Autor Thema: Sinn und Unsinn nichtmenschlicher Völker  (Gelesen 28537 mal)

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Offline Hector

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Sinn und Unsinn nichtmenschlicher Völker
« am: 29.12.2009 | 11:49 »
Hallo miteinander,

ich würde hier gerne über Sinn und Unsinn von und Verbesserungsmöglichkeiten für nichtmenschliche Völker in Fantasy- und Science-Fiction-Spielwelten diskutieren.

Was mich immer wieder stört ist, wenn man ein nichtmenschliches Volk findet, das man ohne weiteres auch als menschliche Kultur darstellen könnte. Die meisten „Fremd“-Rassen, die uns bei Tolkien & Co., Star Wars, Star Trek oder Babylon 5 begegnen, sind doch im Grunde nichts anderes als komisch aussehende Menschen mit teilweise schrägen, aber immer noch nachvollziehbaren Angewohnheiten. Seien es die nun Vulkanier (Stoiker mit Gummiohren), Klingonen (Weltraum-Wikingerinindianer mit Gesichtsgeschwulsten), Minbari (Buddhisten mit Hornkrone) oder aber auch Elfen (spitzohrige, androgyne Karl-May-Indianer mit aufgesetzter Arroganz), Zwerge (kleinwüchsige, haarige, habgierige Bergleute mit Neigung zu cholerischen Anfällen) oder Halblinge (kleptomane Liliputaner mit Barfuß-Fetisch und Neigung zur Bulimie). Die nicht einmal fliegen oder teleportieren oder Gedanken lesen können oder sonst etwas, was ein Menwsch eben nicht kann oder niemals tun würde.

So wirklich fremdartig in dem Sinne, dass es uns völlig bezaubert oder aber auch verstört, ist da eigentlich wenig. Obwohl beispielsweise die nordische Mythologie da doch eigentlich einiges mehr zu bieten hat. Die Elfen aus Poul Andersons „Das Schwert des Nordens“ als amoralische, kinderstehlende, ziemlich verruchte und in ihrem Verhalten eher fremdartige Kreaturen haben mir ganz gut gefallen.

Kennt ihr noch andere Beispiele von Fremdrassen aus Film und Literatur, die wirklich fremdartig sind? Die sich nicht ohne Weiteres auch durch menschliche Kulturen mit Gesichtsmasken ersetzen lassen? Und mit welchen Kniffen kann man als SL seine Spielleitercharaktere oder als Spieler seinen Charakter wirklich glaubhaft fremdartig darstellen? Geht das überhaupt? Oder sind Fremdrassen eigentlich völlig überflüssig?

Viele Grüße
G.
Metal-Opa, greiser Püppchenschieber und Retro-Rollenspiel-Veteran

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Re: Sinn und Unsinn nichtmenschlicher Völker
« Antwort #1 am: 29.12.2009 | 11:58 »
Was genau ist jetzt dein Thema oder gilt hier Feuerfrei zum Thema "Fremdrassen".

Ich persönlich sehe Fremdrassen als notwendiges Übel, da die Leute das wollen (wäre ja Rassismus, wenn die Orks plötzlich wirklich Neger oder Mamelukken wären), aber aus seiner kulturellen Prägung kann dann doch kaum jemand springen, daher ist das irgendwie alles für die Katz.

Im Grunde ist es dabei auch so, dass schon die menschlichen Kulturen mehr als genug Bandbreite bieten würden, dieses Repertoire aber nicht ausgenutzt wird, weil es für den Durchschnittsrollenspieler nicht erschlossen ist.

Offline Hector

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Re: Sinn und Unsinn nichtmenschlicher Völker
« Antwort #2 am: 29.12.2009 | 12:26 »
Was genau ist jetzt dein Thema oder gilt hier Feuerfrei zum Thema "Fremdrassen".

Mein Kernthema ist:

Kennt ihr noch andere Beispiele von Fremdrassen aus Film und Literatur, die wirklich fremdartig sind? Die sich nicht ohne Weiteres auch durch menschliche Kulturen mit Gesichtsmasken ersetzen lassen? Und mit welchen Kniffen kann man als SL seine Spielleitercharaktere oder als Spieler seinen Charakter wirklich glaubhaft fremdartig darstellen? Geht das überhaupt? Oder sind Fremdrassen eigentlich völlig überflüssig?

