mit 15 Minuten Freizeit pro Tag und dem Rest Waffentraining und Gebeten.
Das kommt in dem Zusammenhang ja öfter auf, und ich antworte:
Wer braucht schon Freizeit?
In X anderen Systemen ist die Freizeit auch mit einem Satz abgehandelt: "Ich putze meine Waffen/knalle mir die Rübe zu/lerne den Stadtplan auswendig/versuche den 72. Stabzauber und geh dann ins Bett" - nur, wenn man auf einmal keine "Freizeit" mehr hat, fängt das große Jammern an
Das eigentlich Interessante spielt sich doch während der "Arbeitszeit" ab, ob man nun zeitgenössische Polizisten, "klassische" Fantasy-Abenteurer, SF-Exploratoren oder sonstwas spielt.
Wie oft hört man "Ich hätte gern mehr Freizeit, um meinen Charakter richtig ausspielen zu können" und wie oft (intime) "Hört mal auf mit dem Rumgeeiere, wir haben zu tun!"?
Es wäre zur Charakterisierung vielleicht interessant, aufs Charakterblatt zu schreiben, wie der Space Marine seine 15 Minuten Freizeit meistens zubringt.
Aber ausgespielt wird doch nicht nur die Freizeit.
Viel wichtiger als die Frage, wie der SC seine Freizeit totschlägt, ist doch das Thema, wie er an Probleme herangeht, wie er auf äußeren Druck reagiert usw.
Und das hat man eben eher "auf der Arbeit".
Dass das tägliche Waffentraining und die Gebete rollenspielerisch nicht übermäßig viel hergeben, mag stimmen (muss aber nicht).
Das liegt aber daran, dass das für den Space Marine
downtime ist.
Es spielt ja auch keiner aus, wie sein Magier 15 Stunden am Tag in der Bibliothek von St. Hastenetgesehen hockt und alte Schinken wälzt, um die 79. Aussprachevariante des Machtwortes Xara´tunak zu entdecken.
Richtig Freude hab ich an dem Magier auch nur, wenn er auf Abenteuer auszieht und sich gegen irgendwelche Monster oder sonst was behaupten muss; das mag ja sogar die Ausnahme für ihn sein und danach hockt er wieder 20 Monate in der Akademie - aber das spiele ich dann nicht aus.
Für den SM gilt das in ähnlicher Form:
Interessant sind die Einsätze; DA gilt es, Entscheidungen zu treffen;
echte Probleme anzugehen usw., und da hat man dann, von einigen Eigenheiten abgesehen, genau so viel oder so wenig rollenspielerisches Potential wie mit normalen Menschen.
Die Phasen, in denen am Heimatstandort oder auf dem Schlachtschiff trainiert und gebetet wird, würde ich für soziale/politische Konflikte usw. nutzen (die gibt es auch unter Space Marines) - da dient der fest strukturierte Tagesablauf eigentlich nur als Hintergrund, vor dem sich diese kurzen Szenen dann abspielen, und unterstützt das eigentlich sogar noch:
So werden solche Sachen eben immer "zwischen Tür und Angel" angegangen, tauchen nur kurz auf, werden dann vom Ablauf wieder in den Hintergrund gerückt und können so ewig schwelen, um dann vielleicht während eines scharfen Einsatzes voll durchzubrechen.