Autor Thema: Wer von euch benutzt eine Pike?  (Gelesen 7278 mal)

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Offline Spencer

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Wer von euch benutzt eine Pike?
« am: 8.01.2010 | 16:55 »
Liebe Savagos,
hat einer von euren Helden oder jemand anderes in eurer Gruppe schonmal eine Pike als Hauptwaffe geführt?

Wenn ja: wieso?
Falls nicht: wieso?

Der Hintergrund ist, dass ich an einem Setting arbeite in dem die Pike die bestimmende Infanteriewaffe sein soll (wie in den Gewalthaufen der Renaissance). Und irgendwie glaube ich, dass GRW-Werte der Pike (Stä+W8, Gewicht 25, Reichweite 2, Zweihändig) dafür zu schwach sind, bzw. nicht abbilden, dass ne Pike nur in der Formation richtig Sinn macht (Ideen um das darzustellen?).

Wann ist die "Reichweite 2" richtig gut?

Gebt einfach mal euren Kommentar hierzu ab.

Danke!

Deutschland ist wie Speedboot fahren.

MarCazm

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Re: Wer von euch benutzt eine Pike?
« Antwort #1 am: 8.01.2010 | 17:08 »
Wann ist die "Reichweite 2" richtig gut?

Meist bei Reichweite 2! ;D

Genau darin liegt doch der Vorteil. Vor den Pikenleuten stehen Schildkerle an denen die vorbeipiken und die die Gegner von den Pikenleuten fernhalten.

Offline Master Li

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Re: Wer von euch benutzt eine Pike?
« Antwort #2 am: 8.01.2010 | 17:23 »
Ich finde die Pike einwandfrei. Es ist eine reine Formationswaffe. Da kommt die Reichweite zum tragen. Im Nahkampf Mann gegen Mann eher sinnlos. In dem Fall ist ein einfache Speer vorzuziehen.

   1
SSSS
PPPP
PPPP

In dieser Formation (S=Kämpfer mit Schild; P=Pikenier) können auf Gegner 1 insgesamt 9 Angriffe ausgeführt werden... und 3 bevor er überhaupt dahin kam...
Viel Spaß.
Master Li und der Hamster des Todes

Offline Spencer

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Re: Wer von euch benutzt eine Pike?
« Antwort #3 am: 8.01.2010 | 18:11 »
In dieser Formation (S=Kämpfer mit Schild; P=Pikenier) können auf Gegner 1 insgesamt 9 Angriffe ausgeführt werden... und 3 bevor er überhaupt dahin kam...
hm, kannst du genau erklären wie das gehen soll?
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Offline Master Li

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Re: Wer von euch benutzt eine Pike?
« Antwort #4 am: 8.01.2010 | 18:24 »
Es ist ein lebensfremdes Beispiel, das muss ich zugeben. Es wird so kaum vorkommen (weder in Realität, noch in Spiel), dass sich ein einzelner Gegner an eine Formation ranwagt. Formationskampf handelt man am besten mit Massenkampfregeln ab.

Aber zur Erklärung.

1 steht direkt an 3 S, die dürfen alle angreifen, die 3 dahinterliegenden P haben mit ihrer Reichweite von 2 auch die Möglichkeit anzugreifen, die in der 3. Reihe ebenso. Macht 9 Angriffe. Außerdem bekommen die drei S ein GangingUp von +2 und die 6 P eines von +3.

Edit:
Ich muss mich verbessern... aus der zweiten Reihe dürfen sogar 5 P angreifen, sofern vorhanden. Das wären dann insgesamt 11 Angriffe.
« Letzte Änderung: 8.01.2010 | 18:28 von Master Li »
Viel Spaß.
Master Li und der Hamster des Todes

Offline Freierfall

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Re: Wer von euch benutzt eine Pike?
« Antwort #5 am: 8.01.2010 | 19:02 »
die Pike aus dem GRW ist overpowered, das habe ich hier schon mal irgendwo angemerkt ;D
(zumindest habe ich die Regeln damals ebenfalls *genau so* verstanden...)

Offline Zornhau

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Re: Wer von euch benutzt eine Pike?
« Antwort #6 am: 8.01.2010 | 19:08 »
hat einer von euren Helden oder jemand anderes in eurer Gruppe schonmal eine Pike als Hauptwaffe geführt?
Nein. - Pikenhaufen KOMMANDIER schon, aber selbst geführt nicht.

Warum? - Weil eine Pike außerordentlich UNHANDLICH ist, wenn man damit Gebäudeinneres oder gar finstere Verliese erkunden möchte.

Hingegen ist für einen Kommandeurs-SC ein Pikenhaufen schon eine schlagkräftige Waffe, mit der man vor allem Gelände auch HALTEN kann (im Gegensatz zu reinen Musketen-Einheiten). - Am Besten jedoch: Pike UND Muskete. Dann macht das so richtig Spaß, die Gegner nicht rankommen zu lassen. Pikenhaufen und Heckenschützen sind richtig gut, solange der Gegner keine anständige Artillerie hat. - Hat er sie, dann ist der Pikenhaufen im Arsch!

