste ich mir irgendwann angewöhnen, weil die Abgabetermine beim TV nun mal sind wie sie sind und wenn man die nicht einhält kostet das ganz schnell ganz viel Geld. (In meinem Fall als Autor/Regisseur/Produzent kostet es vor allem das Geld meiner eigenen Firma...) Das ist bei einem Roman deutlich entspannter, denn da kommt es nicht auf den exakten Tag an. Ansonsten schreibe ich immer erst mal vor mich hin und nach ein paar Tagen drucke ich es aus, lese es, mache mir Markierungen und setze mich dann wieder hin für die Korrektur. In losen Abständen lese ich das ganze immer wieder von vorne und korrigiere immer wieder. Manchmal mehr, manchmal weniger. Bei "Mara" kamen noch die vielen Korrekturen wegen der wissenschaftlichen Fakten hinzu. Mein Berater Prof. Simek war da sehr, sehr, sehr, sehr genau. Und trotzdem hat sich ein Fehler eingeschlichen, wie ich anhand des fertigen Buches feststellen musste: Einmal wird die Götterdämmerung (eigentlich plural: DIE Ragnarök) in der Einzahl genannt. Verdammt.
3. Hattest Du (ich nenn es mal)dramaturgische Vorlagenhilfen, wie sich eine Geschichte entwickeln sollte, bzw. hast Du das von den Drehbüchern übernommen? (Beispiel: Christopher Vogler: Die Odyssee des Drehbuchschreibers)
Leider kann ich weder bei Drehbüchern noch sonstwie gut mit Lehrbüchern umgehen. Ich finde schon Gebrachsanleitungen vom Handy irgendwie nervig. Natürlich lese ich Fachbücher für Recherchen usw., aber ein Drehbuchschreibbuch oder ein Regieführbuch hat mir noch nie wirklich was gebracht ausser es ist autobiographisch gefärbt und man versteht so mehr die Beweggründe für oder gegen eine Entscheidung. Die Bücher von William Goldman fand ich gut und auch Mamet schreibt interessantes Zeug, das man in ähnlichen Situationen anwenden kann. Am meisten habe ich aus richtigen Biographien gelernt: "Harpo Speaks" von Harpo Marx ist eins meiner Lieblingsbücher, oder "My wonderful World of Slapstick" von Buster Keaton. Aber diese Art Bücher in denen man einen Punkt nach dem anderen abarbeitet und Diagramme zeichnet, sind nichts für mich. Ich kenne Leute, die das anwenden und das ist natürlich genau so okay. Nicht so für mich.
Da dies mein erster Roman ist, möchte ich aber hier nicht noch mehr den "Dicken" machen. Das mach ich dann, wenn es den Leuten gefällt. Dann geht's natürlich los mit angewärmten Eddings für Autogramme und pink gestrichenen Elefanten im Hotelzimmer. Sonst komm ich nicht.
Naja, ist noch ein bisschen hin...