Autor Thema: Rolemaster noch zeitgemäß?  (Gelesen 56282 mal)

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Offline Darius

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Re: Rolemaster noch zeitgemäß?
« Antwort #50 am: 14.12.2009 | 17:39 »
@Tabellen in Rolemaster:


Gerade bei den einzelnen Waffen gibt es in dem neuen Kampfbuch unglaublich viele Waffen und für jede Waffe eine eigene Tabelle. Dazu möchte ich sagen: Gerade DAS finde ich gut. Ich habe mit meinem Bruder Dorin noch eine Warhammer Runde am laufen, die mir wirklich sehr sehr gut gefällt. Aber...das System ist mir in einzelnen Punkten zu undifferenziert. Da macht der Knüppel meines Halblings als Handwaffe genauso Schaden wie das fette Breitschwert des Kriegers. OK er bekommt +1 Schaden, weil er einfach mehr Stärke hat. :D

Also ich steh total auf diese genauen und differenzierten Tabellen, bei denen sich z.B. die Waffen echt ziemlich unterscheiden. Sogar in Hinsicht wie trifft welche Waffe gegen dicke und schwache Rüstungen.

Im neuen Rolemaster wurden dann sogar direkt neben die Waffe die entsprechende kritische Treffer Tabelle gelegt, so dass hier keineswegs mehr geblättert werden muss. Es geht schnell und einfach und man hat alles auf einen Blick. Der Kampf in Warhammer dauert nicht viel kürzer.

In keinem System habe ich so tolle und vielfache Zauber gesehen. Jeder Beruf hat bis zu 50 Zauber pro Liste. Also bei 6 Berufslisten für fast jeden Level einen Zauber. Plus die Zauber von den ebenfalls lernbaren Listen. Als Mage ist das einfach geil, weil man so unglaublich viel wählen kann. Es gibt mir einfach Spaß mich mit meinem Charakter lange und intensiv zu beschäftigen. Insofern schaue ich mir da auch echt gerne die ganzen Listen an und wähle dann den Zauber oder die Fertigkeit aus. Mir macht das Spaß, wenn ich nen echt genau ausgearbeiteten Charakter vor mir habe, der sich in keinster Weise vergleichen lässt mit nem anderen Charakter, sogar bei selben Beruf und Volk.

Man muss ein paar Fertigkeiten ausmisten. Ich las hier das Beispiel von Skifahren und Skilanglauf. Da muss man einfach auch in Absprache einzelne Fertigkeiten zusammen fassen. Dann geht das alles auch ganz gut. Wir haben sogar auch noch ein paar hinzu genommen, die nicht erlernbar waren.
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Achamanian

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Re: Rolemaster noch zeitgemäß?
« Antwort #51 am: 14.12.2009 | 18:08 »
Im neuen Rolemaster wurden dann sogar direkt neben die Waffe die entsprechende kritische Treffer Tabelle gelegt, so dass hier keineswegs mehr geblättert werden muss. Es geht schnell und einfach und man hat alles auf einen Blick. Der Kampf in Warhammer dauert nicht viel kürzer.

Huch, dann muss sich das doch deutlich verändert haben seit der letzten deutschen Ausgabe. Dort war jede Waffentabelle 2-seitig, hätte also nix daneben gepasst. Außerdem waren in den kritischen Treffertabellen doch immer zahlreiche Waffen quasi zusammengefasst, gibt es jetzt für jede Waffe eine eigene Tabelle? Oder wird jede Tabelle mehrfach abgedruckt, pro Waffe einmal?

Offline Feuersänger

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Re: Rolemaster noch zeitgemäß?
« Antwort #52 am: 14.12.2009 | 18:18 »
Verschiedene Wirkungen von Waffen, gegen Rüstungen usw., das ist ja alles schön und gut. Wenns vom System her einigermaßen handhabbar bleibt, genehmigt.
Aber es interessiert mich wirklich NICHT; ob ich nun laut Tabelle an aufgeschnittenen Eingeweiden oder an zu Brei geschlagenem Hirn verrecke. Oder ob mich nun ein Schwertstreich am Hals oder an der Schulter oder am Kopf erwischt, wenn die Trefferhärte sowieso darauf rausläuft, dass ich in jedem Fall krepiere. (So gesehen bei Riddle of Steel, aber etwa sowas wird wohl auch einer meiner Vorredner in diesem Thread bzgl RM gemeint haben.)
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Offline Nachtfrost

