Autor Thema: Was ist ein Bund (nach aussen hin)? Und woher kommt die magische Aura?  (Gelesen 4484 mal)

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Offline Toshi

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Die Frage ist vll ein bissl komisch formuliert,
daher einfach meine Gedanken dazu:

Da die Magier sich ja aus weltlichen Dingen raushalten sollen
und keinen Stress mit der Kirsche anfangen sollen,
braucht der Bund ja noch aussen hin eine Art "Tarnung"...

Ideen:
- Kleine Burg/Rittersitz (Gefährte und/oder Jerbiton als Adeliger)
- Kloster (nur nach aussen hin, viele Gelehrte halt... Universitäten gibt es ja kaum)
- Walddorf (Abgeschiedenheit als Tarnung)
- Regio (gibts nur leider nicht an jeder Ecke...)

Und woher kommt die magische Aura?
Entsteht auf Dauer von selbst?
(Ups, Labor in die Luft gejagt. Naja, dafür ist unsere Aura stärker geworden...?)
Oder werden Bünde immer da gegründet wo schon eine Aura besteht?
(Wo gehts hier bitte zum nächten Drachen? Möglichst mit Komfortabler Wohnhöhle...)

Ich wollte meinem geplanten Bund ein kleines Kloster überlassen,
das in einer Feenaura liegt, weswegen das Kloster kurz nach Bau verlassen wurde
(der Kirchturm ist immer wieder eingestürzt,
irgendwie fanden die ansässigen Feen
die Kirchliche Aura die am entstehen war nicht so prickelnd...)
Nur auf Dauer wäre eine magische Aura natürlich "schicker"...

Was habt ihr für Ideen für Bund"tarnungen",
oder wie läufts bei euch?

Offline Bentley Silberschatten

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An den Berghängen nahe Florenz (ca.1500) liegt ein Weingut das nicht nur eine hervorragenden jungen Wein anbietet, sondern auch einigen Gelehrten aus aller Welt ein idylischen Platz zum Leben und Studieren bietet. Die Nähe zur Stadt erlaubt es den Gelehrten alle Annehmlichkeiten der Stadt in Anspruch zu nehmen.  ;)

Im übrigen sei angemerkt das die Ingame Regel "Da die Magier sich ja aus weltlichen Dingen raushalten sollen
und keinen Stress mit der Kirsche anfangen sollen" natürlich Auslegungssache ist , Regional unterschiedlich streng genommen wird und zudem schwer davon abhängig ist wer was erfahren hat/kann und wie man zu dem in Beziehung steht. Informationen dazu findet man in den Tribunal Büchern (Soweit es sie noch gibt. Ich hab das Tribunal Rome Buch noch bei Sphärenmeister bekommen.)

Zum Aufbau eines Bundes sei dir dringend das Buch Convenants empfohlen. Das Buch ist Gold Wert. Und obwohl wir noch 4th Edition spielen und das Buch zur 5th gehört ist es fast ohne Anpassungen nutzbar.

Offline Bad Horse

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Ich würde - gleich mal am Anfang - keinen Bund in einer Feenaura bauen. Die Boni sind zwar nett, aber da die gesamte Aura beim Zaubern als Botchdice reingeht, macht das die Sache ziemlich unbewohnbar (ich habe mal eine Merinita gespielt, die die kompletten Botchdice einer magischen Aura bekommen hat, und die war recht schnell unspielbar, weil sie ständig herumgebotcht hat).

Ansonsten hatten wir schon:
- ein abgelegenes Tal, wo seltsame Zauberer wohnen und man besser nicht hingeht (selbst wenn man es irgendwie finden kann). Das Tal war früher mal eine Regio, die aber durch die Umtriebe nicht-hermetischer Zauberer zerstört wurde.
- eine unheimliche Grotte (mal schauen, was die auf Dauer für einen Ruf hat). Die hat ihre Aura daher, dass sie mal als Ausgangspunkt einer Regio diente, und dort einige Zeit magische Leute wohnten.
- ein alter Steinbruch, von dem bekannt war, dass dort seltsame Leute wohnen, die man aber auch mal um Rat fragen kann (das hatten wir sogar bei zwei völlig verschiedenen Bünden)
- ein Räubernest im tiefen Wald, das mit Druiden sympathisiert (das war in Irland).
- eine Oase mit Karawanserei. Da kam die Magie aus einem tiefen, tiefen See, in dem ein altes Artefakt versteckt ist.

