Autor Thema: Warum einen Loser spielen?  (Gelesen 74602 mal)

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Offline Wolfmoon

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Re: Warum einen Loser spielen?
« Antwort #450 am: 19.01.2010 | 18:16 »
- man kann schlicht Spaß daran haben, mal so ein Spiel aus der Bodenperspektive zu erleben.
- es kann die Story fördern. Beispiel: die Spieler sollen ein Kind zu einem Tempelberg eskortieren. Was spräche dagegen, das Kind von einem Mitspieler spielen zu  lassen? Richtig: nix, wenn der Spieler Spaß daran hat und nicht gegen die Mitspieler spielt.
- nur Helden in einer Gruppe ist langweilig. Wenn alle Helden sind ist keiner mehr ein Held. Etwas Normalität kann gut tun und der Perspektivenwechsel bringt vielleicht wieder frischen Wind in ein ausgelutschtes Genre.
- Vorhin hat jemand das Beispiel vom Normalo gebracht, der bei einem Brand ein Kind rettet. Das trifft es gut. Herausforderungen wachsen, wenn man über weniger Mittel verfügt. Dann müssen Mut und gute Ideen reichen. Das bringt einen ganz eigenen Spielspaß.
- Manchmal hat man einfach einen bestimmten Charakter im Kopf, den man spielen möchte. Wenn das nunmal ein Nixkönner ist, warum sollte man ihn nicht spielen? Aus Rücksicht? Das wäre dumm. Wenn es irgendwie geht, sollte man den Spielern ihren Wunschcharakter ermöglichen. Auch wenn es ein heruntergekommener, behinderter Trunkenbold ist. Solange der Spieler MIT der Gruppe spielt und ihr nicht mir abstrusen Ideen auf den Geist geht.
- Wenn ich von ganz unten anfangen will, dann muss ich halt von unten anfangen.

Also das Kind wäre ja (zumal es höchstwahrscheinlich nach dem Abenteuer nie wieder vorkommt) ein klassischer NSC. Natürlich kann es von einem Spieler gespielt werden - wird aber wohl im Normalfall von ihm nicht entworfen und konzipiert.

Das mit dem Trunkenbold ist so 'ne Sache. wenn der auf dem Niveau bleibt und wenig bis nichts zum Spiel beiträgt würde ich den als SL wohl eher nicht zulassen. Hat er aber Entwicklungspotential, ist er eben kein Loser...

Ich möchte anmerken, dass ich noch AD&D (II) spiele, wo die Werte des SC sich möglicherweise nicht mehr verändern...
Das Leben ist eine Deponie

Achamanian

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Re: Warum einen Loser spielen?
« Antwort #451 am: 19.01.2010 | 18:19 »

Ich möchte anmerken, dass ich noch AD&D (II) spiele, wo die Werte des SC sich möglicherweise nicht mehr verändern...

Und, hattest du noch nie einen Gnomen-Illusionisten in der Runde?

Offline Grimnir

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Re: Warum einen Loser spielen?
« Antwort #452 am: 19.01.2010 | 18:19 »
Habt ihr diese nachteile dann nur auf dem Papier, oder was? Spiele ich so ein System richtig, dann muss ich auch die Nachteile irgendwie rollenspielerisch einfließen lassen.

Ich glaube, das ist nicht das Grundproblem, das viele in diesem Thread haben. Es geht nicht darum, dass der Charakter keine Nachteile hat, sondern dass er

1. ohne Systemvorgabe (Regelwerk oder Gruppenkonsens)
2. durch Willensentscheid des Spielers
3. in seinen Kernbereichen

versagt.

Wenn ich Pech habe und einen Dieb mit niedriger Geschicklichkeit auswürfle, der kaum ein Schloss öffnen kann, der Spieler aber das beste daraus macht - damit hat wohl niemand ein Problem.

Wenn ich eine freie Attributsverteilung habe, und dem Dieb bewusst den niedrigstmöglichen Wert auf Geschicklichkeit lege, weil ich das als "rollenspielerische HerausforderungTM" sehe, dann ist das ein Problem. Vorausgesetzt natürlich, die anderen Spieler finden das nicht auch cool und wollen einen derartigen lustigen Sidekick.

