Autor Thema: DSA: Warum Abenteuer, warum keine Romane?  (Gelesen 69570 mal)

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Offline carthinius

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DSA: Warum Abenteuer, warum keine Romane?
« am: 3.01.2010 | 15:56 »
Gespielt wird das alles ja sowieso nicht.
Das halte ich für eine interessante Frage: Wie viele der DSA-Produkte werden eigentlich gespielt? Hat Ulisses darüber irgendwelche Erkenntnisse? Bzw. warum kauft sich die reine Lesefraktion Abenteuer und verlangt stattdessen nicht mehr Romane?
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oliof

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DSA: Warum Abenteuer, warum keine Romane?
« Antwort #1 am: 3.01.2010 | 15:57 »
Ketzerische These: ABs sind die intellektuelle Brücke zwischen Groschenheft und Unterhaltungsroman.

Humpty Dumpty

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DSA: Warum Abenteuer, warum keine Romane?
« Antwort #2 am: 3.01.2010 | 16:00 »
@ Tartex: Das könnte stimmen.

Das halte ich für eine interessante Frage: Wie viele der DSA-Produkte werden eigentlich gespielt? Hat Ulisses darüber irgendwelche Erkenntnisse?
Darüber gibt es kaum Erkenntnisse mangels entsprechender Umfragen.

Bzw. warum kauft sich die reine Lesefraktion Abenteuer und verlangt stattdessen nicht mehr Romane?
Ich kaufe beispielsweise auch deutlich mehr Abenteuer als ich spiele, dafür aber kaum Romane...

Das...
Ketzerische These: ABs sind die intellektuelle Brücke zwischen Groschenheft und Unterhaltungsroman.
...ist jedoch aus meiner Sicht nicht der Grund. Vielmehr schaue ich mir an, was man spielen KÖNNTE, scanne sozusagen das direkt spielbare Material nach brauchbaren Versatzstücken. Außerdem reizt mich beim Lesen oft die Vorstellung, wie ich dieses oder jenes als Meister leiten bzw. den Bedürfnissen der Gruppe entsprechend ändern würde.

ErikErikson

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DSA: Warum Abenteuer, warum keine Romane?
« Antwort #3 am: 3.01.2010 | 16:00 »
Ja, nen Abenteuer ist einfacher zu lesen, weil in kleine abschnitte gegliedert und man weiss für gewöhnlich genau, was vom Aufbau her kommt. Nen Buch würd ich nicht in die Hand nehmen, aber so nen Abenteuer liest sich sehr angenehm.

Offline Visionär

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DSA: Warum Abenteuer, warum keine Romane?
« Antwort #4 am: 3.01.2010 | 16:00 »
Die These ist mal sowas von Hypo ;)
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Humpty Dumpty

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DSA: Warum Abenteuer, warum keine Romane?
« Antwort #5 am: 3.01.2010 | 16:07 »
Ich kaufe beispielsweise auch deutlich mehr Abenteuer als ich spiele, dafür aber kaum Romane...

Ein weiterer Grund besteht darin, dass ich mangelhafte schriftstellerische Begabung in einem Abenteuer deutlich eher tolerieren kann als in einem Roman. Und machen wir uns nichts vor: ich habe noch nie einen literarisch gelungenen Rollenspielroman gelesen. Noch nie. Drittens: In einem Abenteuer gibt es zudem üblicherweise eine Handlungsübersicht, so dass man Passagen leicht überspringen kann. Und schlußendlich macht es mir viertens Spaß, die Werte von NSCs anzuschauen. Das sind in Summe viele Gründe für den Kauf von Abenteuern  ;)

Offline carthinius

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DSA: Warum Abenteuer, warum keine Romane?
« Antwort #6 am: 3.01.2010 | 16:12 »
Ja, nen Abenteuer ist einfacher zu lesen, weil in kleine abschnitte gegliedert und man weiss für gewöhnlich genau, was vom Aufbau her kommt. Nen Buch würd ich nicht in die Hand nehmen, aber so nen Abenteuer liest sich sehr angenehm.
Heißt also doch: DSA sollte Groschenromane machen mit Anleitungsteil für die direkte Nutzung als Abenteuer. Damit sind sowohl Metaplot als auch schriftstellerische Mängel ausreichend abgedeckt - und (nach-)spielen könnte man es auch!  ;D
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Offline Falcon

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DSA: Warum Abenteuer, warum keine Romane?
« Antwort #7 am: 3.01.2010 | 19:23 »
warum der Smiley, genau dasselbe hatte ich auch schon (und sicher auch andere) schon vorgeschlagen.

