Autor Thema: [Ubiquity] All for One: Régime Diabolique - Musketier-Rollenspiel von TAG  (Gelesen 13972 mal)

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Offline Althalus

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Zitat
Also muss man Style Points nutzen, um in einem Mantel und Degen-Setting als Mantel und Degen-Kaempfer wenigstens etwas Sonne gegen den klassischen Kaempfer zu haben, der allerdings auchStyle Points und Called Shots einsetzen darf und die SP auch nicht langsamer regeneriert.
Da Frage ist - hat er denn Style Points? Wenn sichs nicht gerade um einen wirklichen Bösewicht mit Story handelt, nein. Das wiederspricht nämlich der Setting-Prämisse - Helden haben mehr Ressourcen zur Verfügung, mehr Ideen, usw.

Abgesehen davon ist eine Rüstung nunmal dazu da, Schaden abzuhalten - allerdings hast du bei Vollplatte auch DEX-Abzüge, was wiederum die aktive Verteidigung senkt. Gegen alle anderen Plattenteile kann dein Degenfechter Called Shots einsetzen und als "echter" Degenfechter sollte er auch ne hohe Init haben.

Das Hauptproblem ist aber, dass Vollplatte 1636 schlicht nicht mehr in Verwendung ist. Wenn du als GM einen Typen in sowas auftauchen lässt, sollte der einen guten Grund dafür haben. Rüstungen werden als Konstrukte von den Diabolischen Technikern verwendet - anziehen tut die kaum noch wer.
Zitat
Es mag realistisch sein, dass der typische Degenfechter gegen eine Vollplatte alt aussieht, aber ist das in so einem Setting auch wuenschenswert?
Jup, ist es. Es orientiert sich an den Mantel-und-Degen-Filmen der 50er und 60er - und ich kenne zumindest einen Jean Marais Film, in dem genau so eine Situation vorkommt. Typ im Harnisch der die Schwerttreffer des Helden halt wegsteckt. Iirc fällt er dann vom Turm, oder so. ;D
Dein D´Artagnan muss in keinem Film je gegen einen Harnischtypen antreten. ;)
Zitat
Die SW-Fassung wuerd mich mal interessieren. Glaube, dass das System fuer das Setting besser geeignet ist.
Da ich SW so gar nichts abgewinnen kann, glaub ich das mal nicht. UBI ist mit seinen Synergien schlicht enorm elegant.
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Online Ludovico

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Da Frage ist - hat er denn Style Points? Wenn sichs nicht gerade um einen wirklichen Bösewicht mit Story handelt, nein. Das wiederspricht nämlich der Setting-Prämisse - Helden haben mehr Ressourcen zur Verfügung, mehr Ideen, usw.

Ich sehe das Problem weniger bei NSC gegen SC, sondern eher bei zwei SCs in einer Gruppe. Einer macht den Haudrauf mit schweren Waffen und Rüstung und der andere macht den Musketier. Der Musketierspieler wird dann in den Kämpfen bald feststellen, dass er abstinkt im Vergleich zu seinem Kameraden.

Der reißt mit seinen schweren Waffen mehr (Long Sword oder Heavy Mace) und mit einer Chainmail, einem Schild hat er auch noch einen  recht passablen Schutz ohne Dex-Aufwand.

Da er sich voll auf Stärke konzentrieren kann, trifft er nicht nur besser als der Musketier (der höchstwahrscheinlich eher agil rüberkommen will und somit das entsprechende Talent kaufen musste), sondern sorgt auch noch eher dafür, dass die Gegner zurückfliegen oder auf dem Boden landen.

Der Musketier dagegen will agil sein, aber auch gut treffen können. Ok, also splittet er entweder seine Punkte auf Muskeln und Geschick oder aber er geht voll auf Geschick und nimmt noch ein Talent dazu.

Zitat
Abgesehen davon ist eine Rüstung nunmal dazu da, Schaden abzuhalten - allerdings hast du bei Vollplatte auch DEX-Abzüge, was wiederum die aktive Verteidigung senkt. Gegen alle anderen Plattenteile kann dein Degenfechter Called Shots einsetzen und als "echter" Degenfechter sollte er auch ne hohe Init haben.

