Autor Thema: Nachtrag: Leistungsrollenspiel  (Gelesen 15508 mal)

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Offline dunklerschatten

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Nachtrag: Leistungsrollenspiel
« am: 23.11.2009 | 18:42 »
Also ich fand es war noch nicht alles gesagt ;)
Darum weiter geht´s  ~;D



Ich mag dieses Forum ja ganz gerne, aber ab und an schlackere ich hier echt mit den Ohren und staune Bauklötze ....

Klar ist es klasse wenn sich alle die am Spieltisch sitzen vorbereiten, die Regeln kennen und voll dabei sind.
Nur mal ketzerisch gefragt wer kann das immer bzw. in den meisten Fällen von sich behaupten ?!

Jeder hat mal bessere und schlechtere Tage und an den schlechtern bringt man eben nicht die "Leistung"...

Ohne jemand zu nahe treten zu wollen, aber wer dermaßen auf dem Anspruch "Leistungsrollenspiel" rumreitet, der geht für mich jedenfalls viel zu verkrampft mit der Thematik um. Aber geschenkt..jeder Jeck ist eben anders ;)

Ein gewisses Maß an Entspannung auch bei einem RollenSPIEL , kann nicht schaden
Das gibt dann auch keine Magengeschwüre und man kann gelassen den Genuss celebrieren....

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Offline Megan

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Re: Nachtrag: Leistungsrollenspiel
« Antwort #1 am: 23.11.2009 | 18:44 »
Ah! Danke. Wollte grade meinen Beitrag abschicken, da war der Thread dicht. Also dann eben hier weiter:

Ich habe mit "Leistungsrollenspiel" angefangen und bin verblüfft, wie exakt Vermi meinen damaligen Spielleiter in seinem Post weiter oben charakterisiert hat.  ;D
Ich persönlich betreibe wohl auch gerne Leistungsrollenspiel, weil man da sehr viel von dem erreichen kann, was ich mag. Allerdings sind auch schon bedeutend mehr Runden unter dem Banner des "Leistungsrollenspiels" den Bach runtergegangen, als gelungen sind.
Das liegt daran, dass dieser Druck Stress bedeutet und Stress auch sehr leicht unkreativ machen kann, wenn man nicht das nötige Selbstbewusstsein mitbringt. Man spürt dann den Erwartungsdruck und versucht besonders originell zu sein und schon gehts in die Hose. Und dann machts auch keinen Spaß. Das wiederum führt zu einer Distanzierung und daraus resultieren dann auch ganz leicht Anfeindungen.

Und letztendlich ist doch das Problem, die Leute an den Punkt zu bringen, dass sie soviel Spaß und Gelassenheit entwickeln, um überhaupt diese Art von Spiel betreiben zu können. Dann ist nämlich auch kein Stress mehr, sondern nur Spaß am kreativen Miteinander. Und das erreicht man eigentlich nicht mit Erwartungsdruck, sondern mit relaxtem Spielen, oder?

Offline Crimson King

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Re: Nachtrag: Leistungsrollenspiel
« Antwort #2 am: 23.11.2009 | 18:51 »
Sehe ich auch so, weshalb ich der Überzeugung bin, dass die Spieler selbst geil auf diesen ambitionierten Spielstil sein müssen. Dann wird das meiste von alleine gehen.
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Re: Nachtrag: Leistungsrollenspiel
« Antwort #3 am: 23.11.2009 | 21:30 »
Es pendelt sich von Runde zu Runde ein, man einigt sich meist intuitiv auf den passenden Spielstil. Ob nun "Leistungs"-betont oder Casual ist da eher nebensählich, alle wollen Spass haben, denn das ist der Sinn von fast jedem Spiel. Selbst bei klassischen MindGames, neben dem Gedankentraining.