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Grimnir
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Offline GustavGuns

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Re: Warum einen Loser spielen?
« Antwort #453 am: 19.01.2010 | 18:20 »
Was das Thema dieses Fadens ist, ist ja auch weitgehend umstritten.

1. OP-Thema: Warum spielen Leute Charaktere, die nicht nur nicht auf ihre Primärfähigkeiten geminmaxt sind, sonder GAR NIX in denen können (der querschnittsgelähmte Krieger usw.)

Diesen Leuten bin ich noch nie begegnet.


2. Leicht in der Diskussion entwickeltes Thema: Warum spielen Leute Nicht-Raffer-Charaktere in einer Raffer-Runde?

Dafür gab es mehrere Erklärungen im Thread. Als klassisches Kampagnenbeispiel wurden Rincewind und Frodo genannt, Schlüsselcharaktere mit nur einer speziellen, kampagnenentscheidenden Fähigkeit. Ich könnte mir hier auch "menschliche", runde Charaktere in einer ansonsten auf Primär- und Berufsfähigkeiten geminmaxten Runde vorstellen.


3. Thema von Zornhau u.a.: Warum spielen Leute Charaktere, die sich nicht an der vom SL bestimmten Plotstruktur abarbeiten, sondern aus "Arroganz" (also Gründen, die sie in ihrem Charakter beursacht sehen, also Flaws, Ego, usw.) irgendwelche Nebenschauplätze aufmachen und eventuell sogar den Plot selbst direkt oder indirekt "sabotieren"?

Dazu habe ich ja nun schon ne Menge geschrieben. Siehe meine Posts: Eine andere Spielkultur. Meines Erachtens nicht notwendigerweise besser oder schlechter.
« Letzte Änderung: 19.01.2010 | 18:24 von GustavGuns »
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Offline Wolfmoon

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Re: Warum einen Loser spielen?
« Antwort #454 am: 19.01.2010 | 18:21 »
Und, hattest du noch nie einen Gnomen-Illusionisten in der Runde?

Doch. Und? Mir ist jetzt nicht ganz klar, worauf Du hinauswillst... wtf?
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Offline Glgnfz

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Re: Warum einen Loser spielen?
« Antwort #455 am: 19.01.2010 | 18:23 »
Ich meinte es eher so wie bei Savage Worlds, wo mein Charakter gewisse Nachteile hat. Diese nachteile stehen ja nicht nur auf meinem Charakterbogen, sondern wollen auch irgendwie umgesetzt sein. Sonst könnte ich mir das Geschwurbel auch sparen.

Wenn also mein Charakter Schiss vor Granateinschlägen hat, dann gehe ich dann in Deckung und zittere wie Espenlaub - nicht weil ich meine Kumpels ärgern will, sondern weil mein Charakter die Hose gestrichen voll aht.




... aber weil ich so etwas nicht sonderlich schätze, spiele ich diese Systeme nicht.
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Offline SeelenJägerTee

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Re: Warum einen Loser spielen?
« Antwort #456 am: 19.01.2010 | 18:27 »
Ich meinte es eher so wie bei Savage Worlds, wo mein Charakter gewisse Nachteile hat. Diese nachteile stehen ja nicht nur auf meinem Charakterbogen, sondern wollen auch irgendwie umgesetzt sein. Sonst könnte ich mir das Geschwurbel auch sparen.

Wenn also mein Charakter Schiss vor Granateinschlägen hat, dann gehe ich dann in Deckung und zittere wie Espenlaub - nicht weil ich meine Kumpels ärgern will, sondern weil mein Charakter die Hose gestrichen voll aht.




... aber weil ich so etwas nicht sonderlich schätze, spiele ich diese Systeme nicht.
Achso du umgehst das einfach indem du nur Systeme spielst in denen es keine Nachteile gibt, die deinem Charakter die Teflonimprägnierung abschaben, natürlich sehr elegant.  ~;D

Offline Glgnfz

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Re: Warum einen Loser spielen?
« Antwort #457 am: 19.01.2010 | 18:28 »
Ich sehe: Du kennst mich und meinen Stil sehr gut!
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Achamanian

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Re: Warum einen Loser spielen?
« Antwort #458 am: 19.01.2010 | 18:29 »
Doch. Und? Mir ist jetzt nicht ganz klar, worauf Du hinauswillst... wtf?

