Hm.. also Zwang oder Einschränkungen können sich aus vielen Umständen ergeben und gehören in jedes Abenteuer rein und sicher ist nicht jedes lineare Abenteuer oder jeder Konflikt, der nur auf eine Art entschieden werden kann, automatisch Railroading.
Hier ein paar Beispiele über die ich in dem Zusammenhang gerne diskutieren möchte. Nach meinem Verständnis ist keins davon Railroading. Ich würde aber in jedem einzelnen Railroading sehen, wenn es gegen direkte oder konkludente Absprachen der Gruppe gehen würde. Mich würde interessieren wie die Poster, die dies nicht als notwendige Komponente von Railroading sehen, diese bewerten
.
Ebenso würde es mich freuen, wenn die Leute, die Railroading schon dann sehen, wenn die Entscheidungen der Spieler nicht nur praktisch sondern nur theoretisch eingeschränkt werden, ein paar Beispiele konstruieren könnten, in denen kein Railroading bezüglich einer für das weitere Fortkommen der Geschichte nötigen Entscheidung besteht^^.
a.) Die Charaktere wollen die Prinzessin des Landes aus der belagerten Stadt bringen. Im Hafen findet sich kein Schiff das in ihre Richtung unterwegs ist, Pferde zum mieten sind alle aus und für den Bergpass findet sich kein Führer. Einzige Option ist eine Handelskarawane, die genau durch das Lager der feindlichen Armee führt. Die Spieler finden das klasse, weil sie damit die interessanteste Situation schaffen und sie damit nicht rechtfertigen müssen, warum ihre Charaktere nicht einen sicheren Weg wählen.
aa.) Nehmen wir an, Spieler nennen die Optionen und sagen dann: „Hm die Karawane klingt am spannendsten, aber die anderen wirken alle sicherer und unsere Charas würden eher eine von denen wählen". Der SL beschließt erst dann, dass doch nur die Karawane wirklich verfügbar ist.
bb.) Wie wäre es, wenn dieses Dorf wirklich nur durch einen Weg zu erreichen wäre der durch das Lager der Armee führt? Bspw. weil es auf einer großen Klippe gebaut wurde?
b.) Ein Spieler gibt seinem Charakter C die Besonderheit, dass dieser kein Duell von einem anderen Edelmann ablehnen kann. Die Truppe schnappt im ersten Abenteuer den adligen Oberbösewicht O. Der SL hat schon für den Fall festgelegt, dass dieser den C zum Duell um seine Freiheit fordert, falls sie ihn den fangen sollten. C freut sich, weil er Duelle wo so viel auf dem Spiel steht ganz besonders mag, selbst wenn er in diesem Fall von seinen Werten her keine Chance hat. C verliert und O ist wieder frei.
c.) Der SL möchte den Spielern die Eigenheiten der Spielwelt zeigen und hat ein klassisches Reiseabenteuer vorbereitet. Diese müssen von A nach B, durch verschiedene Regionen und in jeder gibt es einen Encounter, der zu dem Gebiet passt. Die Spieler finden es schön, die Dinge die sie bisher nur in den Quellenbüchern gelesen haben jetzt live zu erleben.
d.) In Western City werden Szenen, vor dem "eigentlichen Spiel", durch die Spieler in ihren Grundzügen festgelegt und dann chronologisch geordnet bevor man beginnt die Geschichte zu spielen. Railroading?
@ Crimson King
Mein Definitionsvorschlag: Von Railroading spricht man, wenn der SL durch eigene Entscheidungen dafür sorgt, dass die erspielte Handlung einem von ihm selbst im Vorfeld geplanten Ablauf folgt.
Hoffe ich zwinge dich jetzt nicht in eine Diskussion auf die du keinen Bock hast, aber ich erlaube mir einfach mal deinen Definitionsvorschlag auf meine Beispiele anzuwenden^^:
Danach sind a.) und c.) wohl Railroading. Bei bb.) und c.) bin ich mir nicht sicher. Durch die lineare Natur des Abenteuers gibt es einen festen Ablauf. Reicht das nach deiner Definition schon um als Railroading zu gelten? Was sagst du zu d.) da es in Western City ja keinen SL bzw. nur SLs gibt?