Called Shot = fiese Erschwernis

Zitat
Dein D´Artagnan muss in keinem Film je gegen einen Harnischtypen antreten. ;)Da ich SW so gar nichts abgewinnen kann, glaub ich das mal nicht. UBI ist mit seinen Synergien schlicht enorm elegant.

Elegant ja... aber diese Mantel und Degen-Konvertierung taugt einfach nix. Ich weiß nicht, ob es am System liegt und es das Setting wirklich nicht unterstützt oder aber am Autoren. Ich hoffe auf letzteres.


Offline Zwart

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Meiner Erfahrung nach sage ich, dass es am System liegt. Ubiquity kann das Setting nicht gut abbilden. Für HEX oder Desolation hat es prima funktioniert, bei Mantel&Degen stieß es aber an seine Grenzen. Es ist dafür irgendwie zu statisch, in den Kämpfen ist zu wenig Bewegung.

Offline Jiba

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Glaube ich eigentlich nicht. Ich meine, das sind doch wirklich nur Kleinigkeiten, die man ändern müsste und dann läuft das Ding mit Ubiquity. Man müsste einfach sagen: Leute, Zweihänder führt man mit STR, Degen mit DEX. Rüstungen gibt es natürlich, aber die behindern den Kämpfer auch irgendwie. Oder man streicht die einfach unter Optionalregeln raus. Das würde alles schon reichen!
Engel – ein neues Kapitel enthüllt sich.

“Es ist wichtig zu beachten, dass es viele verschiedene Arten von Rollenspielern gibt, die unterschiedliche Vorlieben und Perspektiven haben. Es ist wichtig, dass alle Spieler respektvoll miteinander umgehen und dass keine Gruppe von Spielern das Recht hat, andere auszuschließen oder ihnen vorzuschreiben, wie sie spielen sollen.“ – Hofrat Settembrini

Online Ludovico

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Ich bin geneigt, Dir zuzustimmen, wobei ich allerdings auch meine, dass die Arbeit des Autoren die Probleme des Systems mit dem Setting noch verschlimmert hat.

Man könnte mit einigen Regeln, sicher einige Symptome lindern.

So könnte man Fechtschulen nur auf Rapiere und leichte Waffen beschränken, bei der Verwendung von leichten Waffen und insbesondere Rapieren wird automatisch Dex statt Str genommen.
So hätten zwar schwere Waffen wie das Longsword immer noch einen Punkt Vorteil, aber dafür fehlt ihnen der Zugang zu den Fechtschulen. Fechtwaffen werden somit flexibler.

Rüstungen werden bis auf die Breastplate und vielleicht die Vollplatte rausgenommen.


Offline Althalus

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Zitat
So könnte man Fechtschulen nur auf Rapiere und leichte Waffen beschränken, bei der Verwendung von leichten Waffen und insbesondere Rapieren wird automatisch Dex statt Str genommen.
Was aber - mit Verlaub gesagt - viktorianischer Schwachfug ist. Eine Fechtschule ist nicht erst mit dem Rapier entstanden, sondern ist einfach der Unterschied zwischen dem geschulten, systematisch ausgebildeten Fechter und dem Learning-by-doing Veteranen (Melee). In Fencing Schools 2 gibts ja dann auch die Deutsche Fechtschule mit dem Langen Schwert und die englische mit Schwert & Buckler, außerdem eine mit zwei Dolchen, usw.

Dumm find ich eher, dass die Fechtschul-Boni/Mali im GRW nicht wirklich erklärt werden. Die bringen aber deutliche Unterschiede rein, zusammen mit den Talenten dann noch mehr (aber erst mit Fencing Schools 1 & 2).

Zitat
Es ist dafür irgendwie zu statisch, in den Kämpfen ist zu wenig Bewegung.
Liegt nur am SL. Wenn man keine Ahnung vom Fechten hat, muss man halt Filme schauen - ansonsten wirds nix. Das Problem dürfte aber jedes System haben.
Meine Gruppe hat eher das Problem, aus dem "Realismus" rauszukommen und sich im Kampf Style Points zu verdienen. Aber gut, das ist eine Ausnahme, weil alle historische Fechter sind, kann man nicht vergleichen.

