Noch ein paar Gedanken zum Thema „Zwischenspeichern“ bzw. „Respawn“. Ich denke, man kann hier P&P nicht mit Computerspielen vergleichen. Denn Computerspiele haben einen weit größeren Trainingseffekt. Reaktionen, Geschicklichkeit, Hand-Auge-Koordination und nicht zuletzt das Wissen, was als nächstes kommt, spielen beim P&P i.d.R. keine Rolle. Natürlich gibt es auch dort eine Lernkurve, gerade bei komplexen Regelwerken, aber die ist langsam und kontinuierlich.
D.h. die Entwickler von P&P-Rollenspielen stehen nicht in dem Maße vor dem Dilemma, dass Herausforderungen, die jeder auf Anhieb schafft, für den geübten Spieler ein Witz sind. Nehmen wir den klassischen Bosskampf im Computerspiel, den muss man sich im Zweifel erstmal anschauen, ein paar Mal sterben, ehe man weiß, wie der Hase läuft. Wenn nicht, sollte man vielleicht den Schwierigkeitsgrad hochstellen. Computerspiele sollen ja auch den Spieler eine Weile beschäftigen, und das erreichen sie unter anderem dadurch, dass der Spieler sich an bestimmten Situationen zunächst mal die Zähne ausbeißt, um dann hinterher das Erfolgserlebnis zu haben, es doch noch zu schaffen. Vergleichbar schnelle Leistungssteigerung gibt es beim P&P wohl kaum, und auch der Zeiteinsatz wäre ungleich höher.
Hinzu kommt, dass Computerspiele oft linear sind und jedenfalls nur sehr beschränkte Optionen zulassen. Ich halte es gerade für eine Stärke von P&P, eine unendliche Vielfalt von Handlungsoptionen zu bieten, die es auch ermöglicht, auf Kante genähten Herausforderungen aus dem Weg zu gehen bzw. die Umstände zu den eigenen Gunsten zu verbessern. Daher sind im P&P auch Situationen interessant und herausfordernd, die nicht gleichzeitig zwingend mehrere Anläufe erfordern, um sie zu meistern.
Demgegenüber empfinde ich es als einen der größten Vorzüge des P&P, dass ich mir eine Spielwelt lebhaft vorstellen und mich mit den handelnden Figuren identifizieren kann. Dazu sollte die Spielwelt schon ein gewisses Gefühl der Echtheit vermitteln. Ich finde zwar nicht, dass man alles auswürfeln muss, damit die Spielwelt echt genug bleibt. Aber wenn in der Spielwelt Dinge geschehen, die sich allzu arg künstlich anfühlen, dann empfinde ich das als entwertend. Respawn wäre für mich daher ein absolutes No-Go, und auch ständige Wiederbelebung wie z.B. in AD&D ist für meinen Geschmack schon zu viel.