Ganz klassisch macht man ungeschützte Artillerie mit Kavallerie nieder. Die Kavallerie hält man mit (Piken-)Infanterie in Schach. Die Infanterie-Karrees haut man mit Artillerie zu Klump.

Paßt alles gut zusammen und hat die üblichen Folgen: Artilleriegegenfeuer, Kavallerie zum Abfangen gegnerischer Kavallerieangriffe, Piken-Karrees gegeneinander manövrieren, um im Nahkampf die Integrität der gegnerischen Einheit aufzureiben.

Der Hintergrund ist, dass ich an einem Setting arbeite in dem die Pike die bestimmende Infanteriewaffe sein soll (wie in den Gewalthaufen der Renaissance). Und irgendwie glaube ich, dass GRW-Werte der Pike (Stä+W8, Gewicht 25, Reichweite 2, Zweihändig) dafür zu schwach sind, bzw. nicht abbilden, dass ne Pike nur in der Formation richtig Sinn macht (Ideen um das darzustellen?).

Wann ist die "Reichweite 2" richtig gut?
Ausschließlich in Formation.

Richtig GUT ist die Pikenformation gegen Reiterei, die bestenfalls Reichweite 1 Lanzen führt. Ein Piken-Karree, das On Hold ist, kann einem heranreitenden Kavallerietrupp bevor die Reiter in ihrer Kampfreichweite sind, ordentlich was reinwürgen, und - mit Glück - den Reitereiangriff ersticken und abschmettern.

Gegen andere Pikenformationen ist kein Vorteil gegeben - hier kommt es eher darauf an, daß die Einheiten gut GEFÜHRT werden (Stichwort: Command Edges - die machen den Unterschied, wie hart ein Pikenhaufen im Nehmen und im Geben ist).

Gegen Artillerie ist eine Pikenformation ein lohnendes Ziel, da man durch die enge Formation mehr Pikeniere auf einmal zerlegen kann, wenn/falls die Artillerie anständig trifft.

Mit den SW-Regeln wird eine solche Pikenformation schon überzeugend genug umgesetzt, daß es sich auch lohnt nicht nur im Rahmen des Rollenspiels, sondern auch als Weird-Wars-Tabletop-Wargame nach den SW-Showdown-Regeln Pikenformationen zu spielen.

Offline Ayas

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Re: Wer von euch benutzt eine Pike?
« Antwort #7 am: 8.01.2010 | 19:28 »
Zitat
Warum? - Weil eine Pike außerordentlich UNHANDLICH ist, wenn man damit Gebäudeinneres oder gar finstere Verliese erkunden möchte.

Wie ist das denn geregelt? Bekommt man den Reichweiten-Bonus als dann als Malus, wenn man laut Battle-Mapp eigentlich keinen Platz dafür hätte?
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MarCazm

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Re: Wer von euch benutzt eine Pike?
« Antwort #8 am: 8.01.2010 | 19:35 »
Nein. Für solche Fälle sollte der GMV ausreichen.

Offline Ayas

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Re: Wer von euch benutzt eine Pike?
« Antwort #9 am: 8.01.2010 | 19:48 »
Den gibt es wo zu kaufen? ::) :P

Du hast recht, aber eine unbefriedigende Antwort ist es trotzdem, denn der GMV setzt bei den meisten Rollenspielern schnell aus, wenn es um die Haut ihres Chars geht. ;)

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Offline Zornhau

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Re: Wer von euch benutzt eine Pike?
« Antwort #10 am: 8.01.2010 | 19:51 »
Wie ist das denn geregelt? Bekommt man den Reichweiten-Bonus als dann als Malus, wenn man laut Battle-Mapp eigentlich keinen Platz dafür hätte?
Nein, das ist nicht geregelt.

Man bekommt in den entsprechenden Szenarien Angaben wie "Waffen mit einer Reichweite von 1" und weiter können in diesen engen Höhlen nicht eingesetzt werden", oder auch "andere Waffen als Messer und Dolche können hier nicht mehr effektiv eingesetzt werden". Und man hat ja seine Szenerien (nicht nur Battlemaps, sondern auch 3D Szenerien). Wenn da eine Figur mit einem 2-Zoll-"Ausleger" nicht mehr um die Ecke kommt, dann paßt diese lange Stange einfach nicht in die betreffende Räumlichkeit.

Man kommt schon mit einem Langspeer schier nicht enge Wendeltreppen in manchen hiesigen historischen Bauwerken hinauf oder hinunter. Mit einer noch deutlich längeren Pike geht das einfach nicht. - DAS GEHT NICHT.

Geht nicht, gibt's halt schon. Und da die Spielwelt die alleinige Verantwortung des Spielleiters ist, GEHT es einfach nicht, wenn es nicht plausibel ist, wie jemand eine sechs Meter lange Sarissa durch die erste Geheimtür im Dungeon of Claustrophobia bringen will.

