Autor Thema: Method Acting vs. Meta Gaming  (Gelesen 10786 mal)

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Heretic

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Re: Method Acting vs. Meta Gaming
« Antwort #25 am: 8.12.2009 | 23:33 »
Du solltest Tabletopper werden, dann wirst du ganz schnell die Metagamingschiene betreten, Kermit.

Offline Bad Horse

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Re: Method Acting vs. Meta Gaming
« Antwort #26 am: 8.12.2009 | 23:56 »
Ich habe auch sehr viel Spaß an dem Method-Acting-Stil. Wenn der Fluß durch nichts gestört wird, muss ich auch nicht aus dem Charakter gehen, dann entfaltet sich alles von allein, ich kann der Charakter sein, weil jegliches Drumherum stimmt.
Aber häufig gibt es Momente, die einen aus der Rolle reißen - sei es, weil einem irgendwas nicht passt (Aktion des Mitspielers, Entscheidung des SLs, Entwicklung des Plots), oder sei es, dass gewürfelt / nachgesehen werden muss. Das ist der Moment, wo ich ohnehin nicht mehr im Charakter bin, da kann ich mir auch Meta-Gedanken machen - z.B. wie gehe ich mit der Aktion des Mitspielers um, ohne seinen oder meinen Spielspaß zu mindern, wie kann ich die Entscheidung des SLs in meine Rolle einbinden, wie sollte sich der Plot entwickeln und was kann ich tun, damit das funktioniert? Das geht natürlich auch nach bzw. vor den Sitzungen, oder in der üblichen Klopause.  ;)

Andererseits habe ich auch totalen Spaß daran, einfach gar nicht im Charakter zu sein und zusammen mit anderen eine coole Geschichte zu gestalten. Ich hatte anfangs ähnliche Bedenken wie du ("Aber ich bin ein immersiver Spieler, und diese komischen Indies machen keine Immersion!"), aber nach ein oder zweimal Spielen haben die sich völlig verstreut. Es ist ein anderer Spielstil mit anderen Schwerpunkten - das emotionale Mitleiden mit dem Charakter ist eher das, was du beim Lesen eines Buches oder Sehen eines Films empfindest, aber das kann ja auch sehr intensiv sein.

Insofern: Einfach mal ausprobieren.  ;)
Zitat von: William Butler Yeats, The Second Coming
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Offline Beral

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Re: Method Acting vs. Meta Gaming
« Antwort #27 am: 9.12.2009 | 00:48 »
Es muss keine Verschlossenheit gegenüber etwas Unbekanntem sein. Aus organisatorischen Gründen war es mir z.B. kaum je möglich, im p&p Charakterdarstellung zu betreiben. Ich habe mich sehr danach gesehnt, aber unsere Gruppe legte mehr Wert auf die Story, so dass Charaktere mehr oder weniger nur Werkzeuge waren und untergeordnet werden mussten.

Aus der p&p-Erfahrung kenne ich also Plotentwicklung deutlich besser als Charakterdarstellung, nur ändert das absolut nichts an meinen Vorlieben und dem Problem, dass mir nur einer dieser Stile gefällt.

Ausprobieren ist kein Heilsbringer. Vielleicht wird Kermit einen neuen Stil gut finden. Vielleicht sogar besser finden! Ausprobieren sollte man es. Aber hier entsteht ein bisschen der Eindruck, dass man es nur ausprobieren muss, und das Problem sei weg. Und das stimmt in dieser Einfachheit eben nicht.
Spielertyp: Modellbauer. "Ich habe das Rollenspiel transzendiert."

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Offline Feuersänger

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Re: Method Acting vs. Meta Gaming
« Antwort #28 am: 9.12.2009 | 02:23 »
Ah, interessanter Thread, aber einstweilen tagge ich ihn mir nur mal und werd morgen abend mehr dazu schreiben, wenn er bis dahin nicht schon explodiert ist.

Daher jetzt nur ganz kurz: ich bin von der Präferenz her weder Method Actor noch Metagamer.

Zum Einen kann ich mit den typischen Indie-Spielen nicht viel anfangen, weil die mir viel zu Meta sind. Sobald irgendwelche Chips oder Tokens über den Tisch wandern und um wunder was welche Stakes geschachert wird, hat es bei mir schon ausgesetzt. Wenn ich sowas spielen will, spiele ich Sieder von Catan oder Konsorten.

