Parasite gesehen. Eher geringe Erwartungen nach der schnarchigen Monsterhatz "The Host" und der sehr bemühten Moralparabel "Snowpiercer" (gegen den selbst "Elysium" eine wohldurchdachte und absolut plausible Zukunfts- und Gesellschaftsvision ist).
Wurde aber ganz gut unterhalten, zumindest in der ersten Hälfte des Films, die ein solides Klassenporträt (im Stile von "Pieces of April" oder "Shameless") gezeichnet hat. In der zweiten Hälfte brach dann aber wieder die misanthrope Seite des Regisseurs durch und die sorgsam aufgebaute Charakterisierung der Figuren wurde über den Haufen geworfen, damit sich diese wie Figuren in einem Werk von Eli Roth gebaren können, d.h. ohne jeglichen Selbsterhaltungstrieb und der alleinigen Motivation, möglichst viele Personen in ihrem Umfeld mit in den Untergang zu reißen. Das aufgesetzte Ende, bei dem kapitalistischer Fetischismus als das einzig Seeligmachende zelebriert wird, hätte es auch nicht gebraucht.
Es gab sicher auch schon schlechtere Oscar-Gewinner... bessere aber auch. 7,5/10
(P.S.: Wenn dieser Film den Oscar bekommt, können wir dann bitte der letzten Staffel von "Shameless" den Golden Globe verleihen...nur als Vorschlag)