Sehr schön kann man das bei Neulingen verfolgen, wenn man deren Runde über längere Zeit leitet oder deren Spiel-Evolution begleitet. Solange ein gewisser Grundenthusiasmus vorhanden ist, dreht sich das Rad weiter und alle sind happy. Mit steigender Erfahrung nimmt i.d.R. auch das Interesse zu und man arbeitet sich mehr in die Materie ein, was man wiederum ins Spiel einfliessen lässt -> Leistung wird erbracht und das Ergebnis in die Runde transferiert, womit alle was davon haben.
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Re: Nachtrag: Leistungsrollenspiel
« Antwort #4 am: 24.11.2009 | 14:30 »
Wenn es Leistungsrollenspiel gibt, warum gibt es dann keine Wettkämpfe? Oder eine Nationalmannschaft (1 SL, 5 Spieler in einem Team oder so)?


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Re: Nachtrag: Leistungsrollenspiel
« Antwort #5 am: 24.11.2009 | 14:36 »
Rollenspiel-Turniere sind ja nun keine Neuheit.

Offline Lord Verminaard

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Re: Nachtrag: Leistungsrollenspiel
« Antwort #6 am: 24.11.2009 | 14:43 »
Wenn es Leistungsrollenspiel gibt, warum gibt es dann keine Wettkämpfe? Oder eine Nationalmannschaft (1 SL, 5 Spieler in einem Team oder so)?

Weil Impro-Battles unterhaltsamer zum Zugucken sind. ;)
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Offline Lord Verminaard

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Re: Nachtrag: Leistungsrollenspiel
« Antwort #7 am: 24.11.2009 | 14:57 »
Und letztendlich ist doch das Problem, die Leute an den Punkt zu bringen, dass sie soviel Spaß und Gelassenheit entwickeln, um überhaupt diese Art von Spiel betreiben zu können. Dann ist nämlich auch kein Stress mehr, sondern nur Spaß am kreativen Miteinander. Und das erreicht man eigentlich nicht mit Erwartungsdruck, sondern mit relaxtem Spielen, oder?

Und deswegen wirst du dich vor deiner Zamonien-Runde auch kein bisschen verrückt oder gar den Vash mache, oder? ;D

Erwartungsdruck kann positiv sein, wenn man selbst die Erwartung schürt. Er wird zum Problem, wenn man ihn aufgezwängt bekommt.

Wenn ich irgendwo ganz entspannt rangehe und mich nicht groß anstrenge, kann es sein, dass es trotzdem gut wird. Aber in der Regel bin ich besser, wenn ich mich anstrenge. Wenn ich mich vorbereite, wenn ich mich voll konzentriere, wenn ich mir für eine Runde auch bestimmte Dinge vornehme, die ich umsetzen möchte. Vielleicht sogar Dinge, bei denen ich weiß, dass ich da noch Defizite habe. In so eine Runde gehe ich dann schon eher angespannt, im positiven Sinne.

Entspannt sollte es allerdings in der Hinsicht sein, dass man weiß, die Mitspieler werden einen auch noch lieb haben, wenn man den Erwartungen nicht gerecht wird. Ich schätze mal, das meinst du mit relaxt.
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Offline Megan

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Re: Nachtrag: Leistungsrollenspiel
« Antwort #8 am: 24.11.2009 | 15:53 »
Ich bezog mich jetzt vor allem auf das Spielen und nicht das Leiten. Beim Leiten mache ich mich immer verrückt wenn nicht gar den Vash  ;D, aber auch da gilt, je mehr Übung ich bekomme, desto relaxter gehe ich es an. Aber da liegt der Stress wahrscheinlich auch daran, dass es eher auffällt, wenn der Spielleiter schlecht vorbereitet ist, oder nicht gut mitarbeitet, als wenn das bei einem Spieler passiert.

Entspannt sollte es allerdings in der Hinsicht sein, dass man weiß, die Mitspieler werden einen auch noch lieb haben, wenn man den Erwartungen nicht gerecht wird. Ich schätze mal, das meinst du mit relaxt.
Das ist, denke ich ein total wichtiger Punkt. Mir hat mal sehr der Hinweis geholfen, dass ich, wenn ich meinen Charakter plausibel spiele nichts falsch machen kann - nur mein Charakter, aber das macht die Geschichte ja meist gerade interessanter. Achja, und dann ist noch wichtig zu wissen, dass meine Mitspieler höchstens meinen Charakter reinreiten, aber nicht mich.

