Autor Thema: Filme und Serien - Smalltalk  (Gelesen 1058249 mal)

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Offline Seraph

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Re: Filme und Serien - Smalltalk
« Antwort #5625 am: 24.03.2020 | 10:44 »
Nein.
Verschiedene Zuschauer stören sich an verschiedenen Dingen nicht und mit dieser Maxime ist dann einfach immer alles egal - dann kommt da aber nichts Genießbares mehr raus.

+1
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Morn came and went--and came, and brought no day,
And men forgot their passions in the dread

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Supersöldner

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Re: Filme und Serien - Smalltalk
« Antwort #5626 am: 24.03.2020 | 10:55 »
wenn sie das Mittelalter wenigstens mit Level n,Klassen und Quest verbessern würden .....

Offline Huhn

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Re: Filme und Serien - Smalltalk
« Antwort #5627 am: 24.03.2020 | 11:03 »
Den Trent einen diversen Cast in ein pseudo mittelalterliches Setting zu packen, find ich ehrlich gesagt auch ehr merkwürdig.
Ich find den Trend an sich nicht schlecht - was mich ärgert, ist, dass sie alte Geschichte "aufpolieren" mit einem diversen Cast, der in diesen Geschichten so eigenartig wirkt, weil er eigentlich nicht drin war. Was es braucht, sind neue Geschichten, die einen diversen Cast in ihrer Welt so selbstverständlich integrieren, dass er auch "wirkt". Meiner Meinung nach funktioniert Diversität halt nicht, indem man jetzt überall irgendwelche Quotenpersonen unterbringt. Das ist auch unfair den Schauspieler*innen gegenüber, deren Fähigkeiten dann scheinbar weniger wichtig sind als ihre Hautfarbe? Stattdessen müssen wir überdenken, wie wir Geschichten erzählen und warum die standardmäßig so nicht-divers sind. Und, wie gesagt - neue Geschichten erzählen! Das würde der abgeschmackten Serienindustrie ohnehin guttun.

Offline KhornedBeef

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Re: Filme und Serien - Smalltalk
« Antwort #5628 am: 24.03.2020 | 11:11 »
"Ganz oder gar nicht" finde ich auch schlecht als Argument. Das ist schließlich auch das, was wichtige Bewegungen dann innerlich aufreibt, wenn ein Flügel dem anderen nicht radikal genug ist, gerade bei dem Thema sollte man es also besser wissen. Repräsentation bedeutet ja auch nicht "es muss immer alles zu gleichen Teilen überall hinein". Es ist ein weiteres Gut, das gegen die anderen (wie Kunstfreiheit) abgewogen werden muss, und das verteidigt gehört, wenn die"Abwägung" zufällig immer dagegen läuft.
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Offline Alexandro

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Re: Filme und Serien - Smalltalk
« Antwort #5629 am: 24.03.2020 | 11:14 »
Zitat
Und, wie gesagt - neue Geschichten erzählen! Das würde der abgeschmackten Serienindustrie ohnehin guttun.

Richtig.

Störend sind dann nur wichtigtuerische Gatekeeper, die sagen "Neeeeiiiin, der farbige Charakter muss aus dem fernen Fantasy-Arabien stammen, sonst ist es scheiße", ohne überhaupt zu wissen, wie es sich in dieser Welt mit der geographischen Relation der Länder zueinander, Migrationsbewegungen usw. usf. verhält.
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Offline First Orko

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Re: Filme und Serien - Smalltalk
« Antwort #5630 am: 24.03.2020 | 11:20 »
The Platform ist ja gerade auf Netflix beliebt... höchst seltsamerweise  wtf?
Man sollte meinen, dass die Leute sich in dieser Zeit nach was Positiven sehnen und nicht gerade einen "sozialkritischen" Horrorfilm mit Schwerpunkt auf soziale Isolation und "Ressourcenknappheit"  :o
Mir ist sowas ja grundsätzlich egal - dachte ich...  Ich muss aber zugestehen, dass sich bei mir nach mehreren Tagen allein in meiner Bude  auf der Hälfte des Films ein durchaus mulmiges Gefühl der Einsamkeit breit machte. Vielleicht ist es eine gute Idee, den Film aktuell mit jemanden zusammen zu gucken!

