Tobias O. Meißner - Das Paradies der Schwerter
Ich bin völlig fasziniert von diesem Buch. Ich bin noch nicht sehr weit, aber allein die Prämisse dieses Buches drückt Knöpfe bei mir, von denen ich nicht wusste, dass sie da sind. Worum geht es? Es geht um ein Turnier in einer Fantasy-Welt (bisher sehr sehr "low fantasy") ... in einer Stadt wird ein Turnier ausgerufen. Es geht um 1v1 Kämpfe auf Leben und tot. 16 Teilnehmer. Das Buch stellt jetzt Kapitel für Kapitel völlig verschiedene (!) Charaktere vor, die alle wohl Teilnehmer des Turniers werden. Der Witz: Autor Meißner hat eine Art Kampf-System benutzt, um die Ausgänge der Kämpfe zufällig zu gestalten. Er weiß also selbst nicht, welche Charaktere überleben und welche nicht. Dieser Umstand kreiert einen sehr interessanten Effekt. Jeder Charakter der eingeführt wird, wird eingeführt, als sei er der Protagonist der Geschichte. Jedem Charakter wird genau so viel Raum gelassen, dass sie einem ans Herz wachsen könnten. Man wird also während des Lesens FAN eines Charakters (oder mehrerer) und dann HOFFT man, dass dieser Charakter gewinnt ... man weiß es aber nicht. Es gibt auch keine Hinweise des Autors ... wie auch ... er weiß es - soviel ich weiß - selbst nicht. Man weiß gar nichts! Völlig abgefahrene Erfahrung! Das Buch ist mit seinen 362 Seiten auch nicht unmenschlich lang. Es wird also nicht zu enorm ausgewalzt. Zudem ist es auch noch echt gut geschrieben. Sicher qualitativ jetzt nicht das Werk eines Weltautors ... aber Grundsolide und spaßbringend. Ich bin hart begeistert.