Was die Nicht-Einmischung in mundane Angelegenheiten angeht, so haben wir das meistens so gehandhabt, dass die Einmischung nur dann verboten ist, wenn irgendwelchen Sodales dadurch Schaden entsteht. Wenn also die Charaktere die Einwohner von - sagen wir mal - Salerno soweit aufhetzen, dass sie panische Angst vor Zauberern haben (hauptsächlich allerdings vor nubischen Zauberern), und daraufhin ein Kardinal, der ein Feind des örtlichen Bundes ist, an Einfluss gewinnt, dann ist das eine Anklage vor einem Tribunal wert. Dass der örtliche Bund allerdings jahrelang die Gegner des Kardinals unterstützt hat, eher nicht, weil dadurch ja keine Sodales gefährdet wurden (ganz im Gegenteil).

Oder, wie sagte der Verditius mitten im Intrigen-Abenteuer so schön: "Wir dürfen uns aber nicht in mundane Angelegenheiten einmischen!"
Woraufhin sich die beiden Jerbiton-Lehrlinge anguckten, brav nickten und sagten: "Natürlich nicht, Magister. Aber nun lenkt diesen Emir ab, damit wir uns ungestört mit seinem dümmlichen Bruder unterhalten und ihn in unserem Sinne beeinflussen können."
Zitat von: William Butler Yeats, The Second Coming
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Offline mat-in

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Also Kloster mal ganz sicher nicht, daß sind ja die "großen Gegenspieler"...

Landsitze, Gehöfte, usw. paßt meist ganz gut.

Offline Toshi

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Also Kloster mal ganz sicher nicht, daß sind ja die "großen Gegenspieler"...
Nicht unbedingt,
denn viele Klöster waren dem Papst unterstellt,
und somit "unantastbar" für lokale Bischöf oder Adlige,
bzw. nicht Ihrer Herrschaft unterstellt.
Und dass eine offizielle Papstdelegation eines kleines Waldkloster besucht...
Aber die Klöster hatten eigenes Land, waren eben unabhängig vom Adel;
und keiner wusste so genau was alles hinter Klostermauern passierte,
da gingen so oder so Gerüchte rum - da kam ja keiner rein.
Gäste- oder Krankenhäuser waren außerhalb des Zentralbaus,
nur Gästezimmer für Ordensmitglieder innerhalb.

Offline Bad Horse

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Kloster ist toll, wenn man das irgendwie mit der magischen Aura vereinbaren kann. Im Houses of Hermes wird sogar ein Plan des Jerbiton-Primus vorgestellt, der dazu führen soll, dass der Orden des Hermes als kirchlicher Orden anerkannt und somit unter den Schutz der Kirche gestellt wird.

Leider neigen Klöster dazu, eine Dominion zu haben, die für die meisten Magier störend ist; einen Bund sollte man da also besser nicht gründen. Es sei denn, du findest eine Erklärung, warum da eine magische Aura herrscht... vielleicht wollten die Mönche eine alte "heidnische" Stelle überbauen, sind aber a) an den seltsamen Erscheinungen und b) vielleicht auch an anderen Umständen gescheitert. Dann könnten die Magier das Kloster "wiedereröffnen".