Aber auch andere Anmerkungen zum Thema Fremdrassen sind willkommen.

Im Grunde ist es dabei auch so, dass schon die menschlichen Kulturen mehr als genug Bandbreite bieten würden, dieses Repertoire aber nicht ausgenutzt wird, weil es für den Durchschnittsrollenspieler nicht erschlossen ist.

Genau das trifft meines Erachtens die grundsätzliche Problematik. Nahezu alles, was man an Zwergen, Elfen, Halblingen, etc. in Rollenspielhintergründen oder Fantasy-Romanen findet, ist auch ohne die Verwendung von Nichtmenschen darstellbar. Wo liegt etwas wirklich revolutionäres, fremdartiges, völlig abartiges? Gibt es das überhaupt?
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Re: Sinn und Unsinn nichtmenschlicher Völker
« Antwort #3 am: 29.12.2009 | 12:45 »
Ixtl (Inspirationsvorlage für die Xill)  und die Coeurl (Vorlage für das Displacer beast) aus "The Voyage the Space Beagle" fallen mir da ein.
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Offline Yvo

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Re: Sinn und Unsinn nichtmenschlicher Völker
« Antwort #4 am: 29.12.2009 | 12:50 »
Zwei gute Anfangs-Beiträge...

Interessanterweise sind die, die wirklich anders sind, meist wieder Menschen.
(Geister, Unsterbliche (Highlander), Magier, Vampire, Zeitreisende...)

Durch Fremdrassen werden in der Tat Klischees überzogen, ausgelagert und verallgemeinert. Es ist auch unglaublich, dass fast ALLE einer Rasse dann gleich dargestellt werden. Einen aggressiven Macho-Elfen oder einen schüchternen Ork habe ich noch nie erlebt...
...und wenn, dann sind das forcierte Klischeebrüche, der Ork wäre ein Außenseiter, denn sowas "ist halt nicht normal" in seiner Gesellschaft. In der Ork-Gesellschaft ist kein Platz, für nette, schwule oder schüchterne Orks.

Der "Sinn" hinter den Fremdrassen ist deshalb nicht so wirklich, fremdartig oder exotisch zu sein, sondern menschliche Klischees darzustellen. Deshalb sind sie auch im Endeffekt nicht wirklich fremdartig und exotisch...

...die, die wirklich fremdartig und exotisch sein sollen, fallen uns schon gar nicht mehr als Fremdrassen auf (K.I.s, lebende Planeten, Drachen, Götter, Zombies, Tiere...).

Je fremdartiger/unverständlicher eine "Rasse" ist, desto weniger kann man auch mit ihr kommunizieren. Ich kann mit Orks oder Elfen reden, weil ich auch mit (menschlichen) Schlägern oder Hippies reden kann. Wesen, die nur 5 Tage leben, über Schmerzimpulse kommunizieren, einen Kollektivgeist haben und die kein Geld oder Macht haben wollen, sondern deren höchstes Glück der gewaltsame Tod ihrer Freunde ist, kann ich nur verwirrend finden, aber kaum längere Zeit mit denen interagieren...
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Offline Hector

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Re: Sinn und Unsinn nichtmenschlicher Völker
« Antwort #5 am: 29.12.2009 | 12:59 »
Ixtl (Inspirationsvorlage für die Xill)  und die Coeurl (Vorlage für das Displacer beast) aus "The Voyage the Space Beagle" fallen mir da ein.

Die Space Beagle habe ich vor... zweistellig... Jahren zuletzt gelesen. Da war irgendwas mit Energiewesen, oder? Kannst Du das Besondere dieser Völker kurz skizzieren?
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Re: Sinn und Unsinn nichtmenschlicher Völker
« Antwort #6 am: 29.12.2009 | 13:00 »
Eine Rasse habe ich noch aus der Literatur:
Die Fithp aus dem Roman "Fussfall" von Larry Niven. Das sind Elefanten mit Tentakeln, der komplette Kultur an den hiesigen Elefanten angelehnt ist.
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Eulenspiegel

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Re: Sinn und Unsinn nichtmenschlicher Völker
« Antwort #7 am: 29.12.2009 | 13:04 »
Ja, die meisten Fantasy-Rassen sind im Prinzip Menschen-Klischees.

