Thema: The Book of Eli -- Soll ich reingehen oder nicht ?

[Arbo]

Sorry, aber es gibt wesentlich dümmlicheres Zeug und die "Action" war akzeptabel. Es kam m.E. ein wirklich c00Les Flair auf, die Farben waren gut abgestimmt ... und manche Szenen wirkten nicht so schrecklich künstlich, wie div. Szenen z.B. bei Sherlock Holmes.

Gut, das Grundthema, wie es sich zum Schluss hin auflöste, mag durchaus zum Nachdenk über bestimmte "Logiklücken" geben - so im Rückblick. Aber so, wie es sich entwickelte, war's schon c00L ... auch mit dem ganzen Mythosgedöhns.

Und abgesehen davon, es ist ein Endzeit-Dingens. Da habe erwarte ich drittklassige B-Movie-Qualität. Und das hat der Film locker getoppt. Außerdem ist Tom Waits einfach c00L. So ... fertig! 

Arbo

P.S.: Achso, ja ... ich war gestern drin.

[Ranor]

Ich war auch noch einmal drin, aber am Times Square. Ist immer noch absolute klasse! 

[YY]

Ich war jetzt auch drin und sage:
Mir hat er sehr gut gefallen.

Fand ihn weder mit Bibelzitaten überfrachtet noch allzu religiös angehaucht - von "Menschheit retten durch die heilige Kraft der Bibel" ist da nichts zu sehen, das ist um Einiges bodenständiger angesetzt.

Wie der Einzelne den Plot und das "Charakterkonzept" von Eli letztendlich findet, finde ich aber schwer vorherzusagen/einzuschätzen...


Wer auf Endzeit im Stil von Burntime, Fallout oder den zwei späteren Mad Max-Filmen steht, kann mit Elis Buch mMn aber prinzipiell nichts verkehrt machen.

[Sha'Wush]

Ziemlich dümmlich und die Action war recht lahm. Aber wenigstens kann er einigermaßen Endzeitstimmung aufbauen.

Was das "dümmlich" angeht, würde ich insofern zustimmen, dass nachdem gegen Ende des Films enthüllt wurde, dass

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Eli die ganze Zeit über blind war,

etliche Szenen rückblickend betrachtet doch ziemlich aberwitzig wirkten.

Ansonsten hatte ich an dem Film nicht viel auszusetzen.
War schön, dass einem endlich wieder ein ordentlicher bodenständiger Endzeit-Film präsentiert wurde.

[Ranor]

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Eli die ganze Zeit über blind war,

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Ich habe das im Kontext des Films anders interpretiert: Eli hat von Gott für die Zeit seiner Mission die Fähigkeit zu sehen (oder so ähnlich wahrzunehmen) bekommen und nachdem er das Buch erfolgreich abgeliefert hatte, wieder verloren. So ein bisschen wie bei Blues Brothers, nur ernster

[YY]

@Ranor:

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Passt aber auch nicht so ganz. Ich wusste es vorher schon und hab etwas drauf geachtet; da gibt es schon einige Szenen, wo er sich was tatsächlich ertastet, irgendwo anstößt usw.

Ansonsten sind diese Szenen (ich hab da besonders zwei bestimmte Nahkämpfe im Kopf), auch OHNE den Faktor, den wir hier unterm Spoiler-Schildchen verstecken, ziemlich aberwitzig. Man ist nur nach X-tausend Hollywoodstreifen so dran gewöhnt...

Für typische Hollywood-Actionszenen muss man sowieso alle höheren Denkfunktionen abschalten, da macht der Spoiler dann mMn auch keinen großen Unterschied mehr 

[Falcon]

Komme gerade aus dem Film.

Er ist in Ordnung. Mehr darüber zu schreiben lohnt eigentlich den Aufwand überhaupt nicht. Er ist nicht supertoll und auch nicht superschlecht, ganz normales, leicht unteres Mittelmaß. Einmal gucken und Tschüß. Ins Kino hätte ich dafür aber nicht gemusst.

Der blass bleibende Denzel (haha, Schenkelklopfer) läuft mit dem letzten "Buch" durch die amerikanische Wüste, die hin und wieder ein paar coole Bilder zu bieten hat, die man aber alle aus Fallout3 kennt. Dazu braucht er 30Jahre, kein Wunder, denn er ist ja auch... aber das wäre zu viel verraten.
Er wird dabei von Gary Oldman, der mittlerweile wirklich Old Man aussieht, gnadenlos an die Wand gespielt. Allerdings hat Denzel den heiligen Handabhacker und die Seelige Schrotflinte dabei. Ende der Handlung.

Ich fand ihn überhaupt nicht übertrieben christlich fundamentalistisch. Es wird  klipp und klapp gesagt, daß Elis Methode nicht gut ist. Das erkennt er am Ende. Und die Mission lautet, das "Buch" ist so gefährlich, daß es niemand in die Finger bekommen darf und das man es am Besten mit allen anderen Hirngespinsten irgendwo wegsperrt, wo es garantiert niemand mehr zu Gesicht bekommt.
Das ist doch eine vernünftige Message, finde ich.

Den Twist fand ich eigentlich in Ordnung.


