Autor Thema: Mann spielt weiblichen SC - negative Erfahrungen oder ganz normal?  (Gelesen 67549 mal)

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Offline Dr.Boomslang

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Ich verstehe einfach nur nicht wie jemand dessen Vorstellungskraft auf so besondere Art eingeschränkt ist dass er sich keine anderen Geschlechter vorstellen kann überhaupt fürs Rollenspiel geeignet ist. So eine Einschränkung die nicht überwunden werden kann kann ja auch irgendwo anders im Spiel auftauchen.
Das ist irgendwie so als wollte jemand mit Höhenangst unbedingt Fallschirmspringen. Ich würds ihm wohl nicht verbieten wollen, aber abraten würde ich schon.

Ich verstehe ja die Schwierigkeit sich etwas vorzustellen das scheinbar in direktem Kontrast zur unmittelbar wahrgenommenen Realität steht (es ist leichter sich was vorzustellen, das gar keine erkennbare Verbindung zur aktuellen Wahrnehmung hat), aber dieses Problem sollte doch jeder Rollenspieler zumindest insoweit beherrschen, dass ein flüssiges Spiel möglich ist. Vielleicht ist das auch zu viel verlangt.

Offline Skele-Surtur

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Ich glaube, man muss andere Vergleiche ziehen: Wie kann jemand, der keinen Schinken mag Pizza essen? Er nimmt Pizza Salami. Oder Vegetarisch. Oder mit Meeresfrüchten.
Wie kann jemand, der sich andere Geschlechter nicht vorstellen kann Rollenspiel spielen? Er spielt nur, wenn alle ihr eigenes Geschlecht spielen. Oder Geschlechtslose Zellteiler. Oder Wesen aus purer Energie. Eben alles, was Genderswitch ausschließt. Ich finde das seltsam, aber es ist nicht unmöglich.
Doomstone ist die Einheit in der schlechte Rollenspiele gemessen werden.

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Callisto

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Ich kann ja SL verstehen, bei denen es nur NSC ihres eigenen Geschlechtes gibt, weil diese von sich sagen, dass sich lächerlich machen würden, wenn sie einen NSC des anderen Geschlechts darzustellen versuchen. Aber das man Genderswitching verbietet hab ich noch nie verstanden. Ich hab das schon öfters gesehen. Aber nun gut, ich muss ja nicht mitspielen, von daher kanns mir egal sein.

Offline Skele-Surtur

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Das mit dem SL höre nun wiederum ich zum ersten mal. Was wir generell vermeiden ist Flirten zwischen gleichgeschlechtlichen Spielern/Spielleitern bzw. das konkrete Ausspielen, auch wenn die SCs/NSCs nicht gleichgeschlechtlich sind. Aber sich als SL zu weigern, einen andersgeschlechtlichen NSC zu spielen ist... wie sagt man? Lächerlich. Ja. Das ist das Wort.
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Callisto

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Och ich kann das schon verstehen. Er hat halt bei nem weiblichen NSC dann eher in dritter Person geredet anstatt in direkter Rede. Für mich war das ok. Ich weiß auch nicht mehr wie ers gesagt hat, aber er fand halt nicht, dass er das gut konnte.

Aber achte mal drauf, viele männliche SL haben weit mehr männliche NSC und viele weibliche SL (wobei ich hier weniger Erfahrung hab) mehr weibliche NSC. Das ist gang und gäbe. Da hats halt mal einer ausgesprochen. Ist doch ok. Er hats auch vor der Runde gesagt, ich hätte also nicht mitspielen müssen, wenns mich derart gestört hätte.

Offline Skele-Surtur

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Ich würde mich wohl nicht dran stören, aber gehört es nicht irgendwie doch zm Tätichkeitsprofil eines SLs, die gesammt Welt, also auch alle NSCs erzählerisch darzustellen. Mit Indirekter Rede geht das natürlich auch... aber irgendwie finde ich es komisch.
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Callisto

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Aber wenn er meint, er kanns nicht, ist das doch nur ein faires Eingeständnis.