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Re: Rolemaster noch zeitgemäß?
« Antwort #53 am: 15.12.2009 | 00:35 »
Also wenn du eventuell geheilt werden willst, dann ist das schon ein Unterschied, ob du zu nem geschmolzenen Haufen Elend verarbeitest wurdest, oder mal eben nur ein Pfeil im Auge steckt. Nach der Stunde der Kämpfer schlägt die Stunde der Heiler. Und ich kenne kein System, in dem es annähernd viel Laune bereitet, den Partyhealer zu spielen. Wenn man sich überlegen muss, wie man die Bande am besten wieder zusammenflickt mit Einsatz von Magie, Fertigkeiten und Kräutern ist das bei RM was ganz anderes als bei den meisten anderen Spielen: "Lasst mich mal ran. Ich mach 2x Medium Heal. 5 und 8 Trefferpunkte zurück. Bittesehr."
Ich kann die Gedanken hinter den Regeln ja durchaus verstehen. Dämonen sollen schliesslich schreckliche und furchteinflößende Wesen sein. Daher müssen auch die entsprechenden Regeln grauenvoll sein.

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Offline Darius

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Re: Rolemaster noch zeitgemäß?
« Antwort #54 am: 15.12.2009 | 11:03 »
Huch, dann muss sich das doch deutlich verändert haben seit der letzten deutschen Ausgabe. Dort war jede Waffentabelle 2-seitig, hätte also nix daneben gepasst. Außerdem waren in den kritischen Treffertabellen doch immer zahlreiche Waffen quasi zusammengefasst, gibt es jetzt für jede Waffe eine eigene Tabelle? Oder wird jede Tabelle mehrfach abgedruckt, pro Waffe einmal?


Es gibt zu jeder einzelnen Waffe auf der Doppelseite im Buch eine eigene kritische Tabelle. Wobei sich die Formulierungen natürlich schon auch wiederholen. Also verschiedene Treffer tauchen dann auch mal woanders auf. Im Übrigen ist die Formulierung wieder für Erwachsene geschrieben. Mit dem ein oder anderen zynisch-ironischen Kommentar dazu.
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Suboptimant

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Re: Rolemaster noch zeitgemäß?
« Antwort #55 am: 16.12.2009 | 18:10 »
In der Rolemaster-Runde wo ich mitspiele, wagt der Spielleiter nach über 20 Jahren ausschließlicher Rolemaster-Leiterei den Absprung auf ein anderes System. Eines, dass er laut eigenem Bekunden für "leicht maneuvrierbar" hält.

Da bin wohl ich gemeint. :)

Ich möchte mal gewissermassen aus Insider-Sicht ein paar Aspekte darlegen, positive und negative. Fangen wir mit letzterem an:

Ich halte Rolemaster immer noch für ein grossartiges System. Aber mittlerweile wohl eher so, wie jemand, der seine 1930er Harley toll findet. Für die Fahrt in die Stadt nimmt er dann doch seine neue Yamaha.

Etwas weniger metaphorisch: Rolemaster hat halt deutliche Nachteile, vor allem was die Einsteigerfreundlichkeit betrifft. Da erklärt man stundenlang vor sich hin und alle kommen sich vor wie beim Arbeitsamt beim Formular ausfüllen (Achtung Polemik :) ). Mal als Gastspieler vorbei schauen klappt hier nicht so richtig. Und die Spieler stehen auch in der Pflicht, sich da reinzuarbeiten in die Vielzahl an Büchern. Am Ende kann es passieren, vor allem in einer Runde mit lauter RM-Neulingen, dass man als SL doch sehr viel Autoriät über die Regelauslegeung hat, und es nicht so verläuft, dass die Spieler selbständig regelsicher agieren können.

In unserer Runde sah das eben so aus:
Lustig war halt – nur so zur Illustration wie die Systeme sich unterscheiden – dass besagter SL etwas besorgt war über die Verantwortung des SL für das Magiesystem bei LoME. Woraufhin die beiden Spieler mit denen er drüber gesprochen hat, unisono mit "wieso, bei Rolemaster legst Du das doch auch für uns aus" antworteten.

Und ich gebe ihm hier voll Recht! Und bin schon gespannt, wie das sein wird, wenn wir auf LoME umsteigen, wenn auch vorerst nur testweise. Aber ein Zurück gibt es nicht mehr, die Brücke ist abgerissen. :)

Das "für uns auslegen" ist eben der gelungenen Komplexität geschuldet, die man nur überblickt, wenn man eine Zeit lang eher nichts anderes macht. Dieses Gespräch war auch wieder ein kleiner Augenöffner.

Ein weiterer Nachteil war der Effekt, dass man mit RM sehr leicht sehr schnell ultra-high-powered spielte. Etwa ab Level 10 hoben die Magier ab und waren nicht mehr zu bremsen. Deswegen haben wir jahrelang etwa ab Level 10 neue Figuren angefangen. Wer auf solch krasse Fantasy steht, wird hier definitiv bedient, und wir hatten ja auch lange Spass daran.