Zitat
und mit einer Chainmail, einem Schild hat er auch noch einen  recht passablen Schutz ohne Dex-Aufwand.
Möglich - das gibts aber in AfO nicht.  >;D
Die Rüstungen sind die der Zeit - und da gibts nunmal keine Ringpanzer mehr. Es gibt drei Arten von Platte (Harnisch, Halb- und Vollkürass), Lederkoller und ansonsten halt Helme und Handschuhe. Schild gibts den Buckler.
Max-Schutz ist also +6 in Kürass mit Buckler.
Das oder mehr hat der ungerüstete Fechter mit Parry aber locker.
Zitat
Man müsste einfach sagen: Leute, Zweihänder führt man mit STR, Degen mit DEX.
Klar, kann man machen - würde aber z.B. in meiner Gruppe zu Proteststürmen führen, weil alle wissen, dass das eben so nicht ist. Die haben alle regelmäßig Schwerter, Rapiere und Zweihänder in den Pfoten, die wissen, wie sich die Dinger führen (und zweifelsfalls gehen sie ein Zimmer weiter und nehmen sich welche von der Wand).  ;D
Außerdem kannst du mittels Talent das Basis-ATT ohnehin ändern - auf DEX, CHA, WIL und INT.

IMHO geht AfO in die Richtung "(fast) realistisches M&D" - im Gegensatz zu "CGI-M&D". Filmisch also "Drei Musketiere" mit Gene Kelly vs. das 2011er Machwerk mit Luftschiff. Wenn man zweiteres verlangt, wird AfO das wohl nicht liefern können, zugegeben.
« Letzte Änderung: 21.08.2012 | 20:19 von Althalus »
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Offline Jiba

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Ich schieß dann einfach mal ins Blaue: Deine Gruppe will historisches Fechten wie zu Zeiten des Barock, das möglichst realistisch ausgeführt ist. Da ist dann auch kein Platz für einen D'Artagnan, einen Scarlet Pimpernell oder eine Lady Oscar de Jarjais.

Das ist dann aber auch kein Mantel-und-Degen, sondern eben historisch. Genauso wie Ätherraumschiffe im 19. Jahrhunderts eben Steampunk sind und kein historisches, viktorianisches Zeitalter. Und Dinosaurier, die von Nazis geritten werden, sind eben 30er Pulp und keine historischen 30er Jahre. Es gibt schon eine Menge Rollenspiele, die ein realistisches Barock-Gefühl transportieren (GURPS dürfte das sehr gut können, vielleicht sogar D20).

Aber als ich "All for One" in die Hand genommen habe, wollte ich eben Mantel-und-Degen! Und zwar mit Kronleuchterschwingen, zorro-mässigem Initialienritzen und dem Parieren von Ausfällen mit der Hähnchenkeule. Und eben das alles liefert das System nicht oder eben nur unzureichend. Da ist es mir auch ziemlich egal, wie welche Waffe in realita geführt wird. Genauso wie es dir wahrscheinlich egal ist, wie der Buchdruck und der Literaturbetrieb im Barock aussah (darüber weiß ich nämlich zufällig etwas Bescheid ;) ). Oder wie uns beiden egal ist, wie die medizinische Versorgung zu der Zeit aussah... oder die Hygiene... oder, oder, oder...

Was ich sagen will: Genau an solchen Stellen müssen echte Mantel-und-Degen-Spiele abstrahieren und womöglich sogar bewusst verfälschen (siehe Medizin). Auch beim Kampf gilt das. Denn letztlich will glaube ich auch Wiggy mit seinem Spiel ein Flair wie in den Mantel-und-Degen-Filmen und -Romanen erzeugen. Und die sind einfach Over-the-Top – zumindest zum Großteil. Natürlich kommt deine Gruppe damit klar, aber das dürfte, wie du selbst gesagt hast, die Ausnahme sein.
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Es mag realistisch sein, dass der typische Degenfechter gegen eine Vollplatte alt aussieht, aber ist das in so einem Setting auch wuenschenswert?

Ich wäre an der Stelle übrigens skeptisch. Mich würde mal interessieren, wie gut man einen Menschen in Vollplatte durch Bodychecks umrempeln kann. Spätestens wenn er am Boden liegt, hat er mit dem Zusatzgewicht ein echtes Problem. Davon abgesehen kann der Degenkämpfer, wenn er nicht aus irgend einem Grund angreifen muss, den Plattenträger müde machen bzw. warten, bis der müde wird, was bei dem Extragewicht zwangsläufig passiert.