Erwartungsdruck kann positiv sein, wenn man selbst die Erwartung schürt. Er wird zum Problem, wenn man ihn aufgezwängt bekommt.
Aber grade Spieler mit wenig Erfahrung können schnell das Gefühl haben, dass sie unter aufgezwängtem Erwartungsdruck stehen und sind dann eben eher gehemmt, wodurch sie viel weniger "bringen", als sie eigentlich könnten. Da muss halt erstmal eine gewisse Souveränität aufgebaut werden.


Übrigens plane ich, bei der Zamonien-Runde alle Verantwortung auf die Spieler abzuwälzen, ich brauch mich also gar nicht verrückt zu machen. Wenns schief geht sind die schuld und ich streck denen die Zunge raus.  >;D  ;)

Offline Akhorahil

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Re: Nachtrag: Leistungsrollenspiel
« Antwort #9 am: 24.11.2009 | 21:51 »
Zitat
.....Aber in der Regel bin ich besser, wenn ich mich anstrenge.

*unterschreib*

aber :

Ich denke es ist wichtig, wie man die Sache angeht. Wenn man ( als SL ) die Sache zu Beginn der Sitzung etwas relaxed beginnt, kann man viel leichter aufdrehen ( wie die Gangschaltung beim Auto ). Da man meist ruhig beginnt und/oder an einer ruhigen Stelle gecuttet hat, giebts damit selten Probleme. Bei rasanten Einstiegen ist es ähnlich wie im Leistungssport - sobald man sich in die entsprechende Stimmung versetzt hat, geht auch das "sich anstrengen" viel leichter von der Hand. Und schliesslich will man das Niveau über einige Stunden hinweg halten.
« Letzte Änderung: 24.11.2009 | 23:44 von Akhorahil »
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Offline dunklerschatten

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Re: Nachtrag: Leistungsrollenspiel
« Antwort #10 am: 24.11.2009 | 22:51 »
Näääää Näääää

Also Erwartungsdruck ist nix und wenn es ein Spiel betrifft schon 2 mal nicht.
Das verhindert doch nur das man die Dinge so annimmt wie sie sind und völlig befreit spielen kann.

Früher habe ich auch so gespielt und gelitten ...X Details vorbereitet und Pläne geschmiedet, doch das fixiert einen zu sehr.
In letzter Konsequenz muss man eben den "freien Fall" oder den "Chaoszustand" annehmen und umarmen.

Daher halte ich solche Begriffe wie Leistungsrollenspiel für gefährlich falsch.
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Offline Lord Verminaard

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Re: Nachtrag: Leistungsrollenspiel
« Antwort #11 am: 25.11.2009 | 09:22 »
Daher halte ich solche Begriffe wie Leistungsrollenspiel für gefährlich falsch.

Gefährlich für wen, und inwiefern?
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Offline Nelly

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Re: Nachtrag: Leistungsrollenspiel
« Antwort #12 am: 25.11.2009 | 09:34 »
Gefährlich für wen, und inwiefern?

Keine Ahnung, aber ich empfinde es als extrem lächerlich.

Es gibt Leistungssport, Leistungshunde etc. pp aber Leistungsrollenspiel?  ::) ~;D

Oh mann... bei aller liebe zum Rollenspiel aber das kann ich nun wirklich nicht mehr ernst nehmen.

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Offline Hotzenplot

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Re: Nachtrag: Leistungsrollenspiel
« Antwort #13 am: 25.11.2009 | 09:36 »
Keine Ahnung, aber ich empfinde es als extrem lächerlich.

Es gibt Leistungssport, Leistungshunde etc. pp aber Leistungsrollenspiel?  ::) ~;D

Oh mann... bei aller liebe zum Rollenspiel aber das kann ich nun wirklich nicht mehr ernst nehmen.



