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Stimmen insgesamt: 27

Autor Thema: OpenOffice oder LaTeX?  (Gelesen 11857 mal)

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Eulenspiegel

  • Gast
Re: OpenOffice oder LaTeX?
« Antwort #75 am: 1.11.2009 | 13:01 »
Ich kann mir auch in Open Office
- sinnvolle Randeinstellungen festlegen (auch für linke und rechte Seiten unterschiedlich)
- einen schöneren Schrifttyp als Times New Roman verwenden (ich habe z.B. gerade Libertine für mich entdeckt)
- einen Titel auf einem Deckblatt etwas weiter in die Seitenmitte rücken
- usw.
Klar, das habe ich nie bestritten.
Natürlich kann man bei Open Office sehr viel manuell nacharbeiten.

Ich sage ja nur, dass man bei Latex weniger Arbeit ins Layout stecken muss. (Wenn du natürlich viel Arbeit ins Layout stecken willst, kannst du auch mit OpenOffice gute Erfolge erzielen. - Aber ich stecke halt ungerne viel Arbeit ins Layout. Und das ist halt der Vorteil von Latex.)

Zitat
Wenn man einfach nur die voreingestellten Vorlagen verwendet, ist das für mich in etwa so, als wenn du die LaTeX-Einstellungen für einen Artikel verwendest, um damit ein Buch zu erstellen.
Nein.
Du stellst bei Latex am Anfang ein, ob du ein Buch oder einen Artikel erstellen willst. Das ist eine Sache von 2-3 Sekunden.
Wenn ich bei Word die Voreinstellungen ändern will, dann ist das eine Sache von 1-2 Minuten.

2-3 Sekunden vs. 1-2 Minuten:
Du siehst den Zeitunterschied?

Zitat
Aber die erstellten Dokumentvorlagen kann man dann ja speichern. Zum Beispiel eine für Briefe, eine für wiss. Hausarbeiten, eine für Manuskriptseiten usw.
Das Problem ist: Dafür müsste man sich mit Layout auskennen. (Selbst, wenn ich mich hervorragend mit Open Office auskenne, heißt das noch lange nicht, dass man sich mit Layout auskennt.)
Ich zum Beispiel wüsste nicht, was der Layout-Unterschied zwischen einem Buch, einem Artikel und einem Brief ist.

Bei Latex muss ich diesen Unterschied auch nicht kennen. Ich gebe einfach ein, dass ich einen Brief schreiben will und kann darauf vertrauen, dass Latex schon weiß, wie ein Brief aussieht. (Ich selber weiß es nämlich nicht so genau.)

Bei Open Office müsste ich mir dagegen erstmal überlegen, wie groß die Schrift sein soll, welcher Zeilenabstand und welche Randgröße für einen Brief angemessen sind etc. Und da wäre ich wahrscheinlich erstmal Ewigkeiten im Internet beschäftigt, um diese ganzen Informationen zu erhalten.

Zitat
Inzwischen gibt es auch verdammt viele Optionen für Details.
Details sind Sachen, mit denen ich nichts zu tun haben möchte.
Ich möchte mich nur um den Inhalt kümmern.
Um Details soll sich das Programm kümmern. Damit möchte ich nicht belästigt werden. (Das ist ja so, als ob der Ingenieur jeden Ziegelstein einzeln angeben muss, anstatt einfach zu sagen: Das ist eine Ziegelsteinwand. - Wie Ziegelsteine zu verputzen sind, ist ein Detail, um das sich der Maurer kümmern wird.)

Zitat
Ja - da hat man eine Menge mehr manuell zu erledigen, als LaTeX automatisch entscheidet. Sie unterscheiden sich in der Art und Weise, wie der Input geschieht.
Genau. Und ich habe ja die ganze Zeit gesagt:
- Wenn jemand ein Kontrollfreak ist, der alles manuell erledigen möchte, dann ist er mit OpenOffice besser bedient.
- Wenn es dir jedoch auf den Inhalt ankommt, und du dich nicht um Details kümmern möchtest, dann bist du mit Latex besser bedient.

