Autor Thema: Rolemaster noch zeitgemäß?  (Gelesen 56185 mal)

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Offline Joerg.D

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Re: Rolemaster noch zeitgemäß?
« Antwort #100 am: 3.03.2010 | 12:29 »
Hallo Darius,
ich möchte mal etwas zugunsten der neuen Systeme in die Bresche springen und gebe dir deshalb folgendes zu bedenken. Die Systeme die du gespielt hast waren dir und dem SL in der Regel nicht so super bekannt, oder? (D&D4 vielleicht dem SL)

Vorweg, ich habe mit Mers und Rolemaster angefangen und hege immer noch erhebliche Sympathien für diese Systeme. Aber dennoch bin ich einfach mal so frech und sage zu Dir, das Du aufgrund deiner langen Spielsweise betriebsblind gegenüber gewissen Nachteilen von Rolemaster bist. Du spielst das System so lange, dass du und deine Mitspieler die Tabellen und den Umgang mit ihnen perfektioniert haben, was extrem viel Zeit spart. (ich kannte zu meinen Hochzeiten ein paar Rolemaster Tabellen auswendig) Wenn eine Gruppe so fit ist verschwinden die Nachteile in der Geschwindigkeit merklich.

Diesen Vorteil hat ein System nicht, das die Spieler und der SL nicht genau so gut kennen. Ich kenne die Systeme die du auf dem Treffen gespielt hast und kann dir versichern, das Spieler die noch nie Rolemaster oder eines der Systeme gespielt haben mit diesen neuen Systemen schneller sind, weil es keine Tabellen zu wälzen gilt.

Außerdem haben die Systeme oft Mechanismen, die Rolemaster fehlen. Sop hat das SopIaF RPG einen Life Path für die Hausentwicklung und entsprechende Ressourcen Verwaltung um den Hintergrund zu steuern. Du kannst mit dem System Intrigen bei Hofe oder coole Massenschlachten spielen, für die es in Rolemaster keine Regeln gibt.

Zusätzlich: Die Kämpfe sollen auch bei den modernen Systemen nicht zu kurz sein, denn sie sind für viele Spieler ein wesentlicher Spaßfaktor.
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Offline Falcon

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Re: Rolemaster noch zeitgemäß?
« Antwort #101 am: 3.03.2010 | 12:48 »
@Darius: hat nicht nur was mit Schnelligkeit zu tun, sondern was man als Mitspieler in der Zeit so alles machen kann.
Wenn ich im Kampf 20min. warte und dann die Wahl habe zwischen (Angreifen/NichtAngreifen/einen Schritt gehen) ist das nicht so spannend als wenn man die 20min. alle möglichen Optionen durchgehen kann. Ersteres wäre dann nicht mehr zeitgemäß, bzw. war es nie, hat Autoren aber nie daran gehindert sowas zu schreiben.
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Preacher

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Re: Rolemaster noch zeitgemäß?
« Antwort #102 am: 3.03.2010 | 13:06 »
So! Ich war jetzt auf dem Treffen und konnte auch mal andere Systeme ausprobieren.

Das waren D&D 4, Song of Ice and Fire, The Riddle of Steel und Ars Magica.

Jetzt muss ich mal sagen, dass Rolemaster gar nicht so veraltet ist und auch nicht länger braucht, um Kämpfe oder so abzuhandeln. Eine Kampfrunde bei D&D 4 dauert auch nicht kürzer bsi alles gewürfelt ist. T
Das sind nun aber auch nicht alles Systeme, die besonders modern daherkommen, insbesondere AM nicht. D&D4 ist durchaus modern, aber nicht im Sinne von schnell oder rules-light, sondern weil es stark abstrahiert und noch stärker gebalancet ist, und eher als Spiel als als Vehikel zum Geschichtenerzählen vesteht. Daraufhin ist es auch sehr klar und stringent durchdesignt und in diesem Sinne modern. Da hapert es bei Rolemaster soweit ich das sehe doch noch etwas.