Worum gehts?
In einem schachtartige aufgebauten Gefängnis mit Loch in der Mitte der Zellen wacht der Protagonist  in einem der vielen (>100) Zellen auf und lernt seinen Zellengenossen (ein kauziger Typ mit Messer *hint hint*) langsam kennen - und fürchten.
Die Regeln dieses seltsamen Schachtes (offenbar kann man dort freiweillig reinsteigen und sich damit die Voraussetzungen für gesellschaftlichen Aufstieg "erarbeiten") sind einfach:

* einmal täglich kommt ein Tisch vorbeigeschwebt, der auf Stockwerk 0 mit den Lieblingsgerichten der Insassen befüllt wird und mit kurzen Stopps bis ganz nach unten fährt
* einmal im Monat wechseln alle Zellenprächen die Zellen Stockwerk - nach einem nicht erkennbaren Muster.

Die Implikationen und Analogien aus dieser Prämisse ergeben sich zwangsläufig: Spätestens ab der Hälfte der Stockwerke ist der Tisch jeweils leer und darunter wird es halt immer sozial-darwinistischer.
Ohne zu viel verraten zu wollen: Die Sozialkritik kommt mit dem Dampfhammer, funktioniert in diesem Kammerspiel aber ausreichend gut. Spannend sind m.E. die vielen unterschiedlichen Situationen und Charaktere und wie diese mit der Situation umgehen. Was das angeht ist der Film m.E. abwechslungsreicher als das atmosphärische Vorbild CUBE. Auch sonst steht er dem in nichts nach: Beklemmende, klaustrophobische Stimmung trifft auf Gore, Kannibalismus und Frage nach Erlösung. Das apologetische Ende dürfte so Manchem vor dem Kopf stoßen - nur soviel: Man darf hier keinen Realismus erwarten...

Sehenswert - wenn vielleich auch eher HINTERHER  8]
« Letzte Änderung: 24.03.2020 | 11:22 von First Orko »
It's repetitive.
And redundant.

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Dir ist schon klar, dass es in diesem Forum darum geht mit anderen Leuten, die nix besseres mit ihrem Leben zu tun haben, um einen Tisch zu sitzen und sich vorzustellen, dass wir Elfen wären.

Offline Ein Dämon auf Abwegen

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Re: Filme und Serien - Smalltalk
« Antwort #5631 am: 24.03.2020 | 11:30 »
Störend sind dann nur wichtigtuerische Gatekeeper, die sagen "Neeeeiiiin, der farbige Charakter muss aus dem fernen Fantasy-Arabien stammen, sonst ist es scheiße", ohne überhaupt zu wissen, wie es sich in dieser Welt mit der geographischen Relation der Länder zueinander, Migrationsbewegungen usw. usf. verhält.
Wenn sie ein komplett buntes Fantasy setting machen hab ich damit kein Problem, wenn sich das ganze aber optisch und kulturell wie hier extrem stark an das Mittelalterliche Europa anlehnt, find ich das schon ziemlich unpassend.

Noch störender find ich es dann wenn dass ganze dann tatsächlich irgendwo in unserer Welt spielen soll, wie zum beispiel die letzten Verfilmungen von Robin Hood und King Arthur.

Wobei das schlimmste Beispiel für mich immer noch "Last Knights – Die Ritter des 7. Ordens" ist. Die Geschichte der Geschichte der 47 Ronin ins europäische Mittelalter verpflanzt und mit einem ethnisch Komplett durch mischten Cast, das hat einfach komplett keinen Sinn ergeben.
« Letzte Änderung: 24.03.2020 | 11:34 von Ein Dämon auf Abwegen »
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Offline Alexandro

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Re: Filme und Serien - Smalltalk
« Antwort #5632 am: 24.03.2020 | 11:42 »
Zitat
Wenn sie ein komplett buntes Fantasy setting machen hab ich damit kein Problem, wenn sich das ganze aber optisch und kulturell wie hier extrem stark an das Mittelalterliche Europa anlehnt, find ich das schon ziemlich unpassend.