Apropos Magie: Das Geröllproblem, das vorher mal auftauchte, ist rein statistisch meiner Erfahrung nach simpel zu lösen. Bei uns waren fast alle Charaktere magiebegabt. Es gab also immer mindestens einen in der Gruppe, der den Zauber "Float" konnte, entweder als Essence Open/Closed List, oder als Base List im Semi Bereich (Beastmaster/Warrior Mage) oder einfach, weil er sich die unfassbar spielstörende "Lofty Movements"-Liste irgendwie anders angeeignet hat. Da geht's dann ab Level 4 (glaub ich) los, ein Würfelwurf und der ganze Kahn ist schwerelos. :)

Aber Rolemaster ist eben auch toll: Wenn alle drin sind im Regelwerk, kann man unglaublich viel machen. Ich verweise auf solch wahnsinnige Veröffentlichungen wie das Alchemy-Companion oder das Elemental Companion. Mir kommt Rolemaster vor wie eine Liebhaberei (daher die Harley), der man hier und da einen weiteren Schnörkel gönnt. Und aus der Vielzahl an Regel-Optionen (ja, ausdrücklich Optionen, in jedem Buch so vorausgeschickt) kann man sich dann seine Hausregeln zusammenbasteln. Ich habe immer andere Systeme belächelt mit ihren paar Zaubern und ihren paar Klassen. Mir war halt der Reichtum an abgedruckten (!) Möglichkeiten wichtig. Und vor allem auch die Trennung von Klasse (Profession) und Volk (Race).

Abgedruckt, weil dieser Reichtum in anderen Systemen wie LoME halt nicht in Buchform vorliegt, deswegen aber nicht zwingend fehlt. Er wird halt in die Fantasie und Kreativität der Spieler verlagert. Eine Idee, der ich immer mehr den Vorzug gebe. RM hat natürlich immer Inspiration gegeben durch seine Auswahl. Das lässt dann die Aussage schwanken, dass Rolemaster eher was für fortgeschrittene Spieler sei, und die adneren eher Einsteigersysteme. Ausgearbeitete Zaubersprüche geben einem halt auch ein Geländer durch den Nebel der Möglichkeiten.

Und es stimmt: Wenn man seinen Charakter erstmal hat, dann läuft das Spiel ganz flüssig. Wir spielten es sehr kampforientiert, bietet sich durch das Regelwerk ja auch an, und dadurch wurden die Kämpfe sehr lang (bis zu 4 Stunden), aber irgendwie wollten wir das wohl so. Hat sich auch geändert, bei mir jedenfalls.

Warum habe ich so lange an diesem System festgehalten? Da gibt es ein paar Aspekte, die hier noch gar nicht aufgetaucht sind, bzw nicht ausreichend:

1. Wir kannten kaum was anderes.
2. Wir haben damit angefangen und waren zufrieden. Die Idee, (ständig) Regelwerke zu wechseln oder mal One-Shots zu spielen, hatten wir gar nicht.
3. Oft bestand eine grosse Diskrepanz in der Regelfestigkeit zwischen den Spielern, und für alle gilt: Keiner von uns war mit vielen Systemen vertraut. RM war (neben D&D, DSA und Warhammer) das, was wir unter Rollenspiel verstanden.

Anekdote: Ich finde es immer spannend, mit einem Kollegen von früher zu telefonieren, mit dem ich so 10 Jahre gespielt habe und der nur RM kennt. Das dafür sehr gut. :) Der versteht gar nicht, worauf ich hinaus will, wenn ich von anderen Systemen spreche. Für ihn ist RM = Rollenspiel, und andere Systeme nehmen halt andere Würfel und haben Tabellen oder nicht. Es liegt hier also eine ganz andere Sichtweise vor, die ich selbst erst lernen musste. Das nur als Beitrag zur Diskussion. Ein Verweis auf die Spielkultur sozusagen.

Zeitgemäss?
Zeitgemäss wird definiert durch das, was als aktuell gilt, was momentan Usus ist. Eine Wertung ist da eigentlich nicht drin, schwingt aber mit. Auch bei mir. Wenn man sich die vielen alternativen Systeme anschaut, die in den letzten Jahren mit grossartigen Ideen in Erscheinung traten, ist das wohl die Rollenspiel-innovation, die als zeitgemäss zu bezeichnen wäre. Und das finde ich in RM nicht wieder. RM hat zb keine Erzählrechte für Spieler, so weit ich weiss. (Ausser natürlich, man baut sie ein, ist ja kein Problem :) )
Zeitgemäss bedeutet wohl auch einen schnellen Einstieg, eine One-Shot-Tauglichkeit, und das ist bei RM garantiert nicht gegeben.

