Thema: Was lest ihr gerade?

[BobMorane]

Ich muss zu meiner Schande gestehen noch nichts von Tad Williams gelesen zu haben.

[Raven Nash]

Und Tad Williams ist nun mal unbestreitbar ein Meister der englischen Sprache;

Ich weiß nicht - ich habe die Drachenbeinthron Bücher auf Englisch gelesen (weil meine damalige Freundin so drauf stand, und mich gedrängt hat), aber an mehr als an "nerviger Küchenjunge" in "langweiliger Endloshandlung" kann ich mich nicht erinnern. Alles irgendwie tragisch, es zieht sich wie Strudelteig und am Ende ist es eine 08/15-Story.

Apropos "sich ziehen wie ein Strudelteig": Ich bin jetzt (endlich) im dritten Teil der Darksword-Trilogy. Zum einen ist das Setting schlicht nichts für mich (eine Welt, in der jeder zaubern kann, die aber irgendwie mit unserer Welt in Verbindung steht), und jetzt im dritten Teil kommen plötzlich auch noch SF-Soldaten mit Lasern und Raumschiffen. Und es tut sich einfach nix. Kapitel für Kapitel wird vom Drama erzählt, ohne dass es passiert. Nö, Weis und Hickman gefallen mir bei Dragonlance eindeutig besser.

[angband]

Ich weiß nicht - ich habe die Drachenbeinthron Bücher auf Englisch gelesen (weil meine damalige Freundin so drauf stand, und mich gedrängt hat), aber an mehr als an "nerviger Küchenjunge" in "langweiliger Endloshandlung" kann ich mich nicht erinnern. Alles irgendwie tragisch, es zieht sich wie Strudelteig und am Ende ist es eine 08/15-Story.

Das war bei mir ähnlich 

[KhornedBeef]

Mich störte eher, die ständige Wiederholung des Wortes. In einem Absatz kam es glaub 3 mal vor. Da hätte ich mir schon etwas "Abwechslung" in Form von Umschreibung gewünscht. Gerade die geschilderte Kampfsituation hätte ja zig Worte her gegeben. Widersacher, Kontrahent, Fein, Gegner und was weiß ich nicht alles. Dass die Flachköpfe eben ein besonderes Volk sind, hatte ich schon beim ersten Mal verstanden.

Aber es war auch einfach die zu starke zeitliche Nähe. Es ist ja jetzt nicht so, als wäre ich nicht auch mit nem Kroschenroman zufrieden. Hallo, ich habe Drachenlanze und Perry Rhodan gelesen und fand es toll. Nur der Abstand von fünf Minuten zwischen beiden Werken hat der Sache wohl nicht gut getan. Und ich denke mal die Plattkopfquote wird schon noch etwas geringer werden. 

Naja, das ist aus der Perspektive von jemandem beschrieben, der Conan für seine blumige Sprache freundschaftliche belächeln würde, oder?  Ich hielt das schon für Absicht von Abercrombie.

Kommen ja dann noch mehr Personen mit anderen Hintergründen vor, bleib dran.

[Infernal Teddy]

Und Tad Williams ist nun mal unbestreitbar ein Meister der englischen Sprache

Nach mehreren Versuchen Memory, Sorrow, and Thorn in deutsch wie in englisch zu lesen: ich bestreite.

[Sashael]

Ich muss zu meiner Schande gestehen noch nichts von Tad Williams gelesen zu haben.

Weiß nicht, ob das wirklich so schade ist.

Durch den Drachenbeinthron hab ich letztendlich durchgequält und mich über die Dummheit der Protagonisten geärgert. Die haben alle zuviel Plotonium gefressen und wurden dadurch merkbefreit und blind.

Otherland hab ich nach dem ersten Band ad acta gelegt, weil da schon wieder Williams Vorliebe für Diabolo ex machina massiv zum Tragen kam.

Aber vielleicht gefällt es dir ja dagegen richtig gut, wer weiß?

[Timberwere]

Den Drachenbeinthron halte ich von allem, das ich von Williams gelesen habe, tatsächlich mit am schwächsten.
Aber wie er stilistisch mit der englischen Sprache umgeht, finde ich schon sehr beeindruckend.

Wer nur den Drachenbeinthron und Otherland kennt, aber Williams nochmal eine Chance geben will, könnte es vielleicht mal mit "The War of the Flowers" und/oder "Shadowmarch" versuchen.
"The War of the Flowers" ist ein eigenständiger Roman in einem (wie ich finde) echt tollen und unverbrauchten Setting (einen jungen Mann aus unserer Welt verschlägt es in eine Feenwelt, in der gewissermaßen eine Zeit der industriellen Revolution auf Magiebasis herrscht) - der braucht auch ein bisschen zum Anlaufen, beginnt aber bei weitem nicht so zäh wie der Drachenbeinthron.
Und bei Shadowmarch - Fantasy, die vom zeitlichen Feeling einige Jahrhunderte später angesiedelt ist als der Drachenbeinthron; eher Renaissance denn Hochmittelalter, würde ich denken - geht es gleich auf den ersten Seiten in die Vollen (da hat er wohl auf die Kritik gehört, der Drachenbeinthron sei anfangs zu langatmig )

[Raven Nash]

da hat er wohl auf die Kritik gehört, der Drachenbeinthron sei anfangs zu langatmig

Das Problem beim Drachenbeinthron ist - er wird auch später nicht besser.  Ich kann nicht sagen, dass mich da irgendein Teil mitgerissen hätte. Es ist vor allem so unglaublich vorhersehbar. Ich hab ständig gewartet, dass X passiert - und es ist auch passiert, aber eben nach 100 Seiten, in denen nichts passiert ist.

[1of3]

Sachbuch:
Stephen Protero: God is not One - Sachbuch. Der Autor erklärt die 8 einflussreichsten Religionen der Welt (Nummer 4 wird dich überraschen) und warum die Metapher, dass alle Religionen auf den selben Berggipfel führen, verkehrt ist. Bin ich über r/goodworldbuiling drauf aufmerksam geworden.

Roman / Reread:
Will Wight: Traveller's Guide. Gefällt mir tatsächlich, was die Story angeht immer noch am besten aus dem Willverse.

Patreon:
Sarah Lin - Weirkey Chronicles, Beta-Kapitel.
John Bierce - Kurzgeschichten / Novellen.
Yrsillar - Chronicles of Destiny.

Royalroad (ongoing):
Nova Wars
Ave Y Xia Rem
Stray Cat Strut

Hörbuch:
Alexandra Quick - and the Stars Above (still the better Wizarding America)