Zum Andern bin ich auch gewiss kein Method Actor, weil ich erstens nicht so ohne weiteres aus mir rausgehen kann, und zweitens (wichtiger) weil mir die meisten Method Actors, mit denen ich bisher gespielt habe, tierisch auf den Sack gegangen sind. Für diese Sorte schien es immer nur am wichtigsten zu sein, dass sie auf Teufel komm raus und ohne Kompromisse ihren Charakter ausspielen, komme was da wolle, und ungeachtet dessen, ob es nun OOC die Mitspieler genervt oder IC das komplette Abenteuer torpediert hat.

Ich würde mich im Idealfall als Immersionisten bezeichnen, aber das bedingt auch ein aus-sich-rausgehen, das ich nur dann zuwege bringe, wenn ich mich damit in der Runde nicht unwohl fühle. Ansonsten will ich jetzt nicht den ausgelatschten "Mittelweg" reklamieren, aber für mich ist beim Rollenspiel halt besonders wichtig, dass ich _zusammen mit den Mitspielern_ ein tolles Abenteuer erlebe. Daraus folgt z.B., dass ich meine Charaktere von vornherein gruppentauglich anlege, und das auch von den anderen erwarte. Und zweitens, dass ich mich im Plot bewegen will und ihn weltimmanent mitgestalten möchte, und nicht am Spieltisch dem SL die Arbeit abnehmen will.

Oder um meine (!) Prioritäten in 2 Stichpunkten zusammenzufassen:
--> Partyplay nimmt Präzedenz hat Vorrang vor Charakterdarstellung.
--> Abenteuergefühl (Exploration, Achievement) nimmt Präzedenz hat Vorrang vor Storyentwicklung.

So, doch länger geworden als gedacht, aber vllt fällt mir morgen ja auch noch mehr ein.

Edit: eingedeutscht. Sorry für die Anglizismen. Ich wusste erst nicht wie's auf deutsch heisst.
« Letzte Änderung: 9.12.2009 | 02:29 von Feuersänger »
Der :T:-Sprachführer: Rollenspieler-Jargon

Zitat von: ErikErikson
Thor lootet nicht.

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Re: Method Acting vs. Meta Gaming
« Antwort #29 am: 9.12.2009 | 14:27 »
Die MAs wurden durchaus schon vor Jahren angesprochen. Unter anderem in Robin D. Laws Robin's Laws.

Für mich kann ich sagen, dass ich mit MAs weit weniger gut zurechtkomme, als mit Spielern, die stark auf der Metaebene agieren (also zB Powergamern). Dies liegt unter anderem daran, dass die "mein Charakter ist halt so"-Einstellung konträr zu meinem Leitungsstil steht, der sehr stark auf Kooperation basiert, und vor allem darauf abzielt eine interessante Story zu spinnen. Da kann ich also keine Leute gebrauchen, die bzgl ihres Charakters nicht einmal fünf gerade sein lassen können.

Andererseits gibt mir das Können der MAs auch nicht viel. Für mich zeichnet sich Rollenspiel halt vor allem durch 'collaborative creativity' und nicht durch Immersion/Schauspielerisches Geschick aus.

Ein Spieler, der allein in seiner Rolle verharrt, ist für meine Belange ein wenig produktiver Spieler, weil er aus meinem Blickwinkel wenig bis nichts zum Spiel beiträgt (vgl Impotenz@Georgios).

Ein Spielleiter, der versucht mich mit Schauspielerei zu beeindrucken, langweilt mich höchstens.

Denn, wenn ich Schauspielkunst sehen will, habe ich mit Film und Theater (soweit man letzteres heutzutage noch Schauspielkunst nennen kann) mehr als genug Gelegenheit.
« Letzte Änderung: 9.12.2009 | 14:30 von Ein »

Offline Teylen

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Re: Method Acting vs. Meta Gaming
« Antwort #30 am: 9.12.2009 | 14:34 »
Dies liegt unter anderem daran, dass die "mein Charakter ist halt so"-Einstellung konträr zu meinem Leitungsstil steht, der sehr stark auf Kooperation basiert, und vor allem darauf abzielt eine interessante Story zu spinnen.
Aber MA hat doch als solches rein gar nichts mit eben dieser Einstellung zu schaffen, oder?
Zumindest nach meinem Verstaendnis in der Uebertragung von Method Acting auf das Rollenspiel.
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Ein

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Re: Method Acting vs. Meta Gaming
« Antwort #31 am: 9.12.2009 | 14:37 »
Method Acting bezeichnet sich dadurch aus, dass der Schauspieler den Charakter so intensiv annimmt, dass er nicht nur die Rolle spielt, sondern in ihr aufgeht. Das Ego des Schauspielers wird dabei in der Theorie gänzlich durch den Rolle des Charakters überschrieben.