Es gäb noch einiges mehr, aber mein Post ist jetzt schon viel zu lang geworden.

Unser metaphorischer Harley-Fahrer würde seine Harley aber vielleicht wieder rausnehmen, um zu einem Treffen mit alten Freunden zu fahren. Der Nostalgie wegen. ;)
« Letzte Änderung: 16.12.2009 | 18:12 von Suboptimant »

oliof

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Re: Rolemaster noch zeitgemäß?
« Antwort #56 am: 16.12.2009 | 19:14 »
Danke für die ausführliche Beschreibung. In der Tat gibt es einen Haufen "freierer" Spiele, die eigentlich nur funktionieren, wenn am Spieltisch eine gewisse grundlegende Vorstellung der Spielwelt / des Setting-Kanon herrscht, weil man eben sonst keine festen Bezugspunkte hat (Diaspora hat das IMHO bzgl. Traveller, LoME eben bzgl. Mittelerde – rollenspielerisch vielleicht MERS und in extenso eben Rolemaster).

Offline Taurendil

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Re: Rolemaster noch zeitgemäß?
« Antwort #57 am: 27.12.2009 | 02:00 »
Ich habe von 1987 bis 1995 MERP gespielt, bin dann bis 2000 auf RM 2 gewechselt.

Ich könnte heutzutage keines der Systeme mehr spielen, schon gar nicht empfehlen.

Als ich vor ca. 1 Jahr RM in einer neuen deutschen Fassung (die quasi nix anderes als RM 2 aus den grauen, häßlichen 80ern ist) sah, mußte ich mir sowohl die Augen verwundert reiben, als auch laut auflachen: `was, die beleben diesen Dinosaurier tatsächlich neu?

Welche Nekromanten waren denn da am Werk? Ach ja, die gleichen, die auch andere totgeglaubte, wie etwa Traveller, wieder ans Tageslicht zerren.´

Na ja, seinerzeit war RM ja todschick. Als verrotzter 5.Klässler blieb mir, obwohl ich mich für den größten Mittelerde-Fan nach J.R.R. Tolkien persönlich hielt, seinerzeit nix anderes übrig, als das Looserrollenspiel DSA (sorry, damals hat das noch keiner gesagt, da hieß das noch `Das Schwarze Auge´), zu spielen, eben das einzige Fantasy-Rollenspiel, das von pickligen Unterstüflern ohne große Englischkenntnisse gespielt werden konnte.

Die großen Jungs, die nicht gut Englisch konnten, spielten Midgard (also die, die in Mathe und Physik gut waren, genauso wie die Autoren von Midgard), die anderen MERP oder RM. Die saßen im Rolls Royce (so wurde das System dann ja einige Jahre später auch in Deutschland beworben: "...der Rolls Royce unter den Rollenspielen").

Daß Rolls Royces trotz zweier Batterien und gefühlten 1.000 Tonnen Lebendgeweicht und einem ebenso gefühlten Spritverbarauch von 53 Litern/100km bei quasi jeder 2.ten Überlandfahrt in Spanien wegen der großen Hitze liegenbleiben, wohingegen jeder besch*** Leon die Strecke locker packte, war den Redakteuren seinerzeit wahrscheinlich nicht so klar. Na ja.
Das mit Spanien hab ich dann auch erst gute 15 Jahre später gemerkt.

Somit war der Vergleich mit einer Automarke, die schon seit ungefähr 40 Jahren keineswegs mehr zeitgemäß ist, eigentlich super.
Genau wie RR ist RM eine Marke, die nur noch von ihrem legendären (?) Ruf lebt, aus einer Zeit ohne ernstzunehmende Konkurrenz mit der völlig verirrten Annahme, gutes Rollenspiel bedeutet möglichst viel Simulation, volle Kanne auf Kosten des Spielflusses, der Phantasie und des eigentlichen Rollenspielens an sich.

Zurück zu den verpickelten Jungs. Ach ja, genau. Irgendwann haben wir uns dann von unserem biederen, völlig uncoolen, weil viel zu wenig Regeln habenden deutschen Einsteigersystem emanzipiert, und aufgrund besserer Englsichkenntnisse ab der 6. Klasse auch MERP/RM zugewandt und konnten uns somit am Simulationshype der 80er berauschen.

Und wurden somit vom wahren Rollenspielen entfernt.