Hättest Du Dir denn den typischen Fantasy-Helden in einem engen unterirdischen Gemäuer mit einer 6m-Pike in Händen vorgestellt? - Wie kommt er denn durch die viel niedrigerern und schmaleren Gänge? Wie kommt er um die Ecke, oder treppauf und treppab?

Offline Zornhau

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Re: Wer von euch benutzt eine Pike?
« Antwort #11 am: 8.01.2010 | 19:58 »
Du hast recht, aber eine unbefriedigende Antwort ist es trotzdem,
Was erwartest Du Dir denn, daß in einem Grundregelwerk zu solchen seltsamen und völlig eindeutig UNSINNIGEN Einsatzweisen von beschriebenem Gerät stehen soll?

Soll bei einem Messer stehen, daß das Anfassen an der Klinge eventuell zu Schnittverletzungen führen könnte?

Soll bei einer Pike stehen, daß eine 6m-Stange NICHT in einen Raum mitgenommen werden kann, der nicht einmal 6m-Raumdiagonale aufweist?

Savage Worlds ist ein Rollenspiel, dessen Regeltexte NICHT FÜR BEKLOPPTE geschrieben wurden. - Daß natürlich immer mal wieder der eine oder andere Rollenspieler den Beweis antreten muß, daß er eben DOCH zu der obigen Nicht-Zielgruppe gehört, ändert nichts daran, daß man dann das Buch noch doppelt oder dreimal so dick hätte machen können, nur damit sich irgendwelche Hirnis nicht ihr gesamtes Charakterkonzept darauf ausrichten, daß es der Sarissa-führende Goblin-Tunnelkämpfer sein soll, den sie als EINZIGEN Charakter jemals spielen wollten, und dies nun nicht können, weil das Regelsystem so doof ist und einem nicht erlaubt in Tunnelgängen, die alle weniger als 5m Länge bis zur nächsten Biegung haben, eine 6m-lange Pike zu führen.

Mein Tipp, wenn ein Spieler mit so etwas ankommt: Schmeiß ihm Deine STAHL-Würfel an die Birne. - Das ist die letzte Warnung bevor er wegen nachgewiesener BEKLOPPTHEIT den Platz am Tisch für einen Normalen räumen muß.

Offline Spencer

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Re: Wer von euch benutzt eine Pike?
« Antwort #12 am: 8.01.2010 | 20:16 »
Wie würde eine solche Pikenformation denn nach SW-Regeln gegen andere Nahkämpfer (keine Pikeniere) möglichst effektiv kämpfen?
Deutschland ist wie Speedboot fahren.

Offline Ayas

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Re: Wer von euch benutzt eine Pike?
« Antwort #13 am: 8.01.2010 | 23:18 »
@ Zornhau:

Ruhig, brauchst mich nicht gleich beissen.
Mir ging es eher um grenzwertige Situationen. Bauer steht mit Pike auf dem Feld und sein Gegenüber hat ein Schwert. Gut so lange er den Schwertkämpfer auf Entfernung halten kann. Schlecht sobald unterlaufen.
Und nein ich erwarte von SW nicht, das es solche Feinheiten regelt, erst recht nicht in dem Grundregelwerk. Aber es hätte ja sein können. ;)

Ps: Habe keine Stahlwürfel.
« Letzte Änderung: 9.01.2010 | 00:51 von Ayas »
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Offline Freierfall

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Re: Wer von euch benutzt eine Pike?
« Antwort #14 am: 9.01.2010 | 00:17 »
Moment. Wenn ich das richtig verstanden habe, kann die Pike in SW auch auf Reichweite 0 und Reichweite 1 Angreifen, oder etwa nicht? Die Reichweitenangabe ist nicht exklusiv. Ist nicht mit Unterlaufen :D
Deswegen wurde die perfekte Pikenangriffsform schon genannt. Jemand mit hocher Verteidigung und einer Nahkampfwaffe (schwert+Schild bsp) dahinter 2 Pikeniere. Daneben gerne auch, damit man nicht außen rum laufen kann.

Offline Zornhau

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Re: Wer von euch benutzt eine Pike?
« Antwort #15 am: 9.01.2010 | 02:34 »
Bauer steht mit Pike auf dem Feld und sein Gegenüber hat ein Schwert. Gut so lange er den Schwertkämpfer auf Entfernung halten kann. Schlecht sobald unterlaufen.
Und nein ich erwarte von SW nicht, das es solche Feinheiten regelt, erst recht nicht in dem Grundregelwerk. Aber es hätte ja sein können. ;)
Ist auch so. - Nur wird ein "Bauer" so gut wie KEINE AHNUNG haben, wie er sich einem Gegner mit einem Schwert, der damit umgehen kann, gegenüber mit einer Pike verhalten muß.

Was bräuchte denn jemand, er eine Pike als lange, seitlich wenig agil führbare Waffe gegen jemanden ins DUELL führt, der eine Hieb-,Stich- und Schnittwaffe ohne jegliche Richtungseinschränkungen führt?

Genau. - Mobilität.