Wolf Sturmklinge

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Blöde Frage, welche Rollen müssten denn besagte Kollegen am besten spielen?
ich kann mir gut vorstellen, ihr läge die Männerrolle wie angegossen. "Dürfte" sie?
Oder "müsste" sie eine Frau spielen? (warscheinlich eine Lesbierin, insofern auch eine Form der sexuellen Unterdrückung, da Festlegung;)
Das ist eine echt gute Frage und ich glaube da wäre es mir tatsächlich egal. Falls mir jemand sagen kann, welche Psychose ich habe, nur raus damit.

Zu der Verallgemeinerung der Intoleranz:
Niemand auf dieser Welt kann alles tolerieren. Und unsere Schwächen machen uns menschlich. Besonders im Internet, wo die breite Masse sich meist darauf konzentriert, daß man ihnen nicht in die Karten schaut. Das liegt zum einen daran, daß viele Hobbypsychologen sich sehr viel auf ihr Gehirn einbilden, daß ihnen gerne mal ein paar wirre Interpretationen entfahren, die einfach nur dumm sind.
Da schreibt zum Beispiel jemand: "Ich mag kein Powergaming." und der nächste schließt daraus: "Bist wahrscheinlich schlecht in Mathe." oder "Du riechst unter den Achseln."
Zu 75%+ hat das dann gerne mal zur Folge das die Mitläuferschaft des jeweiligen Psychodoc's darauf anspringt und das bestätigt. Vielleicht sollte man mal so tolerant sein und die Intoleranz eines anderen Menschen tolerieren?

Offline Teylen

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Zum Eingangsposting. Ich persönlich finde es komisch. Meine Ex hat fast immer Männer gespielt, mit der BEgründung, das Frauen meist als das schwächere Geschlecht bezeichnet wurden. Irgendwann habe ich da nicht mehr mitgemacht.
Irgendwie verstehe ich die Begruendung nicht.
Dein Mann hat also einen Mann gespielt und das mit einem Macho Spruch begruendet und deswegen ist es nicht in Ordnung wenn (d)ein Mann jetzt eine weiblichen Char spielen wollte oder eine Frau einen maennlichen Char?  wtf?

Nach dem Beispiel wuerde ich eher zu der Gegenteiligen Praemisse neigen. Heisst kein maennlichen Chars mehr fuer Maenner bis das Testosteron wieder abkuehlte. ^^;

Wie sieht es dann eigentlich mit unterschiedlichen Rassen (Elfen, Orcs usw.) und anderen Konzepten (Kindern, Ratten usw.) aus?

Nun und wenn bei Maennern deren weibliche Charactere wirken wie Tomboys, waere das nicht in Ordnung wenn der so etwas spielen mag? Ich wage ja mal zu behaupten das es durchaus Absicht ist das der Klischee Vampire bei V:tM, sofern von einem entsprechenden gespielt, derart androgyn ist das er hart an der Grenze zur Tucke schrabbt.
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Offline ByC

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Da ich ja hier viel weiter oben schon von Bad Horse als Beispiel angeführt wurde, kann ich ja mal ein wenig zu dem Thema aus Sicht eines männlichen Spielers, der seit über 20 Jahren gefühlt zu 95% weibliche Charaktere spielt etwas zu diesem Thema sagen.

Wenn ich mich frage, warum ich überwiegend weibliche Charaktere spiele, ist die Antwort gar nicht so einfach. Im wesentlichen denke ich, dass jeder eine männliche und eine weibliche Seite in sich selbst hat, die unterschiedlich stark ausgeprägt ist. Vielleicht ist die weibliche Seite in mir stärker ausgeprägt, als bei den meisten anderen Männern, jedenfalls bietet das Rollenspiel mir die Möglichkeit diesen Teil von mir auszuleben und ich fühle mich irgendwie wohler dabei weibliche Charaktere zu spielen als männliche.