Ein Spieler, der daher Kompromisse bzgl seines Charakterspiels eingeht, betreibt kein Method Acting, sondern schauspielert nur ein bisschen rum. Denn in der Wirklichkeit kann man ja auch nicht ohne weiteres aus seiner Haut.

In dieser Hinsicht hat es auch durchaus seine Gründe, dass Kinski als schauspielerisches Genie gefeiert, aber als äußerst kompromislose Person gehasst wurde.

Offline Teylen

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Re: Method Acting vs. Meta Gaming
« Antwort #32 am: 9.12.2009 | 16:54 »
Rollenspiel ist aber kein Schauspiel daher muss man meiner Meinung nach Method Acting auch nicht derart streng aus legen. Schliesslich gehen die Method Act'er nicht waehrenddessen oder anschliessend mit der Schrottflinte auf den Regiseur bzw. im RPG auf den Spielleiter los.

Allzumal der Method Acter im RPG auch, im Gegensatz zu dem Schauspieler, seine Figur selbst designed und innerhalb dieses Design, ebenso wie der Schauspieler, Interpretations *Frei*raum hat. Andernfalls koennte man Hamlet auch von einem Roboter spielen lassen.

Weshalb Method Actende Rollenspieler durchaus kompromisse machen duerfen und sogar muessen. Wenn sie keine menschlichen ekel sind,..
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Offline Crimson King

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Re: Method Acting vs. Meta Gaming
« Antwort #33 am: 9.12.2009 | 17:07 »
Rollenspiel ist nicht notwendigerweise Schauspiel. Für Method Actors, für Spieler, die einfach in Character sein und dessen Erlebnisse selbst erleben wollen, ist es das allerdings schon.

Ausgiebiges Meta Gaming, ob im PtA-Stil oder in ausgiebigen Taktikdiskussionen über einer Battlemap, ist definitiv ein Killer für Method Actors. Man spielt ein anderes Spiel. Das muss einem klar sein.
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Re: Method Acting vs. Meta Gaming
« Antwort #34 am: 9.12.2009 | 17:14 »
Ich bin ein recht ausgepraegter Metagamer. Ich komme mit sowas wie D&D4 recht gut zurecht und glaube, dass ich beginne, Spass an Brettspielen zu gewinnen. Ich war uebrigens mal ziemlich am entgegengesetzten Ende der Skala, so vor etwa 10 Jahren.
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Re: Method Acting vs. Meta Gaming
« Antwort #35 am: 9.12.2009 | 17:20 »
@ Teylen:
Man kann aber nicht einen fest definierten stehenden Begriff aus einem anderen Bereich einfach für das Rollenspiel umdefinieren, ohne das man deutlich macht, dass man darunter was anderes versteht.

Wenn jemand Method Actor schreibt, ohne das zu erklären, dann versteht man halt das darunter, was man schon immer darunter verstand. Wobei ich auch nicht glaube das der Begriff in seiner starken Form im Rollenspiel angebracht ist, aber wenn Du ihn anders verwendest, und das nicht deutlich machst, dann führt das eben zu Missverständnissen.

Und ja, ich kenne Rollenspieler die das Method Acting so weit treiben, dass es der Character-Gruppe schadet, und der Spieler-Gruppe den Spaß versalzt.

Offline Teylen

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Re: Method Acting vs. Meta Gaming
« Antwort #36 am: 9.12.2009 | 17:42 »
@ Teylen:
Man kann aber nicht einen fest definierten stehenden Begriff aus einem anderen Bereich einfach für das Rollenspiel umdefinieren, ohne das man deutlich macht, dass man darunter was anderes versteht.
Einen Begriff 1:1 uebernehmen geht aber nunmal auch nicht, von wegen Aepfel und Birnen.
Zumal im Eingangspost doch extra noch das "/ Character Developer" ergaenzt wurde um zu verdeutlichen das es nicht um die Kinskiresken Egomanen unter den Method Actern geht ...

