Susanne Gerdom: "Dracyr -- Das Herz der Schatten". Jugendfantasy, klassisches Fäntelalter-Genre.
Liest sich auf den ersten 150 Seiten wie "Fifty Shades of Dragon Fire". Die jugendliche Heldin schleicht sich unter falschem Namen auf der Burg ihres Erzfeindes ein, um ihn zu ermorden. Dort lernt sie zwei attraktive Kerle kennen: Einen fröhlich-Humorvollen, der sich von der Schokoladenseite als anständiger Kerl präsentiert und ihr galant den Hof macht; und einen Emo-Psychopathen, der ihr bei der ersten Begegnung mit dem Rapier die Bluse vom Leib schneidet und sie bei der dritten Begegnung mit Reitgerte und Peitsche gleichzeitig vertrimmt. In wen verliebt sie sich wohl?
Naja, der Plot hat durchaus auch überraschende Wendungen aufzubieten und eine davon verspricht gerade, dass die Handlung jetzt richtig Fahrt aufnimmt. Es droht Action am Horizont. Und es ist immerhin unterhaltsam geschrieben, was ich von 95% der aktuellen Fantasy, Science Fiction und sonstigen Phantastik leider nicht sagen kann (Gerade von so gehypetem Kram wie "Der Name des Windes", "Das Lied der Dunkelheit" oder "Elantris"). Von "Dracyr" bin ich zwar nicht gerade mitgerissen, fühle aber zumindest lauwarme Neugier, wie es weitergeht. Mal gucken, ob ich bis zum Ende durchhalte.