RM ist nicht schwer. Es hat quasi nur einen simplen Regelmechanismus: nimm einen W100 und würfel ihn hoch. Für Spieler ist das simpler als Power, Plüsch & Plunder.
Nur der SL muß halt Tabellen lieben. Leider war ich fast immer der SL :-\.
Aber nach 10 + x Jahren RM kennst du halt auch jede Tabelle (die in sich oft auch völlig willkürlich sind) mehr oder weniger auswendig.
Ach ja, ein Regelhighlight dürfen wir nicht vergessen: RM war meines Wissens eines der ersten Systeme, bei denen sich die Güte des Angriffs automatisch in der Güte des Schadens niederschlug.
Daß heutzutage die Marktführersysteme den Schaden immer noch völlig losgelöst von der Güte des Angriffs extra auswürfeln, ist grober Dummfug, denn sie müssen, um dann wieder etwas Realität in das Ganze zu bringen, einen dritten Regelmechanismus wie `Power Attack´ oder `Wuchtschlag´ einführen.

Wir und ich hatten lange damit unseren Spaß. Ich bin aber dann gern 2000 auf das vermeintlich kitschige D&D 3rd umgestiegen;

ich konnte nämlich keine Tabellen mehr sehen.

3.000 Hausregeln später hatten wir dann damit auch ein elegantes System (nimm einen W20 und würfel ihn hoch), mit dem man dann auch etwas anderes anfangen konnte als nur Dungeoneering.

Das hat jetzt wieder 10 Jahre lang gehalten.

Irgend jemand hat vorhin geschrieben, daß er es aufgegeben hat, die Suche nach dem perfekten System. Das hab ich schon lange; darum bin ich eigentlich mittlerweile recht froh, daß ich mich nach dieser langen Odyssee von Kaufsystemen emanzipiert hab und endlich nur noch mein eigenes System zock.

0,- Euro, maximale Befriedigung.

Ich weiß jetzt nicht, wie oft ich in diesen paar Zeilen `seinerzeit´ verwendet hab; damit wird aber sehr schnell ersichtlich, daß ich nach 25 Jahren Rollenspiel RM (in welcher Inkarnation auch immer) für absolut nicht mehr zeitgemäß halte.

Ich würde es nie mehr spielen, geschweige denn empfehlen. Ich halte es für das ultimative Regelfickersystem, und es hat meiner Meinung nach Generationen von Rollenspielern versaut, indem es sie zu Regelspielern anstatt zu Rollenspielern erzogen hat, genauso wie viele seiner häßlichen Brüder (Midgard, HârnMaster, DSA 2-4, Chivalry & Sorcery, Ruf des Warlock, you name it).
Für all diese Regelmonster gilt nur ein Fazit; Themaverfehlung, setzen, Sechs!

Als pickliger 12jähriger konnte ich es noch nicht wissen, aber mit DSA 1 hielt ich seinerzeit ein System in Händen, daß vielleicht vom großen Rollenspielklassenlehrerer keine 1 bekommen hätte, eine Themaverfehlung jedoch bestimmt nicht.


Damit lange Rede, kurzer Sinn: absolut nicht mehr Zeitgemäß, bereits 1981 nicht.

Lang leben, die simplen, schlanken Systeme, die wahres Rollenspiel, das Erleben schöner Geschichten und das Darstellen reizvoller Charaktere fördern, für alle anderen gibt es Tabletops.

Auch glaube ich, daß 13Mann damit (und auch mit seinen anderen Dinosauriern im Programm) eine ziemliche Bauchlandung hinlegen werden; in 2 Jahren kräht kein Hahn mehr nach diesem Rsp Zombie.
Vielleicht gibt es dann den Verlag auch schon nicht mehr, kein Wunder bei dem Portfolio.

« Letzte Änderung: 27.12.2009 | 02:51 von Taurendil »
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Offline Scorpio

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Re: Rolemaster noch zeitgemäß?
« Antwort #58 am: 27.12.2009 | 03:10 »
Oh, du verkennst einige wichtige Gruppe von Rollenspielern.

Da wären diejenigen, die System A damals kennen gelernt haben und es seit 20 Jahren spielen, ohne sich andere Systeme auch nur angeschaut zu haben, im Internet danach zu suchen oder gar, Gott bewahre, sich in Foren anzumelden oder auf Cons zu gehen.

Oder diejenigen, die damals Rolemaster oder Traveller gespielt haben und heute mit dem unsterblichen Verklärungsbonus drauf schauen, der alle Kritikpunkte relativieren kann.