Eine entsprechende Gesellschaft ist unabhängig von der Ethnie (fyi, es gibt Burgen in Afrika, ebenso gab es da (vor der Kolonisierung) organisierte Kampfverbände in Rüstungen). Historische Zufälle sollten keine universelle Regel sein, wie solche Gesellschaften aussehen könnten.

Zitat
Noch störender find ich es dann wenn dass ganze dann tatsächlich irgendwo in unserer Welt spielen soll, wie zum beispiel die letzten Verfilmungen von Robin Hood und King Arthur.

Robin Hood und König Arthus spielen nicht in unserer Welt. Nicht einmal ansatzweise.
Unterschiedliche Verfilmungen haben versucht ihre Version "realistischer" zu machen, während andere die Fremdartigkeit der Vorlage betont haben - keine dieser Varianten ist besser oder schlechter als die andere.
« Letzte Änderung: 24.03.2020 | 12:17 von Alexandro »
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Offline Jiba

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Re: Filme und Serien - Smalltalk
« Antwort #5633 am: 24.03.2020 | 11:58 »
"Ganz oder gar nicht" finde ich auch schlecht als Argument.

Ich meine es auch weniger als Argument. Was ihr noch dazugefügt habt, das leuchtet natürlich ein. Ich bin nur inzwischen etwas allergisch auf die "Das ist ja nicht historisch"-korrekt Argumentation, eben weil sich dann für mich die Frage stellt, ab welchem Punkt es damit aufhört. Die Entscheidungen, wie divers man einen Stoff nun illustriert, sind komplexer als das, natürlich. Aber gerade bei nicht tatsächlich historischen Stoffen (ist denn "Der Brief für den König" ein historischer Roman) bin ich da recht offen.
Engel – ein neues Kapitel enthüllt sich.

“Es ist wichtig zu beachten, dass es viele verschiedene Arten von Rollenspielern gibt, die unterschiedliche Vorlieben und Perspektiven haben. Es ist wichtig, dass alle Spieler respektvoll miteinander umgehen und dass keine Gruppe von Spielern das Recht hat, andere auszuschließen oder ihnen vorzuschreiben, wie sie spielen sollen.“ – Hofrat Settembrini

Offline Issi

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Re: Filme und Serien - Smalltalk
« Antwort #5634 am: 24.03.2020 | 12:18 »
Cool es gibt ne neue Fantasy Serie!
(Ist der Hauptdarsteller nicht derselbe Junge aus "His dark materials? ")
Zum Anschauen bin ich noch nicht gekommen. Die Original Geschichte kenne ich auch nicht.

Zu Diversen Casts : mir fallen spontan einige Serien/Filme ein, wo es für mich gepasst hat : z. B. "Fire Fly", "Robin Hood" (neue und alte). Und eigentlich keiner, wo es bislang nicht gepasst hat.

Wenn sich das organisch gut einfügt, passt es für mich auch. Was vielleicht den ein oder anderen stört, (das weiß ich nicht genau), ist wenn es gezwungen wirkt. A la "alles muss jetzt unbedingt divers sein."
(Es darf keine Ausnahmen mehr geben).
Das hatte Huhn (mit der "Quote") ja schon geschrieben.
Dann ist es in Wirklichkeit gar nicht der Cast der stört. ("Ich liebe die Bunte Crew von Firefly. " Das sind tolle Schauspieler und  genauso mag ich alle aus "Sense 8") .
Sondern der Zwang dahinter, dass es so sein muss, und nicht darf.

Vielleicht liege ich ja  falsch.
Ist nur ne Idee.


 
« Letzte Änderung: 24.03.2020 | 21:39 von Issi »

Offline YY

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Re: Filme und Serien - Smalltalk
« Antwort #5635 am: 24.03.2020 | 12:20 »
eben weil sich dann für mich die Frage stellt, ab welchem Punkt es damit aufhört.