Das Problem daran ist allerdings auch die Struktur: In einem Kloster leben vornehmlich Mönche (oder Nonnen; bis zum 11.Jhd. auch beide in getrennten Trakten), die der kirchlichen Autorität (zunächst mal dem Abt) unterstehen.
Die Magier könnten jetzt so tun, als wären sie Mönche (zumindest ein paar), müssen sich dann aber auf Visitationen und ähnliche Störungen einstellen. Außerdem wird es dann mit weiblichen Magiern oder Lehrlingen schwierig.
Oder sie könnten so tun, als wären sie Gelehrte unter dem Schutz des Abtes - aber da ist halt das Problem, dass echte Mönche, wenn sie da ständig beten, auf Dauer wohl auch mit der Dominion die magische Aura unterhöhlen werden. Die Dominion setzt sich halt gegenüber anderen Auren durch, zumindest ist das die Erklärung, warum es nur noch wenige magische Auren oder Feenwälder gibt.
Zitat von: William Butler Yeats, The Second Coming
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Offline Toshi

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Hm...  *rumspinn*
Wie wäre zB ein entlegenes Kloster des Templerordens das auch Tempelritter ausbilden sollte...?
Die waren definitiv...
a) nur dem Papst direkt unterstellt, ihre Besitztümer galten sozusagen als eigenes Königreich  ~;D
b) wenn entlegen dann sehr eigenständig  8)
c) die Templer mit ihren seltsamen Ritualen - wenn die da mal keine magische Aura herbeisingen...  8]
d) ...nicht nur Mönche, sondern gerne auch mal bewaffnet (Hallo ihr Schildgrogs *duck*)

Und ich kann mir gut vorstellen dass sich im Templerorden
ein paar Jerbiton und einige Natürliche Magier rumtrieben...   ;D
« Letzte Änderung: 18.10.2009 | 22:06 von Toshi »

Offline mat-in

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Mir ging es nicht darum wer dort das sagen hat, sondern tatsächlich um die... eher für Magierschädliche Aura.

Offline Bad Horse

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c) die Templer mit ihren seltsamen Ritualen - wenn die da mal keine magische Aura herbeisingen...  8]

Eigentlich nicht. Die singen eine Dominion herbei.

Außerdem verstößt die Unterstellung unter eine mundane Authoriät (selbst wenn´s der Papst ist) gegen den hermetischen Codex (es gibt im Periphären Codex eine ziemlich strikte Regel, dass hermetische Magier nicht als Hofmagier agieren dürfen). Zumal der Papst von den Templer erwartet, dass die auch mal gegen die Heiden in den Krieg ziehen.

Wir hatten mal einen NSC-Bund, der sich mit den Templern verbündet hat und mit ihnen auf Kreuzzug gegangen ist. Dem wurde dann der Wizard´s March erklärt. Wobei das natürlich nicht passieren muss...
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Offline Toshi

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Ist der Papst jetzt eine Mundane oder eine Göttliche Macht...  >;D
Hm... (hatte der Vatikan nicht nachts eine infernale Aura...?)

Klar darf keine "Macht" wichtiger für die Hermetiker werden als ihr Orden,
aber wenn man Land besitzen wollte, so musste man sich immer unterwerfen,
oder man durfte sich nicht "erwischen" lassen:
- Entweder ist es ein Lehen (vom Papst direkt, oder von einem König (der es vom Papst hatte) oder einem Adligen der es von einem anderen Adligen oder König hatte.)
- Oder man wohnt "am Arsch der Welt" - der gehört zwar auch dem Papst/Adel, aber wen juckts...
- Tja, oder man wohnt in einer Stadt. Wobei - wie diese glaube ich auch meist nur ein Lehen waren, nur die Leute waren frei.

Also wenn man es genau nimmt gehören wohl alle Bünde die nicht in einer Regio liegen dem Papst..   oO

Also ein Jerbiton oder nichtmagischer Mercere zB die in der Kirche dienen,
so was gab es imho doch durchaus, ganz zu schweigen von adligen Jerbiton.
Und die hatten meist "direkte Vorgesetzte" denen sie durchaus auch begegnen konnten.

Als Templer wird man dem Papst kaum begegnen,
und wenn der Bund abgelegen liegt auch sonst wohl kaum einem Würdenträger der Templer.
Gerade weil sie unabhängig von der lokalen Kirche sind können sie für die Magi als "Gegengewicht" zu ihr dienen.