Ich frage mich nur, wozu der gut war, weil mein Gnomenillusionist eigentlich nie zu irgendwas gut war in unserer AD&D2-Runde.

Offline Glgnfz

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Re: Warum einen Loser spielen?
« Antwort #459 am: 19.01.2010 | 18:30 »
Ich frage mich nur, wozu der gut war, weil mein Gnomenillusionist eigentlich nie zu irgendwas gut war in unserer AD&D2-Runde.

Liegt das nicht am Spieler?  8]
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Offline SeelenJägerTee

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Re: Warum einen Loser spielen?
« Antwort #460 am: 19.01.2010 | 18:30 »
Ich frage mich nur, wozu der gut war, weil mein Gnomenillusionist eigentlich nie zu irgendwas gut war in unserer AD&D2-Runde.
Hättest du ihm mal nen Staubsauger +2 gekauft, dann hätte er wenigstens eines gekonnt.  >;D

Offline Wolfmoon

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Re: Warum einen Loser spielen?
« Antwort #461 am: 19.01.2010 | 18:32 »
Ich frage mich nur, wozu der gut war, weil mein Gnomenillusionist eigentlich nie zu irgendwas gut war in unserer AD&D2-Runde.


Ich hab' zwar selber nie 'nen Gnomenillusionisten gespielt, aber wenn die auf höhere Stufen kommen werden sie ganz gut... Und ich nehme mal an, dass Du dem nicht absichtlich schlechte Werte verpasst hast, oder?
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Eulenspiegel

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Re: Warum einen Loser spielen?
« Antwort #462 am: 19.01.2010 | 19:17 »
Man ist auch dann ein Arschloch, wenn man aus anderen Gründen einen Nichtskönner spielt, dabei aber IN KAUF NIMMT, den anderen Spielern das Spiel zu vermiesen.
Man ist auch ein Arschloch, wenn man einen fähigen Charakter spielt und damit IN KAUF NIMMT, anderen Spielern das Spiel zu vermiesen.

Und man ist auch ein Arschloch, wenn man Spielern das Spielen einer Lusche verbietet und dabei IN KAUF NIMMT, das dieser Spieler deswegen keinen Spaß mehr hat.

ODER ABER:
Der Luschen-Spieler und der Minmax-Spieler haben einfach einen anderen Spielstil.

Offline Grimnir

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Re: Warum einen Loser spielen?
« Antwort #463 am: 19.01.2010 | 19:34 »
Man ist auch ein Arschloch, wenn man einen fähigen Charakter spielt und damit IN KAUF NIMMT, anderen Spielern das Spiel zu vermiesen.

Da gebe ich Dir uneingeschränkt recht. Das ist eine Frage des Spielstils. Gibt es verschiedene, hat man ein Problem. Die bisherigen Beispiele gehen jedoch eher davon aus, dass ein Spieler sich allein ohne Vorankündigung gegen den in der Gruppe implizit oder explizit dominierenden Stil stellt. Dann muss der Spieler entweder nach Abstimmung die Kröte schlucken, oder einen Kompromiss aushandeln, oder nicht mehr mitspielen. Ansonsten ist es unredlich den anderen gegenüber.

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Offline Benjamin

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Re: Warum einen Loser spielen?
« Antwort #464 am: 19.01.2010 | 19:49 »
Achso du umgehst das einfach indem du nur Systeme spielst in denen es keine Nachteile gibt, die deinem Charakter die Teflonimprägnierung abschaben, natürlich sehr elegant. 
Hrm, 3W6 in Reihenfolge zu werfen macht einen Charakter schneller zur Lusche, als so manch ein MinMaxer "MinMaxen" sagen kann.
Da brauchts gar keine Flaws und Hindrances. Konsti 3? Na bitte!