Mit Rueckbezug auf das Schauspiel, gibt es auch Method Acter die trotz Method Acting im Rahmen der Story nicht unsozial Schauspielern.

Zitat
Wenn jemand Method Actor schreibt, ohne das zu erklären, dann versteht man halt das darunter, was man schon immer darunter verstand.
Im normalen Leben ist er aber auch nicht so negativ belegt, denke ich.
Vielleicht was verschroben, aber nicht kontra-produktiv auf das Endergebnis hin oder gar das die Schauspieler impotenter in Bezug auf die Rollen sein.

Ich kenne auch Rollenspieler die das Gegenteil von Method Acting so weit betreiben das sie nimmer mehr den Namen ihrer Chars kannten - dennoch behaupte  ich nicht das es typisch fuer nicht Method Acter waere ^^
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Chiungalla

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Re: Method Acting vs. Meta Gaming
« Antwort #37 am: 9.12.2009 | 17:48 »
Ein "kinskiresker Egomane" ist auch ein "Character Developer" würde ich mal behaupten.

Mit Rueckbezug auf das Schauspiel, gibt es auch Method Acter die trotz Method Acting im Rahmen der Story nicht unsozial Schauspielern.

Das kommt aber nicht aufs method acting drauf an, sondern wohl eher auf die ausgewählte Rolle.

Im normalen Leben ist er aber auch nicht so negativ belegt, denke ich.

Wer sagt denn das es fürs Rollenspiel negativ belegt ist?

Offline Crimson King

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Re: Method Acting vs. Meta Gaming
« Antwort #38 am: 9.12.2009 | 17:59 »
Und ja, ich kenne Rollenspieler die das Method Acting so weit treiben, dass es der Character-Gruppe schadet, und der Spieler-Gruppe den Spaß versalzt.

Auch da greift Regel 0: spiele nicht mit Idioten.

Erzählrechte bei PtA und vergleichbaren Spielen schränken die Spielermacht genauso ein wie technische Regeln bei taktisch orientierten Spielen. Der Charakterspieler will in seiner Handlungsfreiheit möglichst nur durch seine Wahrnehmung des gemeinsamen Vorstellungsraumes eingeschränkt sein. Deshalb bevorzugt er sehr regelarme Spiele. Allerdings geht mit einem derartigen Maß an Freiheit auch eine entsprechende Verantwortung für die Runde einher, nämlich die, gruppentaugliche Charaktere darzustellen.

Des Weiteren spielen Plotspieler und Taktiker auf ein Ziel hin, der Method Actor nicht (wobei er da nicht alleine ist), das Rollenspiel ist reiner und absoluter Selbstzweck. Er will weder Probleme lösen noch interessante Geschichten erzählen. Probleme und Konflikte schaffen lediglich die Umgebung, die es dem Method Actor ermöglicht, seinen Charakter wirklich auszuspielen und zu definieren.
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Re: Method Acting vs. Meta Gaming
« Antwort #39 am: 9.12.2009 | 18:05 »
quote author=Chiungalla link=topic=51748.msg1017279#msg1017279 date=1260377304]Das kommt aber nicht aufs method acting drauf an, sondern wohl eher auf die ausgewählte Rolle.[/quote]
Die Rolle faellt einem aber doch nicht Gott gegeben auf den Kopf und selbst wenn muss man sie noch interpretieren bevor man rein schluepft.

Zitat
Wer sagt denn das es fürs Rollenspiel negativ belegt ist?
Die Zuordnung ueber die Potenz sowie der Vergleich mit Kinski legen es doch sehr nahe?

Der Charakterspieler will in seiner Handlungsfreiheit möglichst nur durch seine Wahrnehmung des gemeinsamen Vorstellungsraumes eingeschränkt sein.
Glaube ich nicht. Meiner Meinung nach will das nur der Meta Spieler. Schliesslich schafft der Meta Spieler sogar aktiv an dem Plot rum wo er nach der Method Perspektive gar nichts dran zu suchen hat.
Der Charakterspieler mag hingegen seine Handlungen durch regeln definiert sehen ebenso wie er zwingend einen festen Spielleiter mit einem Plot braucht.
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Re: Method Acting vs. Meta Gaming
« Antwort #40 am: 9.12.2009 | 18:11 »
@Teylen
Das Problem ist schlicht, dass Method Artist bereits vor Jahren mit einer Definition in den Rollenspiel-Definitionsraum eingeführt wurde die natürlich sehr nah am Original liegt:

