Früher mochte ich M. Night Shyamalan wirklich gern. "Sixth Sense" war super, ich liebe "Unbreakable" und die Stimmung bei "Signs" und ich finde selbst "The Village" besser als seinen Ruf.
Und deswegen hab ich mir jetzt mal 2 seiner aktuelleren Filme angesehen. Erst
"Knock at the Cabin" und dann
"Trap: No Way Out".
Bei ersterem mochte ich vom Trailer her die Prämisse:
Eine Gruppe von "religiösen Spinnern" meint, Visionen empfangen zu haben, die ihnen sagen, sie sollen zu einer Familie fahren und diese davon überzeug, dass sich einer von ihnen opfert, weil andernfalls die biblischen Plagen über die Welt kommen und die Menschheit vernichten.
Soweit, so interessant. Und wer die Filme von Shyamalan kennt, der weiss, dass er gern mal den einen oder anderen überraschenden Plottwist bringt. Und so schaute ich mir den Film an und war gespannt drauf, welche Wendungen die Handlung denn nun nehmen würde.
Und da kam einfach nichts. Die Familie weigerte sich zunächst verständlicherweise, einen von ihnen umzubringen und daher passierten dann allerhand Katastrophen. Letztlich opferte sich doch einer und die welt ist gerettet. Kein Twist, kein nix... Einfach so runter erzählt. Okay... das ist vielleicht auch eine Überraschung ansich, aber keine gute.
Grundsätzlich fand ich den Film, seine Darsteller und die ganze Atmosphäre nicht so schlecht, aber inhaltlich wars mir einfach eine Spur zu wenig. Der Film wirkt wie ein nettes Konzept, bei dem man aber irgendwie nicht so recht wusste, was man damit anfangen soll, aber trotzdem einfach mal angefangen hat zu drehen.
Für mich gibts da 5/10 Apokalypse-Drops.
Und dann hab ich noch
"Trap: No Way Out" gesehen, ein Film, bei dem ich schon im Trailer verwundert war, dass sie den Plottwist gleich verraten. Hier gehts um Josh Hartnett, einen netten Daddy, der mit seiner Tochter auf ein Konzert geht, um dort festzustellen, dass jede Menge Polizisten da rumschwirren. Tatsächlich jagen die nämlich einen Serienkiller, der heute auf dem Konzert sein soll. Und Plottwist, der keiner ist: Daddy ist der Killer. Ich hatte vermutet, dass das der Twist gen Ende sein würde, aber tatsächlich wirds ja direkt im Trailer verraten und im Film auch recht früh erklärt, daher packe ich das mal nicht in einen "Spoiler"-Tag. Jedenfalls sind Psycho-Dad und seine Tochter auf dem Konzert und er versucht immer wieder einen Ausweg zu finden und dabei weiterhin den netten Dad für seine Tochter zu spielen. Ich war zunächst neugierig, wie der Film es wohl hinbekommt, dass der Protagonist auf der einen Seite irgendwie sympathisch, auf der anderen Seite ein Psycho ist und trotzdem irgendwie die Fassade vom Familienleben aufrecht erhält. So richtig viel kam dabei aber nicht rum und der Film fühlte sich von der Struktur an, wie viele andere Thriller auch.
Im Gegensatz zu "Knock at the Cabin" wirkte dieser Film allerdings, als wäre er von einem komplett anderen Regisseur. Er sah nicht besonders gut aus, die Kameraeinstellungen waren irre statisch und teilweise seltsam gewählt (in Dialogen wird z.B. oft direkt frontal auf die sprechende Person gehalten, so dass es wirkt, als würde sie mit dem Publikum sprechen) und die Schauspieler sind nicht besonders gut. Hartnett spielt den netten Daddy teilweise so überzogen, dass es fast wie eine Parodie wirkt.
Anzumerken wäre vielleicht, dass der Popstar, bei dessem Konzert der Film spielt, von Shyamalans Tochter gespielt wird (wobei sie das echt nicht besonders gut macht), die zufällig auch Singer-Songwriter ist und daher die Songs für den Film geschrieben hat. Nepotismus, ich hör dir trapsen. Zusammen mit einem nervigen: "Daddyyyyyy? Machst du mir einen Film, wo ich eine Hauptrolle als Popstar habe?!". Und so wirkt der Film tatsächlich auch. Schnell mal runter gekurbelt, damit die Tochter Ruhe gibt.
Da gibts für mich nur 4/10 Pop-Sternchen.