Born von Kris Brynn
Ein Endzeit-Thriller in Deutschland. Weite Teile Europas sind unbewohnbar geworden, die übrigen Menschen drängen sich in Megastädten und werden durch VertiFarmen versorgt, die von religiösen Fanatikern geleitet werden. Die Protagonistin ist eine Taxifahrerin mit einem defekten Nothilfe-Hologramm auf dem Beifahrersitz (Cloudpunk lässt grüßen). Ihr Bruder arbeitet auf einer VertiFarm und wird überraschend von Apfelplantage zu Schweinezucht versetzt. Die Regierung ist dekadent und hat einen geheimen Plan mit den Farmen.
Es werden im Hintergrund Rohstoffkriege angesprochen (die Sandkriege), ansonsten bleibt das Setting bisher recht "altbekannt".
Die Geschichtenteile mit der Taxifahrerin sind noch am unterhaltsamsten geschrieben, auch wenn sich fast alle Handelnden inkonsistent verhalten. Sobald es an die Teile mit dem Ernährungsministerium geht, wird es ... merkwürdig. Ich sehe, welchen Effekt der Autor erreichen wollte (Regierung versinkt in Dekadenz, Ignoranz und Überheblichkeit), aber die Ausführung wirkt teilweise wie unterdurchschnittliche Fanfic.
Es ist interessant genug, dass ich wissen will, wie es weiter- und ausgeht, aber ich hege bereits Befürchtungen, dass ich dicke Portionen von Stammtisch"politik" und Kaminfeuerphilosophie serviert bekommen werden, garniert mit einer großen Zulage Naivität bezüglich Lösungen.