Heftromane liest man schnell weg, Auch wenn man keinen Bock auf einen Roman hat. Ausserdem kann man die wenige Handlung der Abenteuer auch in entsprechend wenigen Worten untebringen.
Ausserdem haben Fans einen großen Einfluss auf Groschenheftserien. Auf Romane dagegen kaum.
« Letzte Änderung: 3.01.2010 | 19:25 von Falcon »
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ErikErikson

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DSA: Warum Abenteuer, warum keine Romane?
« Antwort #8 am: 3.01.2010 | 19:27 »
Weils Blöd ist. Wenn ich Groschenromane will, les ich PR. Manchmal sind mir die aber zu anspruchsvoll, wenn ich etwa abends vonner Arbeit komm. Dann les ich lieber nen DSA Abenteuer. Ein Groschenroman hat oft Kapitel, die sind ca. 10 Seiten lang. Ein Abenteuer hat Abschnitte, die sind ne halbe Seite lang. Da kannste einen lesen, dann was essen , den nächsten lesen und so. 

Offline Sequenzer

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DSA: Warum Abenteuer, warum keine Romane?
« Antwort #9 am: 3.01.2010 | 19:32 »
Also ich hol mir lieber einen Roman wie zig Abenteuer... Abenteuer fand ich schon immer relativ sinnbefreit, okay praktisch für Anfänger aber wenn man wirklich ein AB brauch um einigermaßen leiten zu "können" macht man irgendwas falsch...  Die DSA Abenteuer wo ich noch rumliegen hab waren eher nur inspiriations hilfen. Meine Spieler meinten ja das ich jahrelang der Gruppen SL sein sollte, da meinte ich dann kauft euch die Boxen oder Abenteuer... aber mehr wie ne Vorlage waren die nie. Ich find es sowieso faszinierend wie manche die Abenteuer nach den Heft durchzocken können... wie stellt ihr euere Spieler ruhig oder habt ihr ne "PLOT-> DA LANG!" Keule bei mir hat das nie funktioniert ^^
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Achamanian

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DSA: Warum Abenteuer, warum keine Romane?
« Antwort #10 am: 3.01.2010 | 19:55 »
Abenteuer fand ich schon immer relativ sinnbefreit, okay praktisch für Anfänger aber wenn man wirklich ein AB brauch um einigermaßen leiten zu "können" macht man irgendwas falsch...  Die DSA Abenteuer wo ich noch rumliegen hab waren eher nur inspiriations hilfen. [...] Ich find es sowieso faszinierend wie manche die Abenteuer nach den Heft durchzocken können... wie stellt ihr euere Spieler ruhig oder habt ihr ne "PLOT-> DA LANG!" Keule bei mir hat das nie funktioniert ^^

Du kennst aber wahrscheinlich auch nur DSA-Abenteuer, oder? Es gibt ja auch Abenteuer, die einem ohne RR hervorragendes Handwerkszeug geben.
Groschenroman-Abenteuer aber bitte nicht, die "Stimmungstexte" in den normalen Abenteuern sind schon schlimm genug.

Offline Sequenzer

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DSA: Warum Abenteuer, warum keine Romane?
« Antwort #11 am: 3.01.2010 | 20:00 »
DSA, DnD, CoC usw... also was Kaufabenteuer angeht hab ich schon genug gelesen aber mehr wie NSC und ein bißchen vom Plot konnt ich nie verwerten ;)
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Offline Jens

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Re: DSA: Warum Abenteuer, warum keine Romane?
« Antwort #12 am: 3.01.2010 | 20:12 »
Hab das mal abgetrennt, aus dem Neustrukturierungsthread schießen ja so einige neue Ideen für Threads - die da drin aber nichts zu suchen haben. Finde das Thema aber grundsätzlich interessant: denn ich versuche die Dinger, die ich zu Hause stehen habe auch zu spielen wenn sie gut sind (wenn nicht: eBay, wie damals mit dem Jahr des Feuers...), aber das dauert immer (der Unersättliche liegt seit über nem Jahr rum...).