Ich glaub, so allgemein wird das hier auch gar nicht ernst genommen, oder? ;)
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Re: Nachtrag: Leistungsrollenspiel
« Antwort #14 am: 25.11.2009 | 09:42 »
Ich glaub, so allgemein wird das hier auch gar nicht ernst genommen, oder? ;)

Du wirst dich wundern.  ~;D

Hier wird Rollenspiel sehr ernst genommen. Aber für mich ist es eben nur ein Hobby das ich mache wenn ich überhaupt mal zum spielen komme und dann spiele ich weil es ein Spiel ist und nicht etwas wo man Leistung erbringen muss.

Man muss sein ganzes Leben lang Leistung bringen und dann auch noch beim Spiel?

Ne, dat muss wirklich nicht sein, bevor das bei uns eintritt hör ich lieber ganz auf zu spielen.
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Offline Lord Verminaard

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Re: Nachtrag: Leistungsrollenspiel
« Antwort #15 am: 25.11.2009 | 09:53 »
Ah, jetzt sind wir wieder mal an diesem Punkt angelangt. "Nehmt das doch nicht so ernst, es ist doch nur ein Spiel."

Dazu habe ich alles gesagt, was ich zu sagen hatte, daher mal ausnahmsweise und entgegen meiner Gewohnheit ein Link zu einem Blogeintrag:

http://blog.wildelande.de/index.php?/archives/51-Intensitaet.html
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Offline dunklerschatten

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Re: Nachtrag: Leistungsrollenspiel
« Antwort #16 am: 25.11.2009 | 10:57 »
Zitat
Gefährlich für wen, und inwiefern?

Na ganz easy für meine Gruppe und mich :)

Wir sind schon einige male mit "Leistungsrollenspielern" konfrontiert worden und es war jedes mal ein Fiasko.
Ergo kann ich sagen das es für meine Gruppe und mich den Spielspass killt und daher "gefährlich" ist.

Zitat
Ah, jetzt sind wir wieder mal an diesem Punkt angelangt. "Nehmt das doch nicht so ernst, es ist doch nur ein Spiel."

Darauf läuft es wohl letztlich raus.

Ich will nicht unnötig verallgemeinern, aber alle mir bisher untergekommen "Leistungsrpgler" hat mehr mit ihrem Charakter als mit ihrem Realleben zu tuen und betrieben das SPIEL (und ja für mich ist und bleibt es ein Spiel ...aber ein grandioses :) ) sowas von verbissen, das es einfach allen anderen Beteiligten keinen Spass gebracht hat.

Läuft wohl wie immer auf die Geschmacksfrage raus ;)

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Offline Megan

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Re: Nachtrag: Leistungsrollenspiel
« Antwort #17 am: 25.11.2009 | 11:34 »
Die einen mögen halt Popkorn-Kino, die anderen Filme mit emotionalem Tiefgang (übrigens sehr schöner Artikel zur Intensität), andere beides. Ich hab auch Spaß daran, wenn mir ein Film nahe geht, wenn ich mit den Figuren mitleiden kann usw. Aber dann muss ich mich halt auch darauf einlassen, hineinversetzen, mich konzentrieren, mich in die Situation hineinfühlen, mich mit den anderen Charakteren auseinandersetzen, mir überlegen, was passt und was nicht, die 0815-Lösungen beiseite lassen und mir was originelles überlegen, mit vollem Einsatz dabei sein. Und dann kann das richtig groß werden.

Aber ich mache das, weil ich weiß, was ich dafür bekomme. Und jeder, der sowas bisher erlebt hat, stimmt mir in diesem Punkt absolut zu. Es IST einfach etwas ganz anderes und ein fantastisches Erlebnis. Da ist nichts verbissenes mehr dran, sondern es macht Spaß, mitzumachen und sich einzulassen. Die Verantwortung sollte bei allen liegen und wenn einer mal nicht weiter weiß, dann helfen die anderen weiter. Man kann natürlich nichts erzwingen, aber die Einstellung macht schon einiges aus.