Zitat
Naja. Der Hauptgrund für mich, die weitere Beschäftigung mit LaTeX aufzugeben, war, dass mir das mit den Paketen zu umständlich wurde. Obwohl ich mich genau an diverse Anleitungen gehalten habe, haben die Umlaute mir immer wieder Probleme bereitet, entweder in der Eingabe oder der Ausgabe oder beidem. Wenn man etwas so basales nicht zum Funktionieren bekommt, nervt es einfach.
Der Grund, dass ich mit OpenOffice aufgehört habe, war, dass es mir mit dem Layout zu kompliziert wurde.

Bezüglich Umlaute bei Latex:
Schreibe einfach mal ganz oben in die zweite Zeile:
\usepackage[latin1]{inputenc}

Dann kann man fortan ohne Problem ä, ö, ü und ß benutzen.

Offline Woodman

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Re: OpenOffice oder LaTeX?
« Antwort #76 am: 1.11.2009 | 14:20 »
@Eulenspielgel, benutz mal Formatvorlagen, bei LaTeX benutzt du ja auch welche, dann musst du dich um genauso wenig Details kümmern, nur anstatt Abschnitte in Tags einzuschließen muss du ihnen per Shortcut oder Mausklick  sagen ob sie eine Überschrift, ein Textkörper oder eine Bildunterschrift ... sind.
Und genau wie bei LaTeX gibt es diese Vorlagen zu Hauf und in unterschiedlicher Qualität im Netz zum runterladen.

Eulenspiegel

  • Gast
Re: OpenOffice oder LaTeX?
« Antwort #77 am: 1.11.2009 | 15:40 »
Schau dir den Beispieltext von OpenOffice an, den ich oben als PDF bereit gestellt habe: Ich habe dort durchaus auch Formatvorlagen verwendet:
- Überschrift 1 für "De bello Gallico"
- Überschrift 2 für "Liber I", "Liber II" und "Liber III"
- Standard für den ganzen Rest.

Bei Formatvorlagen aus dem Internet ist mir unklar, wie ich sie einbinden kann:
Ich habe sie erfolgreich aus dem Internet heruntergeladen und dann folgendes probiert:
F11 --> Vorlagen laden --> Aus Datei --> [Dateiname der heruntergeladenen Dokumentenvorlage]

Aber da hat sich nichts getan.
Gibt es eine andere Möglichkeit, die Dokumentenvorlagen aus dem Internet bei OO einzubinden?

Belchion

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Re: OpenOffice oder LaTeX?
« Antwort #78 am: 1.11.2009 | 16:21 »
Bei Open Office müsste ich mir dagegen erstmal überlegen, wie groß die Schrift sein soll, welcher Zeilenabstand und welche Randgröße für einen Brief angemessen sind etc.
Ich würde bei OpenOffice einfach die Dokumentvorlage DIN-Norm-Brief verwenden.

Offline Der Nârr

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Re: OpenOffice oder LaTeX?
« Antwort #79 am: 1.11.2009 | 16:24 »
@Umlaute in LaTeX:
Bezüglich Umlaute bei Latex:
Schreibe einfach mal ganz oben in die zweite Zeile:
\usepackage[latin1]{inputenc}

Dann kann man fortan ohne Problem ä, ö, ü und ß benutzen.
Ja, wenn ich ein „ä” als „"a” schreibe. Verwende ich im Editor die Umlaute, bekomme ich Fehlermeldungen. Seltsamerweise nur bei manchen, wenn ich das richtig in Erinnerung habe.

So ein Code sah von mir dann z.B. so aus:
\documentclass[12pt,a4paper,titlepage]{scrartcl}
\usepackage[latin1]{inputenc}
\usepackage{ngerman}
\date{12. Juli 2009}
\usepackage{setspace}
\onehalfspacing
\usepackage[left=25mm,right=40mm,top=25mm,bottom=25mm]{geometry}
\usepackage[style=german]{csquotes}
\begin{document}

Und wenn ich dann Umlaute verwende, bekomme ich solche Fehlermeldungen bei der Erstellung eines PDF:

Zitat
LaTeX Error: Command \textcurrency unavailable in enc
Emergency stop.
 ==> Fatal error occurred, no output PDF file produce

Ich kann dann nur Umlaute erzeugen, indem ich den Basisvokal mit „"” davor schreibe, also z.B. „"a” für „ä”. Das ist für mich etwas anderes als „ohne Probleme benutzen”.


