@rillenmanni
Was hat dich denn an 28 Weeks later fasziniert?
Bei mir gehört der eher so in meine Flop 5.
Wow! Krass und doch ja auch schön, wie unterschiedlich Ansichten sein können!
Flop 5 ist schon hart. Mir fallen sofort etliche Horrorfilme ein, die sich um die Flop 5 balgen, weil sie alle so schlecht sind. Die spielen bei mir dann aber auch wirklich qualitativ um Ligen tiefer als 28 Weeks Later.
Grundsätzlich bin ich Danny-Boyle-affin. Auch wenn ich nicht abschätzen kann, inwieweit seine Rolle als (lediglich) Produzent von 28 Weeks Later maßgeblich für mein positives Erlebnis ist. Ich fand ja schon 28 Days Later (DB: Regisseur) genial. Und das macht es für einen nachfolgenden Film natürlich gefährlich, weil man mit vergleichenden Erwartungen ans Gucken herangeht. Beim Vergleichen der Filme fiel mir auf, dass die Botschaft eine diametral entgegen gesetzte ist: Denn beide Filme haben zum Thema, wie man auf schier ausweglose Situationen reagieren kann. 28 Days ist ein Film der Hoffnung, der beschreibt, wie Zusammenhalt und das Bewahren der Menschlichkeit zu einem Besseren führen. 28 Weeks Later beschreibt, wie genau das in den Untergang führt. Man schaue sich den Film an und bemerke, dass wirklich jede gut gemeinte Aktion alles nur noch schlimmer macht, und zwar nicht nur für den Helfenden. Du denkst nicht nur an Dich, sondern willst helfen (in einem erweiterten Sinne)? - ZACK! Und das ist so konsequent durchgezogen und damit so konträr zum ersten Film, dass mich das begeistert hat. Aber nicht, weil "zynisch" geil wäre, sondern weil ich hier zwei Filme zum selben konkreten Hintergrund habe, die auf dieselbe abstrakte Frage anders antworten. Das macht mich echt neugierig auf den seit vielen Jahren im Raume stehenden dritten Teil. Und davon abgesehen finde ich den Film spannend erzählt - er fängt ja auch schon ganz hervorragend an - und ordentlich abgedreht, gerade im Vergleich zu den 1001 Flop5-Billigfilmen des Genres.
Für mich eine Schlüsselszene des Films, und mithin eine der "schlimmsten" Filmszenen, die ich in meinem Leben gesehen habe, ist die Kuss-Szene (Vater küsst wieder aufgetauchte Mutter). Klar, die Szene ist echt eklig, aber ich meine nicht den hohen Brutalitätsfaktor, sondern die schier unglaubliche Tragödie, die sich schon allein zwischen den beiden da abspielt, die mich jedes Mal wieder voll mitnimmt. (Anekdote: Mein Söhnchen war einst 16 und just "erwacht"
, als er sich den Film allein anschaute. War ja alles unglaublich spannend und aufregend für ihn, weil er, anders als ich, eben erst in diesem hohen Alter mit dem harten Stoff in Berührung kam. Bei der hier genannten Szene musste er den Film aber abbrechen, weil er zu große Angst bekam.
)
In Sachen Trash:
The Convent fand ich auch super - oder zumindest interessant (ich müsste ihn mal wieder gucken). Das ist der Film mit dämonischen Zombienonnen.