Wenn Du moderne Systeme im Sinen von "schnell" und "rules-light" spielen willst, können wir ja im April mal einen Mini-Oneshot Wushu oder Liquid einschieben. Oder wenn es mehr artsy-fartsy sein soll mal PtA anspielen (Seriensetup machen und eine Folge anfangen).

Das fühlt sich dann wirklich ganz anders an, das garantiere ich Dir ;)

Offline Darius

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Re: Rolemaster noch zeitgemäß?
« Antwort #103 am: 3.03.2010 | 15:27 »
Ja das stimmt wohl alles.

Ich sagte ja auch nur, dass das was ich spielte genauso Rules heavy war wie Rolemaster. Warhammer 2nd kenne ich nun auch ganz gut und auch da ist der Kampf und die Manöverproben nur minimal kürzer.

@Jörg: Ich gebe natürlich zu, dass es im Wesentlichen vom Wissen des SL abhängt, wie schnell das ganze abläuft. Ich versuchte ja bei dem Treffen meine Betriebsblindheit etwas zu verringern, indem ich alles mitgenommen habe was so geht. Oder ging. Mich würde es einfach mal interessieren, wie das System bei anderen ankommt, die es nur sehr wenig oder besser gar noch nicht gespielt haben. Die ganzen Regelbücher würden erstmal unterm Tisch bleiben, weil davor haben wohl die meisten "Angst".

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Re: Rolemaster noch zeitgemäß?
« Antwort #104 am: 3.03.2010 | 15:42 »
WFRPG 2nd ist nun auch recht lahmarschig. Und teilweise bewusst altbacken und auch alles andere, als "ein System am Puls der Zeit".:)
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Offline Joerg.D

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Re: Rolemaster noch zeitgemäß?
« Antwort #105 am: 3.03.2010 | 16:27 »
Die Vorteile moderner Systeme sehe ich nicht in der Geschwindigkeit, sondern in anderen Aspekten.

Bei der ORE gibt es auch Leute die meinen, dass dieses System zu langsam ist und ich schwöre darauf.

Ist halt Geschmackssache.

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Re: Rolemaster noch zeitgemäß?
« Antwort #106 am: 3.03.2010 | 17:31 »
@ Darius:
Die Geschwindigkeit von einer "Amateur-Einführungs-Session" in einem beliebigen System mit einer "Profi-Runde" in einem anderen zu vergleich ist halt einfach Äpfel mit Birnen vergleichen.

Jedes System lässt sich schnell spielen, wenn die Regeln flüssig beherrscht sind, und sich die taktischen Optionen und Würfelmechanismen eingebrannt haben.
Und jedes System ist auch am Anfang deutlich langsamer, als wenn man es schon Jahre kennt.

Rolemaster ist halt ein tolles System, wenn man einen Tabellen-Fetisch hat.  >;D
Der war früher mal weit verbreitet in der Rollenspielerszene, heute ist er es nicht mehr.

Und ich denke das es auch gute Gründe gibt, weil es einfach schöneres Spiel ermöglicht, nicht bei jedem Würfelwurf ein Regelbuch konsultieren zu müssen, um das Ergebnis auszuwerten (Rolemaster hat ja IIRC sogar Erfolgstabellen für jede einzelne Fertigkeit). Und das hat gar nicht mal so sehr etwas mit der Geschwindigkeit zu tun, sondern damit das es einen halt immer auch ein Stück weit aus der Atmosphäre reißt, erstmal in einem Buch das Ergebnis nachschlagen zu müssen.

Tabellenfreie Systeme kann man, wenn man geringe Ungenauigkeiten in Kauf nimmt, problemlos komplett ohne Regelbuch leiten und spielen, wenn man halbwegs erfahren darin ist. Ich kann diverse Systeme sofort ohne Buch leiten, inklusive der Charaktererschaffung. Und am Spieltisch nicht ständig auf die Regelwerke angewiesen zu sein, hilft der Atmosphäre halt schon sehr weiter.