Und den meisten Templern wird es wohl schwer fallen eine Dominion herbeizusingen,
da es gerade im Abendland kaum Kleriker unter den Templern gab.
Im Morgenland gab es mehr (da gabs auch mehr Kranke/Verletzte zu pflegen),
aber immer noch sehr viel weniger Kleriker als Knappen/Kämpfer/Ritter.
Merkt man auch am Rang - Kleriker hatten nur die Knappen unter sich, selbst Handwerker (und selbstverständlich Kämpfer und Ritter) standen über ihnen im Rang.

Gerade wegen den Mythen um die Templer kann ich mehr sehr gut vorstellen,
dass es da einige "natürliche Magier" unter ihnen gab, im Abendland vielleicht sogar mehr als Kleriker - und die werden eine magische Aura "herbeisingen"....

Kreuzfahrer waren aber sicher nicht sehr hoch angesehen - welcher vernünftige Magier verlässt schon sein Labor um für die Kirche zu kämpfen?
Wenn er kein Jerbiton ist muss er sich einen -1 Nachteil Kreuzfahrer bei mir holen der ähnlich wie Heckenzauberer oder berüchtigter Meister einen schlechten Ruf im Orden gibt. (Jerbiton können das auch machen, müssen aber nicht - die können in der Regel (zu Recht)  behaupten dass sie als Adlige keine Wahl hatten) Auch ist der +1 Vorteil Veteran angebracht und meist wohl auch Geiziger Meister (-2).

Beispiel/Idee:
Ein adliger Jerbiton und ein nichtmagischer Mercere-Kleriker (vielleicht ursprünglich ein Spion der Ordens) kommen aus dem Heiligen Land wieder und sprechen auf einem Tribunal.
Sie erklären dass sie im Heiligen Land zu Templern wurden um sich selbst zu schützen und dem direkten Einfluss der Kirche zu entgehen. Sie haben erfahren dass die Templer im Gebiet des Tribunals ein(e) Kloster/Klosterburg/Burg gründen wollen. Sie hätten als verdiente Kreuzfahrer die Möglichkeit dort eine leitende Funktion zu übernehmen. Klar könnte man die Templer auch einfach machen lassen und hoffen dass sie die Magi des Tribunals nicht stören...

Und so ein permanenter Schutzkreis gegen Göttliches in der Burgkapelle/Kirche hilft sicher gut gegen das Entstehen einer Dominion-Aura - von der restlichen (heimlich) gewirkten eigenen Magie mal ganz abgesehen. Vor allem wenn der einzige Kleriker vor Ort ein Mercere/Jerbiton ist...    ;)
« Letzte Änderung: 26.10.2009 | 21:21 von Toshi »

Offline Gwynnbleidd

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Zu dem Thema "sich mit mundaner Macht einlassen": verkaufen die Verditius nicht über mundane Leute teilweise magische Sachen an Adlige? Und war das nicht nur verboten, wenn es als Magie erkennbar war, damit der Orden nicht in Kriege der Fürsten mit hineingezogen wird.

In meiner Kampagne hat ein Tremere den Bau einer Schule auf dem Land eines Fürsten eingefädelt. Da fragt keiner, warum da so viele Bücher, Glaskolben und eigenartige Viecher sind. Und die meisten "normalen" Leute kriegen von einer magischen Aura nicht viel mit ... außer, das sie irgendwie "verhext" werden, aber das können ja auch irgendwelche komischen Feen schuld sein.
Brüllen ist bei Trollen eine Aufforderung zum Tanzen

Offline Selganor [n/a]

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Naja... oft werden solche Verbote dadurch umgangen indem man einfach mal einen Adligen zum Mitglied seines Bundes erklaert und seinem Covenfolk wird man wohl doch noch magische Gegenstaende geben duerfen, oder? ;D
Abraham Maslow said in 1966: "It is tempting, if the only tool you have is a hammer, to treat everything as if it were a nail."