In den USA war "Familie" immer schon extrem wichtig. Allerdings definiert man dort den Begriff deutlich anders als in Europa. Für einen US-Ami gehört mehr zur "Familie" als die Blutsverwandten. Das können Leute sein, die wir als "Freunde" bezeichnen würden (weil man drüben keine Unterscheidung zwischen "Freunden" und "Bekannten" trifft), Arbeitskollegen und Nachbarn. Durch die generelle Oberflächlichkeit des sozialen Umgangs entsteht als Kontrast dazu diese eigenartige Betonung der "Familie".
Ich schau gerade Siren. Auf Deutsch als Mysterious Mermaids betitelt, hatte ich die Befürchtung, eine kitischige Arielle-Story vorgesetzt zu bekommen. Zum Glück hatte ich mich geirrt. Obwohl die Meerjungfrau-an-Land natürlich die Basis bildet, hat man es hier geschafft, die Sirenen als Spezies biologisch nachvollziehbar einzubauen. Wir haben es mit einer Raubtier-Art zu tun, die normalerweise in der Hochsee lebt, eine hochkomplexe Rudelstruktur hat und nur durch das Überfischen ihrer Jagdgründe überhaupt an die Oberfläche getrieben wird. Und diese Prämisse wird auch durchgezogen - bis zur Konfliktlösung mittels Unterwerfung.
Umso seltsamer wirkt da das US-Verständnis von "Familie", mit dem Ryn, der Hauptcharakter, da konfrontiert wird und wo viele seltsame Situationen aus bloßem Nachahmen ohne Verstehen entstehen.
Ich hoffe mal, die 2. Staffel behält das Niveau bei, die 3. ist auf Star ja nicht verfügbar und danach war ja Schluss.