Ich denke es ist auch ein wenig "Die Hoffnung stirbt zuletzt".

Offline Falcon

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Re: DSA: Warum Abenteuer, warum keine Romane?
« Antwort #13 am: 3.01.2010 | 20:18 »
Manchmal ist man so ausgelaugt, da fällt einem gar nichts ein und dann bin ich froh wenn es Abenteuer gibt. Am Dankbarsten was Freiheit angeht sind imho immer noch Detektivabenteuer. Das sind aber leider auch oft die langweiligsten. Das gilt aber nicht nur für DSA.

Warum Fertigabenteuer: Zumal Abenteuer bestimmter Mitspieler SLs eben im Grunde immer so sind, wie der SL eben leitet. Also meistens gleich. Die Fertigabenteuer stammen aber aus der Feder anderer Autoren, das wird automatisch abwechslungsreicher.

Romane nehme ich nicht zur Spielmaterialauswertung. Zu Ineffektiv. Ich habe keine Zeit eine Woche zu lesen, in der Nebensächlichkeiten ausgewalzt werden um dann 1-2 Schnippsel rausziehen zu können. In der Regel brauche ich für ein Buch ohnehin 3-6 Monate.



Ist der Titel des Threads absichtlich so gewählt? Sollen wir hier nicht über Groschenhefte reden?
« Letzte Änderung: 3.01.2010 | 20:20 von Falcon »
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Offline carthinius

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Re: DSA: Warum Abenteuer, warum keine Romane?
« Antwort #14 am: 3.01.2010 | 21:18 »
Weils Blöd ist. Wenn ich Groschenromane will, les ich PR. Manchmal sind mir die aber zu anspruchsvoll, wenn ich etwa abends vonner Arbeit komm. Dann les ich lieber nen DSA Abenteuer. Ein Groschenroman hat oft Kapitel, die sind ca. 10 Seiten lang. Ein Abenteuer hat Abschnitte, die sind ne halbe Seite lang. Da kannste einen lesen, dann was essen , den nächsten lesen und so. 
Ist das jetzt ironisch? Klingt nämlich ziemlich so.
Ansonsten frage ich dich jetzt, ob du Groschenromane (die ja nun nicht nur aus Perry Rhodan bestehen, da gibt es genug andere) wirklich anspruchsvoller als ein Kaufabenteuer findest.
Bzw. ob die DSA-Abenteuer immer noch den Anspruch haben, auch den potentiellen SL beim Lesen unterhalten wollen - das halte ich nämlich eigentlich für den falschen Weg.

DSA, DnD, CoC usw... also was Kaufabenteuer angeht hab ich schon genug gelesen aber mehr wie NSC und ein bißchen vom Plot konnt ich nie verwerten ;)
Woran liegt das deiner Meinung nach? Am Railroading der Abenteuer? Uninteressante Geschichten? Schlechter Stil?
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Offline Xemides

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Re: DSA: Warum Abenteuer, warum keine Romane?
« Antwort #15 am: 3.01.2010 | 21:32 »
Moin,

also wenn ich Romane lesen will les ich einen Roman, wenn ich ein Abenteuer leiten will, lese ich ein Kaufabenteuer.

Ich hätte keine Lust, mir aus einem Roman erst ein Abenteuer umarbeiten zu müssen. Tatsächlich nutze ich Kaufabenteuer zu 90 Prozent so wie sie geschrieben sind, egal ob DSA, CoC oder Midgard.

Trotzdem gehe ich auf Ideen der Spieler ein, wo es möglich ist.

Mir ist es beim Abenteur wichtig, alles spielfertig zu haben.
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oliof

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Re: DSA: Warum Abenteuer, warum keine Romane?
« Antwort #16 am: 3.01.2010 | 21:47 »
Ich selbst benutze Kaufabenteuer ja auch. Allerdings habe ich noch niemals ein DSA-Abenteuer geleitet oder gelesen, deswegen fehlt mir der faktische Unterbau für meine These.

Die Mehrheit der Antworten scheint mir aber nicht ausdrücklich zu widersprechen.

Offline Bombshell

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Re: DSA: Warum Abenteuer, warum keine Romane?
« Antwort #17 am: 3.01.2010 | 22:27 »
Hallo,

grad für das oft erwähnte und verpöhnte Meister-Redax-Spiel gibt es noch einen Vorteil von Abenteuern: Sie sind Kanon, Romane nicht unbedingt.