Einige Nicht-Klischees (also zumindest keine Menschen-Klischees), die mir einfallen:
- diverse Uplifts aus Transhuman Space
- Schreckwürmer aus Perry Rhodan
- Banshees aus Warcraft
- Tyraniden aus Warhammer 40k /Zergs aus StarCraft
- Terrianer aus Earth 2

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Re: Sinn und Unsinn nichtmenschlicher Völker
« Antwort #8 am: 29.12.2009 | 13:05 »
Die Space Beagle habe ich vor... zweistellig... Jahren zuletzt gelesen. Da war irgendwas mit Energiewesen, oder? Kannst Du das Besondere dieser Völker kurz skizzieren?
Das war bei mir ähnlich lange her. Ixtl war ein insektenartiges hochintelligentes Wesen, dass durch Wände phasen konnte und Eier in die Besatzung legte. (Die Macher von Alien beteuern heute noch das Buch nie gelesen zu haben ;))
Die Coeurl sehen genauso aus wie die Displacer Beasts (Panther mit Tentakeln) nur wesentlich intelligenter und ernähren sich von irgendeiner Flüssigkeit des menschlichen Körpers.
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Re: Sinn und Unsinn nichtmenschlicher Völker
« Antwort #9 am: 29.12.2009 | 13:09 »
@Topic: du hast dir deine Frage schon halb beantwortet. idische Mythologie und Legenden, in denen Feen/Zwerge/Trolle usw. vorkommen bieten genug fremdartiges. Die Vorraussetzung dafür ist, daß sie dann nicht fassbar sind und vor allem nicht spielbar.
Sonst werden es automtisch Menschenartige.

brechen kann man mit den Vorgaben der menschenartigen Nichtrassen aus nicht (nicht arrogante Elefen z.b.) weil sie sich dann ja Innerlich durch gar nichts mehr von Menschen unterscheiden.

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Ein

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Re: Sinn und Unsinn nichtmenschlicher Völker
« Antwort #10 am: 29.12.2009 | 13:13 »
Zitat
Wo liegt etwas wirklich revolutionäres, fremdartiges, völlig abartiges? Gibt es das überhaupt?
Das kommt auf den Erfahrungshorizont an. Für viele sind schon die Nachbarvölker fremdartige, unverständliche Wesen, deren "extreme" Fremdartigkeit man nur mit Spott und Humor verarbeiten kann. Wenn es dann erst die Begegnung mit Fremden aus ferneren Gefilden passiert, endet es für viele endgültig. Letzteres trifft amüsanterweise vor allem auch auf Menschen zu, die sich der Völkerverständigung verschrieben haben. Denn aufgrund der eigenen kulturellen Prägung sind wir alle kleine Rassisten.

Daher finde ich die Vorschläge von Yvo zwar als Gedankenspiel recht interessant, aber eigentlich läuft das nur auf eine unnötige und vor allem unspielbare Freakshow hinaus. Damit Elfen & Co. fremdartiger würden, bräuchte man im Grunde nur vermehrt ein "Warum Elfen nerven" in Veröffentlichungen einbringen und sobald man diesen kulturellen Rahmen ausgeschöpft hat, kann man dann über das Brechen von Völkerklischees, die oft nicht nur Vorurteile sind, nachdenken.

Aber im Grunde ist das ein allgemeines Problem. Rollenspiele sind eben Eskapismus und nicht soziokulturelle Exposition, daher sind schon die pseudo-westlich-menschlichen Bewohner der meisten Fantasywelten (auch in Zukunftssettings) nur Bewohner der Jetztzeit, die in lustigen Klamotten in das jeweilige Setting gebeamt wurden. Ganz so wie auf dem Holodeck der ST:NG Enterprise.

Eulenspiegel

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Re: Sinn und Unsinn nichtmenschlicher Völker
« Antwort #11 am: 29.12.2009 | 13:23 »
Daher finde ich die Vorschläge von Yvo zwar als Gedankenspiel recht interessant, aber eigentlich läuft das nur auf eine unnötige und vor allem unspielbare Freakshow hinaus.
1) Wer sagt, dass man fremde Rassen spielen muss? Gerade als NSCs können sie ihre Fremdartigkeit behalten.

2) Was ist an einer Freakshow schlecht?
Ich habe eine nWoD Runde, in der wir als SCs Vampire, Magier, Werwölfe und einen Protean haben.

Das ist zwar eine Freak-Show, aber diese Freak-Show ist mir tausendmal lieber, als ein Mensch, ein Elf, ein Zwerg und ein Halbling, wo ich das Gefühl habe, dass 4 Menschen unterwegs sind.