Wie angeklungen ist das individuell recht verschieden. Und oft genug keine groß angelegte rationale Betrachtung, sondern erst mal nur ein Bauchgefühl.
KhornedBeef hat es ganz gut formuliert - auch auf Seite der Schaffenden ist das Abwägungssache.

Und generell sind größere berufliche Chancen für Schauspieler* und Repräsentation zwei deutlich verschiedene Paar Schuhe. Letztere ist nicht so stichhaltig und selbstevident erstrebenswert, wie man manchmal meint.


*Wobei das Huhn da auch wieder richtig liegt: Ist so viel gewonnen, wenn man verstärkt als Quoten-Irgendwas nachgefragt wird oder sollte es nicht so sein, dass erst mal die schauspielerischen Fähigkeiten zählen?
Was natürlich oft genug gar nicht so leicht zu unterscheiden wäre, wenn man nicht dankbarerweise immer drüber reden würde :P
"Kannst du dann bitte mal kurz beschreiben, wie man deiner Meinung bzw. der offiziellen Auslegung nach laut GE korrekt verdurstet?"
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Offline Ein Dämon auf Abwegen

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Re: Filme und Serien - Smalltalk
« Antwort #5636 am: 24.03.2020 | 12:44 »
Robin Hood und König Arthus spielen nicht in unserer Welt. Nicht einmal ansatzweise.
Zu mindestens in einer Fantasy Version der Mittelalterlichen Englands.
Merke: Neue Regeln zu erfinden ist nicht schwer, unnötige Regeln zu erkennen und über Bord zu werfen erfordert bedeutend mehr Mut und Sachverstand.

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Offline Ein Dämon auf Abwegen

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Re: Filme und Serien - Smalltalk
« Antwort #5637 am: 24.03.2020 | 12:58 »
Zu Diversen Casts : mir fallen spontan einige Serien/Filme ein, wo es für mich gepasst hat : z. B. "Fire Fly", "Robin Hood" (neue und alte). Und eigentlich keiner, wo es bislang nicht gepasst hat.
Fire Fly ist mWn SiFi da hab ich auch kein Problem damit, das gilt auch für sowas wie Into the Badlands (was für mich jetzt ehr unter Fantasy Fallen würde).

Beim "alten" Robin Hood gibt eine Erklärung für Azeem, ist für mich völlig OK (ist mMn der beste Character in dem Film).
Beim neusten Robin Hood haben sie Azeem 1:1 für Little John kopiert, ist mMn Einfallslos aber OK, was mich hingegen stört ist das noch etliche andere Schwarze in Nottingham rumlaufen (und bei Statisten zieht mMn auch das "größere berufliche Chancen für Schauspieler" Argument nicht).
Merke: Neue Regeln zu erfinden ist nicht schwer, unnötige Regeln zu erkennen und über Bord zu werfen erfordert bedeutend mehr Mut und Sachverstand.

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Offline Issi

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Re: Filme und Serien - Smalltalk
« Antwort #5638 am: 24.03.2020 | 13:05 »
@
Dämon auf Abwegen
Ich fand den neuen Robin Hood auch nicht überzeugend, was für mich jetzt aber nicht am Cast lag.
(Für mich war hier klar: Das ist ein experimenteller Robin Hood, mit schrägen Kostümen, in einer fiktiven Welt.
So als würde ich ins Theater gehen : Dort kriegt man historische Stücke auch häufig als experimentelle Neufassung. Mit entsprechendem Bühnenbild und Kostümen)

Für mich war er zu viel im Studio gedreht,  und wollte mehr, als er tatsächlich erfüllen konnte. Vom Drehbuch ganz zu schweigen.
(Das konnte der Star Cast auch nicht retten)

Edit. Von den tatsächlich historischen Filmen : Da finde ich "Königreich der Himmel" und "Last Samurai " sehr gelungen.
Ich hätte jetzt auch nichts gegen einen Low Fantasy Film/ Serie, der sich sehr an historischen Filmen orientiert.
(GoT ist ja z. B. die Richtung)
Aber der neue Robin Hood war für mich zumindest klar "experimentell" und weniger als "historisch" anmutend. 
« Letzte Änderung: 24.03.2020 | 13:24 von Issi »

Offline Alexandro

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Re: Filme und Serien - Smalltalk
« Antwort #5639 am: 24.03.2020 | 13:55 »
Zu mindestens in einer Fantasy Version der Mittelalterlichen Englands.

