Thema: Filme und Serien - Smalltalk

[Jiba]

Mini-Rant: Muss eigentlich jedes Jahr ein Pixar/Disney-Film den Animationsfilm-Oscar gewinnen, während ästhetisch besondere, anspruchsvolle Animationsfilme wie „The Breadwinner“ oder „The Illusionist“ auf der Ersatzbank bleiben? [emoji849]

[Talasha]

Mini-Rant: Muss eigentlich jedes Jahr ein Pixar/Disney-Film den Animationsfilm-Oscar gewinnen, während ästhetisch besondere, anspruchsvolle Animationsfilme wie „The Breadwinner“ oder „The Illusionist“ auf der Ersatzbank bleiben? [emoji849]

Klar, die Jury will ja auch ihre Jobs behalten. 

[Lyonesse]

@Jiba: ''Anspruchsvoll'' ist halt immer so eine Sache, und wird erfahrungsgemäß eher selten mit Preisen überhäuft.

[Grey]

Gestern zufällig in "Die Pute von Panem" reingezappt und herzhaft gelacht. Ich kann gar nicht verstehen, warum dieser Film so einen schlechten Ruf hat. Da gibt es deutlich plattere Klamotten mit primitiveren Effekten, die deutlich höher bejubelt werden.

[Supersöldner]

Grey: wahrscheinlich wird er einfach von den Fans des Original Panem zeug gemobbt ?

[Sashael]

Grey: wahrscheinlich wird er einfach von den Fans des Original Panem zeug gemobbt ?

Nein. Ich hab den gesehen und hab erst angefangen, immer schneller vorzuspulen und schließlich musste ich ausmachen. Das ist einfach nicht mehr lustig. Das war lustig, als der erste Scary Movie rauskam, aber mittlerweile ist das Konzept und der Humor so ausgelutscht, dass ich das nicht mehr ertrage.  Ich würde mich ja mal wieder über einen absurd komischen Film freuen, der nicht komplett auf Fremdschämen basiert.

[Grey]

OK: Scary Movie und den ganzen Kram hab' ich nie gesehen. Aber auch so hatte ich nicht den Eindruck, der Film würde auf Fremdschämen basieren. Lag vielleicht auch daran, dass ich erst in der Mitte eingeschaltet habe. (Möglicherweise an einer Stelle, nach der du schon ausgeschaltet hattest, Sashael?)

[alexandro]

Der erste Scary Movie ist immer noch gut. Dass die späteren Teile nicht gezündet haben liegt nicht etwa daran, dass der Humor ausgelutscht wäre, sondern daran, dass sie einfach schlecht waren (besonders Teil 2).

[Sashael]

OK: Scary Movie und den ganzen Kram hab' ich nie gesehen. Aber auch so hatte ich nicht den Eindruck, der Film würde auf Fremdschämen basieren. Lag vielleicht auch daran, dass ich erst in der Mitte eingeschaltet habe. (Möglicherweise an einer Stelle, nach der du schon ausgeschaltet hattest, Sashael?)

Möglicherweise.
Ich hab allerdings locker bis zu Minute 60 im Hopp-Verfahren geguckt und stellte fest "Nee, der Humor wird nicht besser".

Vielleicht haben wir auch ein anderes Verständnis von Fremdschämen. Wenn sich Protagonisten megadumm anstellen, zählt das für mich schon dazu.

[Grey]

Vielleicht haben wir auch ein anderes Verständnis von Fremdschämen. Wenn sich Protagonisten megadumm anstellen, zählt das für mich schon dazu.

Das kann's natürlich sein. Magst du solche Filme wie "Die nackte Kanone"?

[alexandro]

Gerade wenn die Vorlage schon das Too dumb to live-Trope erfüllt, bietet es sich natürlich an, dass in der Parodie zu nutzen.

[Sashael]

Das kann's natürlich sein. Magst du solche Filme wie "Die nackte Kanone"?

Der erste ging.
Ich finde die Absurdität von Filmen wie Top Secret oder Die unglaubliche Reise in einem verrückten Flugzeug/Raumschiff/Bus großartig. Wenn Leute todernst absoluten Schwachsinn labern oder totalen Müll machen. Der Kontrast zwischen Benehmen und Inhalt ist genau mein Humor. Oder wenn wie in Top Secret Erwartungen des Zuschauers an einen Film oder eine Szene gebrochen werden (z.B. *HIER*).

Merke: Ernste Schauspieler können den allergrößten Scheiß verzapfen und ich finde das lustig. Bei Filmen wie die Pute von Panem sind die Figuren aber nicht todernst, sondern so ... bemüht emotional.

[Grey]

Merke: Ernste Schauspieler können den allergrößten Scheiß verzapfen und ich finde das lustig. Bei Filmen wie die Pute von Panem sind die Figuren aber nicht todernst, sondern so ... bemüht emotional.

Also wie in der Vorlage.

Dass "Tribute von Panem" für mich auch nur ansatzweise funktionierte, lag allein an der Darstellung von Jennifer Lawrence. Die hat es echt geschafft, über-pathetische Dialoge in einem durchweg unglaubwürdigen Setting mit Leben zu füllen.

