Dämonennimbus
Einen krassen Gegensatz zur Blütenwelt bildet der Dämonennimbus: Seine Geschöpfe sind in ihrem Wesen grundlegend verdorben und oft sehr bösartig. Die "Landschaft" besteht aus einem unendlich großen Höhlensystem, das teils von Lava durchflossen, teils ständig von Erdbeben erschüttert und praktisch immer von grellen Schreien durchdrungen ist. Da der Fels recht locker ist, formt sich diese Hölle ständig neu, wird von den Dämonen umgestaltet und ruht nie. Bis auf den berüchtigten Dämonenthron, den jedoch niemand bisher finden konnte, existieren keine festen Siedlunge. Stattdessen lungern die scheußlichen Bewohner überall herum, lauern in den Schatten, hoffen darauf, jemanden zu finden, der kleiner ist als sie, an dem sie dann ihre Überlegenheit und Kraft demonstrieren können. Etliche Dämonen begnügen sich aber auch damit, leise ihre Einflüsterungen in der Düsternis zu raunen, um jene zu verderben, die nicht aus dem Nimbus stammen. Die Hierarchie hier ist jedoch streng: Praktisch jeder Dämon hat mehrere Untergebene und mindestens einen Vorgesetzten, von dem er Aufträge erhält, damit er stets beschäftigt ist.
In der Glut so mancher Höhlen verstecken sich wertvolle verlorene Schätze: Die Dämonen stehlen mindestens genauso gern wie die Größten und häufen nur materielle Güter an: Gold, Edelsteine, wertvolle Gemälde, kunstvoll geschmiedete Waffen und dergleichen werden von ihnen in großen Horten zu sammengetragen und bewacht - dabei weiß jeder Dämon genau, was ihm gehört (solange es ihm kein Stärkerer wegnimmt). Da sie rein destruktiv veranlagt sind, schaffen die Dämonen allerdings keine eigenen Schätze, sondern beschränken sich auf das, was andere produziert haben.
Schnittstellen zum Nimbus sind einfach zu finden: Pflanzen und auch Tiere beginnen zusehends zu verdorren, die Menschen werden agressiv und paranoid, hören schreckliche Stimmen in ihren Köpfen flüstern und gehen merkwürdigen Tätigkeiten nach. Da die Dämonen es als ihre ureigene Aufgabe verstehen, Angst und Schrecken zu verbreiten und die Menschen zum Bösen zu verführen, schließen sie gern einfache Pakte mit den Sterblichen, um sie nach Erfüllung des Vertrages schließlich in den Nimbus zu entführen und zu einem der Ihren zu machen. Anders herum haben die Zauberer in den Städten Methoden entwickelt, um relativ gefahrlos einen Dämon, dessen wahren Namen sie kennen, zu sich zu rufen und ihn sich dienstbar zu machen ohne eine eigene Gegenleistung zu erbringen. Wehe dem Zauberer, der später einmal einem solchen Dämon begegnet, ohne in einem Schutzkeis zu stehen.
Die Dämonen selbst sind extrem vielgestaltig: Einige haben keine feste Substanz, wabern halbdurchsichtig durch den Raum und sind nur in der Lage, jemanden heftig zu erschrecken oder seinen Geist zu beeinflussen (dafür sind die Größten aber meist zu hartnäckig), es gibt aber auch mächtigere Exemplare, die Feuer speien können, große rote Schuppen auf der Haut tragen und deren Maul vor scharfen Zähnen starrt. Meist sind die Dämonen allerdings ziemlich fett und träge, haben einen langen Schwanz mit breiter Quaste, ein normales und ein tierisches Bein (besonders geschlagen sind jene bemitleidenswerten Kreaturen mit einem Elefantenbein) und tragen zwei eher kurze Hörner auf dem Schädel. Sie verlassen sich meist auf ihre kräftigen Muskeln, Hirnschmalz ist nur sehr wenigen der ihren gegeben.