Vollrüstungen wurden in der Praxis vornehmlich in Verbindung mit Pferden eingesetzt. Das hatte schon seinen Grund. Fußsoldaten in Platte hatten oft keinen Beinschutz, auch wenn es da Ausnahmen gegeben hat.

Zur Not nimmt man einfach eine Pistole.
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Offline Jiba

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Auch wieder wahr, Crimson.  :D

Allerdings müsste sowas dann auch in den Regeln abgebildet werden. ;)
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Ich habe mir die Regeln von A4O garnicht erst angelesen, da ich solche Settings eh mit PDQ# bespiele.
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J.W. von Goethe

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Was aber - mit Verlaub gesagt - viktorianischer Schwachfug ist. Eine Fechtschule ist nicht erst mit dem Rapier entstanden, sondern ist einfach der Unterschied zwischen dem geschulten, systematisch ausgebildeten Fechter und dem Learning-by-doing Veteranen (Melee). In Fencing Schools 2 gibts ja dann auch die Deutsche Fechtschule mit dem Langen Schwert und die englische mit Schwert & Buckler, außerdem eine mit zwei Dolchen, usw.

Dann werden die Anzahlen der Fechtschulen für schwere Waffen stark limitiert. Es mag unrealistisch sein, aber es kommt halt darauf an, was man spielen möchte:
Mantel und Degen oder aber eher Historisches Fechten

Wie Jiba es bereits ausgedrückt hat, scheinen Du und Deine Runde eher das zweitere zu bevorzugen, was auch cool ist, zumal euch dann AfO besser unterstützt als jene, die sagen "Ich will so einen Typen mit Degen und Hut und Stulpenstiefeln". Im Mantel und Degen-Setting sind das die Hauptcharaktere, agile schnelle Kämpfer, ungerüstet und mit Degen oder Rapieren. Das sind D'Artagnan, Aramis und Athos.

Das System favorisiert aber Porthos. Man kann D'Artagnan und co. trotz der Regeln spielen, aber es ist quasi Bauerngaming (Gegenteil von Powergaming). Warum sollte man ein Rapier nehmen und nicht das Langschwert? Es gibt keinen Grund.

Zitat
Liegt nur am SL. Wenn man keine Ahnung vom Fechten hat, muss man halt Filme schauen - ansonsten wirds nix. Das Problem dürfte aber jedes System haben.

Ich kenne keine alten Mantel und Degen-Filme, bei denen die Protagonisten Langschwerter, Keulen, etc. führten und dazu Rüstungen trugen.

Zitat
Möglich - das gibts aber in AfO nicht.  >;D
Die Rüstungen sind die der Zeit - und da gibts nunmal keine Ringpanzer mehr. Es gibt drei Arten von Platte (Harnisch, Halb- und Vollkürass), Lederkoller und ansonsten halt Helme und Handschuhe. Schild gibts den Buckler.
Max-Schutz ist also +6 in Kürass mit Buckler.
Das oder mehr hat der ungerüstete Fechter mit Parry aber locker.

My Bad! Wie bereits erwähnt, habe ich AfO abgestossen und verkauft. Hab es bei HEX nochmal nachgelesen. Parry ist wieder etwas, bei dem der Kämpfer mit hoher Str. brilliert. Zudem heißt es nicht Parry oder Rüstung. Sondern man kann Rüstung tragen und Parry haben (was einen noch effektiver macht).

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Klar, kann man machen - würde aber z.B. in meiner Gruppe zu Proteststürmen führen, weil alle wissen, dass das eben so nicht ist. Die haben alle regelmäßig Schwerter, Rapiere und Zweihänder in den Pfoten, die wissen, wie sich die Dinger führen (und zweifelsfalls gehen sie ein Zimmer weiter und nehmen sich welche von der Wand).  ;D
Außerdem kannst du mittels Talent das Basis-ATT ohnehin ändern - auf DEX, CHA, WIL und INT.

Das ändern der Basis-AT ist ja ganz nett, aber es kostet ein Talent und das ist heftig teuer und führt dazu, dass derjenige, der sich das Talent geholt hat, auf schöne Sachen verzichten muss, welche ein anderer SC, der mit Str. 5 und Dex 2 rumläuft, nicht hat.