Nein.

Weder spielen die Vorlagen klar im Mittelalter (was ohnehin eine sehr vage Einordnung ist, die mehr als 900 Jahre umfasst - aber nichtmal das haut hin), noch ist ihre geographische Verortung klar (die Legende von Robin Hood stammt mutmaßlich aus Frankreich und über den Standort von Camelot breiten wir mal den Mantel des Schweigens).

Die Geschichten sind Fanfiction, wo das reingepackt wurde, was die jeweiligen Macher gerade cool fanden.

EDIT: Was ganz anderes ist es, wenn die Umsetzung in einer konkreten Epoche angesiedelt ist und auf historische Fakten pocht - so stört mich z.B. total die bonbonfizierung der 50er in Mrs. Maisel.
« Letzte Änderung: 24.03.2020 | 14:52 von Alexandro »
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Offline Exar

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Re: Filme und Serien - Smalltalk
« Antwort #5640 am: 24.03.2020 | 14:19 »
Hab nun 2 Staffeln Handmaid's Tale durch.
Nachdem ich die erste Staffel ziemlich gut fand, baut die 2. Staffel extrem ab.
Das war leider ein Schuss in den Ofen.

Bin mir unsicher, ob ich das überhaupt noch weitergucken soll. Mal abgesehen davon, das Amazon Staffel 3 eh noch nicht im Primepaket hat.

Offline Lyonesse

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Re: Filme und Serien - Smalltalk
« Antwort #5641 am: 24.03.2020 | 18:09 »
Hab nun 2 Staffeln Handmaid's Tale durch.
Nachdem ich die erste Staffel ziemlich gut fand, baut die 2. Staffel extrem ab.
Das war leider ein Schuss in den Ofen.

Bin mir unsicher, ob ich das überhaupt noch weitergucken soll. Mal abgesehen davon, das Amazon Staffel 3 eh noch nicht im Primepaket hat.

In gewisser Weise, gab es halt mehr vom selben. Hoffe nur, sie dehnen den Fall von Giliad
jetzt nicht noch über weitere 3 Staffeln aus. Ich fand es nicht schlecht, allerdings ist die
erste Staffel auch nur schwer zu toppen.
« Letzte Änderung: 24.03.2020 | 18:34 von Lyonesse »
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Offline Lyonesse

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Re: Filme und Serien - Smalltalk
« Antwort #5642 am: 24.03.2020 | 18:33 »
Gestern Abend habe ich Contagion gesehen (ich war aus unerfindlichen Gründen in der Stimmung dazu ;)). Der Film ist toll inszeniert. Er erzählt sehr nüchtern den Ablauf einer tödlichen Virus-Pandemie. Die hochkarätig besetzten Schauspieler gehen allesamt in ihren Rollen auf und ich habe sie sehr schnell nicht mehr als Matt Damon oder Kate Winslet sondern als Mitch Emhoff oder Dr. Erin Mears gesehen.
Die Schlussszene, die den Ursprung des Virus erklärt, tut dem Film aber überhaupt nicht gut. Darin wird gezeigt, wie der Baum einer Fledermaus durch einen Bagger umgewälzt wird. Die Fledermaus lässt dann ein Stück Banane über eine Schweinefarm fallen. Von dieser Schweinefarm stammt ein Ferkel, das in einem Casino in Hong Kong zubereitet wird. Über die Hände des Kochs gelangt der Virus an die erste infizierte Person, ausgerechnet eine hochrangige Beschäftigte des Produzenten der Bagger. Das ist in meinen Augen eine plumpe "Mutter-Natur-wehrt-sich-gegen-den-pösen-Menschen"-Szene und zutiefst inhuman. Es wird eine gewisse Rechtfertigung geschaffen für einen Virus, der Millionen Menschen dahinrafft. Wenn ich mir dann anschaue, dass beim jetzigen Corona-Virus die Sozialdarwinisten bereits aus ihren Löchern gekrochen sind, und entweder den Tod von alten Leuten für total natürlich, angebracht und sogar für gut halten oder behaupten, die Menschheit habe diese Krise verdient, dann bekommt diese Szene für mich einen noch faderen Beigeschmack.

