Ich komme gerade aus "Ready or Not", einer Horrorkomödie. Darin geht es um eine Braut, die in einer reiche Brettspiel-Dynastie einheiratet. In der Hochzeitsnacht ist es Tradition, ein Spiel zu spielen, das zufällig bestimmt wird. Sie hat das Pech, "Hide and Seek" zu ziehen, und so nimmt die Jagd ihren Lauf.
Der Film schafft tatsächlich den Spagat zwischen Horror und Komödie recht gut, auch wenn letzteres überwiegt. Es gibt aber einige schöne Splattereffekte, die gleichzeitig fies und witzig sind.
Bezüglich der Geschichte sollte man sich - anders als Plakat suggeriert - nicht auf eine "Ich hol zum Gegenschlag"-Geschichte einstellen. Stattdessen will die Protagonistin der Menschenhatz entfliehen und verhält sich dabei sehr klug und zielstrebig, ohne dabei in irgendeiner Form übermenschlich zu wirken. So gut allerdings ihre Figur geschrieben ist, so schlecht ist die des Bräutigams und seines Bruders geschrieben. Deren Verhalten ist nicht an irgendeinem Charakter festzumachen, sondern dient einzig und allein dem Plot. Das fand ich schade. Die restlichen Nebenfiguren verhalten sich recht klischeehaft, aber sehr passend zum ganzen Szenarion. Außerdem liefern sie gutes Potential für den Humor des Films.
Wirklich geärgert hat mich stellenweise die Inszenierung, vor allem in den actionreicheren Szenen. Hier ist es teilweise unmöglich nachzuvollziehen, was gerade vor sich geht.
Nichtsdestoweniger ist "Ready or Not" ein kurzweiliger (und kurzer) Film - perfekt für einen simplen Kinoabend mit Freunden. Allein das überaus befriedigende und splatterkomische Ende macht die Schwächen des Films wieder wett.
3/5.