Den eigentlichen Nachteil von Rolemaster sehe ich aber darin, dass es noch zu sehr versucht die eierlegende Wollmilchsau zu sein, die alle Spieler anspricht. Das war eben früher modern, heute gibt es aber nur noch sehr wenige Systeme die das versuchen.

Heute spezialisieren sich viele Systeme auf bestimmte Spielergruppen, Spielerlebnisse und Spielstile.
Gut zu erkennen an D&D 4, welches ja schon sehr in Richtung eines Tabletop-Games geht, und viele Spieler damit sehr anspricht. Auf der anderen Seite stehen dann Indie-Systeme die mehr für die Storyteller da sind.
GURPS ist was für Simulationsfreaks.

Aber Rolemaster ist weder sonderlich taktisch, noch besonders "simulierend", hat keinen besonderen Ansatz in Richtung Storyspiel, u.s.w. Das was Rolemaster halt besonders macht, sind die vielen vielen Tabellen, und die sind out, weil es viel modernere Arten gibt sowas zu lösen.

Rolemaster ist halt so ein bisschen der 15 Jahre alte Volvo-Kombi unter den Rollenspielsystemen.
Er bringt einen sicher und wohlbehalten ans Ziel. Hat dabei aber seine Ecken und Kanten, und abgesehen von einigen Liebhabern wird er nie auf besondere Liebe stoßen, weil es da so viele schöne SUVs, Sportwagen und Limos im Sortiment gibt.

Was aber nicht heißt, dass ihn die Liebhaber nicht mögen dürfen. Hab doch einfach Spaß mit Deinem System!

Offline Darius

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Re: Rolemaster noch zeitgemäß?
« Antwort #107 am: 4.03.2010 | 09:48 »
Ja diese Argumente hatten wir ja alle schon.

Wie gesagt, dann sind halt die anderen Systeme, wie D&D 4, TRoS, Song of Ice and Fire RPG, Ars Magica, Warhammer, was habe ich noch gespielt, Earthdawn, Runequest und wahrscheinlich noch einige auch nicht "zeitgemäß" und veraltet. Um Rolemaster zu spielen brauche ich allerdings nicht 100 Tabellen, sondern vielleicht 6-7. Es gibt zwar 248976 tausend Tabellen, aber die bleiben in der Regel im Schrank.  ;)

Ich selbst kann übrigens nicht viel mit reinen Erzähl oder Tabellenlosen Systemen anfangen, weil mir die zu "schwammig" sind. Ich will genau wissen, was mein Charakter kann. Und wie dieses können objektiv zu dem Spielsystem zu sehen ist. OK ich bin ein Regel und Tabellenfetischist.  :D

Wie gesagt ich weiß nicht, welche Erfahrungen gemacht wurden, weil in einem Post von 20 Minuten warten die Rede war. Eine Runde mit 5 Spielern im Kampf dauert max. auch 5 Minuten, eher deutlich weniger. Spielt doch einfach mal mit mit Rolemaster! Ich glaueb wir hätten auch in diesem System viel viel Spaß zusammen. ;D
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killedcat

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Re: Rolemaster noch zeitgemäß?
« Antwort #108 am: 4.03.2010 | 11:12 »
Ich habe Role- und Spacemaster etwa ein Jahr lang gespielt (alte Edition, englisch). Ich hatte schöne Zeiten, denke aber, dass Vorbereitungszeit und Charakterentwicklung so umständlich und langwierig waren, dass ich mit so ziemlich jedem anderen System mehr vom Spiel gehabt hätte.

Andere Systeme sind auch nicht unbedingt schneller im Spiel als die Masters. Schneller in der Abenteuervorbereitung, schneller in der Charakterentwicklung, schneller in der Einführung neuer Spieler, ja, insofern schon schneller. Aber mein Hauptproblem, das mich von Rolemaster fortgebracht hat war der enorme Umstand, der für alles gemacht werden musste, nicht dass das Spiel selbst nicht schnell genug ging.

