Am Montag haben wir uns
Sound of Metal angesehen. Long story short: Ein Drummer wird taub und muss sich mit der neuen Situation zurecht finden. Bei mir hat der Film einen gemischten Eindruck hinterlassen: handwerklich hat er - soweit mein laienhaftes Verständnis das beurteilen kann - einige wirklich coole Kniffe auf Lager, vor allem das Spiel mit der Geräuschkulisse (oder deren Fehlen) hat stellenweise wirklich sehr gut funktioniert. Aber so ganz gezündet hat der Film bei mir auch nicht und ich kann nicht bei allem den Finger drauf legen. Der Protagonist hat bspw eine Abhängigkeitserkrankung, ist aber im Film schon einige Jahre clean. Relativ zu Beginn wird ihm einmal der komplette Boden unter den Füßen weggerissen - das ist eine Einladung, groß wie ein Scheunentor, für einen Rückfall. Rückfällig wird er natürlich nicht, was auch sinnvoll ist, weil das gar nicht der Fokus des Films ist. Aber wozu dann die Abhängigkeitserkrankung, wenn der Film nichts damit anzufangen weiß? Auch der Titel des Films fühlte sich irgendwie irreführend an. Dass der Protagonist Drummer in einer Metal-Band ist, trägt natürlich auch dessen Willen, wieder hören können zu wollen. Aber er könnte halt auch Blues, Jazz, Funk, Punk, Pop oder sonstwas machen, so wichtig schien die gewählte Musik-Richtung nicht zu sein. So ist Metal und das Leben als entsprechender Musiker eben nur etwas, aus dem der Protagonist entwachsen und das gewissermaßen hinter sich lassen muss. Find ich als Botschaft gelinde gesagt etwas zweifelhaft, will aber auch nicht unterstellen, dass die wirklich beabsichtigt war.
Andererseits kommt die hauptsächliche Botschaft des Films ziemlich klar herüber: Gehörlosigkeit ist kein Defizit, keine Krankheit, die auf Teufel komm raus geheilt werden muss. Das ist ein Blickwinkel auf "Behinderte", der mir doch sehr gefallen hat und den man ruhig öfter zeigen könnte. Deshalb und wegen einiger handwerklicher Glanzmomente würde ich den Film unterm Strich weiterempfehlen.
Gestern gab es dann noch
Die Fliege in der Cronenberg-Fassung von '86. Tja, was soll ich groß dazu sagen? Ich konnte nachvollziehen, warum der Film als Klassiker des Horror-Genres gilt, aber erwartungsgemäß hat er mich nun auch nicht vom Hocker gehauen. Wie meiner Meinung nach alle Vertreter des Genres leidet er unter massiven Logiklöchern und mit heutigen Sehgewohnheiten betrachtet merkt man das Alter des Films doch sehr deutlich. Die hauptsächliche Botschaft, die ich daraus mitgenommen habe: Hätte Seth Brundle wissenschaftlich gearbeitet, wäre ihm das nicht passiert!