Offline YY

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Re: Warum einen Loser spielen?
« Antwort #465 am: 19.01.2010 | 20:06 »
Zitat von: Xiam
Noch nie was von dem zufällig zusammengewürfelten Grüppchen Überlebender gehört, die sich nach einem Flugzaugabsturz auf einer einsamen Insel wiederfinden? Die haben sich auch nicht vorher überlegt "dich und dich und dich nehme ich mit aber du bleibst lieber hier, denn du kannst nichts".

Da denkt man sich als Zuschauer aber auch oft genug: Spätestens nach DIESER Aktion hätte ich ihn in der folgenden Nacht im Schlaf erstochen.

Gerade in solchen Filmen bzw. generell Geschichten geht es mir persönlich EXTREM auf den Zeiger, wenn in wirklich kritischen Situationen solche Weichbirnen, die das Überleben der ganzen Gruppe in vollkommen inakzeptabler Weise gefährden, nicht kaltgestellt werden, sondern ohne ersichtlichen Grund oder wegen irgendwelcher hanebüchener Überlegungen bzw. aus Plotgründen weiter Unheil anrichten dürfen.

Damit sind wir wieder beim Taschenlampenfallenlasser:
Wenn ständig solche Aktionen kommen, ist es für mich kein bisschen mehr spannend, wenn dadurch gefährliche Situationen weiter verschärft werden, sondern nur noch nervig. Eben nicht nur wegen der "Einzelblödheit" der Lusche in bestimmten Situationen, sondern wegen der absurden Annahme, dass der damit ewig weitermachen darf.

Als "positives" Beispiel verweise ich auf "Night of the living dead" (das Original von ´68).
Da wird mMn sehr schön dargestellt, wie auch ein normaler Mensch wie Ben an einem bestimmten Punkt gar nicht mehr anders kann, als die Lusche umzulegen.

Das erfolgt im Rollenspiel erfahrungsgemäß früher, weil die Spieler rationaler (lies: mit weniger emotional bedingten Hemmungen) und mit etwas mehr Spieltheorie an die Sache herangehen...


Zitat von: Faxe Wöld
- Vorhin hat jemand das Beispiel vom Normalo gebracht, der bei einem Brand ein Kind rettet. Das trifft es gut. Herausforderungen wachsen, wenn man über weniger Mittel verfügt. Dann müssen Mut und gute Ideen reichen. Das bringt einen ganz eigenen Spielspaß.

Der Normalo ist ja auch keine echte Lusche, nur schlechter, als er sein könnte.
Der Lusche wachsen schnell auch relativ harmlose Herausforderungen über den Kopf, das ist das Problem.

(Bezug zum Beispiel:
Nicht umsonst gelten für Feuerwehren gewisse Vorgaben bez. gesundheitlichem Zustand und Ausbildung  ;))


Ja, es macht Spaß, wenn es mal keinen mutierten Nazi-Werwolfdrachen vom Mars braucht, um einen SC zum Schwitzen zu bringen.
Aber wenn man sich schon mit drei Mann zusammentun muss, um unfallfrei über die Bordsteinkante zu kommen, geht der Spaß auch schnell wieder flöten.

Was ein spaßbringendes Ausmaß bzw. eine spaßige Art von Herausforderung ist, hängt von der Gruppe ab.
Und genau hier gilt mMn wieder: Wer mit der Kompetenz seines SC zu weit von diesem Level abweicht (nach oben oder nach unten), stört das Spiel, egal, ob absichtlich oder nicht - es sei denn, es gehört mit zur Herausforderung, dass die Lusche dabei ist.


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Offline dunklerschatten

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Re: Warum einen Loser spielen?
« Antwort #466 am: 19.01.2010 | 20:38 »
19 Seite meine Herrn ...

Mich würde mal interessieren wie oft hier die Leute mit Spielern konfrontiert wurden, die mit voller Absicht das Spiel zerstört haben ?!

In über 10 Jahren RPG spielen bin ich genau einem solchen Individuum begegnet (natürlich auf ner CON ;D), der aber schon als "........ der Plotkiller" bekannt war. Ergo war das zu erwarten.

Ansonsten halte ich das Problem auch eher für ein akademisches...