Zumindest für Shadworun war lange ein Wahlspruch bei kleinlichen Regeldiskussionen Romane sind keine Regelwerke!

MfG

Stefan
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ErikErikson

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Re: DSA: Warum Abenteuer, warum keine Romane?
« Antwort #18 am: 4.01.2010 | 06:51 »
@cart: Abenteuer sind vielleicht anspruchsvoller geschrieben als Groschenromane, (ich kenn nur PR, Atlan, und nen paar Western) aber nur in nem Abenteuer kann ich nen beliebigen, in sich abgeschlossenen und schlüssigen Abschnitt aufschlagen, der die länge von ner halben Seite hat, und gleich halb verstehen was da drin steht.

Wobie ich sagen würde das Ren Dhark an Abenteuerquali doch rankommt. Gilt aber nur bedingt für Midgard, wo die Abenteuer oft sehr (zu) kompley sind, etwa die Seemeister Kampagne.
« Letzte Änderung: 4.01.2010 | 06:57 von ErikErikson »

Offline Teylen

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Re: DSA: Warum Abenteuer, warum keine Romane?
« Antwort #19 am: 4.01.2010 | 09:25 »
Bzw. warum kauft sich die reine Lesefraktion Abenteuer und verlangt stattdessen nicht mehr Romane?
Vielleicht weil Abenteuer, selbst wenn man sie nur liest und nicht spielt, eher den Eindruck vermitteln das man beteiligt ist bzw. beteiligt sein könnte und überhaupt eine eigene Beteiligung wohl eigentlich geplant wäre. Egal wie sehr sie Railroaden.
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Offline tartex

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Re: DSA: Warum Abenteuer, warum keine Romane?
« Antwort #20 am: 4.01.2010 | 09:39 »
Wenn ich ein Abenteuer lese, habe ich die Möglichkeit meine eigenen Charaktere hinein zu projizieren. Das ist ja fast noch eine Stufe eskapistischer als mich in den Romancharakter hineinversetzen zu müssen.

Ich stelle mir auch andere Fragen. Vor allem: wie würden meine Charakter/Spieler reagieren?
Es ist für mich ein viel aktivere Lektüre, wo man im Gedanken abschweifen kann/soll/muss, ohne ganz woanders zu landen. Abenteuer sind weniger railroadig zu lesen als Romane.

Zugegebenermaßen habe ich den Großteil der DSA-Abenteuer, die ich in 2monatigen Sammelwahn erworben habe, aber nichtmal aufgeschlagen.

Das ist natürlich nochmals eine andere Frage: wieviel des verkauften Materials landet ungelesen im Regal von Sammlern. Ich denke, das betrifft alle Rollenspiele und nicht nur DSA. Der DSA-Sammler ist im Gegensatz zum Multisystem-Sammler halt gewohnt, dass ein Großteil der Publikationen Abenteuer sind und will evtl. sein Regal deshalb damit füllen.
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Offline carthinius

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Re: DSA: Warum Abenteuer, warum keine Romane?
« Antwort #21 am: 4.01.2010 | 11:29 »
also wenn ich Romane lesen will les ich einen Roman, wenn ich ein Abenteuer leiten will, lese ich ein Kaufabenteuer.
(...)
Mir ist es beim Abenteur wichtig, alles spielfertig zu haben.
Es geht hier doch darum, ob es Leute (in nicht unbeträchtlicher Menge) gibt, die tatsächlich die Abenteuer als "Literaturersatz" lesen und erst an zweiter Stelle über ein wirkliches Spielen nachdenken. Gut, für dich scheint das keine Frage zu sein: Du liest die Abenteuer, um sie zu spielen. Wie wichtig ist dir da der literarische Anspruch? Und liest du auch zusätzlich DSA-Romane?