Zitat
The Method Actor believes that roleplaying is a medium for personal expression, strongly identifying with the character he plays. He may believe that it's creatively important to establish a radically different character each time out. The method actor bases his decisions on his understanding of his character's psychology, and may become obstructive if other group members expect him to contradict it for rules reasons, or in pursuit of a broader goal. He may view rules as, at best, a necessary evil, preferring sessions in which the dice never come out of their bags. Situations that test or deepen his personality traits are your key to entertaining the method actor.
Quelle: Robin's Laws, S. 5 (bzw. http://www.darkshire.net/jhkim/rpg/theory/models/robinslaws.html)

Robin Laws hat iÜ Filmwissenschaften studiert.

Eine Umdeutung oder Aufweichung der Definition bringt uns derweil nicht weiter, da es nicht nur die Argumentation erschwert, sondern es darüber hinaus erschwert, den Method Actor gegenüber anderen Spielertypen abzugrenzen (wie zB dem Storyteller).

Das wiederum erschwert es Probleme im Rollenspiel richtig zu analysieren, womit unser ganzes mühevoll zusammengetragene Werkzeug zerstört wird.

Zitat
Der Charakterspieler mag hingegen seine Handlungen durch regeln definiert sehen ebenso wie er zwingend einen festen Spielleiter mit einem Plot braucht.
Das ist iÜ Unsinn. Für das Charakterspiel braucht man nur eine Bühne.

Offline Crimson King

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Re: Method Acting vs. Meta Gaming
« Antwort #41 am: 9.12.2009 | 18:11 »
Glaube ich nicht. Meiner Meinung nach will das nur der Meta Spieler. Schliesslich schafft der Meta Spieler sogar aktiv an dem Plot rum wo er nach der Method Perspektive gar nichts dran zu suchen hat.
Der Charakterspieler mag hingegen seine Handlungen durch regeln definiert sehen ebenso wie er zwingend einen festen Spielleiter mit einem Plot braucht.

Für den Plotspieler gibt es aber Meta-Vorgaben, an die er sich zu halten hat. Für Taktiker sowieso.

Und ein Method Actor braucht erst einmal einen SL, aber keinen ernstzunehmenden Plot. Er braucht nur eine Möglichkeit, den Charakter auszuspielen. Er will seine Handlungen nicht durch Regeln definiert sehen, sondern er will sie frei beschreiben. Dann werden im Allgemeinen Regeln auf die gewünschte Handlung angewandt, aber das ist eher ein notwendiges Übel.

Glaub mir, du diskutierst gerade mit einem. ;)
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Re: Method Acting vs. Meta Gaming
« Antwort #42 am: 9.12.2009 | 18:23 »
@CK
Wie siehst du das mit der Notwendigkeit des SLs für den Method Actor? Ich denke sie ist nicht gegeben.

(Wobei ich generell der Meinung bin, dass ein SL nicht notwendig ist, er ist nur eine von verschiedenen Möglichkeiten die Rahmenbedingungen zu definieren.)

Offline Crimson King

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Re: Method Acting vs. Meta Gaming
« Antwort #43 am: 9.12.2009 | 18:30 »
@CK
Wie siehst du das mit der Notwendigkeit des SLs für den Method Actor? Ich denke sie ist nicht gegeben.

Der Method Actor will nur Erzählrecht über seinen Charakter, das aber absolut. D.h. irgend jemand muss den Rest der Welt übernehmen. Theoretisch kann man das unter den anderen Spielern aufteilen. Vom Grundkonzept her ist das klassische Spiel mit SL aber am naheliegendsten. Bei Spielen, die Erzählrechte verteilen, ist eben mehr Metagaming dabei und wenn es dumm läuft, hat der Method Actor weitere Erzählrechte an der Backe, als er für sein Spiel sinnvollerweise haben sollte.