Der Film war bei mir bisher unter dem Radar geblieben, und das obwohl ich eigentlich ein Soderberghfan bin. Ich fand den Film
nicht schlecht, allerdings war Outbreak insgesamt doch besser. Was die Schlussszene angeht, so wird hier ja nur Patient 0
gezeigt: Ein Koch - mit einer erschreckend verschmutzten Schürze -, der sich gerade mit dem betreffenden Spanferkel
beschäftigt. Obwohl Gwyneth Paltrow sofort am Anfang des Films stirbt, fand ich ihre Szenen äußerst stark, da hier,
im Gegensatz zu Matt Damon, ein äußerst lebensfroher Mensch gezeigt wird. Nun will ich Matt nicht zu nahe treten,
aber sein Charakter war so normal und vernünftig, dass er einfach eintönig bis langweilig rüberkommen mußte - das
war mit Sicherheit auch so gewollt. Nicht falsch verstehen, ich fand Damon völlig ok, aber er konnte gegen einen
Casinobesuch in Macao mit anschließendem Fremdgehen in Chicago halt nicht anstinken. ;)
Alles in allem ein recht guter Film, der einen lehrt, dass kleine Dinge eine große Wirkung haben können und dass man sich
besser nicht beim Küchenpersonal für das gute Essen bedankt, sondern lieber sofort ordentlich mit Trinkgeld um sich schmeißt.
Ob die Allegorie jetzt sonderlich subtil war was den Konzern angeht, weiß ich nicht, aber es ging halt wohl darum, die
Banalität des Ansteckungsweges zu zeigen; nicht zuletzt spielen beim Coronavirus ja Fledermäuse auch eine Rolle, und zwar
im Zusammenhang mit der in China recht beliebten Fledermaussuppe. Das konnte Steven Soderbergh damals natürlich nicht
wissen, aber offenbar sind Fledermäuse in Asien regelmäßig Wirtstiere für Viren, die auch dem Menschen gefährlich werden können.
« Letzte Änderung: 26.03.2020 | 17:23 von Lyonesse »
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Offline KhornedBeef

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Re: Filme und Serien - Smalltalk
« Antwort #5643 am: 24.03.2020 | 18:44 »
Fun Fact: Fledermäuse sind Wirtstiere für alles mögliche, weil sie ein abgedrehtes Immunsystem haben. Hatte da neulich von gelesen. Da musste er also nur ordentlich recherchieren ;)
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Offline Issi

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Re: Filme und Serien - Smalltalk
« Antwort #5644 am: 24.03.2020 | 21:34 »
Eben "Parasite" gesehen. (Nein,  es hat nichts mit Parasiten im Klassischen Sinne zu tun)
Ein Film der wirklich spannend ist, und auch nachdenklich macht.
Südkorianischer Film.

Offline Grubentroll

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Re: Filme und Serien - Smalltalk
« Antwort #5645 am: 24.03.2020 | 23:02 »
Richtig.

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Kann man mit dir eigentlich auch ne Diskussion führen ohne von dir sofort beleidigt zu werden?

Offline Fire

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Re: Filme und Serien - Smalltalk
« Antwort #5646 am: 24.03.2020 | 23:36 »
Eben "Parasite" gesehen. (Nein,  es hat nichts mit Parasiten im Klassischen Sinne zu tun)
Ein Film der wirklich spannend ist, und auch nachdenklich macht.
Südkorianischer Film.
Ich habe den auch gesehen. Guter Film, etwas zu lang...aber so viele Oscars?! Ich weiß ja nicht....SO gut war er auch nicht
Die Zeit heilt alle Wunden, aber die Narben bleiben immer da....