Zitat
IMHO geht AfO in die Richtung "(fast) realistisches M&D" - im Gegensatz zu "CGI-M&D". Filmisch also "Drei Musketiere" mit Gene Kelly vs. das 2011er Machwerk mit Luftschiff. Wenn man zweiteres verlangt, wird AfO das wohl nicht liefern können, zugegeben.

Bei Gene Kelly hatten sie auch keine schweren Rüstungen, ebensowenig wie bei vielen anderen Mantel und Degen-Filmen aus den 30ern und 40ern. Die Hauptcharaktere waren auch keine Muskelprotze. Das Regelwerk versucht realistisch zu sein, der Klappentext verspricht aber leider was anderes.
Es ist kein Mantel und Degen, sondern historisches Fechten.

Wenn man das mag, dann ist gut. Wer aber die Mantel und Degen-Verfilmungen des letzten Jahrtausends im Kopf hat wie diverse Zorro-Verfilmungen, Die Drei Musketiere, Cyrano de Bergerac, Scaramouche,... bei denen die Protagonisten nicht mit Rüstungen durch die Gegend liefen und Breitschwertern oder Hellebarden, sondern mit schnellen waghalsigen Aktionen und ungerüstet ihre Kämpfe bestritten, der wird mit einem solchen Hintergrund, nix mit AfO anfangen können.

Ein schmutziger brutaler Streifen, der vielleicht Landsknechte darstellt, käme da schon eher hin oder halt Ironclad.

Kurz und knapp:
Wer es näherungsweise realistisch und historisches Fechten mag, kann zugreifen zu AfO und glücklich werden.
Wer Mantel und Degen wie in den Filmen des letzten Jahrtausends mag und Charaktere wie auf dem Cover spielen möchte, sollte die Finger davon lassen.

Edit:
Nach Lektüre dieses Threads würde ich AfO mittlerweile eher weniger als Mantel und Degen, sondern als Sword and Sorcery-Setting betrachten.
Eventuell wäre da tatsächlich Barbaren von Lemuria als Honor + Intrigue-Variante das perfekte System.
« Letzte Änderung: 22.08.2012 | 04:44 von Ludovico »

Offline Althalus

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Ich kenne keine alten Mantel und Degen-Filme, bei denen die Protagonisten Langschwerter, Keulen, etc. führten und dazu Rüstungen trugen.
Jean Marais, "Im Zeichen der Lilie".  ;)

Ludovico, ich hab fast jeden M&D-Film in meiner Sammlung, der auf DVD zu kriegen ist (außer den Stummfilmen mit Fairbanks). Was du aber offenbar suchst, findest du da nicht. Ja, sie schwingen an Kronleuchtern, springen aus Fenstern aufs Pferd, usw. - das alles lässt sich aber mit AfO locker abbilden (tun wir auch).
Was du NICHT finden wirst, sind Typen in Vollplatte und Streitkolben (außer der Film spielt deutlich früher wie oben genannter) - einfach weil das im 17. & 18. Jhdt bereits veraltet war.
Zitat
Ich wäre an der Stelle übrigens skeptisch. Mich würde mal interessieren, wie gut man einen Menschen in Vollplatte durch Bodychecks umrempeln kann.
REAL: Harnischkampf ist sehr viel Ringen und Stechen in die Schwachstellen.
AfO: Grappling als Touch-Attack, Throw als Touch-Attack, Trip als Standard-Manöver - eigentlich alles da.  ;)
Zitat
Vollrüstungen wurden in der Praxis vornehmlich in Verbindung mit Pferden eingesetzt.
Nö. Fußkampf-Harnische sind genauso häufig. Das Haupteinsatzgebiet des Vollharnisches ist der Gerichtskampf und das Turnier. In der Schlacht sind sie im Vergleich selten.

Ludovico, nenn mir doch mal Filme, die deiner Meinung nach deine Vorstellunge von M&D transportieren. Irgendwoher musst du diese ja haben. Unsere Vorstellungen scheinen ja bereits weit auseinander zu gehen, also wärs interessant, darauf einzugehen.