Interessanterweise hat in all den Jahren mir nie einer meiner Mitspieler die Frage nach dem "warum" gestellt. Wirkliche Ablehnung, dass jemand sagt er will keine Crossgender-Charaktere habe ich nur ein oder zweimal erlebt. Ansonsten akzeptiert oder besser vielleicht noch toleriert die große Masse der männlichen Mitspieler zwar den Wechsel, aber wirklich darauf eingegangen wird kaum. Manchmal habe ich da eher das Gefühl eine Art "Neutrum" zu sein, was besonders auffällig wird, wenn auch weibliche Spieler mit weiblichen Charakteren in der Runde sind, die dann häufig anders behandelt werden.

Weibliche Mitspieler sind meinen Erfahrungen nach tendenziell aufgeschlossener gegenüber meinen weiblichen Charakteren. Vom Gefühl her würde ich sagen, dass ich bei ihnen viel eher in einer weiblichen Rolle akzeptiert bin und darauf auch eingeganen wird. Auch die eher wenigen romantischen Beziehungen, die meine Charaktere haben und hatten waren in der überwiegenden Anzahl mit von Frauen gespielten Charakteren, wobei ich hier aber sagen muß, dass es dann meist NSC waren, die von Spielleiterinnen geführt wurden.

Rein prinzipiell ist es innerhalb des Rollenspiels ja völlig unproblematisch in eine Rolle zu schlüpfen, die sich vom Spieler deutlich unterscheidet. Niemand hat ein Problem damit, wenn der übergewichtige, unter Bewegungsmangel leidende Spieler einen Superathleten spielt. Niemand hat ein Problem beim Spielen eines Elfen oder Zwergen. Und genauso sollte rein "objektiv" auch niemand ein Problem damit haben, wenn jemand einen Charakter des anderen Geschlechts spielt, denn auch in diesem Fall schlüpft man nur in eine andere Rolle. Dennoch wirft gerade der Geschlechterwechsel Probleme und Kontroversen auf. Ich glaube nicht, dass es viel bringt jemanden, der sich unwohl damit fühlt, wenn jemand einen andersgeschlechtlichen Charakter spielt mit rationalen Argumenten zu überzeugen. Die Ursachen scheinen mir eher im Unterbewußtsein zu liegen, in dem das andere Geschlecht bei vielen ein Mysterium bleibt, das man nicht versteht.
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Wolf Sturmklinge

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Irgendwie verstehe ich die Begruendung nicht.
Dein Mann hat also einen Mann gespielt und das mit einem Macho Spruch begruendet und deswegen ist es nicht in Ordnung wenn (d)ein Mann jetzt eine weiblichen Char spielen wollte oder eine Frau einen maennlichen Char?  wtf?

Nach dem Beispiel wuerde ich eher zu der Gegenteiligen Praemisse neigen. Heisst kein maennlichen Chars mehr fuer Maenner bis das Testosteron wieder abkuehlte. ^^;

Wie sieht es dann eigentlich mit unterschiedlichen Rassen (Elfen, Orcs usw.) und anderen Konzepten (Kindern, Ratten usw.) aus?

Nun und wenn bei Maennern deren weibliche Charactere wirken wie Tomboys, waere das nicht in Ordnung wenn der so etwas spielen mag? Ich wage ja mal zu behaupten das es durchaus Absicht ist das der Klischee Vampire bei V:tM, sofern von einem entsprechenden gespielt, derart androgyn ist das er hart an der Grenze zur Tucke schrabbt.
Ich verstehe kaum ein Wort von dem, was Du geschrieben hast. Nur soviel sei angemerkt: Meine Ex-Freundin hat fast immer Männer im Rollenspiel gespielt. Ich habe irgendwie das Gefühl das kam bei Dir nicht an.

Frauen als SL verkörpern:
Kein Problem, mach ich, ich versuche auch immer eine Ausgewogenheit der Geschlechter zu erreichen, entscheide das Geschlecht des NSC auch gerne mal per Würfelwurf.