Der Witz beim "Groschenromanansatz" für DSA wäre ja, die Vorteile beider Medien zu verbinden - es gibt eine Geschichte zum Nachlesen, im Anhang finden sich die wesentlichen Handlungsorte und NSC beschrieben und mit Werten ausgestattet, dazu die (aus Sicht des Autors) nötigen Angaben zum Leiten der Geschichte und Meisterinformationen. Gerne könnte man auch im "Roman" auf den Seiten Verweise in den Anhang platzieren (z.B. im Seitenrand oder unter dem Text oder auch durch Formatierungen im Text auf den Anhang hinweisen, z.B. weiß der Leser gleich, dass RONDRIAN VON HAKENSCHLAG im Anhang Werte haben wird, Viktor von Aschen aber nicht).
Hätte den Vorteil, dass der Anfänger-SL oder auch der Nacherzähler-SL gleich die Story zum Entlanghangeln haben - jeder, der Abenteuer eh nur zum Ausschlachten benutzt, findet die für ihn nötigen Infos schnell im hinteren Teil. Fände ich bei manchem "klassischen" Abenteuer oder reinen Metaplot-Nachrennereien deutlich ehrlicher.

Vielleicht weil Abenteuer, selbst wenn man sie nur liest und nicht spielt, eher den Eindruck vermitteln das man beteiligt ist bzw. beteiligt sein könnte und überhaupt eine eigene Beteiligung wohl eigentlich geplant wäre. Egal wie sehr sie Railroaden.

Wenn ich ein Abenteuer lese, habe ich die Möglichkeit meine eigenen Charaktere hinein zu projizieren. Das ist ja fast noch eine Stufe eskapistischer als mich in den Romancharakter hineinversetzen zu müssen.

Ich stelle mir auch andere Fragen. Vor allem: wie würden meine Charakter/Spieler reagieren?
Es ist für mich ein viel aktivere Lektüre, wo man im Gedanken abschweifen kann/soll/muss, ohne ganz woanders zu landen. Abenteuer sind weniger railroadig zu lesen als Romane.
"Roman" ist ja als Formulierung eh zu üppig für einen Groschenroman, das sind ja nur ein paar Seiten. Natürlich könnte man gleich sagen "5 Hefte sind ein Abenteuer", damit könnte man auch dem Materialhunger der Spieler entgegenkommen (5 Hefte mit jeweils abenteuerrelevantem Anhang ergeben ja schon eine schöne Menge Material).
Das Projizieren der eigenen Runde ist natürlich schon ein Ding, das berücksichtigt werden müsste. Aber habt ihr so etwas nicht auch bei normalen Geschichten? Wenn ich ein Buch lese, bei dem mich eine Stelle inspiriert, es vielleicht als Abenteuer zu verwursten, denke ich doch so etwas auch. Dafür brauch ich kein Abenteuerbuch, das mir an manchen Stellen sagt "Ihre Spieler könnten jetzt das und das tun" - kein Abenteuer kann sämtliche Eventualitäten voraussehen. Daher fände ich es ehrlicher, man verkauft das gleich als Szenariovorschlag (inklusive möglicher Handlung zum Nachlesen und Ideenliefern oder sogar Nachspielen) und hat ansonsten die Bausteine zu freien Verfügung.


Zitat
Das ist natürlich nochmals eine andere Frage: wieviel des verkauften Materials landet ungelesen im Regal von Sammlern. Ich denke, das betrifft alle Rollenspiele und nicht nur DSA. Der DSA-Sammler ist im Gegensatz zum Multisystem-Sammler halt gewohnt, dass ein Großteil der Publikationen Abenteuer sind und will evtl. sein Regal deshalb damit füllen.
Richtig, das wäre auch interessant: Wie vielen "Spielern" dienen sie eigentlich überhaupt als Spielmaterial, wie vielen als Lektüre, wie vielen nur als Schrankmetermesser? Wobei da ja durchaus fließende Übergänge sein können: Ich kaufe es mir, weil ich es irgendwann mal leiten könnte (Schrankmeter), ich lese es, weil ich es evtl. mal leiten könnte (Literaturersatz), ich leite es tatsächlich (Abenteuer) (oder auch: ich kann es mir natürlich auch kaufen, weil ich es leiten will, sehe nach dem Lesen ein, dass es nur Literaturersatz war und stelle es dann unbespielt in den Schrank). Auch da wäre der Groschenroman ehrlicher: Ich muss es eh lesen, bevor ich es spielen kann - wenn es Mist ist, dann hab ich wenigstens eine mittelmäßige Geschichte gelesen, wenn es gut war, kann ich es gleich umsetzen.
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ErikErikson

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Re: DSA: Warum Abenteuer, warum keine Romane?
« Antwort #22 am: 4.01.2010 | 11:32 »
Aber beim Groschenroman fällt die Eigenständigkeit der kleinen Absätze, die mir sehr gefällt, weg.

