The Whale geschaut. Absolut enttäuschend, selten so einen platten Betroffenheitskitsch gesehen (und wenn, dann war es meist ein deutscher Film der Marke "Honig im Kopf"). Keinerlei Verständnis für die Lebenssituation von an Übergewicht leidenden Personen, einfach nur "alles ist total schwer, aber irgendwie menschelt es dann nebenbei doch". Die Inszenierung fühlte sich dazu stellenweise wie eine (schlechte) Sitcom an, bei welcher die Lachspur entfernt wurde.
Keine Kritik an Brendan Fraser, dieser spielt absolut großartig und versucht seiner Rolle die nötige Tiefe zu verleihen, leider geben weder Drehbuch noch Inszenierung diese her. Den Oscar gönne ich ihm, seine großartige Performance hebt den Film insgesamt aber trotzdem nur auf Mittelmaß. 6/10
An Serien schaue ich gerade
Hello Tomorrow, eine Serie in einer alternativen Version der 60er Jahre, in denen die Technologien die man sich damals in Pulp-Geschichten so vorgestellt hat, wirklich existieren: Jetpacks, selbstfahrende Autos, Roboter und eine Kolonie auf dem Mond, alles mit einer Prise Retro-Futurismus dargestellt. Die Serie dreht sich um eine Gruppe von Handelsreisenden, welche Wohnungen in den besagten Mondkolonien verkaufen, und ihre jeweiligen persönlichen Probleme.
Ich habe, obwohl ich die Idee generell mag. ein entscheidendes Problem mit der Serie, allerdings ist dies ein Spoiler zur Handlung (kein entscheidender Spoiler, da man dies schon am Ende der ersten Folge erfährt, aber ich setze es trotzdem man getrennt, dann kann jede*r selber entscheiden):
Die Charaktere sind Betrüger. Es gibt zwar die Mondkolonien, aber Wohnungen darauf sind normalerweise selbst für Mitglieder der gehobenen Mittelklasse unerschwinglich. Die Mietverträge welche sie ihren Kunden aufschwatzen sind nichts wert und wenn die Kunden merken, dass sie keinen Platz auf der nächsten Rakete zum Mond haben, sind die Verkäufer schon wieder in die nächste Stadt weitergezogen, und die Büroadresse entpuppt sich als Scheinfirma. Trotzdem geht die Serie davon aus, dass man irgendwie mit diesen Arschgeigen, die einfache Leute um ihre letzten Ersparnisse bringen, sympathisieren soll, weil die ja auch persönliche Probleme haben und eigentlich privat ganz nette Leute sind. Ähmm, nein... das Konzept war schon bei "Mad Men" (welches ich auch nicht mochte) grenzwertig, hier wird imo der Bogen überspannt.