Offline Teylen

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Nur soviel sei angemerkt: Meine Ex-Freundin hat fast immer Männer im Rollenspiel gespielt. Ich habe irgendwie das Gefühl das kam bei Dir nicht an.
Ja, stimmt. Da hatte ich mich vertan  :-[
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Offline SeelenJägerTee

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Und hast du dort dann nicht das Problem, dass da vor deinem geistigen Auge Kampf-Mannweiber Marke KlischeeTM auftauchen?
Versteh mich nicht falsch, ich will dich hier nicht angreifen.
Mich würde das nur wirklich interessieren wieso du bei einem Spieler Probleme damit hast, beim selber leiden aber nicht. Und wie sieht das aus wenn ein männlicher SL einen weiblichen NSC darstellt und du Spieler bist.

Wolf Sturmklinge

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Und hast du dort dann nicht das Problem, dass da vor deinem geistigen Auge Kampf-Mannweiber Marke KlischeeTM auftauchen?
Versteh mich nicht falsch, ich will dich hier nicht angreifen.
Mich würde das nur wirklich interessieren wieso du bei einem Spieler Probleme damit hast, beim selber leiden aber nicht. Und wie sieht das aus wenn ein männlicher SL einen weiblichen NSC darstellt und du Spieler bist.
Nein, beim leiten habe ich das nicht, im Gegenteil. Ich hatte sogar schon eine Romanze mit einem ehemaligen Spieler durchgespielt. Er Mensch, sie Elfe, gab sogar einiges an Lob.
Es ist mir egal in welche Richtung das CrossGender geht (Mann-Frau, Frau-Mann), ich kann beides nicht ab.

Achamanian

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Nein, beim leiten habe ich das nicht, im Gegenteil. Ich hatte sogar schon eine Romanze mit einem ehemaligen Spieler durchgespielt. Er Mensch, sie Elfe, gab sogar einiges an Lob.


Kannst du dir das denn irgendwie erklären? Und wie ist es, wenn du bei einem anderen, beispielsweise männlichen SL spielst und weibliche NSC auftauchen?

Was ich ja noch verstehen kann, ist die Vorstellung, dass man lieber keine gegengeschlechtlichen SC spielen möchte, weil man das auf Dauer nicht hinkriegt (obwohl ich diese Angst in den meisten Fällen für unbegründet halte). Aber wenn du eine spontane Abneigung dagegen hast, wenn Leute im RSP das andere Geschlecht verkörpern, wie kann da der SL ausgenommen sein?

Eulenspiegel

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Also zumindest bei mir ist es so, dass ich den SC immer mit dem Spieler identifziere:
Wenn wir etwas erleben, dann stelle ich mir vor, das wir Spieler die SCs sind, die auf der Welt agieren.
Den SL stelle ich mir dagegen eher als hämischen Gott vor, der über der Welt hockt und hämisch grinst.
Die NSCs stelle ich mir dagegen nicht als Verkörperung des SLs vor.

Das kommt imho am besten zum Ausdruck, wenn ich mich mal unter der Woche mit dem SL treffe und wir nebenbei über den letzten Spielabend quatschen.
  • Ich sage nicht: "Weißt du noch, wie wir deinen Plan durchschaut haben und nur zum Schein mitgemacht haben um dir dann in den Rücken zu fallen?"
  • Ich sage auch nicht: "Weißt du noch, wie unsere SCs den Plan deines Schwarzmagiers durchschaut haben und nur zum Schein mitgemacht haben um ihm dann in den Rücken zu fallen?"
  • Ich sage stattdessen: "Weißt du noch, wie wir den Plan deines Schwarzmagiers durchschaut haben und nur zum Schein mitgemacht haben um ihm dann in den Rücken zu fallen?"

Das heißt, über die SCs spreche ich mit "wir", weil ich mich mit ihnen identifziere. (Bzw. "ich", wenn ich meinen SC meine und "du", wenn ich deinen SC meine.)
Über die NSCs spreche ich dagegen von "er/sie". (Egal, ob es jetzt mein NSC oder dein NSC ist.)