@Dokumentvorlagen einbinden:
Die werden ja normal als spezielle Dateien gespeichert, z.B. *.ott. Wenn du einen Doppelklick darauf machst, öffnet sich ein leeres Dokument, indem die Formatvorlagen nun entsprechend der Dokumentvorlage eingestellt ist. So mache ich es immer mit eigenen Vorlagen. Wenn ich die eigentliche Dokumentvorlage verändern möchte, nehme ich einfach die Änderungen vor und speichere die Datei dann wieder als Dokumentvorlage ab (gegebenenfalls die alte überschreibend).
Vorlagen aus dem Internet habe ich noch nie verwendet. Als Kontrollfreak habe ich da immer was dran auszusetzen gehabt ;D.

Aber wenn einem z.B. im Seminar Dozierende genaue Vorgaben machen, welche Ränder, Schriftgrößen usw. man zu verwenden hat, ist es kein Wunder, dass man zum Kontrollfreak wird.
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Offline der.hobbit

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Re: OpenOffice oder LaTeX?
« Antwort #80 am: 1.11.2009 | 17:06 »
Latex habe ich aufgegeben, weil ich beim Lernen gerne ausprobiere und nicht nachschlage. Bei einem WYSIWYG Editor kann ich das: Ich klicke einfach mal auf den Knopf für Tabelle, gucke in Kontextmenus, und hoffe, dass ich finde was ich brauche. Wenn ich bei Latex einen Befehl nicht kenne, muss ich nachschlagen, es gibt keine Möglichkeit, ihn zu entdecken.
Dann haben mich auch die üblichen Probleme davon abgehalten, mit Latex zu arbeiten. Chinesische Schriftzeichen sind darin sicher möglich, aber wie? Bei Word kann ich die einfach eintippen. Umflossene Boxen sind - wie Ein schon bemerkte - ein großes Problem von Latex.

Was mich an Word, und übrigens auch Scribus stört ist die Verteilung der Zeichen. Da ist Latex wirklich super: Einerseits das automatisch Ligaturen eingefügt werden, und auch dass ein Blocksatz nicht durch Aufspreizen der Wörter (breite Leerräume) sondern über eine Anpassung des Zeichenabstands erreicht wird, das ist einfach so viel ansehnlicher. Gleiches gilt für die Zeilenabstände - wenn ich Grafiken einbinde, dann sollen die Seiten trotzdem gleich hoch sein. Bei Word klappt das natürlich nicht, bei Latex wird der Zeilenabstand automatisch angepasst.

Kennt irgend jemand eine Software, die diese Anpassung der Zeichen- und Zeilenabstände auch macht, aber eine Word / OO / Scribus / Mausschubser-Oberfläche bietet?

Edit: Eins mehr pro Textprozessor: Rechtschreibkontrolle. Großartig, gleich zu sehen, wo die Tippfehler stecken, und dass die üblichen Verdreher auch sofort wegkorrigiert werden.
« Letzte Änderung: 1.11.2009 | 17:14 von der.hobbit »
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Eulenspiegel

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Re: OpenOffice oder LaTeX?
« Antwort #81 am: 1.11.2009 | 18:07 »
@Umlaute in LaTeX: Ja, wenn ich ein „ä” als „"a” schreibe. Verwende ich im Editor die Umlaute, bekomme ich Fehlermeldungen. Seltsamerweise nur bei manchen, wenn ich das richtig in Erinnerung habe.
Das Problem bei dir wird scheinbar durch das Paket csquotes ausgelöst. (Ich weiß nicht, wofür das Paket gut ist. Auf alle Fälle greift es bei mir auf etoolbox zurück, was wiederum lauter Fehlermeldungen ausspuckt.)

Probier mal den folgenden Code:
\documentclass[12pt,a4paper,titlepage]{scrartcl}
\usepackage[latin1]{inputenc}
\usepackage{ngerman,setspace}
\usepackage[left=25mm,right=40mm,top=25mm,bottom=25mm]{geometry}
%\usepackage[style=german]{csquotes}
\onehalfspacing
\date{\today}
\begin{document}
Nächste Woche müssen die Straßen verschönert werden.
\end{document}
Dann gibt er zumindest bei mir keine Fehlermeldung.