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Ludovico, ich hab fast jeden M&D-Film in meiner Sammlung, der auf DVD zu kriegen ist (außer den Stummfilmen mit Fairbanks). Was du aber offenbar suchst, findest du da nicht. Ja, sie schwingen an Kronleuchtern, springen aus Fenstern aufs Pferd, usw. - das alles lässt sich aber mit AfO locker abbilden (tun wir auch).
Was du NICHT finden wirst, sind Typen in Vollplatte und Streitkolben (außer der Film spielt deutlich früher wie oben genannter) - einfach weil das im 17. & 18. Jhdt bereits veraltet war.

Ich schreibe doch nicht mehr Vollplatte, sondern die Sachen, die Du beschrieben hast:
Brustplatte, Helm, Buckler - Wie oft kommt sowas bei Protagonisten in Mantel und Degen-Filmen vor?
Dazu kommt noch das Langschwert oder der Streitkolben. Gehört zwar nicht ins Mantel und Degen-Setting, aber ist trotzdem besser als das Rapier im System.

Zitat
Ludovico, nenn mir doch mal Filme, die deiner Meinung nach deine Vorstellunge von M&D transportieren. Irgendwoher musst du diese ja haben. Unsere Vorstellungen scheinen ja bereits weit auseinander zu gehen, also wärs interessant, darauf einzugehen.

Beispiele:
Alle Drei Musketier-Filme bis auf The Musketeer und die neueste Verfilmung (die ich zwar ganz nett fand - insbesondere Christoph Waltz als Richelieu)
Alle Zorro-Filme
Der Mann in der Eisernen Maske (die Neuverfilmung)
Mein persönlicher Favorit: Die Abenteuer des Don Juan

Keine Protagonisten mit Rüstungen, sei es Brustpanzer und Helm oder so, keine Protagonisten mit schwereren Waffen als Degen, Kämpfer zeichnen sich eher durch Agilität aus als durch Körperkraft,...
Es sind eher schöne bunte schnelle Kostümfilme, die oft verspielt daherkommen. Den Höhepunkt bilden die Musketierverfilmungen der 70er mit Richard Chamberlain, die ich auch recht gut fand.

Ja, das versucht auch AfO abzubilden durch die Settingbeschreibung und die Bilder. Leider aber wird diese Beschreibung vom Regelwerk nicht unterstützt.

Das System sagt: Schmeiß Degen und Federhut weg und nimm Dir einen Helm, zieh Dir Rüstung an, hol Dir nen Buckler und eine "anständige Waffe" wie ein Langschwert. Vergiß das Akrobatiktraining, sondern trainiere die Muckis.

Gegenfrage:
Warum sollte ich bei Dir, wenn Du AfO leitest, einen typischen Musketier mit Hemd, Stulpenstiefeln, Federhut und Rapier spielen und nicht jemanden a la Schwarzenegger mit Brustplatte, Helm, Buckler und Langschwert?


« Letzte Änderung: 22.08.2012 | 07:31 von Ludovico »

Offline Crimson King

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...ist kein Mantel- und-Degen-Film.

Nö. Fußkampf-Harnische sind genauso häufig. Das Haupteinsatzgebiet des Vollharnisches ist der Gerichtskampf und das Turnier. In der Schlacht sind sie im Vergleich selten.

Fußkampf-Harnische waren meistens Halb- oder maximal Dreiviertel-Harnische. Halbharnische waren beim Fußvolk in der Schlacht sehr beliebt. Vollharnische wurden von der Reiterei verwendet, wenn der Träger sich die Rüstung leisten konnte.
« Letzte Änderung: 22.08.2012 | 07:55 von Crimson King »
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Gegenfrage:
Warum sollte ich bei Dir, wenn Du AfO leitest, einen typischen Musketier mit Hemd, Stulpenstiefeln, Federhut und Rapier spielen und nicht jemanden a la Schwarzenegger mit Brustplatte, Helm, Buckler und Langschwert?
Weil ihr euch zum Musketiere spielen getroffen habt ;).
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Offline Althalus

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Warum sollte ich bei Dir, wenn Du AfO leitest, einen typischen Musketier mit Hemd, Stulpenstiefeln, Federhut und Rapier spielen und nicht jemanden a la Schwarzenegger mit Brustplatte, Helm, Buckler und Langschwert?
Weil das die Uniform und die Kleidung eines Chevaliers sind - im Harnisch rennt man nicht durch Paris. Das Rapier ist wiederum eine zivile Waffe - auf dem Schlachtfeld hat es nicht viel verloren, da nimmt man Haudegen und Feldrapier. In den Straßen von Paris trägt man aber keine Schlachtfeldwaffen.
Selbst im Krieg ist der Musketier - als berittener Schütze - kein Nahkämpfer und daher ungepanzert. Und Muskeln schaden niemandem - oder meinst du, dass Porthos nur fett ist? ;D