Achja: Jeder der von "Wahrem Rollenspiel"TM redet, meint damit nur seinen Spielstil. Ich schubse z.B. gerne Figuren über den Tisch und nenne das auch Rollenspiel. ;)

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Re: Rolemaster noch zeitgemäß?
« Antwort #59 am: 27.12.2009 | 13:52 »
Ich verstehe vor allem die frage nach dem "Zeitgemäßem" nicht wirklich. Aber das ist auch nicht die entscheidende Frage. Entscheidendeer ist die folgende: Macht es mir bzw. meiner gruppe spaß? Wenn ja - wunderbar. Wenn nein - dann wird halt was anderes gespielt...
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Humpty Dumpty

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Re: Rolemaster noch zeitgemäß?
« Antwort #60 am: 27.12.2009 | 14:25 »
Ich verstehe vor allem die frage nach dem "Zeitgemäßem" nicht wirklich. Aber das ist auch nicht die entscheidende Frage. Entscheidendeer ist die folgende: Macht es mir bzw. meiner gruppe spaß? Wenn ja - wunderbar. Wenn nein - dann wird halt was anderes gespielt...
So ist das wohl. Der Begriff des "Zeitgemäßen" beinhaltet ja vor allem auch eine Ausgrenzung von "nicht Zeitgemäßen", also Falschspielern, Unbelehrbaren und Ewiggestrigen. Das wahre Rollenspiel lauert halt überall und Taurendil ist voll in die Falle getappt. Aber der wirds auch noch lernen  ;D

Offline Xemides

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Re: Rolemaster noch zeitgemäß?
« Antwort #61 am: 27.12.2009 | 14:27 »
Oh Taurendi, dein Beitrag ist so voll mit selbstgefälliger Arroganz und Überheblichkeit, da fällt mir gar nichts mehr zu ein.

Du glaubst gar nicht, wie viel gutes Rollenspiel man trotz vieler Regeln und Tabellen haben kann. Und mit Rolemaster hatte ich einige der besten Rollenspielerlebnisse meines Lebens.

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Offline Falcon

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Re: Rolemaster noch zeitgemäß?
« Antwort #62 am: 27.12.2009 | 14:27 »
@Teddy: die entscheidendere Frage nach Spielspass stand aber nicht zur Debatte. Spielspass hat nichts mit zeitgemäß zu tun.

ich kann Taurendils Post sehr gut nachvollziehen. Er ist ehrlich.
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Humpty Dumpty

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Re: Rolemaster noch zeitgemäß?
« Antwort #63 am: 27.12.2009 | 14:38 »
@Teddy: die entscheidendere Frage nach Spielspass stand aber nicht zur Debatte. Spielspass hat nichts mit zeitgemäß zu tun.

ich kann Taurendils Post sehr gut nachvollziehen. Er ist ehrlich.
Ich kann Taurendil auch nachvollziehen, teile seine Ansicht aber nicht und finde, dass er ein bisschen mehr über den Tellerrand schauen sollte, bevor er mit Absolutismen um die Ecke kommt. Bin ich dann unehrlich? Oder Xemides? Scorpio? Teddy? Oder was soll der Spruch bedeuten? Vielleicht habe ich ja auch einfach was nicht bzw. falsch verstanden.

killedcat

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Re: Rolemaster noch zeitgemäß?
« Antwort #64 am: 27.12.2009 | 14:41 »
Ehrlich? Jep. Ernst zu nehmen? Nein.

Jeder, der vom wahren Rollenspiel spricht, disqualifiziert sich in meinen Augen schon selbst. Wer davon ausgeht das Wissen gepachtet zu haben, wie andere Spaß haben können / sollen, kann nicht erwarten, dass sein Post von mir ernst genommen wird. Für Taurendil mag das alles zutreffen. Das zu verallgemeinern scheint mir tatsächlich nicht korrekt.

Dabei teile ich Taurendils Meinung aus eigener Erfahrung in Sachen Rolemaster und der Bevorzugung leichter Regelwerke.

Wohlwollend sollte man allerdings hinzufügen, dass die Frage, ob RM zeitgemäß sei, eine solch verallgemeindernde Antwort provoziert.

Offline Falcon

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Re: Rolemaster noch zeitgemäß?
« Antwort #65 am: 27.12.2009 | 14:58 »
@Tafkakb: du hast nicht verstanden, daß es besser ist zu sagen, wie die Dinge stehen, als wie Xemides zu tun als wäre alles Friede Freude Eierkuchen.

Ich glaube sehr viele Rollenspieler würden einen ähnlichen Verlauf die Taurendil beschreiben.
Was er für das wahre Rollenspiel hält, kann er ja selber festlegen. Die Metaspieler und strategische Simulationsspieler sind imho nicht so verbreitet, wie das in den Foren gerne mal dargestellt wird.
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killedcat

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Re: Rolemaster noch zeitgemäß?
« Antwort #66 am: 27.12.2009 | 18:08 »
Wie verbreitet etwas ist, ist völlig uninteressant. Wie jemand gerne Spaß hat ist jedem selbst überlassen und ich gehöre nicht zu denen, die Rolemasterspielern sagen, dass sie kein "richtiges Rollenspiel" spielen. Ich weiß aber, dass hier im Forum manche Menschen dazu neigen.