Also: Fleetfooted Edge, Quick und ggf. Level Headed/Improved Level Headed. Damit ist er im Kampf früher dran und hat mehr Bewegungsweite. Wirkung: er kann bis auf 2" an den Schwertkämpfer herangehen (immer angenommen, man fängt aus der Distanz an und muß noch im Zufechten arbeiten) diesem eine reinstechen und dann noch den Rest seiner um +2" gegenüber dem anderen erhöhten Bewegungsweite wieder auf Distanz gehen.

Sein Gegenspieler mit dem Schwert müßte dann schon, sobald er dran ist, und falls er den ersten Angriff mit der Pike überlebt hat, zum Einlaufen in seine Schwertkampfdistanz RENNEN. Das ist eine eigene Aktion, so daß er bestenfalls mit Mehrfachangriffsabzug -2 den Pikenträger angreifen könnte. Das trifft daher vermutlich nicht so gut, wie der Pikenier den Schwertkämpfer getroffen hat (je nach Würfelergebnis und Fighting-Würfeltyp).

Der Pikenier kann mit seiner Pike in naher Distanz zwar durchaus auch noch angreifen (die Spitze einer Stangenwaffe zu unterlaufen, heißt nicht, daß diese Waffe plötzlich ungefährlich wird - manche werden, je nach Kenntnissen des Führenden, sogar gefährlicher!). Aber er kann auch "ungestraft", d.h. ohne einen freien Angriff für das Lösen aus dem Kampf durch den Schwertkämpfer zu riskieren, einfach auf 2" Distanz zurückgehen und von dort aus angreifen. Damit muß der Schwertkämpfer, sobald er selbst dran ist, wieder auf den Pikenier zugehen.

Und hier kommt noch ein Edge ins Spiel: First Strike. - Kommt ein Gegner auf den First Strike Pikenier so nahe heran, daß er ihm einen Angriff mit einer kürzeren Waffe (also Reach 0) verpassen könnte, dann hat der First Strike Pikenier SOFORT einen freien Angriff gegen den Einlaufenden. Der Einlaufende kann nur dann noch attackieren, falls der freie Angriff des Pikeniers ihn nicht Angeschlagen oder gar verwundet hat.

Somit sollte der "Bauer" im Duell Pike gegen Schwert sehr reaktionsschnell sein (Quick, und/oder Level Headed/Improved Level Headed) und flink auf den Beinen (Fleetfooted), sowie über die Kenntnisse verfügen, wie man einem Einlaufenden sein Einlaufen kontert (First Strike).

Wenn es nur EIN Edge sein darf, so ist First Strike einfach die beste Wahl. Mit der Pike macht er den Schwertkämpfer dann schnell "naß", da er bei Start in 8" Entfernung (mit Fleetfooted sogar in 10") ZWEI Chancen hat den Schwertkämpfer Angeschlagen oder verwundet zu machen (oder ihn zu töten), und der Schwertkämper in BEIDEN Fällen eine Aktion für das Einlaufen durch RENNEN aufwenden muß, so daß sein erster Angriff gegen den Pikenier mit -2 Abzug erfolgen wird.

Sieht schön Scheiße aus für den Schwertkämpfer, nicht?

Ist auch VERDAMMT SCHEISSE, wenn man es tatsächlich mal versucht hat mit einem Langen Schwert oder einem Einhandschwert und Schild oder Säbel und Schild bei einem Langspeerkämpfer, der sein Handwerk versteht, einzulaufen, um einen Angriff zu plazieren. - Ein Speerkämpfer oder Lanzenkämpfer, der über Mobilität und Raumkontrolle, sowie ausreichend PLATZ zum Manövrieren (auf freier Flur) verfügt, ist schon eine VERDAMMT HARTE Nuß für einen Gegner mit einer oder zwei kurzen Waffen.

Gegen einen mindergeübten Lanzenkämpfer reicht ein aufwärts Anbinden an der Lanze zum Einlaufen schon aus. Dann ist man nah dran, und man greift in den Lanzenschaft, während man mit der kurzen Waffe angreift.

In SW sieht das so aus, daß man solch ein Manöver als Agility-Trick ausführt. Bei einem Erfolg konnte man den Pikenier nur soweit aus dem Konzept bringen, daß er seine Waffe nicht mehr so gut zum Versetzen einsetzen kann (-2 Parry), aber bei einem Raise ist nicht nur die Waffe für das Versetzen schlecht plaziert, sondern der Pikenier auch noch Angeschlagen und somit NICHT zu einem Erstschlag fähig! Dieses Angeschlagen ist der psychologische Effekt, der Eintritt, wenn ein Gegner die eigene Waffe dominiert (hier ein Griff in den Schaft der Pike). Das macht es besonders leicht (-2 Parade) einen Wirkungstreffer (Pikenier schon Angeschlagen, ein weiteres Angeschlagen-Resultat reicht schon für eine Wunde aus) zu setzen.

