Ich würde halt empfehlen, sich eine eigene Meinung zu bilden, anstatt auf irgendwelche YT-Wichtigtuer zu hören. Ist so ähnlich, als würde man Shadiversity als Experten für historische Waffen ansehen...
Klar, die Perspektive einer Person die homosexuell ist und das auch in den 80ern war und sich mit der Aufarbeitung bzw. Präsentation der Geschichte, Kultur und weiterer Aspekte der Szene beschäftigt ist natürlich komplett nichtig. Da höre man doch lieber auf die Perspektive von jemand der sich vor der Dahmer Serie offensichtlich nicht mit dem Thema der Homosexualität in den 70er und 80er beschäftigt hat und das auch nicht will.
Und natürlich ist es moralisch verwerflich sich nicht die aufgebauchte Sexualisierung und Normalisierung eines Serienmördern anzuschauen, bei dem sehr viele der Hinterbliebenen der Opfer darauf hinweise das es ohne ihre Konsultation und auf ihre Kosten umgesetzt wurden, dass sie darüber hinaus aktiv unter Druck gestellt wäre. Wäre ja noch schöner wenn sowas wie die Perspektive der oder Respekt vor den Opfer einem die Aufgeilung am True Crime vermiest.
Es ist ja nicht so das Zuschauer es dann offenbar nicht hinkriegen Ted Bundy, der wegen Morden an weißen Frauen verurteilt wurden, von Dahmer zu unterscheiden, der wegen Morden an homosexuelle, überwiegend nicht-weißen Männer, zu unterscheiden. Weil, kann man mal verwechseln. Volll aufklärend die Serie. Die übrigens separat von der tatsächlichen Doku ist, die Netflix nebenher anbietet.
Komplett am Thema vorbei ist dann die Frage ob Even Peters schauspielern kann. Das er schauspielern kann ist unbestritten.
Es ist allenfalls fragwürdig einen Schauspieler für die Darstellung eines real existierenden Serienmörder zu casten, der in zumindest AHS bewiesen hat, dass er den verschiedenen fiktiven Mördern mehr sex-appeal gibt als für einen realen jetzt gut.
Man hätte das gleiche Problem wenn man anstelle von Even Peters beispielsweise Mads Mikkelsen gewählt hätte.