In Talislanta (deutsch) erstelle ich dir einen Charakter in unter einer Minute oder level dir einen Charakter  (ohne das Buch zu benötigen) in unter einer Minute. Entsprechend schnell sind NSCs vorbereitet, Abenteuer erstellt, der Fokus liegt auf dem Spiel nicht auf dem System.

Nachdem ich derart unkomplizierte Spiele kennengelernt habe, fiel mir kein Argument mehr ein, warum ich RM und SM noch spielen sollte.

Ich selbst kann übrigens nicht viel mit reinen Erzähl oder Tabellenlosen Systemen anfangen, weil mir die zu "schwammig" sind. Ich will genau wissen, was mein Charakter kann. Und wie dieses können objektiv zu dem Spielsystem zu sehen ist. OK ich bin ein Regel und Tabellenfetischist.  :D

Ui, du weißt auswendig, wie hoch dein Char mit 2-h Schwert würfeln muss, um bei AT20 einen E-Crit zu würfeln? Respekt. Und wie ist das bei AT8? Oder bei einem Lightningbolt: ist da eine AT20 besser oder doch eine AT4? Wenn man das alles einschätzen und lernen kann, Hut ab. ICH (ganz persönlich) habe gerade bei den vielen Kampftabellen größte Schwierigkeiten einzuschätzen, was mein Char kann und was nicht. Und bei den klassischen Systemen mit erzählerischem Schwerpunkt wie z.B. Unisystem besteht dieses Problem nicht. Im Gegenteil: bei cinematic Unisystem bestimmt ein einzelner Wurf über Treffer und Schaden. Fix. Alles ist genau berechenbar und transparent. Mehr jedenfalls, als bei Rolemaster. Für mich.

Offline Feuersänger

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Re: Rolemaster noch zeitgemäß?
« Antwort #109 am: 4.03.2010 | 12:21 »
Ich möchte an dieser Stelle davor warnen, eine Dichotomie RM <--> Erzählspiele aufzubauen. "Erzählspiel XY gefällt mir nicht, also ist nach wie vor RM das einzig wahre", mag ich nicht gelten lassen.
Zum Beispiel sei mal eben Savage Worlds angeführt, von dem ich zwar kein Fan bin, aber man muss dem System lassen, dass es eine flotte Würfelei bietet und Handlungsoptionen zulässt, dabei auch noch genügend "Safeguards" eingebaut hat, dass man nicht sofort den Löffel abgibt (das ist für mich eines der Hauptunterscheidungsmerkmale zwischen modernen und unzeitgemäßen Systemen). Man mag zu SW stehen, wie man will -- mich persönlich haut es nicht vom Hocker, aber dennoch würde ich diesen Systemansatz als zeitgemäß bezeichnen. Wie gesagt, nur als Beispiel genannt.
« Letzte Änderung: 4.03.2010 | 12:24 von Feuersänger »
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Re: Rolemaster noch zeitgemäß?
« Antwort #110 am: 4.03.2010 | 12:28 »
Wie gesagt, dann sind halt die anderen Systeme, wie D&D 4, [...]auch nicht "zeitgemäß" und veraltet.
Nochmal: D&D4 ist durchaus modern. Aber nicht rules-light. D&D4 ist modern in Bezug auf den dahinterstehenden Designgedanken und das konsequente Durchhalten dieses Konzepts. Das Spiel an sich ist sehr stringent auf ein gewisses Spielgefühl hin durchdesignt. Und das ist durchaus modern. Modern ist nicht unbedingt gleich schnell oder regelarm.

Offline Joerg.D

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Re: Rolemaster noch zeitgemäß?
« Antwort #111 am: 4.03.2010 | 12:37 »
Darius ich bin der festen Überzeugung das fast alle Leute die hier im Tread gepostet haben Spaß mit dir hätten, wenn Du Rolemaster oder Spacemaster leitest. Du magst das System, kennst die Regeln gut und wirst mit einer Begeisterung leiten, die deine Spieler ansteckt.

