Da bei meinem neuen Rechner ein Jahr gratis Apple TV dabei war, haben wir uns "For all Mankind" angesehen, und ich fand es richtig, richtig gut.
Das ist eine Alternativ-Historie um das Raumfahrtprogramm der USA, in der die Sowjetunion den ersten Menschen auf den Mond bringen - und als zweiten Menschen auf dem Mond gar eine Frau. Die USA, die somit diesen Meilenstein im "Space Race" verloren haben, wollen sich nicht abhängen lassen und legen ebenfalls ein verschärftes Raumfahrtprogramm mit Astronautinnen und einer Mondbasis auf -- was den Kalten Krieg spätestens in der zweiten Staffel ins All verlegt.
Anfangs fühlt die Serie, auch weil sie zum Teil dieselben Drehorte verwendet und sogar ein Schauspieler - wenn auch mit unterschiedlichen Namen, weil das eine auf Tatsachen basiert, das andere Fiktion ist - in beiden Serien die exakt selbe Rolle übernimmt, sich beinahe an wie die Fortsetzung der Serie "The Right Stuff"*. Man merkt deutlich, dass die Macher Tom Wolfes Buch sehr genau gelesen haben und dem Geist des frühen Raumfahrtprogramms extrem treu geblieben sind. Überhaupt binden sie reale Ereignisse sehr geschickt in die Fiktion mit ein - die Abweichungen von unserer Realität wirken immer glaubhaft. Die erste Staffel dreht sich um die erste Mondlandung und die Zeit danach, spielt also in den späten 60ern/frühen 70ern, während die zweite Staffel einen Zeitsprung macht und in den frühen 1980ern angesiedelt ist. Ich hoffe sehr, dass eine dritte Staffel kommen wird - die letzte Szene der zweiten Staffel teaserte schon einen Zeitsprung auf die 1990er an.
*läuft auf Disney+, und auch diese Serie kann ich empfehlen, auch wenn sie im Vergleich zum gleichnamigen Film etwas langsamer, charaktergetriebener und dramalastiger erzählt ist. Aber mir hat sie gut gefallen.