Ich hab das Spiel jetzt rund 14 Stunden gespielt und es gefäll mir - wie der erste Teil - sehr gut. Verblüffenderweise ist der Mass Effect-Franchise eines der ersten Computerspiele, dessen Qualität ich eher unter filmischen Gesichtspunkten beurteile. Am Spiel selbst gibt es (zumindest für mich) nämlich einige Kritikpunkte, die das Spiel immernoch eindeutig als das entlarven was es ist: Ein Spiel. Das ist nicht weiter wild, aber manchmal runzle ich doch die Stirn drüber:
- Immer der gleiche Ablauf: Erledige Mission, klappere auf der Normandy alle Gespräche ab, flieg zur nächsten Mission, usw...
- Jedes Crewmitglied hat seine eigene kleine Side-Quest. Moment! Wieso ist das ein Kritikpunkt? Naja, weils einen irgendwie aus dem tollen Filmerlebnis rausreisst, wenn man sich bei jedem "Shepard, worüber ich mit Ihnen noch reden wollte..." denkt, "Aha, jetzt erzählt der Typ mir gleich was er für eine Sidequest auf Lager hat."
- Warum kann man die gleiche Konversation immer und immer wieder führen, ohne dass sich was ändert? Warum nimmt man bereits geführte Dialogoptionen nicht einfach aus dem Menü heraus? Oder lässt den Gesprächspartner zumindest etwas sagen wie: "Na gut, ich erklärs Ihnen nochmal..."?
- Das eigentliche Spiel - also die Shooter-Level sind okay, aber vergleichsweise langweilig. In Deckung hüpfen und Moorhuhn spielen...
-Die Minispiele (Hacken, Schlösser knacken, Planeten scannen) sind nett, aber sooo anspruchslos, dass man sie auch direkt hätte weglassen können.
Nichtsdestotrotz ist Mass Effect 2 ein tolles Spiel mit unvergleichlicher Atmosphäre, einer stimmigen Welt und interessanten Charakteren. Allerdings spiele ich das Spiel weniger, weil mir die Spielmechanik so viel Spaß macht, sondern weil ich einfach wissen will, wie es weitergeht. Und das schaffen nun wirklich nicht viele Spiele.