Gestern mit der Liebsten zusammen geguckt:
Der Brotverdiener (läuft gerade auf Netflix)
Ein ebenso wunderschön gezeichneter und erzählter Animationsfilm über einen kurzen Lebensabschnitt zweier junger Mädchen in Kabul, die sich aus unterschiedlichen Gründen als Jungen ausgeben und versuchen, ihre Familie durchzubekommen.
Über die vordergründig teilweise recht märchenhaft wirkende Story (besonders durch parallel zur Handlung von Parvana erzählte Geschichte) erlebt man die ersten Auswüchse des Krieges und der Unterdrückung von Frauen aus der Sicht von Kindern in Kabul mit - das ist schon stellenweise starker Tobak, allerdings wird es nie explizit.
Insgesamt geht dem Film eine gewisse Verträumtheit nie verloren, was angesichts des Themas stellenweise etwas piätetlos wirken mag. Auch ist er doch recht plötzlich zuende und lässt in meinen Augen eine zentrale Entwicklung einer Figur dadurch völlig unbeachtet, was ich sehr sehr schade finde.
Ein - nicht nur aufgrund der schönen Zeichnungen - sehenswerter Film mit ein wenig ungenutzten Potential. Pflicht, wenn man gerne abseits der Standard-Animekost andere Stile entdecken möchte!