Und weil schon so schön gebasht wurde, ein XXXXXX kann so ziemlich jeder Spieler sein und auch Menschen die sich rausnehmen andere Spielweisen etc. zu bashen  ~;D
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Offline GustavGuns

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Re: Warum einen Loser spielen?
« Antwort #467 am: 19.01.2010 | 20:47 »
Da ist halt die Frage, was du von dem Spiel erwartest. Nehmen wir zum Beispiel mal Flugzeugabsturz (Shadowrun): Eine Gruppe Runner wird bei oder vielleicht nach einem Auftrag über einer Insel oder meinetwegen auch über den renaturierten Wildnisgebieten der NAN abgeschossen. An Bord hast du 3 gut ausgebildete Söldner. Sagen wir um möglichst langweilig zu sein einfach mal einen Sam mit einer leichten Spezialisierung auf Nahkampf, einen Magier, der auf Beschwörung spezialisiert ist, aber auch die 3 Standardsprüche kann, und einen Hacker, der auch gut im Fernkampf ist. Spiel mit denen man ein Abenteuer, in dem du die Wildnis auf sie los lässt. Im Durchschnitt lässt du eher sie auf die Wildnis los.

Ich habe nichts dagegen, daß mein Charakter mal weglaufen muss. Indiana Jones war sich nicht zu schade, vor einem riesigen rollenden Stein zu flüchten. Vor einem mutierten Panther wäre er auch geflüchtet. Das bedeutet aber nicht, daß du den Mann gleich im Schlaf abmessern musst, immerhin rettet er irgendwas vor den Nazis.
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Offline dunklerschatten

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Re: Warum einen Loser spielen?
« Antwort #468 am: 19.01.2010 | 21:28 »
Zitat
Der Lusche wachsen schnell auch relativ harmlose Herausforderungen über den Kopf, das ist das Problem.

Für den einen ein Problem, für den anderen eine Herausforderung.. !

@gustavg

Lustig das du das Bsp. mit den abgestürzten Runnern bringst, in solch ein AB bin ich mal reingeworfen worden und das war mit Abstand eines der lustigsten AB´s die mir untergekommen sind.

Aber wie gesagt, mich würde es defintiv interessieren wie extrem hier die Leute mit "Spielzerstörern" konfrontiert waren.
Gebt mal Butter bei die Fische.

Ich schätze ja mal das es nicht so viele Fälle gab/gibt und hier dezent im Theoriebrei gerührt wird.
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Offline YY

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Re: Warum einen Loser spielen?
« Antwort #469 am: 19.01.2010 | 21:45 »
@GustavGuns:

Mir ging es auch eher um Leute, die KLARE Fehlentscheidungen treffen, weil sie z.B. über die Maßen ängstlich oder einfach blöd sind.

Indy´s Flucht vor dem Stein war keine Fehlentscheidung - die Alternative wäre gewesen, zerquetscht zu werden.

Das sind eher Aktionen, wie z.B. einen zum Haus zurückkehrenden Kameraden auf der Flucht vor den Zombies nicht mehr rein zu lassen, weil man zu viel Angst hat, die Tür zu öffnen - obwohl es klar erkennbar dicke reichen würde, wenn man sich direkt in Bewegung setzen würde, und obwohl der Rückkehrer mehr oder weniger als Einziger die ganze Zeit mit guten Ideen aufgewartet hat UND das einzige Gewehr hat.

Solche Leute sind einfach ein Klotz am Bein und müssen neutralisiert werden, wenn die Gruppe überleben soll.


Noch mal: Mir ging es NICHT darum, pauschal jeden zu verdammen, der mal was nicht schafft oder bei unüberwindbaren Hindernissen zurücksteckt.
Deswegen ja auch die Betonung auf KLARE Fehlentscheidung bzw. auf gefährdendes Verhalten, das sich voraussichtlich in sehr ähnlicher Form wiederholen wird.

Der Unterschied zwischen einer angemessenen Herausforderung ("Normalos" statt erfahrene SR-Söldner vs. Wildnis) und grober Rumstümperei ist doch recht offensichtlich...

Trennung.