@YY: das Anstoßen habe ich auch bemerkt. Dachte, daß wäre ein Szenenfehler gewesen, den sie einfach drin gelassen haben, weil es "authentisch(tm)" rüberkommt.
Denn insgesamt trifft Ranors Interpretation imho schon eher zu.

[Ranor]

Wieder einmal falle ich mit meinem Filmgeschmack wohl aus dem Rahmen. Na ja, kann man nichts machen

[YY]

Den Twist fand ich eigentlich in Ordnung.

Den hab ich wegen vorheriger Kenntnis des Spoilers meilenweit kommen sehen...und bei jeder Szene, in der das Buch zu sehen war, mehr gegrinst 

Denn insgesamt trifft Ranors Interpretation imho schon eher zu.

Es gäbe da noch die schöne Synthese:

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Eli sieht einfach nur verdammt schlecht. Er kann z.B. nicht mehr lesen und rennt ab und zu mal wo gegen (z.B. einen niedrigen Tisch in einem dunklen Hüttchen, in dem er auch noch seine Sonnenbrille auf hat - kann ja mal passieren  ), aber um weitgehend unfallfrei Richtung Westen zu laufen, reichts halt noch.
Macht die Kämpfe auch nicht "besser", aber dazu hab ich ja schon was gesagt

Warum stellen wir eigentlich Spoilerschilder auf wie die Großen, wenn es doch eh schon einer gesagt hat? 

[Arbo]

Und die Mission lautet, das "Buch" ist so gefährlich, daß es niemand in die Finger bekommen darf und das man es am Besten mit allen anderen Hirngespinsten irgendwo wegsperrt, wo es garantiert niemand mehr zu Gesicht bekommt.
Das ist doch eine vernünftige Message, finde ich.

... die vor allem am Ende auch so richtig was von Sinn macht, oder?

Arbo

[Falcon]

Ja, machte doch Sinn, oder?

Spoiler nützen wohl wirklich nicht mehr
@YY: naja, um 30 Jahre durch die Wüste zu irren reichen sie vielleicht ("wo gehts denn hier nach Westen?"), aber Vögel kann man dann mit Sicherheit nicht vom Himmel holen. Ausserdem sahen sie in allen anderen Szenen, in denen man sie erkennen konnte, ja ganz normal aus.
ein bisschen Mystik ist schon drin.

aber wie gesagt, alles nicht der Rede wert.

[YY]

aber wie gesagt, alles nicht der Rede wert.

So isses.
Allein schon wegen der Schießerei an dem kleinen Häuschen hat der Film meinen Segen 

[Ranor]

So isses.
Allein schon wegen der Schießerei an dem kleinen Häuschen hat der Film meinen Segen 

Gerade den Teil fand ich am schwächsten.

[YY]

Wieder einmal falle ich mit meinem Filmgeschmack wohl aus dem Rahmen. Na ja, kann man nichts machen

 

[Jed Clayton]

Ich meine das ernst. Und lasst euch nicht von den Kritiken abhalten, der Film ist genial.
Die Botschaft des Films scheint viele zu stören, aber sie passt perfekt in so ein Endzeit-Setting. Der Film ist an manchen Stellen knallhart, an anderen geradezu meditativ (was auch am großartigen Score liegt). Allein die ersten fünf Minuten sind pure Großartigkeit. Für mich der perfekte Endzeit-Film.

Ich habe diesen Film letzten Dienstag gesehen, ganz unabhängig von diesem Thread.

Ich wusste vorher nichts darüber, hatte keinen Trailer gesehen und außer Titelrolle Denzel Washington wusste ich rein gar nichts.

Ich kann nun bloß bestätigen, dass es ein sehr gut gemachter, wirklich wirkungsvoller Film ist. Gerade weil ich nichts Großartiges oder Tiefsinniges von diesem Film erwartet hatte, war ich umso mehr positiv überrascht davon.

Spoilern werde ich hier nicht, aber ich möchte kurz anmerken, dass der Film quasi in den letzten beiden Szenen einen Kniff enthüllt, ein dickes Geheimnis, das der Zuschauer die ganze Zeit über nicht kommen sah... zumindest ich nicht. In dieser Hinsicht bin ich der Inszenierung voll und ganz auf den Leim gegangen. Der Film machte mit mir also genau das, was der Film offensichtlich mit dem Zuschauer machen möchte. Zum Schluss sitzt man nur noch da und denkt sich, "Wow! Natürlich, klar. Logisch. Jetzt wird alles klar." Das geht aber wie gesagt nur im Nachhinein so.

In einer wichtigen Nebenrolle ist, als schwache blinde Frau, auch Jennifer Beals zu sehen... ihr wisst hoffentlich, wer das ist: Jennifer "Flashdance" Beals. Ich bin sehr froh, dass sie in ihrem Alter heute solche interessanten, reifen Frauenrollen bekommt und kein Ex-Sternchen aus den 80ern ist. Sehr gut gemacht. Das Gleiche kann ich problemlos von Gary Oldman als Bösewicht und von Tom Waits als Mechaniker sagen. Alle Rollen sind wirklich fabulös besetzt und nicht nur das... die Schauspieler machen auch etwas für ihr Geld.

Herausragender Film. Keine Frage.

The Book of Eli ist definitiv KEIN Allerwelts-Brutalo-Streifen und kein Aufguss von Mad Max.