Ein Schwertkämpfer, der dieses Einlaufen aus dem Anbinden mit Griff in die Pike versucht, hat optimalerweise sowohl hohe Agility (für das Trickmanöver), als auch seinerseits hohe Reaktionsschnelligkeit (siehe oben Quick und/oder Level Headed /Improved Level Headed), sowie hohe Mobilität (+2" Bewegungsweite erlaubt Distanz von 8", also normale Bewegung plus Piken-Reichweite, OHNE Rennen zu überbrücken).

Es gibt aber auch - gerade gegen Piken! - die weniger mobile Alternative: Mit einem Zweihänder (hoher Schadenswürfel, braucht aber auch hohe Stärke!) wird erst einmal ein Angriff gegen die PIKE geführt! Das ist ein Angriff mit -2 wie bei einem Disarm Manöver. Raises zählen nicht, ebensowenig können Schadenswürfel explodieren. Der Doppelsöldner mit seinem Zweihänder kann nun bei einem Treffer gegen die Pike versuchen, die Object Toughness der Pike zu überwinden. Schafft er das, dann hat sein Gegner bestenfalls einen kruden Langstock mit Reach 1" (-1 zum Angriff weil improvisierte Waffe) und KEINE Pike mehr. Dann stellt sich das Distanzspielchen etwas enger dar. Eventuell, d.h. falls der Zweihänderschwinger näher als 8" an den Pikenier herankommen konnte, kann er ihm die Pike dergestalt entzwei hauen, daß sie nicht mal mehr als Langstock taugt.

Das ist eine ebenfalls bewährte Methode eine ungefährliche Bresche in einen Pikenwall zu hauen. - Im Duell funktioniert das genauso.

Das obige ist alles mit den "Bordmitteln" des SW-Grundregelwerks umgesetzt. - In einem dedizierten Weird Wars 30-jähriger Kriegs-Setting würde ich gerade für die Zweihandschwertschwinger und die Pikeniere noch besondere Edges und aus den Basis-Manövern abgeleitete Manöver einführen. - Eine Gruppe Elite-Pikeniere ist dann nämlich noch schwerer zu knacken, als ein Haufen "Bauern" mit überlangen spitzen Stöcken.

Ps: Habe keine Stahlwürfel.
Solltest Du aber. - Plastikwürfel haben nicht die "Überzeugungskraft", die eiskalter, bluttrinkender Stahl hat.

Offline Zornhau

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Re: Wer von euch benutzt eine Pike?
« Antwort #16 am: 9.01.2010 | 03:01 »
Moment. Wenn ich das richtig verstanden habe, kann die Pike in SW auch auf Reichweite 0 und Reichweite 1 Angreifen, oder etwa nicht? Die Reichweitenangabe ist nicht exklusiv. Ist nicht mit Unterlaufen :D
Unterlaufen geht, wenn man den Pikenier vorher Angeschlagen macht - durch den oben genannten Trick, durch Einschüchtern, Verspotten, oder andere Mittel (Anschießen mit einer Radschloßpistole und dann mit dem Schwert Einlaufen z.B.).

Deswegen wurde die perfekte Pikenangriffsform schon genannt. Jemand mit hocher Verteidigung und einer Nahkampfwaffe (schwert+Schild bsp) dahinter 2 Pikeniere. Daneben gerne auch, damit man nicht außen rum laufen kann.
Ähm, das ist eine NICHT "perfekte" Pikenangriffsform. - Die noch am ehesten "perfekte" hat keine Knilche mit lästigen Schilden vorne stehen, die nur im extremen Nahkampf nützlich sind und ansonsten unnütze Esser. Diese Formation hat dort MUSKETIERE stehen, die den herannahenden erst einmal eine großkalibrige Kugel durch den Leib schießen, und die insbesondere die verwundbaren Flanken und Ecken des Karrees sichern.

In einem Setting mit hoher Bedeutung des Pikeneinsatzes sind Professional Edges "Pikenier" und "Musketier", zu überlegen, auch wenn man solche Archetypen z.T. mit Grundregelwerks-Edges nachbauen kann. Ebenso Kürassiere und Bandolierreiter (Steady Hands, Marksman, Musketier).

Man kann auch die Regelungen im Close Fighter Edge als Settingregeln zum MANÖVER erheben, d.h. für ALLE Charaktere gleichermßen anwendbar machen. Das führt zu interessanteren Aktionen im Einlaufen, wobei ja die Pikeniere auch eine vergleichsweise gute Rüstung haben sollten. - Um die Nachteile gegen nach den Close Fighter Regeln eingelaufene Gegner zu verlleren bietet sich hier dann auch ein guter Grund seine Pike gehen zu lassen, und seine Kurzwaffe zu ziehen, die den Gegner seiner Boni gegen einen Pikenier nach Einlaufen beraubt.

Ich kann nur empfehlen über die Settingregeln mit den Grundbausteinen im SW-Grundregelwerk genau diese Art von Kampfszenen unterstütztenden settingspezifischen Regeln zu notieren, die einem das spezifische Spielerlebnis bieten, das man haben will. So etwas KANN in einem generischen Grundregelwerk einfach nicht 100% passend enthalten sein. (Siehe auch die Western-Schußwaffen, die in Deadlands:Reloaded mehr Breite und mehr Differenzierung bekommen haben, gegenüber der knappen Auflistung weniger Modelle im SW-Grundregelwerk.)