Das sind alles Aspekte, die für eine gute Runde nötig sind und ich würde auf jeden Fall wirklich gerne mal ne Runde mit Dir zocken, wenn ich dich so lese.


Aber dennoch haben viele Leute sich irgendwann für modernere Systeme entschieden, die ihrem dauerhaft angestrebten Spielspaß eher entgegenkommen. Das bedeutet nicht, dass Rolemaster schlecht ist, sondern, dass die anderen Systeme besser zum gewünschten Spielerlebnis passen, was sich die Spieler wünschen.

Neue Spiele sind kein Allheilmittel, aber die Vielfalt jetzt macht es halt leichter das Spiel zu finden, welches zu einem passt. Ich könnte jetzt etwas aus der Sicht als Spiele-Entwickler schreiben, aber all das ist für dich nicht relavant. Ich möchte dir eher die Frage stellen, was Du für dich von den neuen Systemen erwartet hast.
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Re: Rolemaster noch zeitgemäß?
« Antwort #112 am: 4.03.2010 | 14:55 »
Ich sehe hier die meines erachtens fehlerhafte Vermischung von Modern und Mode.
Um Rolemaster technisch unmodern werden zulassen, bräuchte man Spiele, welche die urspünglichen Ziele und gewollten Eigenschaften besser machen können. Die z.B. erwähnte deutlich einfachere, aber auch deutlich weniger detaillierte Charaktererschaffung stände z.B. für einen anderen Geschmack (und wenn das ein allgemeiner Trend ist Mode) , aber nicht für eine Moderisierung des Systems.
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Re: Rolemaster noch zeitgemäß?
« Antwort #113 am: 4.03.2010 | 15:21 »
Aha, und was sind die ursprünglich gewollten Ziele und Eigenschaften von RM?
Simulation der Welt im Stile einer Physik-Engine? Größtmöglicher Realismus?
Wenn es in die Richtung geht, braucht man kein System, dass das besser macht. Man muss nur erkennen, dass dieser Anspruch ein unmögliches Unterfangen darstellt. Die Welt ist zu komplex, um sich mit einem W% und einem noch so dicken Tabellenschmöker simulieren zu lassen. DAS zu erkennen, macht Modernität aus.
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Re: Rolemaster noch zeitgemäß?
« Antwort #114 am: 4.03.2010 | 16:37 »
Genausowenig wie das Ergebnis einer Spielrunde je einen Literaturnobelpreis bekommen wird.
Also ein reines Idiotenargument, bei dem man eine Intention bis zum Extrem übertreibt, um dann zu behaupten es ist unmöglich.

Es reicht, wenn z.B. ein autentischeres, plastischeres Spielgefühl oob. erreicht wird, als bei den alternativen Spielangeboten.

Die weiteren typischen Wünsche an das System sind dann wohl Detailreichtum und eine gewisse Bodenständigkeit insbesondere bei der Charaktererschaffung, aber auch bei diversen Subsystemen. 

Als Baukastensystem aus Optionen ist Rolemaster aber auch der Diener vieler Herren, so dass die exakte Liste für unterschiedliche Leute wohl auch unterschiedlich aussehen dürfte. 
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Re: Rolemaster noch zeitgemäß?
« Antwort #115 am: 4.03.2010 | 19:31 »
Ich sehe hier die meines erachtens fehlerhafte Vermischung von Modern und Mode.

Modern ist das Adjektiv zum Substantiv Mode.
Hier kann man schlicht nichts vermischen, weil es das selbe ist.
Wenn etwas modern ist, dann entspricht es auch der Mode, und umgekehrt.

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Re: Rolemaster noch zeitgemäß?
« Antwort #116 am: 4.03.2010 | 19:34 »
Modern ist das Adjektiv zum Substantiv Mode.
Hier kann man schlicht nichts vermischen, weil es das selbe ist.
Wenn etwas modern ist, dann entspricht es auch der Mode, und umgekehrt.