Aber ich glaube, ich komme langsam dahinter, was wir gar so unterschiedlich sehen. Für mich ist M&D vor allem eine Sache von Kulisse und Kostüm, weniger von Actionszenen. Die haben - in guten Filmen - immer eine handlungsrelevante Aufgabe. In schlechten sind sie Selbstzweck (ein Grund, warum ich verschiedenen neue Produktionen nichts abgewinnen kann). Ein gut choreographierter Bühnenkampf (nichts anderes sind z.B. die Fechtszenen mit Gene Kelly) ist für mich deutlich unterhaltsamer als Action, die ohne CGI nicht mehr machbar ist.
Dafür brauche ich vor allem ein System, das "szenisches Fechten" unterstützt, also belohnt. Das tut Ubiquity, dazu ist es elegant und wandelbar.

Was mich stört ist die Kampfrunde, aber da arbeite ich an einer Hausregel, die dieses Problem beheben sollte.

Was du forderst, ist Balancing - und das halte ich generell für unnötig wie einen Kropf. Das Leben ist nicht fair und würde es keinen Vorteil bringen, hätte man nie Rüstungen gebraucht und besonders große und starke Soldaten nicht besser bezahlt. Dennoch zu siegen, mit Witz und Esprit - das macht M&D IMHO aus.

Aber ich warte durchaus auch schon auf "Les Lames du Cardinal" von SansDetour - wird aber wohl vor 2013 nix werden.  :(

Zitat
Halbharnische waren beim Fußvolk in der Schlacht sehr beliebt.
Bei welchem und zu welcher Zeit?  ;)
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Offline Laivindil

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Was mich stört ist die Kampfrunde, aber da arbeite ich an einer Hausregel, die dieses Problem beheben sollte.

Space 1889 Ubiquity hat eine Optionalregel für den Kampf ohne Runden basierend auf Initiative-Erfolgen und Waffengeschwindigkeit. Wenn SilentPat nichts dagegen hat, würde ich den Kasten hier mal abschreiben!?

Offline Althalus

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Hat es? Das hab ich hier (nur noch nicht wirklich gelesen), gleich mal nachsehen.

Übrigens: Grade gesehen - "Le Capitan", 1960, Jean Marais. Die königliche Wache trägt Harnisch und Morion-Helm (gegen die kämpft aber keiner).  >;D Dafür aber alles, was Ludovico haben will. Treppenfechten, Leuchterschwingen, Vorhangwerfen, Stuhlschmeißen, vom Fenster in den Sattel springen, usw.
Ich hab aber nichts gesehen, was ich nicht umsetzen könnte.  ;)
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Hat es? Das hab ich hier (nur noch nicht wirklich gelesen), gleich mal nachsehen.

Jep, die sind auch als Optiponalregeln in HEX drin.

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@Althalus
Kann sein, dass wir näher aneinander sind. Ich finde manche Kämpfe heutzutage auch etwas stark überzogen. In manchen Filmen mag es passen und in anderen nicht.

Mein Problem mit AfO als Ubiquity-Variante und Mantel und Degen bleibt bestehen:
Muskelprotze mit altertümlichen Waffen und gepanzert stehen einfach besser da.

In den Filmen bestehen die Protagonisten ihre Abenteuer ohne Rüstung und nicht mit mehr Waffen als Degen, Dolch und Pistole ihre Abenteuer bestanden. Diesen Stil unterstützt AfO-Ubiquity leider nicht.

Offline Althalus

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Diesen Stil unterstützt AfO-Ubiquity leider nicht.
Doch - wenn du dich auch an die M&D-Prämisse hältst: Handlung im Zivilbereich.
Die ganze Handlung der Drei Musketiere spielt in ihrer dienstfreien Zeit, außer La Rochelle (die Frühstücksszene ist leider nur in der 74er Verfilmung drin ...) und selbst da sind die wichtigen Szenen nicht in der Schlacht. Auch in allen anderen M&D-Filmen geht es um Edelmänner, Verschwörungen, usw. - bei Hofe, in den Gassen von Paris, auf der Landstraße, etc.