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Offline Kurna

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Re: Filme und Serien - Smalltalk
« Antwort #5647 am: 25.03.2020 | 00:09 »
Ich find den Trend an sich nicht schlecht - was mich ärgert, ist, dass sie alte Geschichte "aufpolieren" mit einem diversen Cast, der in diesen Geschichten so eigenartig wirkt, weil er eigentlich nicht drin war. Was es braucht, sind neue Geschichten, die einen diversen Cast in ihrer Welt so selbstverständlich integrieren, dass er auch "wirkt". Meiner Meinung nach funktioniert Diversität halt nicht, indem man jetzt überall irgendwelche Quotenpersonen unterbringt. Das ist auch unfair den Schauspieler*innen gegenüber, deren Fähigkeiten dann scheinbar weniger wichtig sind als ihre Hautfarbe? Stattdessen müssen wir überdenken, wie wir Geschichten erzählen und warum die standardmäßig so nicht-divers sind. Und, wie gesagt - neue Geschichten erzählen! Das würde der abgeschmackten Serienindustrie ohnehin guttun.

Was man aber auch nicht vergessen sollte, ist dass umgekehrt auch oft eine historisch vorhandene Diversität ignoriert wird (oder zumindest lange wurde).
Z.B. gab es im historischen amerikanischen Westen eine beträchtliche Anzahl an nicht-weißen Cowboys. Ich meine, es gäbe Schätzungen, die davon ausgehen, dass mehr als ein Viertel der Cowboys nicht weiß waren. Da sieht man in klassischen Western praktisch nie so.
Oder wie viele Bibelverfilmungen gibt es, in denen die Hauptcharaktere wie typische Europäer aussehen und nicht wie Menschen semitischer Abstammung aus dem Nahen Osten? 
"Only the good die young. The bad prefer it that way." (Goblin proverb)

Offline Sashael

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Re: Filme und Serien - Smalltalk
« Antwort #5648 am: 25.03.2020 | 00:40 »
Z.B. gab es im historischen amerikanischen Westen eine beträchtliche Anzahl an nicht-weißen Cowboys. Ich meine, es gäbe Schätzungen, die davon ausgehen, dass mehr als ein Viertel der Cowboys nicht weiß waren. Da sieht man in klassischen Western praktisch nie so.
Echt? Ich habe vom Schätzungen gelesen, die von 80% nicht-weißen Cowboys ausgingen.
Allein der Name "Cowboy" (Kuhjunge) ist bei Licht betrachtet nicht besonders nett und anerkennend. Wie der Liftboy. Wenn ich mich Recht erinnere, war die Bezeichnung "Boy" in den USA auch lange ein Synonym für Page/Diener und wurde von Schwarzen als Beleidigung aufgefasst. Erst das frühe Hollywood hat den Mythos vom harten, maskulinen Kerl aufgebaut, der dann natürlich Weiß sein musste.
"Ja natürlich ist das Realitätsflucht. Was soll daran schlecht sein? Haben Sie sich die Realität in letzter Zeit mal angesehen? Sie ist grauenhaft!"


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Offline Kurna

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Re: Filme und Serien - Smalltalk
« Antwort #5649 am: 25.03.2020 | 01:35 »
Echt? Ich habe vom Schätzungen gelesen, die von 80% nicht-weißen Cowboys ausgingen.
Allein der Name "Cowboy" (Kuhjunge) ist bei Licht betrachtet nicht besonders nett und anerkennend. Wie der Liftboy. Wenn ich mich Recht erinnere, war die Bezeichnung "Boy" in den USA auch lange ein Synonym für Page/Diener und wurde von Schwarzen als Beleidigung aufgefasst. Erst das frühe Hollywood hat den Mythos vom harten, maskulinen Kerl aufgebaut, der dann natürlich Weiß sein musste.

Kann gut sein, dass es sogar so viele waren. Ich habe gerade keine Quelle zur Hand und wollte lieber eine Zahl nennen, wo ich sicher war, dass sie nicht zu hoch ist.
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