Ich war vor ein paar Wochen in
Everything, Everywhere, All at Once und bin immernoch begeistert.
Der Film bietet zunächst eine brilliant aufspielende Michelle Yeoh in der Hauptrolle. Während ich sie bisher nur so am Rand von Serien und Filmen als willkommene Schauspielerin gesehen hab, spielt sie extrem gut. Für Interessierte hat zudem Accented Cinema mit
The Thousand Faces of Michelle Yeoh | Video Essay ein Video produziert das ihre Karriere betrachtet. Wobei auch Jonathan Ke Quan, Stephanie Hsu und Jamie Lee Curtis positiv erausgestochen haben. Jamie Lee da sie eine prominente Rolle hat und dabei nicht so "Hollywood Norm-Schön" präsentiert wird, jedoch auch Szenen hat wo man jetzt nicht auf die Wampe fokussiert und der Charakter der Figur im Vordergrund steht. Ihr Charakter ist einer wo ich hinsehen kann und mich mit der Körperfigur durchaus identifizieren, weil es deutlich mehr an meiner Wampe dran ist. Nun und auch Stephanie weicht eher jetzt so vom "schlank & rank" Stereotyp ab.
Der Film ist daneben legtim lustig und es gab einige Stellen wo ich mich doch gefreut oder sogar gelacht habe. Im Kino. Was ich sonst eher nicht mache. Das ganze Kino hat an verschiedenen Stellen gelacht oder so halt normal reagiert,... was neben den exzellenten Film vielleicht auch dran liegt das ich ihn in Hannover und nicht in Baden Baden oder Karlsruhe sah. Hier traut sich keiner im Kino zu mucksen - soweit ich von meiner Erfahrung sprechen kann.
Wobei es ein paar Sachen gab die ich deutlich übertrieben fand.
Hauptsächlich der ge-blurr-te Butt Plug Kampf, der doch etwas zu lang war, imho.
Erstaunlicherweise zählte das mit den Wurstfingern nicht dazu, wobei es auch recht dramatisch wurde.
Allgemein ist die Kampfchoreographie durch die Bank weg exzellent. Sowohl Michelle Yeohs Szenen aber auch die ""leicht"" an Jackie Chan angelegten anderen Kampfszenen.
Das Multiversums Konzept war cool gemacht, und es ist einer der wenigen Filme wo ich tatsächlich auf die "Ah, dafür steht das ganze stellvertretend"-Ebene kam. Das man es über 6 Geschichten parallel schafft war um so beeindruckender. Plus, der Film hat Herz und gestaltet gerade die vielen weiblichen Figuren einmal interessant und vielfältig bzw. mit Tiefe (*). Wobei letzteres auch am Hauptthema liegt.
Insofern, sehr klare Empfehlung.
Gerade wenn man Action mag, Humor und coole Geschichten.
Kleine Kritik: Tallie Medels Charakter bleibt bei dem Fest schon etwas arg links liegen ^^;
Ganz im Gegensatz zu Marvelfilmen, geschweige den so einen Müll wie MoM ablieferte