Jedenfalls funktionieren Spiele mit verteilten Erzählrechten (praktische Erfahrungen: Western City, Pta, Polaris) nicht gescheit, wenn man reinrassiges Method Acting betreibt. Genauso beißt sich Stake Resolution mit Method Acting, weil Stakes definieren Metagaming ist.
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Re: Method Acting vs. Meta Gaming
« Antwort #44 am: 9.12.2009 | 18:37 »
Sagt mal, woher kommt eigentlich die Idee, dass Method Actor nie aus ihren Charakteren herausschlüpfen? Sind wir alle Robert deNiro? ;)

Ein Method Actor möchte während des Spiels in seinem Charakter sein und (am liebsten) ausschließlich dort. Da man aber nun mal nicht ständig spielt, hat er genügend Zeit, sich über seinen Charakter, dessen Motivation und Ziele und seinen künftigen Weg nachzudenken. Das fängt damit an, dass ein vernünftiger Method Actor sich einen Charakter baut, der zu Story und Gruppe passt (schließlich will er mit seinen Charakter ja auch spielen, und das geht besser, wenn er nicht gleich umgebracht wird oder lustig aus der Story heraustunkelt). Das geht damit weiter, dass man sich nach dem Spiel darüber Gedanken macht, wie man den Charakter besser integrieren kann, ohne ihn unplausibel werden zu lassen.

Denn auch der methodischste Actor will mit seinem Charakter wahrscheinlich lieber interessante und herausfordernde Szenen erleben als in der Ecke zu stehen und Däumchen zu drehen, weil die Gruppe nix mit ihm zu tun haben will.
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Re: Method Acting vs. Meta Gaming
« Antwort #45 am: 9.12.2009 | 18:46 »
Der Method Actor will nur Erzählrecht über seinen Charakter, das aber absolut. D.h. irgend jemand muss den Rest der Welt übernehmen. Theoretisch kann man das unter den anderen Spielern aufteilen. Vom Grundkonzept her ist das klassische Spiel mit SL aber am naheliegendsten. Bei Spielen, die Erzählrechte verteilen, ist eben mehr Metagaming dabei und wenn es dumm läuft, hat der Method Actor weitere Erzählrechte an der Backe, als er für sein Spiel sinnvollerweise haben sollte.

Jedenfalls funktionieren Spiele mit verteilten Erzählrechten (praktische Erfahrungen: Western City, Pta, Polaris) nicht gescheit, wenn man reinrassiges Method Acting betreibt. Genauso beißt sich Stake Resolution mit Method Acting, weil Stakes definieren Metagaming ist.

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Offline Crimson King

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Re: Method Acting vs. Meta Gaming
« Antwort #46 am: 9.12.2009 | 18:50 »
Nichts Bessers weiß ich mir an Sonn- und Feiertagen
Als ein Gespräch von Krieg und Kriegsgeschrei,
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Re: Method Acting vs. Meta Gaming
« Antwort #47 am: 9.12.2009 | 18:54 »
@Bad Horse
Nichts desto trotz agiert er im Spiel nicht primär auf derselben Handlungsebene wie Plot- und Herausforderungsspieler, was immer wieder zu Reibung führt.

Ich habe zB erst vor einer Weile einen MA aus meiner Runde geworfen, weil es einfach nicht ging. Technisch ist er ein ausgezeichneter Rollenspieler, aber da ihm seine recht exzentrischen Charakterkonzepte stets vor die Storykooperation geht, habe ich mich dann doch nach mehreren Jahren von ihm getrennt.

Ich bevorzuge es daher auch lieber ein realistisches Bild des MA zu zeichnen, der halt eben vor allem seine Rolle spielen will und aus seinem Hobby eben doch keine Wissenschaft macht. Ebenso wie dem typischen Plotspieler vieles egal ist, solange die Story gut ist. (Da nehme ich mich nicht aus.) Und der ARSer sich keinen Kopf um Charakter- und Plotspiel machen will.

Pyromancer

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Re: Method Acting vs. Meta Gaming
« Antwort #48 am: 9.12.2009 | 18:54 »
KENN' ICH DAS?

Offensichtlich nicht. :)
Ich hab aber so vage Erinnerungen, dass das in den 90ern auf drsrm der heilige Gral der Method Actor war.
Regellos, würfellos, spielleiterlos, etc.
http://www.azundris.com/output/rp/drsrm/faq/glossar.xml#DRASTIC

Ein

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Re: Method Acting vs. Meta Gaming
« Antwort #49 am: 9.12.2009 | 18:57 »
Mach mal 1999+ drauß. Hi, hi, in den Logs tauche ich ja auch auf.