Umfrage

Ist WoW gefährlich, weil es süchtg machen kann?

Nein, absolut nicht
Ja, für manche Spieler
Ja, definitiv

Autor Thema: WoW Suchtpotenzial  (Gelesen 10461 mal)

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Humpty Dumpty

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Re: WoW Suchtpotenzial
« Antwort #25 am: 6.11.2009 | 23:05 »
So, habe gerade noch mal schnell gesucht. Am relevantesten erscheint mir ein Editorial, das kürzlich im American Journal of Psychiatry die Aufnahme von Internetsucht in das DSM5 diskutierte. Bemerkenswert ist erstens, dass die Aufnahme nicht einmal im Ansatz in Frage gestellt wird, sondern dass lediglich Details der exakten Bedingungen der Aufnahme noch diskussionswürdig erscheinen. Und zweitens wird "online gaming" als eine von drei Subformen der Internetsucht dargestellt. Darunter fiele dann auch eine Wow-Sucht. Habe den Artikel mal angehängt.

Außerdem habe ich eine Metaanalyse gefunden, die sehr viele Artikel aus den Jahren 1996 bis 2006 zusammenfasst. Ist ein bisschen ausführlicher als das Editorial oben. Hängt auch an.

Und als schließlich gibts ein diagnostisches Tool, die "Compulsive Internet Use Scale". Ist ebenfalls unten dran.

Vielleicht interessiert es ja jemanden. Ich danke jedenfalls für den Thread. Die kleine Wissensauffrischung hat mir was gebracht und auch noch Spaß gemacht  :D

EDIT @ ErikErikson: Du wolltest noch Case Studies: Hier eine phänomenologische Analyse von Everquest. Und hier ein Experiment (habs mir aber nicht genauer angeschaut).

[gelöscht durch Administrator]
« Letzte Änderung: 6.11.2009 | 23:13 von TAFKAKB »

Callisto

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Re: WoW Suchtpotenzial
« Antwort #26 am: 6.11.2009 | 23:12 »
Und für den Spaß:

Bist du internetsüchtig?

Offline Hróđvitnir (Carcharoths Ausbilder)

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Re: WoW Suchtpotenzial
« Antwort #27 am: 6.11.2009 | 23:13 »
Darauf kann man sich doch einigen, oder?

Auf was immer ihr euch einigt: Es ist sehr interessant.
I'm not nice. I'm on medication.

Butt-Kicker 75% / Tactician 75% / Method Actor 67% / Specialist 67% / Power Gamer 67% / Storyteller 58% / Casual 0% (Schubladen)

Zitat von: korknadel
Rollenspiele sollen bei Dir im besten Fall eine gewisse Schwermut, Resignation und Melancholie hervorrufen.

Zitat von: Dolge
Auf Diskussionen, was im Rollenspiel realistisch ist und was nicht, sollte man sich nie unter gar keinen Umständen absolut gar überhaupt vollständig nicht einlassen.

Offline kirilow

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Re: WoW Suchtpotenzial
« Antwort #28 am: 8.11.2009 | 22:28 »
@ErikErikson
Mich würde ja interessieren, ob Deine Verneinung der WoW-Sucht nun nur ein formales Argument ist (ist noch nicht bewiesen) oder ob Du auch inhaltlich eine andere Meinung hast.
Also: spricht etwas aus Deiner Sicht dagegen, bestimmte Nutzungsformen von MMORPGS als Sucht zu bezeichnen?

Auch wenn das bisher nicht in die Diagnostischen Klassifikationen aufgenommen wurde kann man ja ein educated guessing vornehmen. Da Du ja die Behauptung, es gebe eine WoW-Sucht als "Nonsens-Schmonsens" bezeichnet hast, vermute ich einfach mal, dass Du da auch etwas zu vorbringen kannst.

Grüße
kirilow
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ErikErikson

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Re: WoW Suchtpotenzial
« Antwort #29 am: 8.11.2009 | 22:50 »
Ersteinmal muss ich die ganze Frage etwas auseinandernehmen.

Sagen wir mal, es geht um die Frage, ob MMORPG Sucht in die ICD soll, d.h. ob diese Sucht als Unterform der nicht stoffgebundenen Suchte als eigenständige Krankheit anerkannt wird.

Wäre das der Fall, gäbe es Forschungsgelder, eigene Richtlinien für Behandlung usw.

Hierbei stellt sich zunächst die Frage, ob auch nur ein einziger Mensch die Krieterien für Sucht im Allgmeinen in Verbindung mit irgendeinem MMORPG zeigt. Dh. Toleranzentwicklung, Entzugserscheiningen usw. Muss ich selber nochma lim Detail nachlesen.

Wäre dass bei mehreren Menschen der Fall, wäre eine Subkategorie gerechtfetigt. Vergleichbar ist die Trichtillomanie gelagert, eine Krankheit bei der man sich selbst die Haare ausreisst. Sehr sehr selten, hat aber trotzdem ne eigene Subkategorie, soweit ich mich erinner. Ich meine damit das auch seltene Sachen standartmäßig aufgenommen werden können. Es muss kein Riesenphänomen sein.