Offline Spencer

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Re: Wer von euch benutzt eine Pike?
« Antwort #17 am: 9.01.2010 | 14:27 »
Hallo Zornhau. Interessante Sache mit den Zusatzedges.

Würdest du das Musketiertalent aus dem GRW etwa abändern?

Für Kavalleristen könnte ich mir eine Art Trapping des "Ass" Edges vorstellen.

Talent Kavallerist:
Voraussetzungen: Anfänger, Reiten W8
Kavalleristen addieren +2 auf ihre Reiten-Würfe. Außerdem können sie einen Bennie ausgeben, um für das Reittier, das sie gerade reiten, den Schaden wegzustecken. Dieser Wurf wird auf Reiten ausgeführt, mit einem Malus von -2 (der den Bonus durch Kavallerist negiert).
(Anmerkung: Pferde sind natürlich Extras und Extras können ja normalerweise nicht soaken, oder? Geht das hier trotzdem okay?)

Glaubst du man bräuchte unterschiedliche Edges für Kürassiere oder Bandelierreiter? Oder wie ist der Satz zu verstehen?
Ich denke nämlich die beiden Reitertypen kann man leicht ohne Sonderedges unterscheiden. Der Kürassier wird mehr auf Stärke (für seinen Trabharnisch) und Kämpfen setzen (um sich mit dem Pallasch in den Nahkampf zu werfen), während der Bandelierreiter (Arkebusierreiter) dann eher leicht gerüstet sein wird und auf jeden Fall "Ruhige Hände" und "Musketier" braucht.


Talent Pikenier:
Voraussetzungen: Anfänger, Stärke W8, Kämpfen W8
(Anmerkung: angenommen man würde wie du vorgeschlagen hast Close Fighter Edge als Settingregeln zum Manöver erheben)
Einige Pikeniere können mit ihrer Waffe so gut umgehen, dass ihre Gegner nicht von der Close Fighter Setting-Regel profitieren.

@Kampf gegen Reiter: wird denen nicht extrem schnell das Pferd getötet? Ich meine vor allem wenn das Pferd ein Extra ist und der Reiter ne Wild Card, dann ist der benötigte Aufwand einen von beiden zu töten ja enorm unterschiedlich.
Du hast ja schon mit Kavallerieangriffen und Reiterkampf gespielt, Zornhau, wie lief das meistens ab?

@Close Fighter Edge als Settingregeln: so richtig 1:1 kann man das ja nicht übernehmen, hast du da Vorschläge?

Gibts schon irgendeine Conversion die in einem ähnlichen Setting spielt?
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Re: Wer von euch benutzt eine Pike?
« Antwort #18 am: 9.01.2010 | 15:05 »

Mir ging es eher um grenzwertige Situationen. Bauer steht mit Pike auf dem Feld und sein Gegenüber hat ein Schwert. Gut so lange er den Schwertkämpfer auf Entfernung halten kann. Schlecht sobald unterlaufen.
A hat eine Pike auch einen Schaft
B ist Schwertkämper dann in Reichweite vonh Reihe 4
“Uh, hey Bob?”
“What Steve?”
“Do you feel like we’ve forgotten anything?”
Sigh. “No Steve. I have my sword and my bow, and my arrows and my cloak and this hobbit here. What could I have forgotten?”
“I don’t know, like, all of our stuff? Like the tent, the bedroll, my shovel, your pot, our cups, the food, our water, your dice, my basket, that net, our spare nails and arrowheads, Jim’s pick, my shovel, the tent-pegs…”
“Crap.”

Offline Yerho

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Re: Wer von euch benutzt eine Pike?
« Antwort #19 am: 9.01.2010 | 15:45 »
Ist auch VERDAMMT SCHEISSE, wenn man es tatsächlich mal versucht hat mit einem Langen Schwert oder einem Einhandschwert und Schild oder Säbel und Schild bei einem Langspeerkämpfer, der sein Handwerk versteht, einzulaufen, um einen Angriff zu plazieren. - Ein Speerkämpfer oder Lanzenkämpfer, der über Mobilität und Raumkontrolle, sowie ausreichend PLATZ zum Manövrieren (auf freier Flur) verfügt, ist schon eine VERDAMMT HARTE Nuß für einen Gegner mit einer oder zwei kurzen Waffen.

Bei zwei kurzen Waffen würde man in dieser Duellsituation vermutlich eine davon werfen, um den Pikenier zum Ausweichen oder zu einer Parade zu zwingen. Diese sollte - wenn die Regeln es plausibel abbilden - dem Angreifer genug Zeit lassen, seinerseits in Nahkampfreichweite zu kommen. Nur so als alternative Variante in den Raum geworfen.