Ich finde dieses Verhalten unangenehmer als Rolemaster zu spielen.

Offline Hróđvitnir (Carcharoths Ausbilder)

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Re: Rolemaster noch zeitgemäß?
« Antwort #67 am: 27.12.2009 | 18:54 »
Kurz der Grund für diese Frage: Ich soll die Neuauflage von Rolemaster aus dem Hause 13Mann rezensieren und tue mich damit schwer. Das System wirkt sperrig, bleiern und sinnlos. Es wirkt altertümelnd und spröde. Gut, ich denke, es ist für Menschen geschrieben, die die absolute Simulation suchen und auch eine Tabelle für kritische Erfolge beim Schuhe-Anziehen suchen. Daher meine verzweifelte Frage an diejenigen, die das Spiel schon gespielt haben: Wer ist die Zielgruppe und spielt man das aus Nostalgie oder wird es noch als zeitgemäß erachtet?

Ich habe damit so meine Probleme, um mal auf den OP zurückzukommen. Zusammenfassend sagst Du: Wirkt auf mich sperrig und altbacken weil so viele Tabellen. Das ist jetzt nicht überschwenglich substantiiert. Spiel es, dann bewerte es. Ein Spiel kann man anders gar nicht rezensieren.

Die Crux an Deiner Fragestellung, und ich bin nicht der erste der das sagt, ist das Adjektiv "zeitgemäß". Was verstehst Du darunter? Und ist "zeitgemäß sein" ein Gütekriterium? Will sagen: Ist etwas schlecht, weil es nicht zeitgemäß ist und vice versa?

Zu Rolemaster (begrenzte Erfahrungen mit Laurin-MERS vor ca. 20 Jahren): Es ist, wie oft gesagt, ein Baukasten, und allein nach dem Benutzen dieses grundlegenden Prinzips durch die Gruppe erschließen sich seine Nützlichkeit und sein Spielspaß für eben diese Gruppe. Einige der Mechanismen von Rolemaster habe ich schon immer verabscheut, aber das ist kein Faktum, das an Moden festzumachen wäre (also an der "Zeitgemäßheit"), sondern an Einstellungen und Denkweisen, die mir zu eigen sind und die sich nie sonderlich verschoben, sondern erweitert haben.

Hat es seine Berechtigung und wird es Anhänger finden? Ersteres auf alle Fälle, denn alles hat seine Berechtigung. Sehe ich mir zudem einige Trends an, wie das verstärkte Einbringen von Elementen und Philosophien des Tabletop auf der einen und die kleinen, ganz schnellen Spiele auf der anderen Seite, dann hat es auf alle Fälle seinen Platz. Es simuliert - richtig gehandhabt - nämlich ganz ordentlich.

Aber bitte, bitte: Vor dem Rezensieren mal spielen, sonst ist das ziemlicher Mist!
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Butt-Kicker 75% / Tactician 75% / Method Actor 67% / Specialist 67% / Power Gamer 67% / Storyteller 58% / Casual 0% (Schubladen)

Zitat von: korknadel
Rollenspiele sollen bei Dir im besten Fall eine gewisse Schwermut, Resignation und Melancholie hervorrufen.

Zitat von: Dolge
Auf Diskussionen, was im Rollenspiel realistisch ist und was nicht, sollte man sich nie unter gar keinen Umständen absolut gar überhaupt vollständig nicht einlassen.

Offline Xemides

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Re: Rolemaster noch zeitgemäß?
« Antwort #68 am: 27.12.2009 | 21:08 »
Die Metaspieler und strategische Simulationsspieler sind imho nicht so verbreitet, wie das in den Foren gerne mal dargestellt wird.

Ich bin sicher kein strategischer Simulationsspieler oder Metaspieler, ich kann aber einfach jedes Regelsystem so bentzen, dass ich trotzdem geiles Rollenspiel habe.

Offenbar war das bei uns bei Rolemaster der Fall, bei anderen ist es das nicht.

Aber allen Rollenspieler zu unterstellen, sie wären Metaspüieler oder Simulationisten und würden kein sog. Wahres Rollenspiel betreiben, ist reichlich großkotzig und anmaßend.