Eine ganz andere Frage ist es, ob MMORPG-Konsum langanhaltend negative Auswirkungen zeigt, oder bei den Konsumenten für Sucht typische Verhaltensweisen und körperliche Veränderungen hervorruft. Das kann man mittels Studien überprüfen. Mit solchen Studien kann man auch eine ICD Kategorie methodisch untermauern, sie ist aber nicht grundlegend.

Meine persönliche Meinung ist, das wir nichts gewinnen, wenn wir da ne eigene Subkategorie aufmachen. Ich denke, klasifiziert unter Sucht, Restkategorie ist MMORPG Sucht gut aufgehoben. Da bei dieser Sucht keine speziellen Komplikastionen auftreten, sondern eher typische soziale Komponenten eine Rolle spielen, dürften die Therapeuten hier mit ihrem Standart Sucht-Inventar gut zurande kommen.

Eine Subkategorie könnte zu einem Hype im Sinne von ADHS führen, indem Eltern ihre Kinder zum Psychater schicken, statt ihrer miesen Erziehung das Spiel als Sündenbock hinstellen und damit die realen Missstände, die zu einem erhöhten und durchaus zweifelhaften Spielkonsum geführt haben, verschüttet werden.

Das ist nur meine persönliche Meinung.   


Offline kirilow

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Re: WoW Suchtpotenzial
« Antwort #30 am: 8.11.2009 | 22:53 »
Aha, Du meinst also gar nicht, dass wow-Sucht Unsinn ist, sondern Du bist aus (für mich durchaus verständlichen) politischen Gründen gegen ein Aufnahme ins ICD.

Danke für die Aufklärung.

Grüße
kirilow



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Wolf Sturmklinge

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Re: WoW Suchtpotenzial
« Antwort #31 am: 10.11.2009 | 16:10 »
KÖnnte man bitte erstmal den Begriff "Sucht" komplett ausdiskutieren.

Ich freue mich schon ein wenig auf heute Abend, wenn ich wieder online gehe, daß mache ich beinahe jeden Abend an dem ich nichts anderes vorhabe. Bin ich süchtig?

ErikErikson

  • Gast
Re: WoW Suchtpotenzial
« Antwort #32 am: 10.11.2009 | 16:26 »
Ohoh, schwerer Fehler meinerseits.

Ich dachte es gäbe im ICD die nicht stoffgebundenen Süchte, wie etwa Glücksspielsucht oder Sexsucht. Das ist faaalsch!

Die sind als Störungen der Impulskontrolle oder unter sexuellen Störungen gelagert. Es gibt faktisch gar keine nicht stoffgebundene Sucht. Asche über mein Haupt.

Sucht ist immer an einen Stoff gebunden, den man einnehmen kann.

Humpty Dumpty

  • Gast
Re: WoW Suchtpotenzial
« Antwort #33 am: 10.11.2009 | 16:37 »
Ohoh, schwerer Fehler meinerseits.

Ich dachte es gäbe im ICD die nicht stoffgebundenen Süchte, wie etwa Glücksspielsucht oder Sexsucht. Das ist faaalsch!

Die sind als Störungen der Impulskontrolle oder unter sexuellen Störungen gelagert. Es gibt faktisch gar keine nicht stoffgebundene Sucht. Asche über mein Haupt.

Sucht ist immer an einen Stoff gebunden, den man einnehmen kann.
So ist das. Wollte ich Dir nicht auch noch auf die Nase binden, steht aber im oben verlinkten Überblickartikel ohnehin bereits. Haareausreißen, Stehlen, Brandstiftung und ähnliches Zeugs fallen in dieselbe Kategorie.

ErikErikson

  • Gast
Re: WoW Suchtpotenzial
« Antwort #34 am: 10.11.2009 | 16:54 »
Das ist ja schön. Warum sagst du dann, das WoW-Sucht bald in den ICD aufgenommen wird, wenn es da noch nicht mal nicht- stoffgebundene Süchte gibt, und auch keine Internetsucht, und keine MMORPG Sucht, und WoW- Sucht schon gleich gar nicht?

Oder hab ich da was falsch verstanden?

Humpty Dumpty

  • Gast
Re: WoW Suchtpotenzial
« Antwort #35 am: 10.11.2009 | 19:38 »
Das ist ja schön. Warum sagst du dann, das WoW-Sucht bald in den ICD aufgenommen wird, wenn es da noch nicht mal nicht- stoffgebundene Süchte gibt, und auch keine Internetsucht, und keine MMORPG Sucht, und WoW- Sucht schon gleich gar nicht?

Oder hab ich da was falsch verstanden?
Weil Internetsucht auf Englisch "Internet Addiction" heißt (mit dem Subtyp "Excessive Gaming"), aber im DSM über eine Aufnahme unter dem Titel "Impulsive-Compulsive Spectrum Disorder" diskutiert wird. Insofern gibt es Wow-Sucht also durchaus. Sie wird in der Fachsprache jedoch nur im Oberbegriff wörtlich als "Sucht" tituliert und es gibt tatsächlich diverse Diskussionen über die Zulässigkeit einer solchen Bezeichnung. Das sind aber semantische Spitzfindigkeiten, die nur nachgeordnet etwas mit dem eigentlichen Phänomen zu tun haben. Du kannst Wow-Sucht (den Titel dieses Threads habe ich mir nicht ausgesucht) meinetwegen auch "Störung der Impulskontrolle, Subkategorie Internetsucht, Subkategorie Exzessives Computerspielen" nennen. Am Sachverhalt ändert das aber nichts.