Ich spiele auch gerne locker, ohne big Drama, weil das ja auch gar nicht immer geht, weil man müde von der Arbeit oder in einer albernen Laune ist aber diese absolute Immersion, die man nur erreicht, wenn alle mitmachen und sich Mühe geben, die hat einfach meine bisherigen Highlights hervorgebracht.

Also könnt ihr gerne weiter darauf herumreiten, dass es ein Hobby ist und Spaß machen muss: Es *macht* Spaß! Ein Sportler der sich anstrengt und konzentriert, um etwas zu erreichen hat, denke ich, auch Spaß an dem, was er tut (hoffentlich!).

Und mal noch was anderes: Leistungsrollenspiel ist echt ein sehr negativ klingender Begriff.
« Letzte Änderung: 25.11.2009 | 15:16 von Megan »

oliof

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Re: Nachtrag: Leistungsrollenspiel
« Antwort #18 am: 25.11.2009 | 11:43 »
Ich weiß garnicht, was Ihr alle dagegen habt, Leistung zu fordern und zu entlohnen.

Daß Leistungsrollenspiel natürlich nur funktioniert, wenn alle Beteiligten das (grad) wollen, ist doch auch klar, oder?

Offline Lord Verminaard

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Re: Nachtrag: Leistungsrollenspiel
« Antwort #19 am: 25.11.2009 | 12:42 »
Ich will nicht unnötig verallgemeinern, aber alle mir bisher untergekommen "Leistungsrpgler" hat mehr mit ihrem Charakter als mit ihrem Realleben zu tuen und betrieben das SPIEL (und ja für mich ist und bleibt es ein Spiel ...aber ein grandioses :) ) sowas von verbissen, das es einfach allen anderen Beteiligten keinen Spass gebracht hat.

Na das waren dann wohl eher Möchtegern-Leistungsrollenspieler. ;) Die Erfahrungshorizonte sind eben sehr unterschiedlich, ich habe schon unglaublich inspirierende Momente mit erstklassigen Mitspielern erlebt, die mich durch ihre Art zu spielen einfach begeistert und umgehauen haben. Verbissen sollte man nie sein. Aber nicht jeder, der etwas ernst nimmt, ist gleich verbissen.

Trotzdem finde ich, wie bereits im anderen Thread gesagt, die Bezeichnung "Leistungsrollenspiel" in diesem Zusammenhang auch unglücklich, und spreche lieber von "ambitioniertem Rollenspiel".
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Re: Nachtrag: Leistungsrollenspiel
« Antwort #20 am: 25.11.2009 | 12:48 »
Vermi, war unsere Serenity-Runde vom letzten Wintertreffen ambitioniertes Rollenspiel?
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Re: Nachtrag: Leistungsrollenspiel
« Antwort #21 am: 25.11.2009 | 13:12 »
Der eigentlich Knackpunkt ist doch das wenn man behauptet das es Leistungsrollenspiel gibt, man nicht umhin kommt den Begriff "Leistung" in Bezug auf Rollenspiel definieren zu muessen.
Was mit sich bringt das wenn eine Leistung nicht vorhanden ist ein Defizit besteht das auf Leistungsverweigerung bzw. Faulheit gruendet.
Was wiederum sich die wenigsten gerne vorwerfen lassen wollen.

Nimmt man als Praemisse an das Rollenspiel Spass machen sollte bestuende die Leistung darin eben diesen Spass zu schaffen.
Das mag dem einen am besten gelingen wenn er alles entsprechend vorbereitet, sich Sekundaer Literatur durchliesst, an seinem Schauspiel pfeilt, vor der Runde eine R-Map, C-Map erstellt sowie eine Beduerfnis und Verhaltensanalyse seiner Spieler.
Dem anderen mag es gelingen in dem er mit einem improvisierten Ansatz herangeht der wenig Vorbereitung bedarf.
Der naechste schafft es mit einem Regelberg und Kauf Abenteuern.