Hiermit möchte ich also eine Lanze für die Freakshow brechen.

Ein

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Re: Sinn und Unsinn nichtmenschlicher Völker
« Antwort #12 am: 29.12.2009 | 13:25 »
1.) Auch NSCs muss irgendwer spielen.

2.) Ich sprach nicht von Vampiren, Magiern und anderen Pseudo-Menschen, sondern von "Wesen, die nur 5 Tage leben, über Schmerzimpulse kommunizieren, einen Kollektivgeist haben und die kein Geld oder Macht haben wollen, sondern deren höchstes Glück der gewaltsame Tod ihrer Freunde ist".*

Abgesehen davon braucht man gar nicht solche Geschütze um das "aufgeklärte" Weltbild des Durchschnittsrollenspieler zum Wanken zu bringen.

Nachtrag: *Wobei die letzten beiden Punkte bereits bei menschlichen Kulturen belegt sind.
« Letzte Änderung: 29.12.2009 | 13:32 von Ein »

Offline Teylen

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Re: Sinn und Unsinn nichtmenschlicher Völker
« Antwort #13 am: 29.12.2009 | 13:29 »
as mich immer wieder stört ist, wenn man ein nichtmenschliches Volk findet, das man ohne weiteres auch als menschliche Kultur darstellen könnte.
Wenn man die Kennzeiche welche den jeweiligen nichtmenschlichen Rassen als Herrausstellungsmerkmal gegeben wurde auf menschliche Voelker uebertraegt ist das was dabei raus kommt Rassismus.

Zitat
Seien es [..] Klingonen (Weltraum-Wikingerinindianer mit Gesichtsgeschwulsten) [..]
Gerade hierbei wurde den Klingonen doch das verfremdete Aussehen gegeben weil die Darstellung als "Mongolen" politisch betrachtet alles andere als gut ankam.

Natuerlich kann man anstelle eines Halbling-Schurken auch eine entsprechend agierende Person aus dem Kulturkreis der Sinti/Roma spielen. Nur besteht dann die Gefahr das hinterfragt wird ob das Bild welches man von Sinti/Roma hat nicht doch durch eine Menge negativer Vorurteile beladen ist die man besser irgendwann mal abgeschuettelt oder erst gar nicht bekommen haette.

Zitat
So wirklich fremdartig in dem Sinne, dass es uns völlig bezaubert oder aber auch verstört, ist da eigentlich wenig. Obwohl beispielsweise die nordische Mythologie da doch eigentlich einiges mehr zu bieten hat. Die Elfen aus Poul Andersons „Das Schwert des Nordens“ als amoralische, kinderstehlende, ziemlich verruchte und in ihrem Verhalten eher fremdartige Kreaturen haben mir ganz gut gefallen.
Was ist daran fremdartiger als kleptomane Liliputaner mit BarFuss-Fetisch oder dem womit sich Sinti und Roma so als Vorurteils Paket konfrontiert sehen?

Zitat
Kennt ihr noch andere Beispiele von Fremdrassen aus Film und Literatur, die wirklich fremdartig sind? Die sich nicht ohne Weiteres auch durch menschliche Kulturen mit Gesichtsmasken ersetzen lassen? Und mit welchen Kniffen kann man als SL seine Spielleitercharaktere oder als Spieler seinen Charakter wirklich glaubhaft fremdartig darstellen? Geht das überhaupt? Oder sind Fremdrassen eigentlich völlig überflüssig?
Fremdrassen sind allein schon deswegen sinnvoll damit man sich nicht beim spielen in allzu ueblen Vorurteilen gegenueber bestimmten Bevoelkerungsgruppen rumsuhlt.

Um die fremde Rasse etwas fremdartiger zu bekommen empfiehlt sich das man ihre Heimat vielleicht etwas weg von dem Standard hebt den man als Mensch so hat. Da boete sich zum Beispiel an, ab in's Wasser. Darunter fielen:
 - Pilot (Farscape)
 - Tali (Mass Effect)
 - Die viecher aus Galaxy Quest
Allein dadurch das die nun an der Luft rumlaufen und entsprechende Anzuege brauchen sollten sie fremdartiger wirken. Entfernt unter lebt im Wasser, koennte man auch lebt im Weltraum nehmen. Wobei mir da spontan nur:
 - Moya (Farscape)
einfaellt.

