Achso... ...das Thema ist durch, weil ich dumm bin/mir eure Argumente nicht einleuchten.
Natürlich soll jemand, der vier Edges ausgibt, gut in diesem Bereich sein.
Aber warum kann ich nicht vier Edges für Driving ausgeben oder Heilung oder... ?
Vor allem kann man (bzw. muss sogar, weil attraktiv und adlig nur bei der Charaktererschaffung wählbar sind) gleich zu Beginn fast "Perfektion" in diesem Bereich erlangen.
@Alexandro:
Bitte behaupte nicht, ich hätte irgendwas nicht verstanden.
Für mich erscheint das allerdings so, als würden sie da was ausbügeln, was sie vorher verbockt haben. Auf der einen Seite erlauben sie, dass einem jede (normale) Probe fast automatisch mit einem Raise gelingt. Dann müssen sie auf der anderen Seite verhindern, dass diese Fähigkeit zu mächtig wird und schreiben, dass sie manchmal halt einfach wertlos ist.
Diese SL-Willkür erscheint mir nicht mal schlimm, da man einige Menschen halt nicht überzeugen kann (z. B. mich...
) und...
Ich lese grade nochmal nach... ...wo steht das?
Der Spielleiter legt die Anfangshaltung (z. B. feindlich) fest, die ich mit einem Wurf auf Persuation um eine Stufe, mit Raise um zwei Stufen erhöhen kann. Hab ich Charisma +6 heißt das, solange ich keine 1 würfle, ist mir niemand mehr feindlich, sondern mindestens Neutral gesonnen. Von irgendwelchen Ausnahmen lese ich da nichts, deine behauptung ist also bestenfalls RAI und nicht RAW...
Zurück zum Thema.
Es ist denke ich - auch wenn es nicht in den Regeln steht - logisch, das man mit einem Skill nicht alles machen kann, egal wie gut man ist. Ich kann nicht zum König und ihn belabern, dass er mir sein Land überlässt oder den Imperator in Star Wars, dass die dunkle Seite der Macht doch eigentlich doof sei. Du kannst mit einer Zwille auch keinen Kampfhubschrauber vom Himmel holen oder mit ´nem Dreirad keinen Ferarri einholen, egal wie hoch dein Shooting oder Driving-Skill ist.
Ich hätte auch nichts dagegen, wenn die gesagt hätten: Ob und wie weit sich Menschen beeinflussen und manipulieren lassen, regelt der Gesunde Menschenverstand und SL-Willkür je nach Situation.
Sie schreiben aber das Gegenteil und machen daraus ein Bereich mit "Harten Regeln" (es gibt fünf "Kooperationsstufen", feindlich, unkooperativ, neutral, freundlich, helfend... ....dann wird Charisma bei NSCs auf einmal zur Nettigkeit ("likability", S. 132 Explorers Edition... ...wobei es das Wort nicht wirklich gibt?), d. h. hässliche Menschen sind weniger hilfsbereit als schöne... ...was natürlich Blödsinn ist, weshalb man gegen die Regel verstößt, wenn man klug und flexibel ist...).
Was bringen diese "harten Regeln" für einen Bereich der sehr vom Rollenspiel und SL-Willkür abhängt?
Halte ich mich sklavisch an die Regeln (so wie sie da stehen), könnte ich mir einen Charakter bauen, der sehr attraktiv und adlig ist, Persuation W8 hat und nach einem Gespräch wären meine (politischen) Feinde zu 87,5% mindestens neutral (also wenn ich keine 1 würfle... ...und dann könnte ich noch Bennies einsetzen). Da steht nirgendwo was von "mehreren Etappen" oder "manchmal darf man halt nicht Persuation würfeln" oder sonstwas... ...das sind die SW-Regeln, so wie sie da stehen. Ebensowenig steht bei attractive, charismatic oder noble, dass es irgendwelche Ausnahmen gäbe, bei dem diese nicht zählen. Das ganze wird zu einem Wert aufaddiert, den ich wieder aufdröseln muss, wenn mein GMV mir sagt, dass dem zwergischen Diplomaten eigentlich egal ist, wie der Charakter aussieht.
Das macht für mich keinen Sinn. Es bildet weder irgendeine "Realität" plausibel ab, hat keinen spielerischen wert, ist keiner Story zuträglich... ...sie macht keinen Sinn.
Wenn ich nun sage, ich möchte mich nicht sklavisch an die Regeln halten, so wie sie im Buch stehen, wird behauptet, ich hätte die Regeln nicht verstanden oder das Prinzip von SW nicht verstanden oder sonstwas.
Wenn dann so Verteidigungsargumente kommen wie "Manchmal nützt Persuation halt nichts", "Man macht das in mehreren Etappen", "Man muss ja nicht jeden Edge immer anrechnen" (...), dann sind das eigentlich schon Regelabwandlungen/Hausregeln, die aussagen, dass die Regeln so wie sie im Buch stehen nicht verwendet werden...
Für mich gibt es da mit dem Charisma-Wert als Sonderstatus irgendwo zwischen kumulativen Vorteilen und versteckten Pseudo-Attribut "harte Regeln" in einem Bereich, in dem "weiche Regeln" oder "keine Regeln" angebrachter wären, vor allem, da diese "harten Regeln" seltsame Dinge aussagen:
Orkbarbaren lassen sich von Aussehen und Adelstiteln beeindrucken, äußerlich schöne Menschen sind öfter freundlich und hilfsbereit, Prinz William bekommt den gleichen Bonus wie ein ausgebildeter Detektiv, wenn es darum geht, in einer Hafenspelunke nach Informationen zu suchen, zwei hässliche Menschen mit Augenklappe stehen sich in 65% der Fälle feindlich gegenüber (wenn der SL auf dieser Tabelle würfelt)... ...das ist alles RAW!
Warum schreibt man solche Regeln?
Damit die was taugen, muss man von den RAW teilweise abweichen (was ihr ja größtenteils tut... ...wenn nicht solche Situation wie oben beschrieben in eurer Spielwelt vorkommen).
Diese Regeln taugen für mich weniger als "komplexere Charisma-Systeme" (die sich da ein wenig mehr Gedanken machen, Ausnahmen formulieren und vorsichtiger sind), aber auch als "einfachere Charisma-Systeme" (die sagen "macht euch selbst Gedanken und nutzt euren GMV für soziale Interaktionen").