Offline Dr.Boomslang

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Ich glaube, man muss andere Vergleiche ziehen: Wie kann jemand, der keinen Schinken mag Pizza essen? Er nimmt Pizza Salami. Oder Vegetarisch. Oder mit Meeresfrüchten.
Wie kann jemand, der sich andere Geschlechter nicht vorstellen kann Rollenspiel spielen? Er spielt nur, wenn alle ihr eigenes Geschlecht spielen. Oder Geschlechtslose Zellteiler. Oder Wesen aus purer Energie. Eben alles, was Genderswitch ausschließt. Ich finde das seltsam, aber es ist nicht unmöglich.
Natürlich ist das nicht unmöglich, das sehen wir ja alle hier. Aber dein Vergleich hinkt insofern als dass es sich hier um eine seltsame Einschränkung der Vorstellungskraft handelt und Vorstellungskraft allgemein sehr wohl notwendig ist. Ich erwarte auch von einem Rollenspieler dass er bereit und in der Lage ist an seiner Vorstellungskraft zumindest so weit zu arbeiten, dass eben ein Spiel in üblicher Weise möglich wird. Und andere Geschlechter die auftauchen kann ja nun absolut nichts ungewöhnliches sein.
Natürlich ist z.B. etwas leichter sich im echten Winter ein winterliches Setting vorzustellen, die Eindrücke sind frisch, man sieht Schnee draußen, man kommt aus der Kälte etc. Aber jemand der sich nun im Winter kein Wüstensetting vorstellen kann, bis zu dem Punkt dass sowas unspielbar wird, mit dem wollte ich auf Dauer nicht spielen, nicht wegen dieser konkreten Einschränkung, sondern weil ich an den grundlegenden Fähigkeiten als Rollenspieler zweifeln muss. Es gibt ja in einigen Gruppen Probleme mit Leuten die aus welchem Grund auch immer nicht bereit oder in der Lage sind einfachste hypothetische Situationen zu akzeptieren, oder sich klar genug vorzustellen. Vorstellungskraft ist eine Grundvoraussetzung.

Man sieht allerdings schon dass es in diesem Fall an Vorstellungskraft eigentlich gar nicht liegen kann, da solche Probleme bei SL-Rollen nicht oder kaum auftreten, sondern verstärkt nur bei Spielern in anderen Geschlechterrollen. Es liegt also nicht wirklich an der Vorstellung, sondern am Rollenverhalten de realen Menschen untereinander das Unbehagen bereitet. Der SL hat das "Recht" sowas zu machen, bei Spielern muss man das nicht akzeptieren. Da spielen ganz andere Mechanismen eine Rolle.
Vorstellungskraft haben die meisten Menschen nämlich genug. Häufig ist da einfach eine Weigerung diese einzusetzen. Aber fürs Spiel ist beides nicht günstig.

Offline Jens

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Also ich finde, mir gelingt das ganz gut, ein Mädel als Charakter durch das Spiel zu führen. Manche haben offenbar aber das Problem, dass ihnen eine vom Spieler geführte Frau nicht weiblich genug sein kann - genau wie man… sagen wir mal als Nicht-Skalde skaldiger sein muss als jeder Skalde um bei den Skalden Anerkennung zu finden. Dabei sind meine Mädels nicht klischeegefüllter als jeder andere weibliche SC (auch von Mädels). Es darf einfach nur nicht verkrampft sein.

Offline Jens

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Und da habe ich noch etwas, womit ich dem Wolf die ultimative Boshaftigkeit endlich unterstellen und wohl auch beweisen kann ;D

Zum Eingangsposting. Ich persönlich finde es komisch. Meine Ex hat fast immer Männer gespielt, mit der BEgründung, das Frauen meist als das schwächere Geschlecht bezeichnet wurden.
Rollenspiel ist auch immer Eskapismus - und wenn man im Rollenspiel in ein Bild gezwungen wird, dass man im realen Leben schon allzu sehr verkörpert ("Ich will stark sein also spiele ich einen Mann, weil Frauen (in der Spielwelt) schwächer sind") dann vergeht einem doch die Lust am Spiel. Vor allem weil man erst hört "Es ist ein freies Spiel, du kannst alles machen und alles spielen!" und dann wird man doch wieder auf sein reales Rollenbild gepresst… nein Wolf du bist so unfassbar böse und grausam zu deinen Spielern… ;)

Offline Skele-Surtur

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Offline Heinzelgaenger

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Das ist eine echt gute Frage und ich glaube da wäre es mir tatsächlich egal. Falls mir jemand sagen kann, welche Psychose ich habe, nur raus damit.