Wie gesagt: Das steht exakt so als Vorschlag im Editorial des American Journal of Psychiatry vom März letzten Jahres. Hatte ich oben angehängt. Und da die zugehörige Organisation, nämlich die American Psyciatric Association, für die Überarbeitung des DSM verantwortlich zeichnet, wäre es in meinen Augen absolut fahrlässig und falsch, eine Wow-Sucht erstens kategorisch zu leugnen oder zweitens sogar der Suchtberatung in Mainz indirekt Geldschneiderei und Betrug vorzuwerfen. So zumindest interpretiere ich Dein Statement:
Das sich ne Uni für sowas hergibt find ich recht übel.

ChristophDolge

  • Gast
Re: WoW Suchtpotenzial
« Antwort #36 am: 11.11.2009 | 10:52 »
Halt ich ehrlich gesagt für nen Hype im Sinne von ADHS. Für Nichtfachleute: Das ist dieses Aufmerksamdefizitssyndrom, über das es nen Streit gibt ob es überhaupt existiert oder nicht.

Viele deiner Aussagen sind für mich als Halblaien einfach falsch. Dass ADHS existiert, bestreitet wohl kein ernstzunehmender Wissenschaftler - höchstens die Dichte, mit der es in der Bevölkerung auftritt, die Ursachen und mögliche Behandlungstechniken. Aber da steckt sicher wieder eine Veschwörung dahinter  ::)
Auch TAFKAKBs Ausführung zeigt mir, dass da bei dir auch viel Politik mit drinsteckt (vermutlich mehr Politik als Fachkritik an der Diagnose WoW-"Sucht").
« Letzte Änderung: 11.11.2009 | 10:54 von Der Dolge »

ErikErikson

  • Gast
Re: WoW Suchtpotenzial
« Antwort #37 am: 11.11.2009 | 12:40 »
Ok, überzeugt. Da internetsucht auf Englisch Internet Addiction heisst, ist das logisch. Wenn das ganze unter Störung der Impulskontrolle läuft ändert dass ja nur die Kathegoriale Einteilung, die ja bekanntlcih nichts am Inhalt ändert.

Ich habe mir auch nochmal alle deine Anhänge ausführlich durchgelesen, du hast schon recht. auch der Suchtberatung in Mainz habe ich Unrecht getan. Das ist eine sinnvole Einrichtung, um die immer häufiger werdenden Internetsüchtigen angemessen zu versorgen.

Und da mit ADHS stimmt auch. Da wird ja wirklich nur die Auftretensform, die Epidemiologie, die Ursachen und die Behandlung von Wissenschaftlern angezweifelt, über alles andere herrscht ja Einigkeit.

Insofern habt ihr mich überzeigt, es gibt eine WoW-Sucht. Wünschen wir den armen Betroffenen viel Glück, wenn sie sich voller Entzugsschmerzen am Boden winden.  
 

ChristophDolge

  • Gast
Re: WoW Suchtpotenzial
« Antwort #38 am: 11.11.2009 | 12:45 »
@Erik: Im Grunde bist du hier der einzige, der Sucht (psychisch) und Abhängigkeit (physisch) verwechselt, oder? Aber so richtig klar ist das ja nicht definiert (ICD-10).

@Bruder V: Genau.

MeiRoth

  • Gast
Re: WoW Suchtpotenzial
« Antwort #39 am: 19.11.2009 | 16:40 »
So nun ist er online, unser Versuch, das Suchtpotenzial von WoW anhand einer online Umfrage mit Spieler besser zu bestimmen.

Die Analyse ist in 3 Teile aufgeteilt:

Teil 1: Die Spieler - http://www.casinospielen.de/world-of-warcraft-achtung-suchtgefahr-teil1.shtml/
Teil 2: Ist WoW eine Sucht - http://www.casinospielen.de/world-of-warcraft-achtung-suchtgefahr-teil2.shtml/
Teil 3: Selbsthilfen - http://www.casinospielen.de/world-of-warcraft-achtung-suchtgefahr-teil3.shtml/

Über Kommentare würden wir uns freuen.

MeiRoth

Offline Merlin Emrys

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Re: WoW Suchtpotenzial
« Antwort #40 am: 19.11.2009 | 16:51 »
So nun ist er online, unser Versuch, das Suchtpotenzial von WoW anhand einer online Umfrage mit Spieler besser zu bestimmen.
Hey, es gibt mal eine Auswertung zu einer Umfrage - das gibt schon Pluspunkte :-) .
Große Überraschungen waren für mich nicht darin, aber der Umfang der Studie wird viel mehr wohl auch gar nicht zulassen.