Wikipedia sagt
 Modern
Das Adjektiv zu Mode ist modisch ("der Mode entsprechend"), nicht zu verwechseln mit "modern", dem Adjektiv zu Moderne. Umgangssprachlich wird der Begriff "modern" häufig im Sinne von "modisch" verwandt.
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Chiungalla

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Re: Rolemaster noch zeitgemäß?
« Antwort #117 am: 4.03.2010 | 19:40 »
Wikipedia widerspricht sich da selbst.
Und die Duden Website kennt den Begriff modern auch in beiden Auslegungen.
« Letzte Änderung: 4.03.2010 | 19:42 von Chiungalla »

Online Maarzan

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Re: Rolemaster noch zeitgemäß?
« Antwort #118 am: 4.03.2010 | 19:59 »
Mode kommt und geht und wiederholt sich auch öfters. Dazu richtet es sich nach dem Geschmack. Und für modisch gibt es halt ein extra Wort.
Zeitgemäß im Gegensatz zu "Altertümelnd" hört sich dabei doch mehr nach technischer/inhaltlicher Zeitgemäßheit an.

Wobei ich Rolemaster ja nicht einmal für auf dem Level halte, den ich angesichts von Teilleistungen ähnlicher Werke für möglich halten würde. Also durchaus angegraut, nur halt in seiner Nische recht alleine und die potentielle Konkurrenz ist genauso altbacken oder hat andere Fehler (ggf. beim Versuch sich zu moderisieren zugelegt, wie Rolemaster Standard selbst auch)

Technische Zeitgemäßheit würde ich aber halt nicht an wiederum geschmacksabhängigen Dingen wie der Detailiertheit und damit meist auch Aufwendigkeit von Charaktererschaffung oder Handlungsauflösungen festmachen.
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Offline Darius

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Re: Rolemaster noch zeitgemäß?
« Antwort #119 am: 4.03.2010 | 20:01 »
Um nochmal ein bisschen die "Schärfe" raus zu nehmen. Ich bin ja kein Missionar, was Rolemaster betrifft. Ich hatte nur echt schon ein wenig Angst beim Treffen Systeme kennen zu lernen, die Rolemaster so dermassen in den Schatten stellen und ich Depp spiele das schon so lange und weiß nicht, was für ein Scheiß System das ist.

Mir wurde nur klar, dass auch andere Systeme durchaus Rules heavy sind und genauso auf viel würfeln basieren.

Ich kann mich durchaus auch für andere Systeme sehr begeistern. Gerade das Kampfsystem von TRos gefällt mir, wobei ich da wahrscheinlich auch eher eine Minderheit bin. ;)

Was ich nur feststellen wollte, war, dass RM gar nicht sooo das Monster ist und sooo lahm und total veraltet, wie ich befürchtete.

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Offline Darius

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Re: Rolemaster noch zeitgemäß?
« Antwort #120 am: 4.03.2010 | 20:05 »


Ui, du weißt auswendig, wie hoch dein Char mit 2-h Schwert würfeln muss, um bei AT20 einen E-Crit zu würfeln? Respekt. Und wie ist das bei AT8? Oder bei einem Lightningbolt: ist da eine AT20 besser oder doch eine AT4? Wenn man das alles einschätzen und lernen kann, Hut ab. ICH (ganz persönlich) habe gerade bei den vielen Kampftabellen größte Schwierigkeiten einzuschätzen, was mein Char kann und was nicht. Und bei den klassischen Systemen mit erzählerischem Schwerpunkt wie z.B. Unisystem besteht dieses Problem nicht. Im Gegenteil: bei cinematic Unisystem bestimmt ein einzelner Wurf über Treffer und Schaden. Fix. Alles ist genau berechenbar und transparent. Mehr jedenfalls, als bei Rolemaster. Für mich.

Auswendig weiß ich es nicht. Aber ich weiß auch nicht, ob du das neue Regelwerk schonmal gesehen hast? Da gibt es das nicht mehr, das ständige rumblättern.