Daneben koennte man sich an Schwarm Wesen versuchen. Wovon es dann gibt (u.a.):
 - Borg (Star Trek)
 - Cyber Men
 - Mantrid (LEXX)

Beliebt waeren Maschinen Rassen die auf grund des fehlen entsprechender sensorischer Eindruecke [Emotion, Empfindungen] anders sind. Gelungen hierbei, imho, waeren:
 - Reapers (Mass Effect)
 - Geth  (Mass Effect)
 - Daleks (Dr Who)


Letztlich bietet die Natur an einmal von der Ameisen Kolonie, Gaensen, Insekten bis zum Elephant alles an was so rum kreuscht und fleucht.
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Re: Sinn und Unsinn nichtmenschlicher Völker
« Antwort #14 am: 29.12.2009 | 13:32 »
Fast alle Rassen lassen sich auch mit Menschen darstellen. Das ist aber nicht der Punkt. Ich kann natürlich nur für mich sprechen. Aber ich finde es cool, wenn mein Ork Hauer hat. Das ist Graphik. Ja, ich weiß: Man sieht es doch nicht wirklich. Stimmt. Ich stecke mir auch kein LARP-Orkgebiss in den Mund, wenn ich P&P spiele.
Trotzdem stelle ich es mir vor und für mich macht es einen Unterschied. Mein Halbling ist nur 1,20 m groß. Das macht einen Unterschied. In meiner Phantasie ist es relevant.
Und man kann politisch korrekt rassistisch sein... denn man ist ja nicht rassistisch sondern spziesistisch und das auch noch mit Spezies, die es garnicht wirklich gibt. Stereotypen vereinfachen das hineindenken in eine Welt, in der man nicht sozialisiert ist und der man sich ohne diese Standards nicht so einfach zurecht finden kann. Und, wie gesagt: für mich macht es einen kopfkinographischen Unterschied.
Doomstone ist die Einheit in der schlechte Rollenspiele gemessen werden.

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Re: Sinn und Unsinn nichtmenschlicher Völker
« Antwort #15 am: 29.12.2009 | 13:39 »
Historisch sind diese märchenhaften Archetypen (Zwerge, Elfen, Oger, Trolle usw) ja nur Ausdruck bestimmter menschlicher Eigenschaften, die extrapoliert wurden (Elf=schön, Zwerg=habgierig, Oger=verfressen, Troll=launisch). Die können garnicht anders sein, als wie menschlich, da man ja damals gar keine anderen Masstäbe hernehmen konnte, als wie das, was man kannte.

Im Rollenspiel eignen sich diese Archetypen, wie jedes Klischee, einfach gut, um eine bestimmte Situation schnell darzustellen. Wenn man eine Gruppe von 4 Zwergen mit Streithämmern in einer Mine trifft, weiss man einfach schnell woran man ist als Spieler.
« Letzte Änderung: 29.12.2009 | 14:19 von Grubentroll »

Offline Hector

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Re: Sinn und Unsinn nichtmenschlicher Völker
« Antwort #16 am: 29.12.2009 | 13:39 »
Zum Thema Rassismus: Bitte versteht mich nicht falsch. Es geht nicht darum, statt Orks etc. real auf unserer Welt existierende Menschenkulturen zu nehmen. Aber wenn ich eine Fantasy Welt habe, könnte ich, statt zu sagen: "Hinter den Bergen lebt das Zwergenvolk" auch sagen: "Hinter den Bergen leben die Hügelleute, so komische, kleinwüchsige Käuze, die ihr halbes Leben unter Tage verbringen und verflucht geldgierig sind." Wäre vielleicht sogar die stimmungsvollere Variante.

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Offline Grubentroll

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Re: Sinn und Unsinn nichtmenschlicher Völker
« Antwort #17 am: 29.12.2009 | 13:42 »
Zum Thema Rassismus: Bitte versteht mich nicht falsch. Es geht nicht darum, statt Orks etc. real auf unserer Welt existierende Menschenkulturen zu nehmen. Aber wenn ich eine Fantasy Welt habe, könnte ich, statt zu sagen: "Hinter den Bergen lebt das Zwergenvolk" auch sagen: "Hinter den Bergen leben die Hügelleute, so komische, kleinwüchsige Käuze, die ihr halbes Leben unter Tage verbringen und verflucht geldgierig sind." Wäre vielleicht sogar die stimmungsvollere Variante.
Genauso kamen die Legenden über Zwerge ja auch wahrscheinlich zustande, blos andersrum...  ;D

Bei Zwerg sagt man halt in einem Wort, wofür du in deinem Satz ungefähr 20 brauchst.