Offline Teylen

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Re: DSA: Warum Abenteuer, warum keine Romane?
« Antwort #23 am: 4.01.2010 | 11:43 »
Zitat
"Roman" ist ja als Formulierung eh zu üppig für einen Groschenroman, das sind ja nur ein paar Seiten.
Ein Groschenroman hat um die 64 Seiten, was schon eine Menge ist.
Dazu sind sie sperrig zu lesen, teilweise schwer [weil nicht gerade uhm anspruchsvoll] zu lesen und es hat den Flair von, naja, einer schlechten Soap. Zudem, ein mieser Roman mitten drin, und man wird als Leser raus gehauen. Ging mir zumindest bei Perry Rhodan so, mit dem Mutanten-Fussball Roman.

Zitat
Natürlich könnte man gleich sagen "5 Hefte sind ein Abenteuer", damit könnte man auch dem Materialhunger der Spieler entgegenkommen (5 Hefte mit jeweils abenteuerrelevantem Anhang ergeben ja schon eine schöne Menge Material).
320 Seiten Textbollwerk versus vielleicht 100-200 pro Abenteuer.
Allein schon deswegen sind Abenteuer handlicher. Zumal sich ein Abenteuer auch noch queer lesen laesst.

Zitat
Das Projizieren der eigenen Runde ist natürlich schon ein Ding, das berücksichtigt werden müsste. Aber habt ihr so etwas nicht auch bei normalen Geschichten?
Nicht in diesem ausmass. Zumal einen ein Abenteuer ja schon fast anschreit das es die eigene Geschichte ist, bzw. die der Charaktere. Wohingegen ein Buch die Geschichte von anderer Leute Charaktere erzaehlt.

Bei Comics bei denen ich anleihen zu eigenen Abenteueren sehe, bleibt nach der Verarbeitung ziemlich gar nichts vom Comic uebrig, zumindest nimmer viel ^^;

Aus DSA Perspektive, ist es ein Unterschied ob man nur Meisterpersonen sieht oder auch seinen eigenen Char dabei hat. Zumal bei mir bei der Lektuere von "Wege des Meisters" der Eindruck entsteht das fuer DSA Spieler die Trennung zwischen NSC und SC sehr strikt ist.
Heisst eine Figur die in einem Roman handelt waere eine Meisterperson, Metaplot und damit in weiten bereichen untouchable.

Zitat
Dafür brauch ich kein Abenteuerbuch, das mir an manchen Stellen sagt "Ihre Spieler könnten jetzt das und das tun" - kein Abenteuer kann sämtliche Eventualitäten voraussehen.
Ich wuerde einfach mal behaupten DSA Spieler stehen eher etwas auf Railroading, Metaplot nach spielen und haben eher eine Abneigung gegen allzu offenes mit Meta-Spielerreien. ^^;
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Offline Xemides

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Re: DSA: Warum Abenteuer, warum keine Romane?
« Antwort #24 am: 4.01.2010 | 11:51 »
Gut, für dich scheint das keine Frage zu sein: Du liest die Abenteuer, um sie zu spielen. Wie wichtig ist dir da der literarische Anspruch? Und liest du auch zusätzlich DSA-Romane?

1. Korrekt, ich kaufe Abenteuer um sie zu spielen. Deshalb kaufe ich mir bei DSA auch nur wenige Abenteuer, nämlich die, die ich mir zumindest vorstellen könnte, sie zu leiten. Ich besitze derzeit genau 3 DSA-Abenteuer oder Kampagnen: die Neuauflage der G7, weil ich diese gerade leite; Karawanenspuren und Basargeschichten, die ich mal vorhatte zu leiten.

Ansonsten besitze ich für DSA nur die Regionalspielhilfen und Regelwerke sowie zwei Bände der blauen Reihe.

2. Bei Abenteuer ist mir der literarische Anspruch völlig unwichtig.

3. Ich lese auch DSA-Romane, aber auch da nur sehr gezielte (einige, die sich im Umfald der G7-Kampagne abspielen und Witzkos Maraskanromane befinden sich in meinem Besitz, aber noch nicht alle gelesen).

Ansonsten bevorzuge ich andere Lektüre.



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