Zitat
Ich kann dann nur Umlaute erzeugen, indem ich den Basisvokal mit „"” davor schreibe, also z.B. „"a” für „ä”. Das ist für mich etwas anderes als „ohne Probleme benutzen”.
Ja, das Problem, dass ich für ä ein ''a schreiben musste, hatte ich früher auch.
Aber seitdem ich das Paket inputenc mit der Option latin1 benutze, taucht dieses Problem nicht mehr auf. (Probiere mal den Programmcode, den ich oben hingeschrieben habe, und sage mir dann, ob das Problem immernoch auftritt.)

Zitat
Aber wenn einem z.B. im Seminar Dozierende genaue Vorgaben machen, welche Ränder, Schriftgrößen usw. man zu verwenden hat, ist es kein Wunder, dass man zum Kontrollfreak wird.
OK, da haben wir keine Vorgaben. Da heißt es nur: "Es soll vernünftig aussehen. Wie genau, ist mir egal."

Offline Bombshell

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Re: OpenOffice oder LaTeX?
« Antwort #82 am: 1.11.2009 | 18:20 »
Hallo,

könntet ihr die vllt. LaTeX-Selbsthilfegruppe bitte in einen anderen Channel/Thread packen?

Danke

Stefan
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Offline Haukrinn

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Re: OpenOffice oder LaTeX?
« Antwort #83 am: 2.11.2009 | 08:46 »
Edit: Eins mehr pro Textprozessor: Rechtschreibkontrolle. Großartig, gleich zu sehen, wo die Tippfehler stecken, und dass die üblichen Verdreher auch sofort wegkorrigiert werden.

Hmm, das ist ja nun nur eine Frage des verwendeten Editors. Latex mit Kile oder Lyx (und ich denke auch mit Texmaker) hat auch eine mitlaufende Rechtschreibprüfung. Nachträgliches Prüfen (wie es auch in Word/OO möglich ist) macht man dann mit aspell/ispell, die sich auch problemlos in die meisten Editoren einbinden lassen.  ;)
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Offline sir_paul

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Re: OpenOffice oder LaTeX?
« Antwort #84 am: 2.11.2009 | 09:00 »
Zur Zeit denke ich darüber nach wieder zu LaTeX oder genauer XeLaTeX zu wechseln. XeLaTeX bietet volle Unicode unterstützung, es gibt also keine Probleme mehr mit ÄÜÖ, etc. Außerdem ist es recht einfach mal einen neuen Font zu nutzen, falls man doch mal etwas anderes als die mitgelieferten TeX-Fonts braucht ;)

Mir ist in letzter Zeit bei OO öfter aufgefallen das es gerne mal manuelle Umbrüche vergisst. Wenn sowas in einem Dokument mal vorkam war das schnell zu beheben, leider hat das Dokument dann bei allen 2-3 Speicheroperationen ein paar der Umbrüche wieder vergessen. So ein Problem hatte ich bisher in LaTeX nicht.

Offline Woodman

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Re: OpenOffice oder LaTeX?
« Antwort #85 am: 2.11.2009 | 09:43 »
Zitat
(und ich denke auch mit Texmaker)
Jup Texmaker hat eine eingebaute Rechtschreibprüfung und benutzt die OO Wörterbücher. Mit modernen Editoren steht LateX den aktuellen WYSISWG Textverarbeitungen was den Eingabe Komfort angeht nun wirklich nicht mehr nach, einzig die live Vorschau des Druckbildes fehlt (LyX liefert ja auch nur eine Annäherung an das gedruckte Aussehen).
Wenn es an das ändern von Dokumentvorlagen geht sind die Textverarbeitungsprogramme aber meiner Meinung noch im Vorteil, im Gegensatz zu LaTeX Vorlagen hab ich es das relativ leicht hin bekommen eine Vorlage an spezielle Bedürfnisse anzupassen, dafür muss ich gestehen ist LaTeX an der Stelle besser dokumentiert, ich war nur nicht gewillt die ganze Doku zu lesen.