Schwieriger abzubilden wird es IMHO, wenn der Pikenier der Angreifer ist, weil seine Effizienz sinkt, sobald sich der wendigere Schwertkämpfer nicht in seinen Wirkbereich begeben will/muss. Für einen effizienten First Strike mit einer sperrigen Waffe auf einen bei gleichen Grundwerten wendigeren Gegner braucht braucht es einen Sturmlauf. Der macht fiesen Schaden, wenn er gelingt, hat aber eher schlechte Trefferchancen, weil der Angegriffene (sofern er nicht gerade blind und taub ist) ausgezeichnete Chancen beim Ausweichen hat. Keine Ahnung, ob und wie die SW-Regeln so etwas abbilden.

Prinzipiell würde der einzelne (versprengte) Pikenier, wenn sein Gegnern nicht gerade zu Pferd sitzt, die Pike wohl eher - spätestens nach dem ersten Schlagabtausch, egal wie dieser ausgeht - ablegen und sich dem Kampf mit seiner Zweitwaffe (Langdolch oder Kurzschwert) stellen, also einerseits die höhere Reichweite nutzen, so lange sie ein Vorteil ist und dann flugs umdisponieren.
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Offline Master Li

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Re: Wer von euch benutzt eine Pike?
« Antwort #20 am: 9.01.2010 | 17:30 »
Bei zwei kurzen Waffen würde man in dieser Duellsituation vermutlich eine davon werfen, um den Pikenier zum Ausweichen oder zu einer Parade zu zwingen. Diese sollte - wenn die Regeln es plausibel abbilden - dem Angreifer genug Zeit lassen, seinerseits in Nahkampfreichweite zu kommen. Nur so als alternative Variante in den Raum geworfen.

Das lässt sich in SW recht einfach durch einen "Trick" bewerkstelligen. Entweder den Speer zur Seite schlagen (Str vs Str) oder eben etwas nach ihm werfen (Ges vs Ges). Das führt dann zu -2 auf Parade bzw. wenn besonders gelungen, ist der Speerkämpfer erstmal shaken (handlungsunfähig).


Schwieriger abzubilden wird es IMHO, wenn der Pikenier der Angreifer ist, weil seine Effizienz sinkt, sobald sich der wendigere Schwertkämpfer nicht in seinen Wirkbereich begeben will/muss. Für einen effizienten First Strike mit einer sperrigen Waffe auf einen bei gleichen Grundwerten wendigeren Gegner braucht braucht es einen Sturmlauf. Der macht fiesen Schaden, wenn er gelingt, hat aber eher schlechte Trefferchancen, weil der Angegriffene (sofern er nicht gerade blind und taub ist) ausgezeichnete Chancen beim Ausweichen hat. Keine Ahnung, ob und wie die SW-Regeln so etwas abbilden.

Prinzipiell würde der einzelne (versprengte) Pikenier, wenn sein Gegnern nicht gerade zu Pferd sitzt, die Pike wohl eher - spätestens nach dem ersten Schlagabtausch, egal wie dieser ausgeht - ablegen und sich dem Kampf mit seiner Zweitwaffe (Langdolch oder Kurzschwert) stellen, also einerseits die höhere Reichweite nutzen, so lange sie ein Vorteil ist und dann flugs umdisponieren.

Das wird durch das hohe Gewicht der Waffe schon zum Teil angegangen. Die 25 Pfund, welche die Pike wiegt sind bei einem normalen Menschen schon fast das Maximum ohne Abzüge (d6 = 30lb)... Ein Pikenier wirde eher d8 Str haben. Das heisst, er kann nur noch 15 Pfund ohne Abzüge tragen. Noch etwas Rüstung dazu, schon hat er -1 auf alles, was mit Str oder Ges zu tun hat. Der vergleichbare Schwertkämpfer hat da deutlich mehr Spielraum. Das Schwert wiegt 8 Pfund.

Der Ansturm selbst wäre eine Wild Attack, die +2 aufs Treffen gibt (aber -2 erhält, weil man 2 Aktionen durchführt - Laufen und Angreifen ), sofern der Gegner sich überhaupt in Reichweite aufhält.


Viel Spaß.
Master Li und der Hamster des Todes

Offline Zornhau

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Re: Wer von euch benutzt eine Pike?
« Antwort #21 am: 11.01.2010 | 11:58 »
Würdest du das Musketiertalent aus dem GRW etwa abändern?
Nein. Das ist halt ein Experte im schnelleren Nachladen. Und das ist wie beschrieben schon ein passendes Edge.

Für Kavalleristen könnte ich mir eine Art Trapping des "Ass" Edges vorstellen.
Ja, genau. - Mache ich auch immer dann, wenn ich einen besonders fähigen "Reitersmann" abbilden möchte.

Talent Kavallerist:
Voraussetzungen: Anfänger, Reiten W8
Kavalleristen addieren +2 auf ihre Reiten-Würfe. Außerdem können sie einen Bennie ausgeben, um für das Reittier, das sie gerade reiten, den Schaden wegzustecken. Dieser Wurf wird auf Reiten ausgeführt, mit einem Malus von -2 (der den Bonus durch Kavallerist negiert).
Paßt.

