Nee, das passt schon
Ich teile nicht den allgemeinen Konsens, dass David S. Goyer wegen Blade Trinity und Ghostrider zu verachten ist. Der war auch an den Drehbüchern zu Blade, Dark City und den Batman-Filmen beteiligt - alles Filme, die in der Grundstimmung noch am Besten zum Gothic-Thema vom
Sandman passen.
Wie da sein Einfluss war, lässt sich nun kaum nachstellen, aber mit "Man of Steele" hat er in meinen Augen bewiesen, dass er aus einem angestaubten, langweilig "perfekten" Über-Superhelden noch genug Ambivalenz herausholen kann.
Von Heinberg kenne ich bis auf Greys Anatomy und Wonder Woman (hatte ich übersehen, den mochte ich sehr!) nichts, daher kann ich über den Rest wenig urteilen. Von DC und Marvel habe ich fast nix als Comic gelesen, daher kann ich auch nicht abschätzen, wie bahnbrechend oder einflussreich die von ihm verfassen Reihen sind.
Aber schauen wir uns nochmal die Vorlage an: Eine Comicreihe mit einer einzigartigen Interpretation der Superhelden-Figur (in einem Vorwort meinte Gaiman mal, dass das eine initiale Frage war, welche die Reihe begründet hat: Wie würde er, Gaiman, einen Superhelden sehen?). Ein eigens geschaffener Mythos um die sieben Ewigen. Ein der Kurzgeschichte, die als erste Graphic Novel überhaupt den "World Fantasy Award for Best Short Story" gewonnen hat (und dazu geführt, dass die Regularien geändert wurden damit das ja nicht nochmal passiert!). Voll gepackt mit Anleihen an klassische Literatur, Theater, Popkultur, Okkultismus etc. Das alles verpackt in einer bildgewaltigen Collage aus verschiedenen Zeichnstilen, zum Teil mit deutlichen Anleihen an die Jahrtausend-Endzeit-Gothic-Stimmung.
Wer soll das verfilmen können? Nee sorry, die einzigen überhaupt annährend relevanten Referenzen sehe ich da in den o.g. Filmen. Alles andere lässt mich zweifeln, ob hier nicht ein großer Name als Trittbrett dienen soll, um sich ein Standing zu erarbeiten. Dann stünde nicht die Qualität des Endproduktes im Vordergrund, sondern der Fame "Was von Gaiman" verfilmt zu haben. Dann kann man auch nach 2 Staffeln die halbgare Chose einstampfen und weiterziehen.
Das ist meine zynische Beobachtung angesicht allzu vieler, lang erwarteter Verfilmungen und der aktuellen Produktionsmaschinerie. Wie sehr ich mir wünsche, doch mal positiv überrascht zu werden! Allein, ich glaube das bleibt utopisch.