Offline Hector

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Re: Sinn und Unsinn nichtmenschlicher Völker
« Antwort #18 am: 29.12.2009 | 13:48 »
In meiner Variante ist ein Zwerg aber ein kleinwüchsiger Mensch, der nicht zwingend 250 Jahre alt wird, eine Frau ohne Bartwuchs hat, den Lenden einer sterblichen Frau und nicht einem Stück Fels entsprang, etc. Was ich meine: es kann viel interessanter sein, wenn sich den Spielercharakteren das angeblich fremde Wesen als verschrobener Mensch entpuppt. Dass man also die abergläubische Weltanschauung des Mittelalters konsequent umsetzt, damit spielt und trotzdem ohne die Gummimasken und Plüschohren auskommt.
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Re: Sinn und Unsinn nichtmenschlicher Völker
« Antwort #19 am: 29.12.2009 | 13:53 »
@Großkomtur
Ich finde deine Hügelleute nicht besser als Zwerge, da dabei nur bestimmte Eigenschaften hervorgehoben werden, die einfach für den Autoren nennenswert scheinen. Über die Kultur der Hügelleute wird dabei aber immer noch nichts ausgesagt.

Warum sind die z.B. unter Tage? Wie sieht ihr Leben dort aus? Welche Überzeugungen sind verbreitet? etc. Solche und ähnliche Fragen müssen angerissen werden, damit es mM stimmungsvoller wird. Dein zweiter Post, der mir dazwischen kam, geht schon eher in die Richtung, wobei du dich da ja selbst schon wieder freiwillig von der Fremdartigkeit distanzierst. ;)

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Re: Sinn und Unsinn nichtmenschlicher Völker
« Antwort #20 am: 29.12.2009 | 13:54 »
Zum Thema Rassismus: Bitte versteht mich nicht falsch. Es geht nicht darum, statt Orks etc. real auf unserer Welt existierende Menschenkulturen zu nehmen. Aber wenn ich eine Fantasy Welt habe, könnte ich, statt zu sagen: "Hinter den Bergen lebt das Zwergenvolk" auch sagen: "Hinter den Bergen leben die Hügelleute, so komische, kleinwüchsige Käuze, die ihr halbes Leben unter Tage verbringen und verflucht geldgierig sind." Wäre vielleicht sogar die stimmungsvollere Variante.
Setzt aber wieder ein Denkschemata vorraus das es Leute / Voelkchen gibt die hinter Bergen leben und weil sie nunmal Huegelleute sind alle klein und kautzig und geldgierig sind. Alle, so das ganze Pack. Obwohl die eigenen Chars ohne das Klischee-Paket auskommen.

Damit steht man vor dem Problem das einem vorgeworfen wird das man unbewusst Vorurteile gegenueber Volksgruppen dahingegehend kultiviert das es in der Fantasy Welt so etwas tatsaechlich gibt und das man da gerade ein Batzen Vorurteile auf eine Gruppe Menschen auf sein erfundenes Fantasy Voelkchen uebertragen hat.

Ist wie bei den Schluempfen und Gargamel.
Haette man Gargamel gruen gemacht, Orkhauer oder ein paar rote Antennen gegeben und zum angehoerigen der Rasse k.A. der Rumpelstilesken brauchte sich niemand Gedanken zu machen ob da net antisemtisches Gedanken verarbeitet wurden.
Zitat
Bitte macht jetzt nicht den 23ten Aufguss der Sinti/Roma-Diskussion...
Des war nicht beabsichtigt. Ich nahm sie nur als Beispiel her weil es sich so vom Vorurteils-Paket passend anbot ^^;
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Re: Sinn und Unsinn nichtmenschlicher Völker
« Antwort #21 am: 29.12.2009 | 14:10 »
@ Teylen: Es ist ein Unterschied, ob die Leute in der Stadt am Fuß der Berge, die über die Hügelleute reden, eine rassistische Anschauung diesen gegenüber vertreten (was in einer mittelalterlich gestrickten Kultur und auch den meisten modernen - leider - völlig normal und als Erzählelement meines Erachtens absolut unbedenklich wäre) oder ob der Spielleiter bei einer tatsächlichen Begegnung der Spielercharaktere mit den Hügelleuten rassistische Klischees bedient, was dann schon unappetitlicher wäre. Kurz gefasst: Es ist ein Unterschied, ob ich über Rassisten erzähle oder rassistisch erzähle. Und damit habe ich eigentlich jetzt genug vom Thema Rassismus.  ;)
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Offline Boba Fett

