Sieht soweit ganz OK aus.
Der Spielleiter legt nach seiner Einschätzung fest, ob, wie weit und wie schwer ein NSC sich überreden, manipulieren, belügen oder austricksen lässt.
Bei "Austricksen" wäre ich vorsichtig: Hier ist die Grenze zwischen Persuasion (nicht im Kampf) und Smarts-Trick (Kampf-Anwendung) fließend! - Die Smarts-Tricks sind als Kampfmanöver mit HARTEN Effekten versehen. Bei diesen sollte die "Austricksbarkeit" wirklich NUR am Smarts-Wert des Gegners hängen, und nicht vom Spielleiter "irgendwie" festgelegt werden.
Umhören: geändert
Es gibt den Wert „Charisma“ in XIAN nicht mehr. Der Spielleiter kann ähnlich wie bei Proben auf Allgmeinwissen Boni oder Mali je nach Hintergrund des Charakteres verteilen (z. B. Für Adlige am Hofe, Soldaten in Kasernen, für Gauner in Spelunken...), wenn dieser besonders passend ist (-2 bis +2).
Bis auf den hier nicht mehr angewandten Charisma-Bonus unterscheidet sich die Handhabe aber überhaupt nicht von der normalen Anwendung von Streetwise. - Das Charakterkonzept, der Charakterhintergrund, die Charakter-Edges und -Hindrances (Vow, Enemy, usw.) haben SCHON IMMER situative Modifikatoren bewirkt. (Auch wenn Du das den gesamten Thread über nicht wahrhaben wolltest.)
Alle Nachteile und Vorteile, die Charisma ändern, wurden gestrichen (Blutrünstig gilt nur noch als leichter Nachteil, weil kein Charisma geändert wird, adlig ist im Setting eh NSCs vorbehalten, einäugig zählt nicht mehr als Nachteil, weil Augen leicht nachzüchtbar sind etc.), stattdessen gibt es nur noch den Nachteil "uncharismatisch" und den Vorteil "charismatisch":
Du "faltest" damit einen ganze MENGE Nachteile und die genannten Vorteile auf nur ein Edge und - und das ist schlimm! - EINE Hindrance!
Konnte man früher Bloodthirsty, Mean, Outsider nehmen und damit DREI Hindrances für seine Charakterbastelpunkte und zum Bennie-Generieren wählen, bekommt man jetzt nur eine Minor-Hindrance. - Hast Du dann wenigstens zum Ausgleich MEHRERE NEUE andersgelagerte Hindrances in Deiner Setting-Adaption mitgeliefert, so daß die Spieler nicht zu wenig Auswahl haben?
Durch das Falten auf nur EINE Hindrance VERARMT das Setting an Auswahlmöglichkeiten VON BEDEUTUNG für den Spieler. - Bei drei sozial wirksamen, Charisma beeinflussenden Hindrances kann der Spieler in jeder Situation WÄHLEN, ob und wie weit er sie einsetzen möchte. Kommen sie zum Tragen, gibt es Bennies.
So kann der Mean, Bloodthirsty, Outsider sich gut benehmen und wirkt dann - z.B. durch sein Äußeres bei einer Fremdrasse - NUR als Outsider in einer bestimmten Szene. In einer anderen Szene, wo er mit anderen seiner Fremdrasse zusammen ist, wirkt ja Outsider nicht, aber dort könnte er den Fiesling (Mean) heraushängen lassen. Von seiner Neigung keine Gefangenen zu machen, muß man in BEIDEN Szenen nichts wissen, daher wirkt der Charisma-Abzug dort nicht.
Er ist schüchtern, hässlich, rüpelhaft, stottert sehr stark, ist mürrisch, wirkt kalt, distanziert, unnahbar, dumm, ist ungehalten, tritt immer in Fettnäpfchen, ihm fehlt Selbstbewusstsein oder er hat einfach keine Erfahrung im Umgang mit Menschen.
Wenn man jetzt nach dieser "Sammel-Hindrance" einen Mean, Bloodthirsty, Outsider als Teil des Charakterkonzepts abbilden möchte, dann wählt man NUR "Uncharismatisch" und notiert sich irgendwelche "Qualifier" für diese "Sammel-Hindrance".
Kommt nun ein Charakter mit "Uncharismatisch (blutrünstig, fies, Außenseiter)" in eine Szene, in welcher er sich mal (SPIELER-Entscheidung!) nicht blutrünstig und nicht fies, sondern nur - weil eben am Äußerlichen seiner Fremdrasse festzumachen - als Außenseiter präsentiert, dann SOLLTE das eigentlich einen SPÜRBAREN Unterschied für die Reaktion der NSCs auf diesen Charakter ausmachen, verglichen mit einer Szene, in welcher er unter Seinesgleichen mit anderen Angehörigen seiner Fremdrasse sich als Fiesling aufführt.
Diesen Unterschied, der nach SW-Regeln normalerweise durch das Anspielen oder Nicht-Anspielen der betreffenden Hindrances (PLURAL!) gemacht wird, den muß nun der Spielleiter anhand der erst vom Spieler zu ERFRAGENDEN Qualifier für die "Uncharismatisch"-Sammel-Hindrance machen. - Da es nun nicht mehr reicht dem Spielleiter zu sagen, WELCHE Hindrance man hat, sondern man die GENAUEN DETAILS und deren Teilmenge, die aktuell gerade ausgespielt werden soll, angeben muß, bremst man den Spielfluß deutlich ab.
Und man hat KEINE Chance mehr, mehr als einen Bennie auf einmal für das Anspielen gleich mehrerer Hindrances in einer Szene zu erhalten!
Dadurch, daß ja ALLE sozialen Nachteile auf genau EINE "Sammel-Hindrance" gefaltet wurden, bekommt man auch nur für EINE Hindrance einen Bennie!
In demselben Maße, wie durch das Zusammenfalten von OHNEHIN SCHON GROBEN Hindrances auf nur eine einzige eine VERARMUNG bei der spielwertebezogenen Individualisierung und Charakterisierung vorgenommen wurde, findet ebenfalls auf Seiten des "Sammel-Edges" Charismatisch eine Verarmung statt.
Es macht schon IMMER einen UNTERSCHIED im Spiel, ob jemand einen Charisma-Bonus aufgrund seines Aussehens, seiner Herkunft, seiner rhetorischen Begabung, eines bestimmten Berufes oder einer angesehenen Beschäftigung hat. - Diese situative Berücksichtigung ist STANDARD-Umgangsweise bei SW. - Der Texas Ranger ist NUR im Bereich der CSA angesehen (+2 Charisma), hat in den Disputed Territories nichts zu melden (+0) und ist im USA-Gebiet unter der Wirkung der Enemy-Hindrance (d.h. er wird dort aktiv gejagt!).
Wie bildet man solche mit bestimmten Professionen verbundene Charisma-Boni unter bestimmten Bedingungen regeltechnisch nach Falten auf das "Sammel-Edge" ab?
Noch ein anderer Punkt: Das Connections-Edge funktioniert NUR über einen Persuasion-Wurf. Ein Charakter mit einem hohen Charisma-Bonus hat hier regeltechnisch vorgesehene Vorteile schneller und mehr Hilfestellung aus dem Connection-Edge herausziehen zu können, als ein uncharismatischer Charakter. - Wie wird dieses Edge in Deinem Setting umgesetzt? Oder fehlt das Connection-Edge ganz?