Zu der Verallgemeinerung der Intoleranz:
Niemand auf dieser Welt kann alles tolerieren. Und unsere Schwächen machen uns menschlich. Besonders im Internet, wo die breite Masse sich meist darauf konzentriert, daß man ihnen nicht in die Karten schaut. Das liegt zum einen daran, daß viele Hobbypsychologen sich sehr viel auf ihr Gehirn einbilden, daß ihnen gerne mal ein paar wirre Interpretationen entfahren, die einfach nur dumm sind.
Da schreibt zum Beispiel jemand: "Ich mag kein Powergaming." und der nächste schließt daraus: "Bist wahrscheinlich schlecht in Mathe." oder "Du riechst unter den Achseln."
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Witzig. Wollte ich also in deiner Gruppe ohne viel Diskussion ein Mädel spielen, sollte ich wohl besser mit dem Gedanken spielen, den Homo vorzutäuschen;)

Deinen Toleranz-Überlegungen stimm ich zu.

Offline Teylen

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Wollte ich also in deiner Gruppe ohne viel Diskussion ein Mädel spielen, sollte ich wohl besser mit dem Gedanken spielen, den Homo vorzutäuschen;)
Vielleicht findet die Gruppe homosexuelle, maennliche Chars noch mehr ein No-Go als weibliche Chars die von maennlichen Spielern gefuehrt werden?
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Offline Dr.Boomslang

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Genau das sage ich ja eigentlich. Ich hätte Verständnis dafür wenn Leute etwas empfindlich bei ihren geschlechtlichen Rollenbildern sind, das finde ich normal. Ich finde es aber problematisch wenn jemandem das als Begründung nicht ausreicht (oder selbst nicht klar ist), und man das ganze mit unmöglicher Fantasieleistung oder Personalpronomenverwirrung begründen muss. Das weist eben in eine völlig falsche Richtung. Wie man ja auch in dieser Diskussion sieht.

Es geht (wie) so oft nicht um Probleme im Spiel, sondern um Probleme der konkreten Personen untereinander und der konkreten Darstellung von Geschlechterrollen. Dem einen Spieler gefällt es einfach nicht was der andere Spieler sich mit der Darstellung einer Geschlechterrolle heraus nimmt. Und das ist wieder verständlich, aber ganz anders anzugehen, als die Sache mit der Vorstellungskraft, die nur ein Symptom ist.

Offline Yvo

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Offline Narsiph

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Moin.

Ich als Meister sage auch immer Mann spielt Mann und Frau spielt Frau. Punkt. Ich diskutiere da vor allem nicht rum weil ich einfach zu lange dabei bin als Meister und mir ständig diese "Kampflesben" oder "Nymphomaninen"-Spieler dermaßen auf den Hannes gehen. Ich habe kein Problem damit wenn es tatsächlich jemanden gibt der es schafft eine Frau überzeugend und so Charaktertypisch wie nur irgendwie möglich dazustellen dann gratulation dazu, aber nicht in meinen Gruppen.

Ich hab ausschließlich schlechte Erfahrung gemacht und mMn gibt es auf der Welt einen kleinen winzigen Prozentsatz an Männern die ganz gut bis teilweise perfekt eine Frau "imitieren" könne bzw. spielen. Keine unserer weiblichen Spielerinen spielt irgend einen Mann als Charakter, nicht das ich wüsste.

EDIT: Achso, vergessen. Ich stimme vollkommen überein mit dem was Dr.Boomslang geschrieben hat. Und ich komme persönlich nicht damit klar das ein Kerl eine Frau spielt und umgekehrt. Vorstellen kann ich mir das, aber ich komm damit einfach nicht klar weil einfach zuviele schlechte Erfahrung gemacht hab.
"Schuster bleib bei deinen rappen"

Screee! Narsiph
« Letzte Änderung: 19.01.2010 | 19:03 von Narsiph »