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Re: Sinn und Unsinn nichtmenschlicher Völker
« Antwort #22 am: 29.12.2009 | 14:16 »
Was mich immer wieder stört ist, wenn man ein nichtmenschliches Volk findet, das man ohne weiteres auch als menschliche Kultur darstellen könnte.

Warum stört Dich das? (rhetorische Frage)
Wo ist der Unterschied zwischen einem menschlichen Volk, mit völlig pauschalisiertem Wesen und Klischee-Kultur
und einem nichtmenschlichen Volk, mit völlig pauschalisiertem Wesen und Klischee-Kultur?
Der Vorteil, wenn man die Klischees an ein nichtmenschliche Lebensformen klebt, ist doch, dass man besser pauschalisieren kann.

Völlig nichtmenschliche Wesen wären für das Rollenspiel wahrscheinlich unbrauchbar, weil unspielbar.

Mir fällt als eine Idee eine Schwarmintelligenz ein, von der ich in einem SF Roman (Lem?) gelesen habe.
Perry Rhodan hat auch etliche völlig nichtmenschliche Lebensformen, die, um es handhabbar machen, auch wieder vermenschlichte Kulturen haben (It's Trivialliteratur, Babe!).
Uplift wurde schon erwähnt...
Die ausgestorbenen Insektoiden Aliens aus der Takeshi Kovacs Trilogie waren auch recht fremdartig.
ansonsten fällt mir bestimmt mehr ein, wenn ich an meinem Bücherregal stehe...
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Re: Sinn und Unsinn nichtmenschlicher Völker
« Antwort #23 am: 29.12.2009 | 14:19 »
Nun, allzu sehr muss es ja auch nicht vertieft werden.
Nur ist die Vermeidung eben dieses Reiz Thema mit einer der (imho Haupt) Gruende wieso es soviele nichtmenschliche Voelker in Fantasy Werken wie Rollenspielen (und auch Maerchen) gibt. Gerade was Halblinge, Elben und Orks betrifft, haette Tolkien statt dessen Menschen genommen waeren die Vorwuerfe gegen den Herr der Ringe noch staerker.
Wenn man sich da dann schon daran aufhaengt das die Boesen aus den Osten kommen und man edle Elben weisser Hautfarbe gegen boese Orks dunkler Coloeur hat, was ginge da ab wenn es nur Wald Menschen gewesen waeren, menschliche Spiesser und Araber ... ^^;

Ansonsten hatte ich zuvor einige Moeglichkeiten fuer fremdere nichtmenschliche Voelker genannt ^^;
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Re: Sinn und Unsinn nichtmenschlicher Völker
« Antwort #24 am: 29.12.2009 | 14:25 »
@ Boba: Ich finde das "Nichtmenschlich" in den meisten Fällen irgendwie einen Etikettenschwindel. Ich verspreche meiner Gruppe abenteuerliche, exotische Kreaturen und liefere Ihnen nur eine geballte Ladung personifizierter Vorurteile.

"Oho, großes Abenteuer, wir ziehen ins Land der Elfen."
"Was, ein Land voller drecksarroganter, scharfschießender Schwuchteln in grün? Das hätt ich auch am anderen Flussufer bei den Leuten aus Waldenheim haben können. Und dafür reisen wir drei Wochen in der Gegend rum."

Hätten die Elfen stattdessen ein Schwarmbewußtsein oder würden zumindest fliegen und in Nestern auf hohen Klippen leben, dann wäre es wirklich etwas Außergewöhnliches. So in die Richtung gehen meine immer noch etwas wirren Gedanken zu dem Thema.

Edit:
@Teylen: Wenn man aus dem Auenland eine Art Leprakolonie für Liliputaner gemacht hätte, hätte das aber sicher auch seinen Reiz gehabt.  ;)
« Letzte Änderung: 29.12.2009 | 14:26 von Großkomtur »
Metal-Opa, greiser Püppchenschieber und Retro-Rollenspiel-Veteran