Ich bin durch mit American Vandal, trotz des schönen Wetters
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American Vandal kriegt meine volle Empfehlung. Die Serie funktioniert auf so vielen Ebenen. Das Mockumentary-Format wird über die volle Länge todernst und ohne Witze durchgezogen. Das ist stellenweise – durch die absurden Situationen – urkomisch, aber da wirkt nichts gestellt oder forciert; es gibt aber auch lange Passagen ohne Lacher, und mit einem Gag-Feuerwerk sollte keiner rechnen.
Vor allem aber ist es wahnsinnig spannend, und ich wollte am Ende wirklich wissen, wer denn nun die Penisse gesprayt hat. Die Präsentation ist hervorragend (und wahrscheinlich besser als ein paar Schüler in ihrer Freizeit hinbekommen hätten, aber mit der modernen Technik heutzutage mag nicht mal das mehr stimmen).
Die Charaktere sind glaubwürdig und die Schauspieler spielen wirklich gut, und über den Verlauf der Serie erfährt man immer wieder neue Informationen und Facetten, und es gibt viele kleine Twists und Enthüllungen und Charakterentwicklungen, d.h. auch als Charakterstudie funktioniert die Serie.
Gerade im weiteren Verlauf, durch die sehr reale Reaktion der Charaktere auf die Reportage (die Serie wird in-universe Folge für Folge bei Youtube hochgeladen, und ca. ab Folge 4 wird die Rückwirkung der sozialen Medien auf das Geschehen auch thematisiert) hält die Serie dem Zuschauer auch einen Spiegel vor und die Serie funktioniert als Parabel auf unseren Medienkonsum und auf die Ethik bzw. Unethik modernen Medienmacher.
Und das Ende ist wirklich stark.
Es sind nur 8 Folgen à halbe Stunde, wer die Zeit hat, der sollte sich American Vandal unbedingt anschauen.