(Anmerkung: Pferde sind natürlich Extras und Extras können ja normalerweise nicht soaken, oder? Geht das hier trotzdem okay?)
Woher hast Du denn, daß Extras NICHT soaken können sollen?

NATÜRLICH können die soaken!

Sie haben nur meist keine eigenen Bennies.

Aber sowohl die Extras-NSCs des Spielleiters können mit Spielleiter-Bennies soaken, als auch Verbündeten-Extras über das Edge Natural Leader Bennies von einem Wildcard bekommen.

Glaubst du man bräuchte unterschiedliche Edges für Kürassiere oder Bandelierreiter? Oder wie ist der Satz zu verstehen?
Ich hatte geschrieben: "Ebenso Kürassiere und Bandolierreiter (Steady Hands, Marksman, Musketier)."

Damit meinte ich, daß beide Arten DIESELBEN Edges zum Abbilden verwenden sollten. - Sie unterscheiden sich nur in Rüstung, Bewaffnung und Taktik. Die Edges sind aber für beide Arten sinnvoll.

Ich denke nämlich die beiden Reitertypen kann man leicht ohne Sonderedges unterscheiden. Der Kürassier wird mehr auf Stärke (für seinen Trabharnisch) und Kämpfen setzen (um sich mit dem Pallasch in den Nahkampf zu werfen), während der Bandelierreiter (Arkebusierreiter) dann eher leicht gerüstet sein wird und auf jeden Fall "Ruhige Hände" und "Musketier" braucht.
Nur die Pappenheimer (und wenige andere) haben sich nach einer ersten Pistolen-Salve in den Nahkampf gestürzt und waren entsprechend kräftig gerüstet. - Für einen Kürassier waren auch mehrfache Anritte und Pistolen-Salven gegen Pikenhaufen üblicher. Daher sehe ich für BEIDE eben dieselben Edges als wichtig an.

Pappenheimern könnte man dann eher noch hohen Guts-Wert und Nahkampf-Edges wie Frenzy geben.

Talent Pikenier:
Voraussetzungen: Anfänger, Stärke W8, Kämpfen W8
(Anmerkung: angenommen man würde wie du vorgeschlagen hast Close Fighter Edge als Settingregeln zum Manöver erheben)
Einige Pikeniere können mit ihrer Waffe so gut umgehen, dass ihre Gegner nicht von der Close Fighter Setting-Regel profitieren.
Ich würde - nach nochmaliger Überlegung - die beiden Close Fighter Edges NICHT als Manöver allen Charakteren "schenken".

Sie gewähren gegen Pikeniere einen +2 Bonus auf die eigene Parry bzw. +2 auf den Angriff gegen einen Pikenier. - Das ist HEFTIG!

Würde das JEDER können, wären Piken bald nutzlos, weil ja JEDER sofort und ungehindert sich an einen Pikenier heranbewegen kann, und ihn mit Bonus fertigmachen kann.

Diese Close Fighter Edges würde ich denen vorbehalten, die eine Bresche schlagen sollen. Das sind Experten und die müssen das entsprechend gelernt haben.

Ich würde hier nur Guts d6 oder gar d8 als Anforderung für diese Edges aufnehmen, da es schon MUT und Kaltblütigkeit braucht sich einem Pikenhaufen auf diese Art entgegenzuwerfen.

Das Edge "Pikenier" kontert dann diese "Breschenschläger". Das ist in Ordnung für speziell trainierte Pikeniere. Aber: NICHT JEDER Pikenier wird das "Pikenier"-Edge haben! - Vielleicht sollte man da etwas an der Bezeichnung drehen.

@Kampf gegen Reiter: wird denen nicht extrem schnell das Pferd getötet? Ich meine vor allem wenn das Pferd ein Extra ist und der Reiter ne Wild Card, dann ist der benötigte Aufwand einen von beiden zu töten ja enorm unterschiedlich.
Du hast ja schon mit Kavallerieangriffen und Reiterkampf gespielt, Zornhau, wie lief das meistens ab?
Pferde sind zäher als Menschen - Pferde-Extras halten mehr aus als Menschen-Extras.

Und JA, Pferde WERDEN bei Kavallerie-Angriffen getötet. Oder werden Angeschlagen, daß ein Riding-Wurf fällig ist, können ihren Reiter abwerfen, können in Panik quer zur Front fliehen, weil sie ihren Guts-Wurf nicht geschafft haben, und durch diese Flucht anderen in den Weg geraten bzw. mit einem heranstürmenden Reiter kollidieren, usw.

Krieg ist SCHEISSE - besonders für Pferde, die nicht einmal wissen, was eigentlich abgeht.

@Close Fighter Edge als Settingregeln: so richtig 1:1 kann man das ja nicht übernehmen, hast du da Vorschläge?
Siehe oben: Ich würde Guts als Anforderung aufnehmen.

Überhaupt: Für solch ein Setting halte ich Guts für einen an vielen Stellen sinnvoll einzusetzenden Skill, der die "Kampfmoral" und die "Abgebrühtheit" eines Charakters abbildet.