Darjeeling Limited ist ein früher Wes Anderson-Film, in welchem er noch nicht seinen Sinn für absurden Humor verfeinert hatte. Der Film hat eher eine tragische Komponente, als eine humoristische, was prinzipiell auch gut ist (gut beim Streamindienst stand etwas von "urkomische Komödie" in der Beschreibung, was etwas die Erwartungshaltung beeinflusst hat, aber dafür kann der Film ja nichts).
Luck ist eine Apple-Produktion, welche in die Fußstapfen von Dreamworks- und Pixar-Animationsfilmen zu treten versucht. Es geht um eine Teenagerin mit einer lebenslangen Pechsträhne, welche die Chance erhält ihr Schicksal zu ändern. So wirklich gut gelingt das imo nicht (das Worldbuilding ist OK, aber so wirklich Emotion und Begeisterung wird nicht transportiert, der Film ist eher Durchschnitt).
Über mir der Himmel (OT: The Sky is everywhere) ist dagegen richtig gelungen und emotional mitreißend. Eine Verfilmung eines coming-of-age Romans, in welchem die Teenie-Protagonistin den Verlust ihrer älteren Schwester verarbeiten muss - während gleichzeitig ihre ersten romantischen Gefühle für Jungs in ihrem Umfeld frontal in die Trauerbewältigung krachen und sie mit einem sehr verwirrenden Gefühlscocktail zurücklassen (die Mischung aus Verwirrung, Schuldgefühlen und Hormonen wurde tatsächlich sehr gut von der Hauptdarstellerin rübergebracht, großes Lob dafür). Ein weiteres Highlight des Films sind die vereinzelten surrealen Passagen, die sehr phantasievoll inszeniert wurden und zur "traumhaftigkeit" des Films beitragen.
Bei Serien stand auf dem Plan:
Mythic Quest eine großartige Sitcom über ein kleines Spieleentwicklerstudio, komplett mit egomanischem Chefdesigner, auf Monetarisierung fixierten Marketingmenschen (Danny Pudi!), einem Autor der seine letzten großen Erfolge in den 70ern hatte (und jetzt die Zwischensequenzen für das Spiel schreibt, welche von den meisten Spielern übersprungen werden) und viele weitere skurrile Charaktere. Fans von "Community" kommen hier (nicht nur wegen Danny Pudi) auf ihre Kosten.
Severance hat eine Prämisse von der ich erst dacht "OK, die Idee reicht vielleicht für eine Folge 'Black Mirror' - aber ist das genug für eine Serie?" und nachdem ich die erste Staffel durchgesuchtet habe muss ich sagen
1.) JA!, und
2.) Mehr davon.
Spoiler sollte man meiden, im Kern geht es um die Auswirkungen einer neuen Technologie, deren Zwecke anfangs klar sind, deren weitere Implikationen aber erst im Verlauf der Serie klar werden (der Vergleich welcher sich mir aufdrängt wäre der zu "Dollhouse", wo der Persönlichkeitstransfer zunächst als Vehikel für die Episode-der-Woche verwendet wurde, aber erst nach und nach klar wurde, was es für die Gesellschaft bedeutet, wenn man das Gehirn eines Menschen einfach nach Belieben neu programmieren kann).