So, doch eher zurück...
Wenn ich das lese was hier so gesagt wird, dann frage ich mich wie andere auch immer wieder: Warum DSA?
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Eine Antwort wäre Nostalgie und Bequemlichkeit. Wir alle haben mit DSA angefangen DSA ist in manchen Köpfen daher das Ur-Rollenspiel überhaupt und es gibt viel DSA Material auf deutsch. Man kann Mitspieler leicht dran gewöhnen und selber muss man auch nur da umdenken wo man möchte. Man wählt einfach aus dem Vorhandenen aus.
Das wäre auch der Grund warum es in Deutschland für die Oldschooler DSA sein muss und im Rest der Welt eben D&D.
Das stimmt in unserem Fall unbedingt, allerdings ohne den Aspekt der Bequemlichkeit. Es bedeutet durchaus Aufwand, wenn man DSA1 spielen möchte -- und sei es nur, die Abenteuer in eine Form zu bringen, die, sagen wir mal, erwachsenenverträglich ist.
Ich glaube aber es gibt einen wichtigen Aspekt der noch hinzu kommt und das ist das Basteln. Die Oldschool-Bewegung ist ein Bastelwettbewerb. Die wollen gar keine eigene Welt oder ein eigenes System erschaffen (was sie ohne weiteres könnten), sie wollen an etwas basteln. Sie wollen Inspiration durch Fremdmaterial, sie wollen sortieren, verändern, ausbauen.
Das wiederum trifft bei mir überhaupt nicht zu. Ich gebe dir recht, ich will feilen und basteln, aber ich will das tun, weil ich DSA in der Tat für einen Rohdiamanten halte, den ich nur etwas schleifen muss, damit er so glänzt, wie ich es gerne habe. Ich habe auch schon eigene Spiele und Welten geschrieben, aber DSA birgt die oben genannte Nostalgie und das eben erwähnte Potential in sich. Da macht Frickeln einfach Spaß.
So wie Autotuner auch kein perfektes Auto haben wollen, sie wollen aus einem vorhandenen Auto ihr perfektes Auto basteln. Ist da was dran?
Super Vergleich; für unsere Gruppe gesprochen: Da ist was dran.
Anders kann ich mir diese Faszination nicht erklären. Ich selbst würde es hassen mich auch nur entfernt an irgendwelches offizielle Material halten zu müssen, oder eine "frisierte" Version davon machen zu müssen. Allein der Gedanke daran dass ich etwas Aventurien nennen müsste nur weil ich irgend eine Idee daher habe wäre für mich abstoßend.
Ich verstehe wahrscheinlich einfach diese Remix-Kultur nicht...
Es kommt wahrscheinlich auch ein Gutteil Starrköpfigkeit dazu. Es ist nicht nur die von dir erwähnte Tatsache, dass ich mir in Sachen Fantasie von niemandem was vorschreiben lassen will, sondern auch, dass mir das neue Aventurien einfach nicht gefällt. Mit gefallen die Kulturen nicht, die Kleinteiligkeit/Detailversessenheit, der KANON. Alles das ist für mich abstoßend und war damals auch der Grund, warum wir wieder mit DSA aufgehört hatten. Der Kanon und die stetig anwachsende Beschreibung der Welt waren beispielsweise auch die Gründe, warum wir nach Shadowrun 1e wieder ausgestiegen sind. Irgendwann (bei uns offensichtlich sehr bald) ist der Punkt erreicht, an dem uns der vorverdaute Rollenspielbrei nicht mehr schmeckt, und wir satt und unzufrieden den überquellenden Topf von uns wegstoßen.