Im Übrigen kann ich es einigermassen schon abschätzen, was welche Waffe, auf welche Rüstung für einen Schaden macht. Aus dem Stehgreif (Ich habe mein RM Regelwerk nicht zur Hand) Crit E bei 2 Hand Schwert musst du auf ca. 142-144 kommen. Bei AT 8 würde ich sagen Crit E ab 130-132.

Bei nem Ligthningbolt ist AT 4 immer besser als AT 20. Da ist die AT1 die beste.
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Re: Rolemaster noch zeitgemäß?
« Antwort #121 am: 5.03.2010 | 01:10 »
Diesen Vorteil hat ein System nicht, das die Spieler und der SL nicht genau so gut kennen. Ich kenne die Systeme die du auf dem Treffen gespielt hast und kann dir versichern, das Spieler die noch nie Rolemaster oder eines der Systeme gespielt haben mit diesen neuen Systemen schneller sind, weil es keine Tabellen zu wälzen gilt.
Hmmm ... auf unserer letzten HS-Con gab's ne MERS Gruppe. Bis auf den SL alles Neulinge. Als Beobachter (war leider viiiel zu müde zum Mitspielen) konnte ich gegenüber anderen Rollenspielen keinerlei besondere Schwierigkeiten auf Seiten der Spieler feststellen.




"Man kann Taten verurteilen, aber KEINE Menschen." - Vegard "Ihsahn" Sverre Tveitan

Chiungalla

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Re: Rolemaster noch zeitgemäß?
« Antwort #122 am: 5.03.2010 | 06:58 »
MERS ist ja auch Rolemaster light quasi.
Zumindestens war das so, als ich beide Systeme noch gespielt habe.

Offline Darius

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Re: Rolemaster noch zeitgemäß?
« Antwort #123 am: 5.03.2010 | 09:09 »
Im neuen Rolemaster wird sogar die Option angeboten nicht mehr die ganzen vielen Waffentabellen zu nutzen, sondern die alten MERS Tabellen. Also nur noch 6 Waffenkategorien.

Aber wie gesagt. In dem neuen Arms Law auf deutsch ist das gut gelöst. Die Krit Tabelle ist direkt neben der Treffertabelle. Und mal ehrlich, wie viele Waffen hat denn eine Spielergruppe von 5 Leuten. Bei uns sind es meist nicht mehr als 5 Waffen. Da kommt ein Marker rein ins Kampfbuch und ich ahbe sofort die Seiten.

Es ist halt auch viel Oranisation dabei. ;)

Im Übrigen konnte ich die Kritik oben wegen langer Charaktererscvhaffung persönlich nicht nachvollziehen. DAS ist doch mit das spannenste an einer Kampagne überhaupt! Charakter machen. Gibt uns immer super viel Spaß. Schon Tage vorher wird sich darüber der Kopf zerbrochen, diskutiert und dann mit Spannung gewürfelt und hin und her geschoben und geschaut auf Tabellen und Möglichkeiten usw. Da freue ich mich als GM auch schon immer auf die Zeit des Charakter machens. Ich mag das! ;D
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Re: Rolemaster noch zeitgemäß?
« Antwort #124 am: 5.03.2010 | 09:26 »
Hallo,

Im Übrigen konnte ich die Kritik oben wegen langer Charaktererscvhaffung persönlich nicht nachvollziehen. DAS ist doch mit das spannenste an einer Kampagne überhaupt! Charakter machen. Gibt uns immer super viel Spaß. Schon Tage vorher wird sich darüber der Kopf zerbrochen, diskutiert und dann mit Spannung gewürfelt und hin und her geschoben und geschaut auf Tabellen und Möglichkeiten usw. Da freue ich mich als GM auch schon immer auf die Zeit des Charakter machens. Ich mag das! ;D

Und dann geht man mit dem so durch viel Spaß erstellten Recken in den ersten Kampf und kassiert einen kritischen Kopftreffer. Dann hat man den ganzen restlichen Abend wieder Spaß, nur halt nicht selben wie der Rest der Gruppe. Das kanns doch auch nicht sein. Zumindest für mich.

MfG

Stefan
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