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Offline D. M_Athair

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Re: Rolemaster noch zeitgemäß?
« Antwort #69 am: 27.12.2009 | 21:32 »
Ich halte es für das ultimative Regelfickersystem [...]
Ich nicht!
Für mich ist es vor allem ein Werkzeugkasten. Wer Regeln und Tabellen nicht grundlegend aussucht, macht mit RM grundsätzlich was falsch.

Das hab ich schon lange; darum bin ich eigentlich mittlerweile recht froh, daß ich mich nach dieser langen Odyssee von Kaufsystemen emanzipiert hab und endlich nur noch mein eigenes System zock.

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Auch glaube ich, daß 13Mann damit (und auch mit seinen anderen Dinosauriern im Programm) eine ziemliche Bauchlandung hinlegen werden; in 2 Jahren kräht kein Hahn mehr nach diesem Rsp Zombie.
Ganz ehrlich: Mich zieht's z.Zt. eher von Spielen wie Savage Worlds weg hin zu Spielen wie Rolemaster.
Mag und muss nicht jeder nachvollziehen können.  ;)
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Offline Falcon

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Re: Rolemaster noch zeitgemäß?
« Antwort #70 am: 28.12.2009 | 01:28 »
Ich bin sicher kein strategischer Simulationsspieler oder Metaspieler, ich kann aber einfach jedes Regelsystem so bentzen, dass ich trotzdem geiles Rollenspiel habe.

Offenbar war das bei uns bei Rolemaster der Fall, bei anderen ist es das nicht.

Aber allen Rollenspieler zu unterstellen, sie wären Metaspüieler oder Simulationisten und würden kein sog. Wahres Rollenspiel betreiben, ist reichlich großkotzig und anmaßend.
Das ist mir klar, ich sagte ja, sie sind nicht verbreitet. Ich hätte dich auch sofort als Flair-Stimmungsspieler eingeordnet. Ohne Wertung.
Also ich als strategischer Simulationsspieler (der keinen anderen in seiner näheren Umgebung kennt) kann sagen, daß ich je nach Tageslaune an beidem Spass haben kann, also auch an Flair-Stimmungsspiel.
Aber genauso gut kann ich Leute wie Taurendil nachvollziehen, wenn ihnen eines von beidem zum Kotzen aus dem Halse raushängt und für sich(!) den Wahren Weg gefunden hat. Das ließe ich aber nur gelten, wenn derjenige mit den Eigenschaften beider Seiten vertraut ist, anstatt auf Hörensagen setzt.
Taurendil scheint beide Seiten zu kennen.
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Offline Darius

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Re: Rolemaster noch zeitgemäß?
« Antwort #71 am: 29.12.2009 | 12:22 »
Als ob es bei Rolemaster nicht auch zu einem Flair und stimmungsvollen Spiel kommen kann.

Das gute an den Systemen ist, man darf trotzdem noch miteinander reden und bissi "Erzählonkel" machen.  :D

Wieso unterscheidet ihr das so sehr? Bei uns geht das auch ganz gut.
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Re: Rolemaster noch zeitgemäß?
« Antwort #72 am: 29.12.2009 | 12:36 »
Weil viele Probleme haben mit so vielen Regeln zurecht zu kommen und gleichzeitig "in" der Spielwelt zu bleiben, als mit wenigen Regeln sofort "einzutauchen".
Das Problem hatte ich früher auch.

Mittlerweile ist es komischerweise genau anders herum.
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Offline Darius

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Re: Rolemaster noch zeitgemäß?
« Antwort #73 am: 29.12.2009 | 12:39 »
Ich versuche aber immer als Spielleiter die Leute ein wenig von den Regeln fern zu halten. Das funktioniert auch finde ich ganz gut. Dann kommt nicht gleich so eine Abneigung gegen das System auf. Erst mal spielen, erst mal eintauchen in die Welt. Die Regeln sind doch gar nicht so wichtig finde ich. Der SL sollte sich auskennen, alles weiter kommt doch von selbst.
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Re: Rolemaster noch zeitgemäß?
« Antwort #74 am: 29.12.2009 | 12:51 »
Ich finde Regeln schon wichtig.
Klar, Regeln können kein gutes Rollenspiel verhindern. Auch mit schlechten Regeln kann ich gutes RPG betreiben. Aber mit guten Regeln geht das nunmal wesentlich einfacher.

Aber ansonsten sollte man Regeln und Setting getrennt betrachten:
Wenn mir ein Setting super gefällt, aber die Regeln Mist sind, dann spiele ich das Setting eben mit anderen Regeln.
Andererseits, wenn mir die Regeln gefallen, aber das Setting Mist ist, dann verwende ich die Regeln eben für ein anderes Setting.

Und zu Rolemaster: Ja, man merkt ihm sein Alter deutlich an.