Die beiden offiziellen AfO-Abenteuer spielen ebenfalls nicht in der Schlacht, sondern an der "Heimatfront". Das alte "Flashing Blades" schickt dich quer durch Europa auf diplomatischer Mission, aber nicht in den Krieg.

Es gibt also im Genre gar keinen Hinweis darauf, wie sich ein Kampf gegen einen gerüsteten Gegner darstellen würde.  ;)
Zitat
Jep, die sind auch als Optiponalregeln in HEX drin.
Die sind aber - mit Verlaub gesagt - noch undynamischer als die Runde. Endlos Phasen runterzählen ... sehr unsexy.

Ich bin derzeit dabei, das Ganze von der filmischen Seite anzugehen und jeweils einen SC eine Sequenz an Runden zu geben, die vom Init-Nachfolger mit dem Ruf "Cut" unterbrochen werden kann - worauf dessen Sequenz folgt, die vom nächsten ebenfalls geschnitten werden kann. Die Runde an sich bleibt bestehen, nur wird nicht ständig jeder Ablauf unterbrochen um neu Init zu würfeln. Mal sehen, wie das kommt.
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Online Ludovico

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Doch - wenn du dich auch an die M&D-Prämisse hältst: Handlung im Zivilbereich.

Bei AfO sind sie aber nicht in ihrer dienstfreien Zeit unterwegs und auch in den Filmen (von der Basis des ersten Buches mal abgesehen), waren sie auch nicht immer dienstfrei und nur zivil. Da trugen sie aber auch keine Rüstung. Und wenn ich Ärger erwarte, dann rüste ich mich auch aus. Hey, wieso sollte es jemanden stören, wenn man auch im Zivilbereich mit einer Brustplatte rumläuft (nicht unbedingt auf Bällen) und eine brutalere Waffe als ein Rapier nutzt? Immerhin ist das die Garde des Königs auf offizieller Mission?

Aber ok! Du hast schon geschrieben, dass Dir Balancing nicht wichtig ist (dann hat also jemand, der  ständig gerüstet für den schweren Kampf rumläuft und Dex auf ein Minimum setzt und dafür Str so hoch wie möglich - wodurch die anderen Spieler, die das nicht getan haben, im Kampf nicht so wirklich gut daherkommen - keinerlei Nachteile?).

Mir ist es wichtig und was mich halt unterm Strich stört:
Das Setting sagt: Spiel D'Artagnan.
Das System sagt: Spiel Arnold Schwarzenegger.

Das kommt durch die Wertigkeit der Ausrüstung und der Attribute. Str. ist halt im Kampf das Überattribut.

Und was bietet das Buch ansonsten, dass es dieses Setting unterstützt? Ich hab da leider nichts gefunden, zumal die Fechtschulen wirklich etwas zu schwammig sind.

Persönlich werde ich mir mal Honor + Intrigue holen. Das hat gute Kritiken abgestaubt und ist supersimpelst einsetzbar für das Setting.
« Letzte Änderung: 23.08.2012 | 07:31 von Ludovico »

Offline Jiba

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Der Ludovico hat es gut auf den Punkt gebracht: Es reicht nicht, dass man settingbezogen irgendwie an den Regeln "vorbeispielen" kann... wenn die Regeln Heldentypen bevorteilen, die in der Regel nicht zur Riege der Mantel-und-Degen-Protagonisten gehören und ich mir solche erst über Talente und Subsysteme basteln muss, läuft etwas falsch. Und das hat Wiggy eben übersehen.
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Offline Der Nârr

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Also ihr möchtet Regeln, die bei gleich guter Kompetenz diejenigen mit der schlechteren Ausrüstung bevorteilen?
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Spielleitet aktuell gar nix
In Planung Fate Core, Pendragon

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Nein, nur Regeln, die da gewählte Genre abbilden.

Ich sehe AfO nicht so kritisch. Sicher wäre da mehr gegangen, aber gerade Ludovicos ausrüstungsbezogene Kritikpunkte sehe ich so nicht. Was dagegen stimmt und dem Spiel als massiver Kritikpunkt anzurechnen ist, ist eben die fehlende Abbildung des Genres.