[Sashael]

Also wie in der Vorlage.

Hab ich mir nur Teil 1 + 2 als Film angeguckt. Dann hatte ich den dritten Teil als Buch durch und der war so Scheiße, dass ich mir die Filme gar nicht mehr gegeben habe. 

[Grey]

Hab ich mir nur Teil 1 + 2 als Film angeguckt. Dann hatte ich den dritten Teil als Buch durch und der war so Scheiße, dass ich mir die Filme gar nicht mehr gegeben habe. 

Wir hatten nach dem 2. Film schon keine Lust mehr. Den konnte nicht mal mehr Jennifer Lawrence rausreißen ...

[Talasha]

Hab ich mir nur Teil 1 + 2 als Film angeguckt. Dann hatte ich den dritten Teil als Buch durch und der war so Scheiße, dass ich mir die Filme gar nicht mehr gegeben habe. 

Ja, kein Wunder das alle anderen die sich mit dem Thema beschäftigen vorher ihre Bücher/Filme beenden.

[alexandro]

Mir war schon Teil 1 zu langweilig und pseudo-intellektuell.

[Issi]

Gestern zufällig in "Die Pute von Panem" reingezappt und herzhaft gelacht. Ich kann gar nicht verstehen, warum dieser Film so einen schlechten Ruf hat. Da gibt es deutlich plattere Klamotten mit primitiveren Effekten, die deutlich höher bejubelt werden.

Ach ja...war in "Red Sparrow" (mit Jennifer Lawrence)und fand ihn bei weitem nicht so schlecht, wie manche Kritiker.

Eher nicht so Action überladen wie andere Agententhriller, aber teilweise knallhart und an der Grenze des guten Geschmacks.
Es bleibt dem Zuschauer mehr Zeit. Die Szenen sind nicht zu kurz geschnitten, wie in anderen Filmen.

[Jiba]

@Jiba: ''Anspruchsvoll'' ist halt immer so eine Sache, und wird erfahrungsgemäß eher selten mit Preisen überhäuft.

Na jaaaaaa, also in der "Best Picture"-Kategorie gewinnt ja inzwischen eher ausnahmsweise der Blockbuster-Mainstream. Die Frage ist: Warum ist das beim Animationsfilm nicht auch so?

Edit: Noch eine persönliche Empfehlung. Schaut euch "Three Billboards Outside Ebbing, Missouri" an. Das war mein Favorit für den Academy Award und das beste Beispiel, das ich jemals für ein "Fiasco" gesehen habe, das nicht Gonzo ist.

[6]

Na jaaaaaa, also in der "Best Picture"-Kategorie gewinnt ja inzwischen eher ausnahmsweise der Blockbuster-Mainstream. Die Frage ist: Warum ist das beim Animationsfilm nicht auch so?

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Lindsay Ellis - "Oscar Bait": A History

[tartex]

Bin ja riesiger Pan's-Labyrinth-Fan, aber Shape of Water war nicht so meines. Der Antagonist,

(Klicke zum Anzeigen/Verstecken)

der ziemlich nahe an jenem von Pan's Labyrinth ist, hat mir eher sogar noch den älteren Film ruiniert, weil mir der erst klar machte, wie eindimensional sein Vorgänger schon war.

Außerdem, warum steht Guillermo so sehr auf ältere Männer mit Bart und Brille? 

[alexandro]

Three Billboards war mir dann doch etwas zu sehr auf der Betroffenheits-Schiene, um ihn gut finden zu können. Hätte nicht gedacht, dass mir McDormand und Harrelson mal in irgendeiner ihrer Rollen auf die Nerven gehen (bisher mochte ich alles von ihnen), aber in diesem Film haben sie das geschafft. Der Film hat prinzipiell eine interessante Geschichte, bringt diese aber absolut ungenießbar rüber.

[tartex]

Großer 3-Billboards-Fan. Gerade weil es wirklich keinen Unschuldigen/Guten in dem Schlamassel gibt.

Betroffen? Wer? Über was?

Habe da keine moralinsaure Message mitgekriegt.

Wenn dann ist die Moral von der Geschicht', dass man völlige Arschlöcher auch für seine Zwecke einspannen kann, falls man geschickt ist. Aber dass die eigenen Zwecke halt meist von Außen betrachtet auch ziemlich holpern.

Der Film ist so nihilistisch, wie Settembrini sich The Last Jedi zusammenimaginiert, und deshalb auch toll.

[Lyonesse]

Der Film ist so nihilistisch, wie Settembrini sich The Last Jedi zusammenimaginiert, und deshalb auch toll.

 

[alexandro]

Das Problem ist, dass sich das "keiner ist Unschuldig" nicht aus der Szenerie/Situation ergibt, sondern dass sich quasi in fast jeder Szene die Hauptfiguren (metaphorisch) zur Kamera umdrehen, um dem Zuschauer diese "Message" entgegenzuplärren.

Das ist holperig und ungeschickt, weniger Arschloch wäre hier mehr gewesen (z.B. indem man einen an der Sache Unbeteiligten auf die Vorgänge reagieren lässt).