@dunklerschatten:

Natürlich trifft man solche Spieler fast nur auf Cons. Mit denen spielt man ja meist genau ein Mal, weswegen heimische Runden diese auch nicht beinhalten...


Ich kenne aber mehr als genug dysfunktionale Runden in meiner Gegend, die solche Teilnehmer haben.
Unter anderem, weil ich mir Spielrunden darauf hin anschaue, sind das eben die Runden von anderen Leuten und nicht Runden, in denen ich mitspiele.

Diese Problemspieler haben mEn ein ernsthaftes Defizit beim Analysieren jedweder Sachverhalte und dem Treffen von auf dieser Analyse basierenden Entscheidungen, was auch in ihrem sonstigen Privat- und teils im Berufsleben recht deutlich zu erkennen ist.

Es ist also meist keine böswillige Absicht, oder so gesehen noch nicht mal auf irgendeine Weise Absicht, weil sie ja nicht anders können  :P


Konkrete Zahlen:
Aus den letzten 10 Jahren sind mir 7 Problemspieler in ca. 20 Sitzungen im Gedächtnis geblieben.

Mit den meisten habe ich nur einmal gespielt; von dreien weiß ich aber, dass sie "chronische" Problemspieler sind.

Einer ist aus meinem näheren Bekanntenkreis; hier fanden auch im Umfeld der Sitzungen ewige Diskussionen statt, in denen er mich von seiner völligen Beratungsresistenz überzeugen konnte.

Das sind die Fälle, in denen ich PERSÖNLICH beteiligt war.
Aus Erzählungen anderer kenne ich ähnliche Fälle, die aber teils eine Schnittmenge mit "meinen" Problemspielern haben.


Im Schnitt jedes Jahr zwei Sitzungen, in deren Verlauf man sich irgendwann denkt "diese vier Stunden kriege ich nie zurück/was mache ich hier eigentlich" sind mMn schon ziemlich viel.
Die Merzahl der Fälle liegt aber etwas zurück und in der Zeit, in der ich testweise an vielen verschiedenen Runden teilgenommen habe.

Bis auf einige wenige Con-Sitzungen, die meist auch nicht so schwerwiegend waren wie die "heimischen" Fälle, bin ich da in den letzten Jahren verschont geblieben - das schreibe ich aber wesentlich dem Umstand zu, dass ich mittlerweile stark auf so was achte.   





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Offline SeelenJägerTee

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Re: Warum einen Loser spielen?
« Antwort #470 am: 19.01.2010 | 21:52 »
Hrm, 3W6 in Reihenfolge zu werfen macht einen Charakter schneller zur Lusche, als so manch ein MinMaxer "MinMaxen" sagen kann.
Da brauchts gar keine Flaws und Hindrances. Konsti 3? Na bitte!
Du bist dir schon im klaren, dass ich das nicht ernst gemeint hatte, ja?
Das erkennt man u.A. an dem Grinsgesicht hinter der Zeile.

@YY
Zitat
Solche Leute sind einfach ein Klotz am Bein und müssen neutralisiert werden, wenn die Gruppe überleben soll.
Na klar, die schmeißt man nicht einfach aus dem Team raus. NEIN man muss die natürlich eliminieren.
Du würdest dich gut als WH40K Kommisar machen.
« Letzte Änderung: 19.01.2010 | 21:59 von SeelenJägerTee »

Offline GustavGuns

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Re: Warum einen Loser spielen?
« Antwort #471 am: 19.01.2010 | 22:01 »
Ich bin auch gar nicht dagegen, dem schwachen Typen die Knarre an den Kopf zu setzen. Das gibt so oder so eine gute Szene. Dann sollte man es öffentlich machen. Entweder hast du dann ein paar andere Spieler, die ihn am Leben lassen wollen, und einstimmig sollte die Entscheidung schon sein. Oder es gibt eine kaltblütige Szene, die ein sehr klares Signal gibt, des Spieler möge jetzt aufstehen und den Tisch verlassen. Der SL hat quasi auch eine letzte Stimme, denn er könnte ja was passieren lassen, was euch aufhält. Dann noch mal freundlich betonen, daß es hier nur um den Charakter ging und man auch in Zukunft gerne wieder mit dem Spieler zockt.  :engelteufel:

Aber so hart hat mich in meinem Leben nur ein Spieler je genervt. Shadowrunner natürlich. Elf. Anzug aus Blattgold. Und das meine ich nicht metaphorisch.
« Letzte Änderung: 19.01.2010 | 22:03 von GustavGuns »
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Offline YY

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Re: Warum einen Loser spielen?
« Antwort #472 am: 19.01.2010 | 22:48 »
Zitat von: SeelenJägerTee
@YY
Na klar, die schmeißt man nicht einfach aus dem Team raus. NEIN man muss die natürlich eliminieren.

"Neutralisieren" war eigentlich neutral gemeint - es mag auch genügen, die Person aus dem Team zu schmeißen. Sie muss eben in Bezug auf die Situation der Gruppe handlungsunfähig werden, wie auch immer das konkret erreicht wird.

Den Kommissar fasse ich aber trotzdem als Kompliment auf  >;D


In der Regel sind die Taschenlampenfallenlasser bei uns NSCs, und da gab es tatsächlich schon öfter sehr schöne Szenen, wenn - in ihrer Anwesenheit - über ihr Leben entschieden wurde.

Die Situation, dass sich tatsächlich SCs gegen einen anderen SC verschwören und ihn elend krepieren lassen oder selbst töten, hatte ich aber schon lange nicht mehr - so gut wie immer liegen ja spätestens dann OOC-Probleme vor, wenn es so weit kommt, dass dem SC in aller Deutlichkeit gedroht wird und er immer noch nicht schaltet. Und die wenigsten Spieler nehmen es den anderen dann nicht krumm, wenn es zum Äußersten kommt, weil es ja meistens auf einem OOC-Missverständnis beruht.

Ich habe aber bisweilen den Eindruck, dass solche Lynchungen früher deutlich häufiger vorkamen, während sich viele heute deutlich mehr bieten lassen, IC wie OOC, weil der Wille zum Konsens/Kompromiss stärker ist. 


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Eulenspiegel

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Re: Warum einen Loser spielen?
« Antwort #473 am: 19.01.2010 | 23:46 »
Oder es gibt eine kaltblütige Szene, die ein sehr klares Signal gibt, des Spieler möge jetzt aufstehen und den Tisch verlassen. Der SL hat quasi auch eine letzte Stimme, denn er könnte ja was passieren lassen, was euch aufhält.
Man sollte Probleme, die man mit Spielern hat, nicht auf die ingame Ebene übertragen.

So eine Szene KANN sehr viel Spaß machen, wenn sie NICHT böse gemeint ist, sondern vollkommen ingame motiviert ist. In Paranoia haben wir solche Szenen z.B. regelmäßig.
In Cthulhu hatten wir es auch mal, dass wir festgestellt haben, dass ein SC heimlich für die Gegenseite gearbeitet hat. Also haben wir ihn zur Rede gestellt und anschließend erschossen. - Später stellte sich heraus, dass er in Wirklichkeit unschuldig war und die falschen Beweise von einem NSC gestreut wurden, um unsere Gruppe zu entzweien. Trotzdem war es eine bewegende Szene gewesen, wo wir den angeblichen Verräter erschossen haben. (Und der Spieler des erschossenen SCs hat es uns auch nicht krumm genommen. Charaktertode gehören bei Cthulhu halt dazu. Und da es durchaus hin und wieder auch Verräter-SCs gibt, war unser Verdacht auch nicht so abwegig.)

Aber wenn man ein Problem mit dem Spieler hat, sollte man seinen SC nicht erschießen, sondern outtime mit ihm darüber reden.

Offline GustavGuns

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Re: Warum einen Loser spielen?
« Antwort #474 am: 19.01.2010 | 23:51 »
Ich finde, man sollte den Spielern immer zugute halten, daß man die Probleme ja eigentlich auf Charakterebene hat. Meistens hält dann ja eh ein Charakter ein bewegendes Plädoyer für die Menschlichkeit, man lässt den Typen leben, und in der nächsten Nacht rammt dann er einem dann während man schläft das Messer in den Rücken :(
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