Letztlich kann man imho schlichtweg nicht definieren was Leistung im Rollenspiel Bereich ist. Insofern halte ich den Begriff Leistungsrollenspiel als Qualitaetsmerkmal fuer falsch.
Bestenfalls taugt es imho als Indikator fuer die Art der Vorbereitung.
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Offline Lord Verminaard

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Re: Nachtrag: Leistungsrollenspiel
« Antwort #22 am: 25.11.2009 | 14:36 »
Vermi, war unsere Serenity-Runde vom letzten Wintertreffen ambitioniertes Rollenspiel?

Ich glaube, die Runde war eher ein Musterbeispiel für ganz entspanntes Rollenspiel, bei dem die Beteiligten trotzdem zu Hochform auflaufen und einen Riesenspaß haben. :)
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Re: Nachtrag: Leistungsrollenspiel
« Antwort #23 am: 25.11.2009 | 14:54 »
That's the point. Die Spieler waren bzgl. Rollenspiel alle in sich so ambitioniert, dass sie auch aus der locker aus der Hüfte angesetzten Spielrunde das Maximum raus holen konnten. Die Eigenmotivation war da, und mit der kommt auch immer eine gewisse Qualität. Das zeigt für mich, dass es das generelle Interesse dafür braucht, Rollenspiel ans Limit zu bringen, und das Verständnis für die Techniken und Konzepte, die einen dahin bringen. Was völlig unnötig ist, ist eine gehobene Erwartungshaltung und die entsprechende Einstellung am Spieltisch. Letztere kommt bei den richtigen Spielern ganz von allein.

Solche Sachen wie die Serenity-Runde oder das Brehms Tierleben-Sit in, bei dem ich leider nicht anwesend war, entstehen nach meinem Empfinden meistens aus dem Nichts. Sie sind nicht im Ansatz planbar und auch nicht wiederholbar, weil sie eine Eigendynamik entwickeln, die dem Augenblick geschuldet ist. Dementsprechend ist es für Rollenspielrunden ideal, Spieler zu haben, die ambitioniert sind und das Spielprinzip verinnerlicht haben, die aber keine Erwartungshaltung haben, sondern einfach mal so drauf los spielen.
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Re: Nachtrag: Leistungsrollenspiel
« Antwort #24 am: 25.11.2009 | 15:21 »
Sicher richtig, gilt übrigens auch für eine der intensivsten Runden, die ich je gespielt habe, die Polaris-Runde auf dem Büdingen-Treffen, in die ich eher erschöpft und ohne große Erwartungen reingegangen war.

Trotzdem kann man sich für eine bestimmte Runde auch mal vorher hohe Ziele stecken: Vielleicht das Vordringen in moralische Grauzonen oder emotionale Grenzbereiche, oder eine ungewöhnliche äußere Form des Spiels, oder einen sehr komplexen Plot, oder eine literarische Vorlage, der nur schwer gerecht zu werden ist. Etwas, worauf man sich besonders gut vorbereitet, dem man entgegen fiebert, vor dem man sicher auch ein bisschen nervös ist, ob alles so klappen wird. Das gilt natürlich insbesondere für den Spielleiter, aber auch Spieler können solche Ambitionen hegen. Und jedenfalls kann ein Spielleiter, der eine solch ambitionierte Runde ansetzt, von den Spielern erwarten, dass sie ihn nicht hängen lassen. Dass sie ihn bei der Vorbereitung unterstützen und zum Spiel fit und motiviert erscheinen.

Ich habe schon viele tolle Runden erlebt, die ohne einen solchen Antritt zustande kamen. Ebenso habe ich Runden erlebt, die trotz oder vielleicht sogar wegen eines solchen Antritts enttäuschten oder sogar abgesagt wurden. Aber: Die ein oder andere denkwürdige Runde wäre ohne diese Ambition nicht möglich gewesen. Und: Ich würde heute nicht so spielen, wie ich spiele, wenn ich mir nicht hin und wieder solche Ziele gesetzt hätte.
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